„Und die Welt, sie fliegt hoch“ von Sarah Jäger und Sarah Maus

Der Jugendroman „Und die Welt, sie fliegt hoch“ von Sarah Jäger und Sarah Maus

Ava hat Hausarrest. Mitten in den Sommerferien. All ihre Freundinnen sind im Freibad. Und sie langweilt sich.

Juri bleibt freiwillig in seinem Zimmer. Denn das ist der einzige Ort, an dem er sich sicher fühlt. Welt und Menschen machen ihm Angst.

Plötzlich meldet sich Ava per Sprachnachricht bei Juri. Seit der Grundschule hatten die beiden Vierzehnjährigen keinen Kontakt mehr. Dennoch entwickelt sich schnell ein pointiert-witziges Geplänkel zwischen ihnen. Hin und her fliegen gemeinsame Erinnerungen, misstrauische Fragen, schelmische Lügengeschichten, philosophische Grübeleien. Sie entdecken Gemeinsamkeiten in ihrer Gegensätzlichkeit. Hören zu, ohne zu werten.

Ein außergewöhnliches Jugendbuch

Kein bisschen wundert es mich, dass „Und die Welt, sie fliegt hoch“ gleich doppelt für den Deutschen Jugendliteratur Preis 2025 nominiert wurde. Es ist ein so wundervolles Buch!

Die Rückseite des Briefromans „Und die Welt, sie fliegt hoch“ von Sarah Jäger und Sarah Maus

Dabei musste ich mich erst einmal an die außergewöhnliche Erzählweise und Darstellung gewöhnen. Denn die linke Seite des Buches gehört Ava, die Rechte Juri. Sie schickt eine Nachricht, er antwortet. Links, rechts, links, rechts. Und dazwischen die wundervollen Illustrationen. Bei denen im Raum zwischen Nachrichten und Gedanken viel Platz für eigene Interpretationen bleibt. Die das Gespräch aber auch manifestieren. Uns in die Köpfe schauen lassen.

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„freilaufende dichterinnen“ von Martin Gries

Der Kugendroman „freilaufende dichter*innen“ von Martin Gries vor einem mit Bilderrahmen und Ranken bemalten Pappkarton

Jedes Jahr feierte Ellen ihren Geburtstag mit ihren Freund*innen. Jedes Jahr war eine*r mehr dabei. Immer war es etwas Besonderes. Groß und wundervoll. Doch dieses Jahr feiert Ellen nicht mit 15 Gästen. Sie feiert gar nicht. Denn nachdem ihre Eltern sich trennten, ist das Geld knapp. Mit Vater K. zog sie in eine winzige Wohnung. In ein anderes Viertel. Sie muss auf eine andere Schule. Ist raus. Ist weg. Am Ende.

ohne strom
ein teenager hört sich denken

Sie stolpert über ein Haiku. Mit Wachsmalkreide auf einen Gully geschrieben. Das Ende ist vielleicht Anfang. Zumindest findet sie mehr. Mehr Gedichte. Auf der Straße. Im Briefkasten. In Blumenbeeten. Mit Hilfe. Denn die Verse verbinden. Zuerst ist da Paul. Der achtjähriger Poesie-Detektiv platzt in Ellens Leben. Zerrt sie hinaus. Zu Frau Roosen. Röschen. Alt, aber lang nicht verwelkt. Zusammen forschen sie nach Gedichten und Dichterinnen.

Selbstermächtigend und bewusstwerdend

Rückenseite des Jugendbuches „freilaufende dichter*innen“ von Martin Gries mit Rückentext

Ich verstand Ellen so sehr. Ihr Verlorensein. Ihre Neulebenverweigerung. Ihre ganzen Vermissungen und ihre Sturheit. Das Verbuddeln, Rotzige, Trotzige. Die Enttäuschung und Wut. Ihre Verliebtheit und das offene Egal. Verwirrungen und Sicherheit. Ellen zu begleiten, wie sie langsam Wege beschreitet, Möglichkeiten sieht, Menschen sucht, sich findet – das fühlte sich vertraut an. Fühlte sich aber auch neu an. Spiegelte Poesie und Jugend in mich hinein. Ließ Saiten klingen, die lang nicht klangen.

Ellen verliebt sich in Worte, in Handlungen, in Blicke. Denkt nicht in Geschlechtern, sondern mit offenem Herzen. Gar nicht mal mutig. Einfach selbstverständlich. Menschen liebend. Sie bewegt sich selbstermächtigend und sich bewusstwerdend durch das neue Viertel. Und weit darüber hinaus. Bis hin zurück.

Poesie hilft Worte finden

Als Mama brach mir auch ein wenig das Herz. Hoffe ich so sehr, dass meine Kinder mit mir reden. Mit mir dichten. Mir ihre Herzen ausschütten. Auch über die Liebe. Utopisch. Weiß ich es doch von meinen gebrochenen Herzen besser. Aber die Hoffnung halte ich fest. Zumindest sehe ich Chancen. Denn bei uns gibt es kaum Ungesagtes. Wir teilen Gedanken an Vergangenes und Zukünftiges, unsere Ängste und Wünsche. Alle mit allen. Ohne Altersbegrenzung. Wie sonst könnten wir uns verstehen? Poesie hilft Worte zu finden. Auch im Alltag. Vielleicht erstmal nur für uns. Wenn sie da sind, finden sie schon ihren Weg.

„freilaufende dichterinnen“ strotzt vor Ideen, die Poesie auf die Straße zu bringen. Ins Leben. In den Alltag und Unterricht. Ich hoffe, es erreicht viele mutige denker*innen – freilaufende, artgerecht festgehaltene, lebensraumnehmende!

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Super lesbarer Jugendroman: „Klettern“ von Keith Gray

Das Jugendbuch „Klettern“ von Keith Gray auf einer Baumgabel stehend

Plötzlich ist er da. Der Neue. Der sich Nottingham nennt. Klettert in rasantem Tempo auf die Korkenzieher-Weide – die Verdrehte. Was die örtlichen Kletter-Kids ziemlich beeindruckt. Auch Hilly. Der den Gipfel der Verdrehten letzten Sommer als Jüngster erkletterte. Mit Vierzehn. Bisher ist Hilly der beste Kletterer im Park. Weswegen er gar nicht glücklich über diesen Nottingham ist. Er ist doch der Beste! Der Schnellste! Oder nicht?

Ein erbitterter Wettstreit beginnt.

Ganz großes Kino

Rückseite des Super-lesbar-Buches „Klettern“ von Keith Gray

„Klettern“ hat mich umgehauen! Dass das ein Jugendroman aus dem Super lesbar-Programm schafft, damit hatte ich nicht gerechnet. Doch die knackig auf den Punkt geschriebene Geschichte für Menschen ab 13 Jahren ist ganz großes Kino. Spukt mir auch nach über einem Jahr noch im Kopf herum.

Dabei geht es wirklich nur um Hilly. Um seinen Ehrgeiz. Um das, was ihn in seinen Augen ausmacht. Seine Unsicherheiten. Und die Dynamik zwischen ihm und dem Neuen. Es geht um Anerkennung, Rivalität, Misstrauen. Um Dummheiten, übers Ziel hinausschießen. Um Erkenntnisse und Einsichten, Loyalität und Rückgrat, Verantwortung und Vergebung. Also um die ganz großen, persönlichen Themen.

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„Wonderscape: Wettlauf gegen die Zeit“ von Jennifer Bell

Das SciFi-Jugendbuch „Wonderscape: Wettlauf gegen die Zeit“ von Jennifer Bell

Tja, damit hätte Arthur wirklich nicht gerechnet, als er auf seinem Schulweg der Explosion im leer stehenden Haus auf den Grund ging. Plötzlich steckt er mit seinen Mitschülerinnen Ren und Cecily in einem realen, interaktiven und lebensgefährlichen Spiel. Auf anderen Planeten in einer fernen Zukunft! Vollkommen verrückt.

Das intergalaktische Escape Game könnte den drei Teenagern zum Verhängnis werden. Denn wenn sie nicht schnell in ihre Zeit zurückkehren, droht ihnen ein Schicksal als intergalaktischer Schleim. Zu doof, dass der Zeitenschlüssel, der sie in diese Situation brachte, kaputt ist. Und der Erfinder nicht nur verschollen ist, sondern sich auch ein unglaubliches Netz aus Intrigen und Verrat durch die Kulissen des Spiels webt.

Auf ihrer Suche nach einem Ausweg wachsen die Kids zusammen und über sich hinaus.

Escape-Krimi mit Jumanji-Vibes

Nachdem der Chef (10) und ich nach Monaten im Herbst endlich „Harry Potter 5“ beendeten, wählte er direkt den nächsten dicken Wälzer vom Das-könnten-wir-lesen-Stapel. Und ja, ich hatte Respekt vor dem 412 Seiten starken Kinderbuch. Auch, weil es einem durchaus komplexen Plot versprach. Der mich schon zum Erscheinen des Buches vor fast drei Jahren sehr neugierig machte. Nun fiel die Wahl meines Fünftklässlers also endlich auf den Escape-Krimi mit Jumanji-Vibes. Wir bereuten es nicht.

Arthur, Ren und Cecily sind ein ungleiches Gespann, welches vielfältige Identifikationsmöglichkeit bietet. Wohnt Arthur allein mit seinem Vater in eher prekären Verhältnissen, führt Cecily ein einsames Leben als verwöhntes Kind kaum anwesender Eltern. Und über die toughe Ren kursieren in der Schule einige Gerüchte. Und jedes der Kinder ist soviel mehr, als die anderen vermuteten.

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Super lesbare Grusellektüre: „Düstere Bedrohung“ von Dan Smith

Das Super Lesbar-Buch: „Düstere Bedrohung“ von Chris Priestley vor einer alten Steinmauer

Während der Pause wünschen sich Peter und sein Freund Ravi, dass in ihrem langweiligen Kaff mal was Irres passieren würde. So wie in dem Video mit den verrückten Spinnen in Australien. Tja, mensch sollte achtsam mit dem Wünschen sein…

Denn wenig später erzählt ihnen ihre Klassenkameradin Lea, dass sich ihre Eltern höchst seltsam verhalten. Sich total verändert haben. Geistig abwesend sind. Das Tagelicht scheuen. Die Jungs denken sofort an Vampire!

Leas Mutter arbeitete in der Fracking-Anlage auf der großen Waldwiese. Dort wo sie früher gespielt haben. Wo sich alle immer trafen. Doch vor Kurzem wurde der Fracking-Betrieb eingestellt. Die Mitarbeiter entlassen. Liegt es nur daran, dass sich immer mehr Erwachsene komisch verhalten? Was geht hier nur vor?

Trifft den Nerv der Zeit

Rückseite des Super Lesbar-Buches: „Düstere Bedrohung“ von Chris Priestley

In „Düstere Bedrohung“ vermischt Autor Dan Smith Horrorelemente mit Umweltsorge. Die realen Ängste der Teens von heute treffen auf die uralte Angst vor dem Übernatürlichen. Damit trifft der düstere Jugendkrimi den Nerv der Zeit. Und das in einer Sprache, die auch Kinder verstehen, die sich mit dem Lesen schwer tun.

Denn als „super lesbar“-Buch ist es in einfachen Sätzen verfasst. So dass Leser*innen sich zurechtfinden, denen das Lesen sonst wenig Spaß macht. Denen es zu anstrengend ist und es deswegen lieber meiden.

Umfassend durchdachte Leseunterstützung

Auch Design und Material der Leseförder-Reihe nehmen Rücksicht auf besondere Lesebedürfnisse. Typografie, Schriftbild, Umbrüche und Absätze – auf all das wird hier umfassend und durchdacht Wert gelegt. Selbst die Papierfarbe ist so gewählt, dass das Lesen leichter fällt.

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„Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner

Der Jugendroman „Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner im herbstlichen Efeulaub liegend.

Koras Alltag ist immer gleich. Jeden Tag. Das ist das Schlimmste am Gefängnis. Dieses ewig gleiche Einerlei. Auch Tamara fühlt sich eingeschlossen. Von Ihrer Adoptivmutter nach einer Krankheit in Watte gepackt, sehnt sie sich nach Freiheit. Und Wissen.

Hannes dagegen könnte ein abwechslungsreiches Leben führen. Doch er verschläft die Tage. Findet nachts keine Ruhe. Vergrault seine beste Freundin und fährt Abend für Abend raus zum Golfplatz, um seine Schilder zu kontrollieren. Getrieben von seinen ganz eigenen Dämonen.

Alissa und Leon kennen solche Dämonen ebenfalls. Die Geschwister flüchteten mit ihren Eltern erst vor Kurzen vor ihrer Vergangenheit. Vor den flüsternden Nachbarn. Den Gerüchten und dem Getuschel. In der neuen Stadt scheint alles besser. Bis bei einem Ausflug plötzlich Alissas Freunde spurlos verschwinden.

Auch Kora, Hannes und Tamara sind plötzlich allein. Komplett allein. Alle Menschen und Tiere sind verschwunden. Nur der jäh auftauchende Nebel scheint lebendig.

Mystischer Road-Trip

Rückseite des Mystery-Romans „Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner

„Vakuum: Meide den Nebel“ ist ein atmosphärisch dichter Mystery-Roman, der altbekannte Horror-Elemente aufgreift und geschickt neu inszeniert. Die jugendlichen Protagonisten straucheln durch einen Road-Trip. Mehr oder weniger traumatisiert. Verunsichert, verängstigt, wütend, schuldgepeinigt. Erdrückt von ihren persönlichen Tragödien.

Das Schicksal der fünf Kids ging mir nahe. Ihre Zusammenführung, ihre Entwicklung, das Tempo mochte ich sehr. Wie auch die Charaktere an sich. Die ich am liebsten allesamt in die Arme genommen hätte. Ihnen gesagt hätte, dass alles gut wird. Sie ok sind. Das Leben nicht fair ist. Schlimme Dinge geschehen. Auch wenn sie nicht geschehen sollte. Ich verschlang Seite um Seite. Las lange kein Buch mehr so zügig.

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„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

Das Cover des Comics „Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

Nachdem Elle die Schule gewechselt hat, geht es ihr eigentlich sehr gut. In der Clique von Otis, Maȅlys, Farid und Line findet sie gute Freunde. Fühlt sich wohl und angekommen. Doch dann steht sie in der Schule unter Druck. Wird mit Gerüchten konfrontiert. Streitet sich mit ihrer Mutter. Und wieso beobachtet dieser Fremde sie? Macht Fotos?

Plötzlich verhält sich Elle merkwürdig. Mal ist sie nett, mal abweisend. Mal ehrgeizig, mal super witzig; dann wieder verschlossen und schweigsam. Als gäbe es mehrere Elles.

Und ja, es gibt Mehrere. Seit ihrer Kindheit schon. Zusammen mit ihren neuen Freunden stellt sich Elle ihren Persönlichkeiten und ihrer Vergangenheit.

Bonbonbunt und beängstigend

Rückseite des Comics „Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ ist der erste Teil einer psychologisch spannenden Graphic Novel-Reihe. In Kid Toussaints Comig-of-Age-Comic prallt das Thema der Dissoziativen Identitätsstörung auf bonbonbuntes Teenie-Leben. Aveline Stokart illustriert Diskrepanz und Parallelen zwischen normalem Teenie-Wahnsinn und krankhaftem Zerrissen-sein intuitiv verständlich. Warm und lebendig, kalt und düster. Vielfältig verwirrend. Beängstigend.

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„Die letzten Hexen von Blackbird Castle“ von Stefan Bachmann

Der fantastische Roman „Die letzten Hexen von Blackbird Castle“ von Stefan Bachmann lehnt an einer alten Backsteinmauer. Im Vordergrund ragt eine weiße Rose ins Bild.

„Sehr geehrte Miss Zita Bridgeborn.
…Ich habe Grund zu der Annahme, dass Sie die Alleinerbin von Blackbird Castle sowie dem Umgebenden Anwesen sind, einschließlich aller Gelder, Konten, Ländereien und Besitztümer, die dazu gehören.“

Das kann Dienstmädchen Zita kaum glauben. Dennoch packt sie ihre wenigen Sachen und macht sich auf den Weg nach Blackbird Castle. Wo sie schnell herausfindet, dass sie nicht nur das Anwesen mit allem Drum und Dran erben, sondern – vor allem – eine Hexe sein soll. Wenn sie denn wirklich die verloren geglaubte Tochter der letzten Hexe des Hauses ist.

Was Zita selbst am wenigsten glauben kann. Doch die Bediensteten Minnifer und Bram sowie zahlreiche gute Geister des Schlosses helfen der Zwölfjährigen ihr wahres Potenzial zu entfalten. Und das gegen Widerstände, Intrigen und dunklen Familiengeheimnisse.

„Aber ich bin noch neu hier und weiß kaum etwas darüber, wie es ist, eine Hexe zu sein.“ „Entschuldige mal“, sagte er. „Und wie glaubst du, wirst du das lernen? Indem du so tust als ob, natürlich. Und indem du es so überzeugend tust, dass du dich selbst und alle anderen dazu bringt, es zu glauben. Denn am Ende tun wir doch alle nur so, als wären wir das, wofür und die Leute halten…“

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„Agnes und der Traumschlüssel“ von Tuutikki Tolonen

Das Kinderbuch „Agnes und der Traumschlüssel“ von Tuutikki Tolonen in einem Japanischen Spindelstrauch liegend

Nachdem Agnes Vater Knall auf Fall mit seiner neuen Freundin nach Ungarn auswanderte, zog sie mit ihrer Mutter ins pittoreske Harmala. Fort aus Helsinki. Wo es weder eine bezahlbare Wohnung noch einen Job für ihre Mutter gab.

Die neue Umgebung, der nahende Schulstart in einer fremden Klasse, der Ärger über ihren Vater – das ist alles was viel. Doch dann entdeckt Agnes auf dem Dorffriedhof ein Grabstein auf dem ihr Name steht. Naja, zumindest fast. Und nachts träumt sie Träume, die sich sehr echt anfühlen. Ebenfalls von einem Mädchen, das ihren Namen trägt. Was hat das alles zu bedeuten?

Mit ihrem neuen Freund Muffin geht sie dem Rätsel auf den Grund. Zusammen entdecken nicht nur eine alte, verlassene Vila und deren bewegte Vergangenheit. Sondern noch weit Erstaunlichereres!

Voller mystischer Traummagie

Rückseite des Kinderbuches „Agnes und der Traumschlüssel“ von Tuutikki Tolonen

„Agnes und der Traumschlüssel“ ist ein leichtes, modernes Märchen. Voller mystischer Traummagie. Mit einer sympathischen Protagonistin und ihrem liebenswerten Sidekick. Leser*innen ab zehn Jahren verbringen mit der luftigen Sommerlektüre zauberhafte Lesestunden in Finnland. Wo die Grenze zwischen den Welten bekanntlich sehr durchlässig ist.

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„Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ von Chris Priestley

Das Jugendbuch „Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ von Chris Priestley vor einem vergitterten Fenster stehend

„Maja schreckte aus dem Schlaf hoch, als die Musik zu spielen anfing. Einen Moment lang war sie nicht sicher, wo sie war….Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass gleich etwas Schlimmes passieren würde.“

Als sie in der Schule mit ihren Freunden Carla, Marlon und Tomas darüber spricht, stellen die Kinder verwundert fest: Alle hatten sie einen Alptraum. Keiner kann sich an Genaueres erinnern. Bevor sie weitergrübeln können, kommt der Vertretungslehrer. Will mit ihnen gruselige Geschichten schreiben. Alle legen los. Nur Maja tut sich schwer.

Auch die neue Schülerin fängt sofort an zu schreiben. Das blasse Mädchen mit dem silbernen Mantel kam zu spät und setzte sich an Majas Tisch. Irgendwas stimmt mit der doch nicht. Als Majas Freunde schließlich ihre Geschichten vorlesen, wird’s so richtig unheimlich.

Super lesbar für Kids ab 11 Jahren

„Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ richtet sich an Kids ab elf Jahren, denen Texte noch Beinchen stellen. Für die manch Wort, manch Satz noch Hindernis ist. Die Bücher des „super lesbar“-Programms achten auf gute Lesbarkeit. Sowohl, was die Worte und die Sätze betrifft. Als auch, was Form und Optik angeht.

Denn ein Text wird nicht nur durch einfachere Sprache lesbarer. Auch Schriftgestaltung und Typografie, Zeilenabstand und Umbrüche sind wichtige Elemente. Selbst das Papier des Buches beeinflusst die Lesbarkeit. Außerdem sorgend kurze Abschnitte und Kapitel sowie Illustrationen für übersichtliche wie abwechslungsreiche Leseerlebnisse, die nicht langweilig werden.

Atmosphärisch dicht und schauerlich

Und obwohl „Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ all das beachtet, zog es mich in den Bann. Ich gebe zu, ich habe mich gegruselt. Als lang erwachsene Vielleserin. Chris Priestley spinnt eine höchst atmosphärische Rahmenhandlung. Mit jeder der Geschichten verstärkt sich das ungute Gefühl. Verdichtet sich die drohende Stimmung im Klassenraum.

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