„Geheimnisse der Hexen: Ihre Geschichte, ihre Magie, ihr Wissen“

„Geheimnisse der Hexen: Ihre Geschichte, ihre Magie, ihr Wissen“ von Julie Légère und Elsa Whyte, illustriert von Laura Pérez

Als Jugendliche und junge Frau war ich ganz versessen auf alles Magische. Ehrgeizig erforschte ich Wicca-Kult und Schamanismus. Keltische Kalender, die Lehren von Mystikern und überliefertes Kräuterwissen. Von Buch zu Buch hangelte ich mich. Las alles was mir in die Finder kam und machte Jagd auf antiquarische Seltenheiten. Einige hüte ich noch heute.

An diese Zeit erinnerte ich mich, als ich letztes Jahr über das Sachbuch „Geheimnisse der Hexen: Ihre Geschichte, ihre Magie, ihr Wissen“ stolperte. Beherrscht von Nostalgie zog es bei mir ein. Seitdem drücke ich mich vor einer detaillierten Besprechung. Denn so schön das Buch optisch gestaltet ist, inhaltlich konnte es mich nicht überzeugen.

Ein wilder Ritt durch die Hexengeschichte

„Liebe Schwester,
wenn du dieses Buch in Händen hältst, dann bedeutet das, du bist bereit, deine Lehrzeit anzutreten. Bestimmt hast du bereits einen Teil deiner Kräfte wahrgenommen; mit diesem Handbuch kannst du lernen, sie weiterzuentwickeln und zu beherrschen.“

aus der Einleitung: „Statt einer Einleitung“

Vor 20 Jahren hätte mich diese Ansprache extrem abgeholt. Ich spürte Kräfte in mir, die ich einsortieren wollte. Denen ich eine Schublade geben wollte. Doch schon damals hätten mich der übersichtliche Einblick in die Etymologie und die knapp abgehandelten Definitionen auf der nächsten Seite stutzen lassen. Zu oberflächlich wären mir diese Informationen gewesen.

Das Buch stellt uns einige Hexen vor: Baba Jaga, Belana, Yamauba. Reißt die Unterschiede von schwarzer und weißer Magie an. In kurzen Texten werden Hekate, Medea und Kirke vorgestellt. Wild verquirlt mit Druidenkult, Naturglauben, Alchimie und Göttergeschichten. Wir taumeln ins Mittelalter. Durch die Vormachtstellung des Christentums und die Verteuflung des überlieferten Wissens.

Die Hexen kommen zu Wort

„Geheimnisse der Hexen: Ihre Geschichte, ihre Magie, ihr Wissen“ von Julie Légère und Elsa Whyte, illustriert von Laura Pérez

Wir stolpern von Renaissance zu Romantik. Durch die großen Hexenjagden. Zur Lehre der Dämonologie. Nach einem Exkurs zum Thema Heilerinnen und Hebammen geht es nach Salem. Schlussendlich landen wir in der Gegenwart. Mit all ihren aufgeklärten Möglichkeiten. In der unser Wunsch nach Zauber, Macht und Kraft genauso stark ist, wie allemal.

Was mich heute befremdet, mich früher aber begeistert hätte: Das Buch lässt Hexen zu Wort kommen. Auf einer Seite stellt sich Jeanne de Brigue persönlich vor. Auf einer anderen Catherine Deshayes. Bevor sie zum Scheiterhaufen geführt werden. Auch Matilda Joslyn Gage und Marie Laveau berichten aus dem Nähkästchen.

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