Celeste erinnert sich einfach nicht. Warum ist sie hier? Weshalb nennen sie alle Maria? Wieso kennt sie sich im Opernhaus aus? Auch wenn sich alles seltsam verzerrt anfühlt. Anders. Nach und nach kehren Erinnerungen zurück. Tauchen vom Grund ihrer Seele an die Oberfläche auf.
Erinnerungen an ihre Zwillingsschwester. An Ihre Gouvernante. An ihr richtiges Leben. Das Leben vor dem Spiel mit dem Mann im smaragdfarbenen Anzug. Mit dem sie um die Zukunft spielt. Um die Zukunft all der Menschen, die von der Regent verschwunden sind. Als das prächtige Schiff ins neue Jahr fuhr.
Wirr, konstruiert und unentspannt
Ich wollte die Geschichte des Mädchens, das sich mit einer legendären Mythenfigur anlegt, unbedingt lesen. An klassischen Märchengeschichten in neuem Gewand komme ich nicht vorbei. Zudem üben Theater und Opernhäuser eine hypnotische Faszination auf mich aus. Sie allein verbreiten schon eine magische Atmosphäre. So hatte die junge Heldin aus dem Roman „Unsichtbar im hellen Licht“ leichtes Spiel, mich einzufangen. Leider konnte sie mich nicht lange halten.
Zu wirr, zu konstruiert und zu unentspannt trug mir Sally Gardner das Abenteuer ihrer Protagonistin vor. Zu hölzern und oberflächlich blieben mir die Charaktere. Gerne hätte ich mehr über die Hintergründe manch einer Nebenfigur erfahren. Doch leider wurde die Tiefe von Nebensächlichkeiten zugeschüttet. Die Menge an Charakteren blieb zu zahlreich und gesichtslos. Gleichzeitig wiederholten sich immer wieder Bilder und Überlegungen. Zogen sich zerfaserte Stränge in die Länge.
„Unsichtbar im hellen Licht“ von Sally Gardner weiterlesen