„Haifischzähne“ von Anna Woltz

"Haifischzähne" von Anna Woltz

„Gestern Nacht habe ich ausgerechnet, wie lange diese Fahrt dauert. Alle zwei Stunden darf ich zehn Minuten anhalten. Nicht länger. Sonst schaffe ich es nicht.“

Insgesamt will Atlanta 360 Kilometer fahren. Einmal um das Ijsselmeer herum. Mit dem Fahrrad. Bis morgen Nachmittag um zwei Uhr. Sie muss es! Um dem Schicksal – oder wem auch immer – zu zeigen, was ihr wichtig ist. Dass ihre Mutter ihr wichtig ist. Dass die Untersuchungsergebnisse unbedingt gut sein müssen.

Denn das hat Atlanta die letzten Monate viel zu wenig gezeigt. Obwohl ihre Mutter es doch bestimmt dringend gebraucht hätte. Während ihrer Krebstherapie. Das muss sie wieder gut machen. Und dieses ständige Warten, das hält sie eh nicht mehr aus.

Als sie – wortwörtlich – auf Finley trifft, will sie den nervigen Jungen so schnell wie möglich wieder loswerden. Doch der bleibt hartnäckig an ihren Fersen. Auf der Flucht vor seinen eigenen Problemen. Zusammen mit den Glücksbringern seiner Mutter: Zweier Haifischzähne.

„Haifischzähne“ – starker Road-Trip für Kids ab 10

"Haifischzähne" von Anna Woltz

Wieder einmal überzeugte mich Anna Woltz mit ihrem kindernahen Blick. Mit ihrem Einfühlungsvermögen und Verständnis. Sie nimmt ihre Protagonisten ernst. Schaut auf Augenhöhe in ihr Leben. Da hat erwachsene Überheblichkeit keinen Raum.

Es sind wundervolle Kinder, mit klugen Gedanken. Voller Unsicherheit und Hoffnung, voll Mut, Schwäche und Willen. Erwachsene sind Statisten. Die jedoch ebenfalls lernfähig und emphatisch sein dürfen.

„Haifischzähne“ von Anna Woltz weiterlesen

„Die Stille des Meeres“ von Donal Ryan

"Die Stille des Meeres" von Donal Ryan

Der Lebende

„Der Krieg war allmählich gekommen, war um sie herum gewachsen und nicht plötzlich vor ihrer Tür ausgebrochen. Die Polizei war zur Miliz geworden. Die Stadt hatte sich mit bewaffneten Fremden gefüllt.“

Farouks Frau und Tochter verhüllen sich nicht. Farouk selbst praktiziert seinen Glauben nicht konsequent. Der Arzt und seine Familie schweben in Gefahr. Buchen Plätze für eine Reise in die Sicherheit. Auf dieser Reise verliert Farouk alles, was ihm etwas bedeutet.

Der Leidende

Lampy zerfließt in Selbstmitleid, seit ihn seine große Liebe verlassen hat. Der Anfang 20-Jährige tröstet sich mit Sex in einer oberflächlichen Beziehung. Verdient sich ein paar Euro bei Aushilfsjobs im Seniorenheim. Lebt bei seiner Mutter und seinem Großvater. Mit dem er immer wieder aneinandergerät. „Im Moment hatte er wirklich Scheiße am Schuh.“

Der Lobbyist

„Ein paar Dinge möchte ich mir von der Seele reden, bevor ich gehe. Ich spüre den Atem der Engel im Nacken.“ Und John hat sich einiges von der Seele zu reden. Viel zu beichten. Ein reiches Leben liegt hinter ihm. Ein Leben voller Egoismus.

„Ich hatte schon immer ein teuflisches Händchen dafür, Hass zu sähen… Wenn Du etwas nur oft genug behauptest, wird es durch die Wiederholung zur Wahrheit. Egal was, egal wie verrückt es klingt, jede Behauptung kann sich in einen Fakt verwandeln.“

Beeindruckend reich, berührend feinfühlig

"Die Stille des Meeres" von Donal Ryan

Donal Ryan stellt uns in seinem Episodenroman „Die Stille des Meeres“ drei Männer vor. Drei Männer, die sich in Alter, Herkunft, Erfahrung komplett unterscheiden. Und doch verknüpft das Schicksal ihre Lebenswege. Führt sie zusammen. Ruhig und unbemerkt.

Ryan entwirft spannende, zerrissene, menschliche Charaktere. Lässt seine Protagonisten leiden. Heischt nicht um Zuneigung. Seine Figuren sind fehlbar. Voller Ecken und Kanten; Schmerz, Wut und Verzweiflung.

Selbst seine Nebenfiguren strahlen. Gerade seine Nebenfiguren! Durch einzelne Sätze; durch komprimierte Beschreibungen, typische Redewendungen. In wenige, ruhige Zeilen packt der Ire eine umfangreiche Welt mit zahlreiche individuellen Mikrokosmen. Beeindruckend reich, berührend feinfühlig.

„Die Stille des Meeres“ von Donal Ryan weiterlesen

„Alles wird gut, immer“ von Kathleen Vereecken und Julie Völk

"Alles wird gut, immer" von Kathleen Vereecken und Julie Völk

„Das war das schönste Geschenk der Welt und wir hatten es einfach so bekommen. Es war die Welt selbst. Eine Blechkugel, fußballgroß, mit allen Ländern drauf.“

Alice und ihre Geschwister halten die ganze Welt in den Händen. Eine süße, verheißungsvolle Welt voller Vorfreude. Voller Leben und Schönheit. In Flandern im Sommer 1914.

Tantanna aus Brüssel ist sicher: „Es wird keinen Krieg geben.“ Und in der Hauptstadt weiß man Bescheid! Auch der Vater meint: „Das ist die sicherste Ecke Belgiens. Wenn nicht auf der ganzen Welt.“ Mutters „Alles wird gut,“ besiegelt die Zuversicht. Dennoch bewegen sich die Erwachsenen langsamer. Tuscheln. Werden nervös.

„Natürlich kamen sie zu uns“

Wenig später ziehen die ersten Flüchtlinge durch die Stadt. „Sie kamen mit Wagen voller Töpfe und Pfannen, Decken und Matratzen. Männer, Frauen und Kinder. Sie kamen aus der Richtung des Krieges…Natürlich kamen sie zu uns.“ Zum sichersten Ort der Welt.

Doch im Krieg bleibt kein Ort sicher. Er kommt auch zu Alice. Ganz nah. Greift mit grausamen Fingern in ihr Leben. In ihre Familie. Wird alles gut? Kann alles gut werden, wenn die Welt aus den Fugen gerät? Das Zuhause verloren scheint? Nichts mehr sicher ist? Alice jedenfalls findet ihren Weg. Auf ihm auch immer wieder Hoffnung. Alles wird gut, immer! „Jedenfalls so gut wie.“

Schwerelos-poetische Sprache

"Alles wird gut, immer" von Kathleen Vereecken und Julie Völk

Alice erzählt uns ihre Geschichte in leichten, kindlichen Sätzen. Fast unbeschwert berichtet sie von Kriegsgräueln und Flucht. Wenn wir mit ihr Giftgas und Granatenhagel durchleben, bleibt die Zuversicht. Die Hoffnung. Alice stellt gar nicht die Frage, ob es weitergeht. Es muss. Was sonst. Alles wird gut, immer!

Dabei legt Kathleen Vereecken ihrer Protagonistin eine bildreiche, schwerelos-poetische Sprache in den Mund. An der wir uns festhalten können. Die ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Trotz Gänsehaut, Schockmomenten und Tränen.

„Alles wird gut, immer“ von Kathleen Vereecken und Julie Völk weiterlesen

„Der Leuchtturmwärter und ich“ von Michael Morpurgo und Benji Davies

"Der Leuchtturmwärter und ich" von Michael Morpurgo und Benji Davies

Mitte der 1920er – der kleine Allen segelt auf einem mächtigen Viermaster von New York nach Liverpool. Doch in stürmischer Nacht und tosender See zerschellt der Schoner auf den Felsen vor Puffin Island. „In jener Nacht rettete der Leuchtturmwärter Benjamin Postlethwaite dreißig Männern, Frauen und Kindern das Leben,“ auch Allen und seiner Mutter.

Der ruhige Mann hinterlässt tiefen Eindruck in dem Fünfjährigen. Genauso wie die Gemälde des Leuchtturmwärters. Als die Geretteten am nächsten Tag die Insel verlassen, nimmt Allen eines der Bilder mit. Und dieses Bild wird ihn begleiten.

Durch seine gefühlskühle Kindheit auf dem Landsitz seiner strengen Großeltern im grauen Dartmoor. Durch seine Zeit im Internat beim wütenden Schulleiter Mortimer. Als Allen im letzten Schuljahr über einen alten Zeitungsartikel über seinen Lebensretter stolpert, entschließt er sich den Leuchtturmwärter zu besuchen…

Von Mut und Güte, Ruhe und Stärke

"Der Leuchtturmwärter und ich" von Michael Morpurgo und Benji Davies

„Der Leuchtturmwärter und ich“ ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Jung und Alt. Eine Geschichte von Mut und Güte, Ruhe und Stärke. Michael Morpurgo erzählt einen beeindruckenden Lebensweg. Unaufgeregt berichtet er von Entbehrungen, Verlusten, Kriegserfahrungen, dem Abnabelungsprozess zwischen Mutter und Kind. Ungewöhnliche Themen für ein Kinderbuch. Themen, die mich schlucken ließen. Insbesondere als ich das Buch meinen Kindern vorlas.

Doch Chef (8) und Vizechef (4) überraschten mich einmal mehr mit ihrem Verständnis. Mit ihren Fragen. Mit ihrer Weisheit. Das Buch gab den Anstoß, über Krieg zu reden. Über das Verhältnis von Kindern zu Eltern. Das Heranwachsen. Über diese seltsame, vergangene, harte, unsichere Zeit. Die doch noch gar nicht so lange her ist. Redeten auch darüber, dass für viele Menschen das Leben noch immer ähnlich aussieht. Denn der Fortschritt ist ungleich verteilt.

„Der Leuchtturmwärter und ich“ von Michael Morpurgo und Benji Davies weiterlesen

„Der Junge und die Erde“ von Chris Burkard und David McClellan

„Der Junge und die Erde“ von Chris Burkard und David McClellan

„Wo kann ich das Glück finden?“ fragt der Junge die Erde. Und die Erde weist ihm den Weg. Sendet ihn zu Ozean und Klippen. In Wald und Wüste. In die Berge und zum Gipfel der Erde. Aber der Junge sieht es nicht – das Glück. Sieht nur Wasser, Gischt, Blätter und Sand. Felsen und Eis.

Als die Erde nun schweigt, läuft er ratlos weiter. Bis er tief verzweifelt innehält und die Erde noch einmal um Rat fragt. Und sie rät: „Geh den ganzen Weg noch einmal. Aber dieses Mal steh für einen Moment still.“ Und so läuft er. Und so sieht er.

Imponierende Bilder über die Schönheit der Welt

„Der Junge und die Erde“ von Chris Burkard und David McClellan

„Der Junge und die Erde“ ist das erste Kinderbuch von Fotograf und Mega-Influencer Chris Burkard. Zusammen mit Illustrator David McClellan schuf er ein beeindruckendes Bilderbuch über die Vielfalt und Schönheit unserer Welt.

In imponierenden Bildern erzählen sie von der Suche nach dem Glück. Davon, dass wir uns selbst im Weg stehen. Dass wir hinschauen, aufmerksam und achtsam sein müssen. Dann offenbart sich das Glück. In der großartigen Schönheit, die um uns herum ist. Allein, wir müssen sie sehen.

„Der Junge und die Erde“ von Chris Burkard und David McClellan weiterlesen

Leselöwen – ABC-Geschichten: „Das Rätsel um das verschwundene E“

Leselöwen – ABC-Geschichten: „Das Rätsel um das verschwundene E“

F, R, U, N und D spielen auf dem Spielplatz. Doch so richtig Spaß macht ihr Buchstabenspiel nur mit E. Nur ist das leider unauffindbar. Überall suchen sie. Bei der Post treffen sie P. Das keine Ahnung hat, wo das E ist. Auf dem Marktplatz fällt den Lettern auf, dass nicht nur ihr E fehlt. Alle E sind verschwunden!

Im „Supr“-Markt gibt’s „Gmüs“, beim „Bäckr“ „Brzln“. Oje! Selbst die Polizei weiß nicht weiter. Vielmehr erfährt die Bande dort, dass auch X und Y vermisst werden. Ihr bester Freund Z weiß nicht ein noch aus. Um neue Kräfte zu sammeln, ziehen sie in den Park. Wo sie eine dicke Überraschung erleben.

Vom Lesemuffel zur Leseratte

Leselöwen – ABC-Geschichten: „Das Rätsel um das verschwundene E“

Schon den ersten Band der ABC-Geschichte von Annette Neubauer („Das A findet Freunde“) mochten wir sehr. Musste ich diesen letztes Jahr größtenteils noch vorlesen, las mein Achtjähriger die neue Buchstabenfabel nun seinem kleinen Bruder vor. Inzwischen mauserte sich mein Großer nämlich vom Lesemuffel zur Leseratte. 😊

Die knuffigen Illustrationen von Christine Thau („Ich und mein Bruder“) verbinden verspielte Niedlichkeit mit frechem Schulkind-Witz. Das kommt auch noch beim frischgebackenen Drittklässler gut an. Mit blitzenden Augen durchforstete er die Bilder nach Worten, in denen das E fehlte. Grinste verschmitzt über die lustigen Wortreste.

Voller Vorfreude in die Schulzeit

Leselöwen – ABC-Geschichten: „Das Rätsel um das verschwundene E“

Beim Vizechef (4) rennen die Buchstaben eh offene Türen ein. Durch den Heimunterricht des Großen, ist er mit dem Alphabet vertraut und fühlt sich bei der Buchstabenbande so richtig wohl. Mit Feuereifer ist er dabei, wenn ich oder der Chef die wuselnden Schriftzeichen zu Wörtern kombinieren. Zu Lauten und Silben verbinden.

Damit eignet sich das Lesestarterbuch perfekt für Kinder im Vorschulalter. Mit ihm lernen Vorschulkinder spielerisch, wofür Buchstaben stehen. Wie sie zusammen auf wundersame Weise Wörter bilden. Haben flott Erfolgserlebnisse, wenn sie erste Silben bilden. Und starten so entspannt und voller Vorfreude in die Schulzeit.

Leselöwen – ABC-Geschichten: „Das Rätsel um das verschwundene E“ weiterlesen

„In mir drin ist’s bunt“ von Theresa Bodner

„In mir drin ist´s bunt“ von Theresa Bodner

Neulich kamen mir die Tränen. Nachdem ich Stunden meines Lebens mit dem ionos-Kundenservice verschwendet hatte. Obwohl ich überhaupt nicht traurig war, kamen diese Tränen. Am liebsten hätte ich etwas gegen die Wand geschmissen. War wütend, verärgert, fuchsteufelswild. Auch zerknirscht, enttäuscht und beschämt. All das.

Die Sache mit den Gefühlen ist ganz schön kompliziert. Und dann haben wir auch noch so viele Wörter für etwas, dass sich ähnlich anfühlt. Dann aber doch ein anders ist. Irgendwie.

Knallbunte Emotionsvögel

„In mir drin ist´s bunt“ von Theresa Bodner

Die Künstlerin Theresa Bodner zeigt uns in ihrem Bilderbuch „In mir drin ist’s bunt“ die farbenfrohe Vielfalt unserer Gefühlswelt. Die Tirolerin präsentiert knallbunte Emotionsvögel. Lässt sie über die Doppelseiten fliegen, tapsen, stolpern. Mal neugierig, mal schüchtern. Ein anderes Mal grantig oder zerknirscht. Dann wieder stark, glücklich oder begeistert.

Die bunten Collage-Vögel zeigen ausdrucksstark, wie sich Gefühle äußern. Begleitet werden die Gefühlsvögelchen von den Worten für die Gefühle, die sie widerspiegeln. Und von Fragen, Mantras, Satzfragmenten. Äußerungen, die zu den dargestellten Gefühlen passen.

„In mir drin ist’s bunt“ von Theresa Bodner weiterlesen

„Heiße Milch mit Honig: Eine Geschichte, die wärmt und tröstet“ von Frank Daenen

„Heiße Milch mit Honig: Eine Geschichte, die wärmt und tröstet“ von Frank Daenen

Kleiner Bär und Großer Bär sitzen zusammen. Trinken eine Tasse heiße Milch mit Honig. Bevor ihr Winterschlaf beginnt. Dabei schmiedet Kleiner Bär Pläne fürs Frühjahr. Spiele spielen. Pfannkuchen backen. Dem Großen ein Liedchen vorspielen. Ein Baumhaus bauen. Und natürlich heiße Milch mit Honig trinken.

Als Kleiner Bär nach dem Winter erwacht, freut er sich auf all das. Doch… Großer Bär ist nicht da! Er fehlt. Kleiner Bär vermisst ihn so sehr! Die Trauer macht Bauchweh. Macht bewegungslos.

Nach und nach schaffen es seine Freunde ihn aufzumuntern. Setzen all die schönen Pläne um. Bis das lächelnde Bärchen wieder da ist. „Nur wenn etwas daneben geht, fehlt ihm Großer Bär mehr denn je…Dann denken Kleiner Bär und seine Freunde zusammen an Großer Bär und wie lieb er war. Bei einer Tasse heiße Milch mit Honig.“

Kleiner Bär versinkt in Trauer und wir trauern mit

„Heiße Milch mit Honig: Eine Geschichte, die wärmt und tröstet“ von Frank Daenen

In „Heiße Milch mit Honig“ zeigt uns Frank Daenen in herzigen Bildern, was Trauer anrichtet. Was mit uns passiert, wenn jemand Geliebtes nicht wiederkommt. Stirbt. In gedeckten Farben und wohliger Atmosphäre verströmt das Bilderbuch eine warme, ruhige Stimmung. Der belgische Illustrator lässt uns fühlen, was kleiner Bär fühlt. Lässt uns mit ihm trauern.

Denn Kleiner Bär versinkt in Trauer. Zieht sich zurück. Kapselt sich ab. Durchlebt einen tiefen Trauerprozess. Bis – ganz langsam – wieder Leben in ihn kommt. Seine Freunde ihn wieder erreichen. Lebensfreude zurückkehrt. Doch die Trauer verschwindet nicht komplett. Bleibt Teil vom Kleinen Bären. Sowie all die schönen Erinnerungen. Denen er Raum gibt. Die er hegt. Und es ist ok. Ok, zu trauern. Ok, wieder Freude zu empfinden.

Rührt zu Tränen und weckt Erinnerungen

„Heiße Milch mit Honig: Eine Geschichte, die wärmt und tröstet“ von Frank Daenen

„Heiße Milch mit Honig“ rührt zu Tränen. Es weckte Erinnerungen an meine Oma. An meine Großtante. An Urlaube mit meinem Onkel. Und an Treffen mit Freunden, die nicht mehr da sind. Ich roch die heiße Milch mit Honig. Ja, das tat ich. Aber auch den Grießbrei meiner Kindheit. Einen Kuhstall im Allgäu, Mangeldampf und Tomatensuppe. Weinte ein paar Tränen um all die Menschen, von denen ich mich schon verabschieden musste.

„Heiße Milch mit Honig: Eine Geschichte, die wärmt und tröstet“ von Frank Daenen weiterlesen

„Sonnenschein zum Frühstück: Entdecke die Welt der Pflanzen“

„Sonnenschein zum Frühstück: Entdecke die Welt der Pflanzen“ von Michael Holland und Philip Giordano

Ganz ehrlich? Der Titel war’s! „Sonnenschein zum Frühstück“ – zack – hab ich ein Lächeln im Gesicht. Auch die einnehmende Sonnenblume sowie das Relief-Cover weckten ein wohliges Gefühl in mir. Welches das Buch nicht enttäuschte. Trotz seiner kleinen Schwächen.

Das Sachbuch „Sonnenschein zum Frühstück: Entdecke die Welt der Pflanzen“ steckt voll spannend aufgearbeiteter Informationen rund um unsere Flora.

Autor Michael Holland erklärt uns alles, was wir über Pflanzen wissen müssen. Über ihren Aufbau, ihre Abstammung und Evolution. Darüber, weshalb Pflanzen so wichtig sind. Was sie tun. Wo sie überall drinstecken und was sie alles können. Er erklärt, weshalb einige Pflanzen mit Vorsicht zu genießen sind. Dass andere als Heilmittel dienen. Der ehemalige Vorsitzende des Bereiches Bildung im Botanischen Garten von Chelsea kennt sich richtig gut aus.

„Sonnenschein zum Frühstück: Entdecke die Welt der Pflanzen“ weiterlesen

„Lächeln gefunden“ von Sophie Schoenwald und Anita Schmidt

„Lächeln gefunden“ von Sophie Schoenwald und Anita Schmidt

Aus dem Winterschlaf erwacht, tapst Bär vorsichtig durch den Wald. Über Gänseblümchen, die ihre Köpfchen zur Sonne recken. Durch taubenetzte Gräser, die wie Diamanten glitzern. Am kleinen Teich grinst ihn sein Spiegelbild an. Wo kommt das denn her? Dieses breite Lächeln in seinem Gesicht. Als er sich am Winteranfang schlafen legte, war das noch nicht da!

Auch wenn sich das Lächeln bärenstark gut anfühlt, es ist nicht seines. So macht sich Bär auf die Suche nach dem Besitzer. Um das Lächeln zurückzugeben. Überall im Wald hängt er Zettel auf:

„Lächeln gefunden“ von Sophie Schoenwald und Anita Schmidt

„Lächeln gefunden
Abzuholen bei Bär“

Nach und nach kommen die Tiere des Waldes zu ihm. Hase, Igel, Dachs und Wiesel, Wildschwein und Reh bestaunen Bärs Lächeln. Das nicht ihres ist. Doch finden alle ihr eigenes. Im kleinen Teich im Wald.

Herzlicher Humor und knuffige Zeichnungen

„Lächeln gefunden“ von Sophie Schoenwald und Anita Schmidt

Erst die Eule weiß: „Du hast mir das Lächeln geschenkt! So wie du es auch allen anderen geschenkt hast… Das Besondere an einem Lächeln ist, dass man es immer wieder verschenken kann, ohne es weggeben zu müssen“. Schlaue Eule!

„Lächeln gefunden“ zaubert auch uns ein Grinsen ins Gesicht. Chef (7) und Vize-Chef (4) freuten sich sehr, all die bekannten Gesichter aus „Post für Dich“ wiederzusehen. Schon der erste Bären-Band begeisterte uns. Mit ihrem herzlichen Humor und den knuffigen Zeichnungen sind es absolute Wohlfühlbücher. Die uns zeigen, wie leicht es ist Freude zu schenken.

„Lächeln gefunden“ von Sophie Schoenwald und Anita Schmidt weiterlesen