„Die Insel der Smartphone-Waisen“ von Salah Naoura mit Illustrationen von Kai Schüttler

Ach, was mochten wir „Das Schloss der Smartphone-Waisen“. Wir lachten uns durch den anarchisch, frechen Görenspaß. Ob der zweite Band da mithalten kann? Das verrate ich Euch hier. 😉

Das Kinderbuch „Die Insel der Smartphone-Waisen“ steht auf einem Sandstrand, im Hintergrund eine Strandpflanze und eine Festung im Meer.

Gerade erst war Marla mit ihren Smartphone-Waisen und Oma Babett zur alten Hermine ins Schloss gezogen, als Tara aus dem Zoo eine neue Mitbewohnerin mitbringt. Bengal-Katze Madame war so freundlich, für Tara das Genuschel des Bengalischen Tigers Khan zu übersetzen. Der hatte Taras Mama vor zwei Jahren getötet. Aus Versehen. Weil er sich erschreckt hatte, als sie ein Selfie machte. Eine Aussprache war da längst fällig.

Eigentlich wäre das nun schon genug Aufregung. Doch die Karten offenbaren Tara, dass sie entführt werden soll. Kurzerhand beschließt Marla mit den Kindern Urlaub am Meer zu machen. So tricksen sie die Entführer bestimmt aus. Tara weiß natürlich, dass die Karten sich nie irren. Aber Urlaub am Meer klingt so oder so super. Allerdings wird ihr Aufenthalt in der kleinen italienischen Stadt an der deutschen Ostsee etwas herausfordernder als gedacht…

Voll strahlend schwarzem Humor

Rückseite des Kinderkrimes „Die Insel der Smartphone-Waisen“ von Salah Naoura mit Illustrationen von Kai Schüttler

Tara, Artschie, Kalli, Leo, Bodhi und Bhavani wieder zu begegnen freute uns sehr. Die Ergänzung des Ensembles durch tierische Charaktere feierten wir. Cat-Content punktet einfach immer. Außerdem bekam mein Lieblings-Butler Mister Gordon Sympathie-Konkurrenz von Taxifahrer Quinn.

Wir lieben den mitreißenden Schreibstil, die direkte Anrede der Lesenden, das selbstverständlich Magische im Normalen. Und natürlich den schwarzen Humor, der so hell strahlt.

„Die Insel der Smartphone-Waisen“ von Salah Naoura mit Illustrationen von Kai Schüttler weiterlesen

„Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ von Mirjam Oldenhave und Rick Haas

Das Kinderbuch „Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ vor eine grauen Hauswand mit weißen Graffity-Linien

Jakob und Ed wohnen in einem schönen Haus mit dem sie von Ort zu Ort fahren. Denn nirgendwo sind sie willkommen. Überall heißt es: Hier gehört ihr nicht hin. Hier dürft ihr nicht bleiben. Auf ihrer Reise stoßen sie auf den Plunderberg. Ein Ort voller vergessener Dinge. Dinge, die Tüftler Jakob in grandiose Erfindungen verwandeln kann. Das „Zutritt verboten!“-Schild dreht Papa Ed flott um. Denn für Jakob ist ganz klar: „Hier will ich für immer wohnen bleiben.“

Doch dann flutet eine Horde Polizisten mit Metalldetektoren den Ort. Suchen die vielleicht die goldene Statue, die Jakob im Plunderberg gefunden hat? Schon will er sie ihnen geben, aber sein Vater hält ihn ab: „Wir haben ein Haus auf Rädern und darum […] denken die Leute immer, dass wir nichts taugen.“ Die Leute würden ihnen nicht glauben, sagt sein Vater. Aber…das kann doch nicht sein!

Die Polizei verhaftet Ed – einfach so

Die Rückseite des Kinderromans „Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ von Mirjam Oldenhave und Rick Haas

Leider schon. Die Polizisten verhaften Ed und nehmen ihn mit. Einfach so. Jakob ist allein. Bis er im Plunderberg Ali entdeckt. Der Welpe ist auch ganz allein. Zusammen sind sie es weniger.

Und dann findet auch noch Sisi zu ihnen. Das Mädchen aus dem großen Haus hinter dem hohen Zaun. Das aus einer sehr anderen Welt stammt. Mit viel Selbstbewusstsein und Elan. Gemeinsam schmieden sie Pläne, um Ed zu befreien.

Vorlese-Highlight der letzten Jahre

Eine Innenseite des Kinderbuches „Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ von Mirjam Oldenhave und Rick Haas

„Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ war eins unserer Vorlese-Highlights der letzten Jahre. Das Kinderbuch ist ein modernes Märchen voll absurder Ideen, mit ganz viel Herz und Humor. Dem Mann, mir und den Jungs bereiteten nicht nur die verrückte Geschichte und die skurrilen Charaktere viel Freude. Das Schicksal von Jakob und Ed ging uns zu Herzen. Fast noch mehr sorgten wir uns aber um Sisi.

Zwischen dem zufriedenen, aber armen Vater-Sohn-Gespann und dem vernachlässigten, einsamen Wohlstandsmädchen kamen so manche Fragen auf. So sprachen wir über Obdachlosigkeit, Vorurteile und Lebenswege. Über Ehrlichkeit, Verantwortung und Ungerechtigkeiten.

Auf das die Welt ein wenig besser werde

Eine Innenseite des Kinderbuches „Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ von Mirjam Oldenhave und Rick Haas

Themen wie Obdachlosigkeit, Armut, Containern, Vorverurteilung, Ungerechtigkeiten und Wohlstandsverwahrlosung sind durchaus harter Tobak. Allerdings sind es zumindest in den Städten Alltagsthemen. Auch für unsere Kinder.

Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass Kinder damit umgehen können. Besonders, wenn wir Großen diese Themen mit ihnen gemeinsam ergründen. Wissen und Kommunikation helfen. Auf das die Welt ein wenig besser werde.

„Jakob und der Berg der vergessenen Dinge“ von Mirjam Oldenhave und Rick Haas weiterlesen

MINECOMIC 1: „Creeper – bis es knallt!“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek

Meine Jungs sind schon lange im absoluten Minecraft-Fieber. Neben dem Spiel liebt besonders mein Achtjähriger alles, was mit dem Minecraft-Universum zu tun hat. Vom Lego-Set über T-Shirt und Socken bis zu Adventskalender und Sammelkarten. Na klar, dass ein Comic mit Creepern und Co. sofort gelesen werden muss.

Das Kinderbuch „Creeper – bis es knallt!“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek

Stefan, Anna und dem Zombie Brokkoli helfen bei den Vorbereitungen zum großen Dorffest. Auf das Feuerwerk freuen sie sich schon lange. Doch was ist das? Das Schwarzpulver ist weg. Und ohne Schwarzpulver kein Feuerwerk. Oh weh.

Stefan hat die Idee: Sie gehen in eine Höhle. Dort verbergen sich Truhen. Auch mit Schwarzpulver. Erst braut er noch einen Trank. Dann machen sich die Freunde auf den Weg.

Nun ja, der Plan geht nicht ganz auf. Aber aufgeben kommt nicht in Frage. Crafting-Geschick, Diamantrüstung und Teamwork sorgen dafür, dass am Ende ein prächtiges Feuerwerk über dem Dorf funkelt.

Creeper – bis zum Leseprofi

Rückseite des Lesenlern-Comics „Creeper – bis es knallt!“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek

Mein Vize verschlang das Comic in der zweiten Klasse. In einem Happs. Er fand es witzig, hatte Spaß an der Geschichte und den Bildern. Fachlich hatte er ein paar Kritikpunkte. Hier und da funktioniert das Spiel wohl nicht ganz so, wie im Comic dargestellt. Aber er sah gnädig darüber hinweg. Und las es dann doch noch das ein oder andere Mal.

Abweichungen erklären sich vielleicht dadurch, dass das Minecomic trotz aller Minecraftigkeit kein offizielles Minecraft-Produkt ist.

Mir gefiel der Humor, die großen Comic-Fenster und die Einfachheit des Textes. Zusätzlich sind die Textelemente überschaubar bis spärlich. Perfekt für Lesestarter. Aber auch für Lesemuffel. Um Leseanfänger noch besser zu unterstützen, wäre eine größere Schrift hilfreich. Wobei die Motivation hoch ist, alle Buchstaben zu entziffern.

Inzwischen ist der Vize in der dritten Klasse und das Buch der Schulbücherei gespendet. Wo es von Hand zu Hand wandert und dauerausgeliehen ist. Ich kann also sagen: Das Zielpublikum ist begeistert.

MINECOMIC 1: „Creeper – bis es knallt!“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek weiterlesen

„Entdecke unsere bunte Vogelwelt“ von Malte Loberg

Da starten die ersten Bundesländern doch glatt schon in die Sommerferien! Wo ist denn bloß die Zeit hin? Verflogen ist sie! Und wenn das mal nicht das beste Intro zu meinem heutigen Buchtipp ist. 😊
Die ersten beiden Bände und das Malbuch aus der Kinderbuchreihe "Entdecke unsere bunte Vogelwelt" von Malte Loberg liegen in einer blühenden Wildblumenwiese

Denn die ambitionierte Kinderbuchreihe „Entdecke unsere bunte Vogelwelt“ steckt nicht nur voll krassem Sachwissen über unsere heimischen Vögel. Mit Ausmalseiten und Knobelspielen vergeht die Zeit mit den Heften auch wie im Fluge. Perfekt für vogelfreie Urlaubstage.

Der erste Band stellt „Vögel im Wald“ vor. Zuerst gibt’s aber ein paar Grundlagen. In einem einleitenden Kapitel mit knackigem Vogelwissen lernen wir etwas über die Evolution der Vögel, ihre Arten und Verbreitung. Und dann geht’s los.

„Entdecke unsere bunte Vogelwelt“ von Malte Loberg weiterlesen

„SpooKI 4 – Ausgespielt“ von Ruth Rahlff

Das Kinderbuch „SpooKI 4 - Ausgespielt“ von Ruth Rahlff

„Du brauchst Hilfe oder hast Sorgen? Wenn du nicht weiterweißt, ganz allein bsit oder dich niemandem anvertrauen kannst, dann wende dich an KID, die Agentur für Kids in Danger.“

Mit Super-KI Medusa auf ihrer Seite wollen Robert, Isabella und Lorenzo so richtig durchstarten und anderen Kindern helfen. Doch ihr erster Auftrag haut die drei nicht aus den Socken. Eine verschwundene Katze ist nun wirklich alles andere als aufregend. Bestimmt ist die nur weggelaufen.

Aber bei einer verschwundenen Katze bleibt es nicht. Immer mehr Tiere verschwinden. Wer steckt da bloß hinter?

Detektivgeschichte mit Hightech Plot-Twist

Rückseite des Kinderkrimis „SpooKI 4 - Ausgespielt“ von Ruth Rahlff

Chef (11) und Vizechef (8) freuten sich sehr auf den vierten Band der gespenstischen Techno-Krimi-Reihe für Kids ab neun Jahren. Und sie hatten wieder viel Spaß – besonders mit Roberts Geisterfamilie. Geisterpapa Henry übt ausdauernd Zaubertricks. Opa Arthur spukt Roberts Menscheneltern auf den Nerven rum. KI Medusa und die Sphinx aus Opas Garten sorgen mit ihren pointierten Kommentaren für Schmunzelmomente.

Dennoch, die Begeisterungsstürme der ersten Bände löste SpooKI 4 bei Weitem nicht aus. Die Geschichte kam nicht so recht in Gang. Die Jungs vermissten Action. Vermissten den Einfallsreichtum und die Abgedrehtheit der Vorgänger. Band vier ist eher eine gemütliche Detektivgeschichte, deren Hightech-Plot-Twist aber zumindest die Kinder überraschte. Ihre SpooKI-Liebe ist ungebrochen.

„SpooKI 4 – Ausgespielt“ von Ruth Rahlff weiterlesen

„Hope – oder wie die Welt wieder bunt wurde“ von Ross MacKenzie

Das BBuch „Hope - oder wie die Welt wieder bunt wurde“ von Ross MacKenzie vor einem mit Wachsmalstiften gemalten Regenbogen

„Erzähl mir noch mal von den Farben, Granny.“ Wie gerne würde er sie selber sehen. Doch die Farben wurden gestohlen. Im Auftrag des Königs. Selbst farblos, sollte auch niemand anderes Farben haben dürfen. Also lies er alle Farbe von seiner Tante aus der Welt tilgen. Die mächtige Nekromantin verfolgt mit ihren Schwarzröcken und Fetzerhunden erbarmungslos jeden, der die Farbe zurückbringen will. Dennoch flüstert der Junge einer Sternschnuppe hinterher. Flüstert: „Ich wünsche mir jemanden, der die Farbe zurückbringt.“

Und da ist sie: Hope. Ein kleines Mädchen, das Farbe in sich trägt. Das soviel davon hat, dass sie ihre Umwelt bunt färbt. Doch das darf nicht sein. Das ist viel zu gefährlich! Weswegen Sandy ihr einen Trank braut, der ihre Farbe unterdrückt. Sie unsichtbar macht für die Schergen des Königs. Der fahrende Magier würde alles für dieses Kind tun, das wie ein Tochter für ihn ist.

Doch Hope wächst. Genauso wie das Gerücht um ein Mädchen, das die Farbe zurück in die Welt bringt. Der König und seine Nekromantin werden nervös. Es wird Zeit, Hoffnung in die Welt zu bringen.

Hoffnung für eine bunte Welt

Rückseite des modernen Märchens „Hope - oder wie die Welt wieder bunt wurde“ von Ross MacKenzie

„Hope – oder wie die Welt wieder bunt wurde“ ist ein wundervolles, modernes Märchen für Menschen ab acht oder neun Jahren. Die Leseempfehlung des Verlages (ab zehn Jahren) gilt wie immer für Selberleser.

Ross MacKenzie erzählt von starken Kindern, weisen Magiern, bösen Monstern und machthungrigen Intriganten. Von Fehlern und Wiedergutmachung, Angst und Wahrhaftigkeit, Mut und Liebe.

„Hope – oder wie die Welt wieder bunt wurde“ von Ross MacKenzie weiterlesen

Super lesbare Weihnachtsgeschichte: „Malwines Weihnachtswunder“ von Julia Blesken

Morgen ist schon Heiligabend. Die Stunden bis zur Bescherung werden sich für die Kinder endlos dahin ziehen. Wie gut, dass die meisten Buchhandlungen heute und morgen noch geöffnet haben. Und noch besser, dass wahrscheinlich viele von ihnen dieses Buch für Euch bereit halten. Denn „Malwines Weihnachtswunder“ ist ein knackig erzählter, wunderweihnachtlicher Kinderroman aus dem echten Leben.
Das Kinderbuch „Malwines Weihnachtswunder“ von Julia Blesken auf einer Flasche Ketchup und Nudeln liegend. Im Hintergrund sieht man Tannengrün und Weihnachtsschmuck

Als Malwine aufwacht, spürt sie es: Dieses herrlich aufgeregte Weihnachts-Kribbeln. Heute ist Heiligabend. Gleich wird sie mit Mama Plätzchen backen. Danach kaufen sie den Weihnachtsbaum. Dann alles für das Weihnachtsessen. Ganz klassisch – Würstchen mit Kartoffelsalat.

Doch dann kommt alles anders. Mama liegt krank im Bett. Ist zu nichts zu gebrauchen. Malwine muss nun alles alleine regeln. Einkaufen, den Baum schmücken, Plätzchen backen. Ob das gut geht?

Malwines wundervolles Weihnachtsfest

Rückseite der super lesbaren Weihnachtsgeschichte: „Malwines Weihnachtswunder“ von Julia Blesken

Ja, gut geht es. Wenn auch sehr anders. Sehr chaotisch. Denn die zehnjährige Malwine lernt den obdachlosen Peter mit seiner Hundeseniorin Rakete kennen. Rettet einen Welpen aus einer Mülltonne im Park. Mit ihrem nervigen Mitschüler Batikan im Schlepptau. Verpasst Tannenbaumverkauf und Supermarktschließzeit. Verliert Mamas Geldbeutel. Stolpert durch den 24. Dezember. Dabei will sie doch nur ein wundervolles Weihnachtsfest mit ihrer Mama feiern.

Letztendlich wird es ein Fest voller Wunder. Weihnachtlich im wahrsten Sinne. Voller Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Großherzigkeit. In schnoddrig-authentischer Kindersprache erzählt uns Malwine Friederike Forz von ihrem Heiligen Abend. Und landete damit in unserem Herzen.

Super lesbare Weihnachtsgeschichte: „Malwines Weihnachtswunder“ von Julia Blesken weiterlesen

„Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken

Das Kinderbuch „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken vor einer alten Mauer auf die eine Kreidemaus gekritzelt wurde.

Katja Pfeiffer knallt die Tür zu. Rennt weg von ihren Vätern. Nach einem Streit um Schokoküsse. Draußen trifft sie Zeck und Fridi aus ihrer Klasse. Nicht viel später stößt Mustafa zu ihnen. Dessen Tag auch nicht so wirklich dolle läuft. Denn aus Versehen killte er gerade den Familien-Wellensittich. Und nun fürchtet er, dass seine Mutter auch jemanden killt. Deswegen flüchtete er. Mit dem Sittich in der Hosentasche.

Doch Jennifer Klar toppt das noch. Denn sie hat eine Tüte dabei in der sich ihr Opa befindet. Um genauer zu sein: Seine Asche. Damit ihre Mutter die Asche nicht entsorgt, nimmt Jennifer sie überall mit hin. Unbedingt möchte sie den letzten Willen ihres Opas erfüllen und ihn nach Kolomoro bringen. Seinem Schrebergarten. Nur leider weiß sie nicht, wo der ist. Vielleicht können die andere ihr herlfen? Ihr Opa soll da auch was versteckt haben. Einen Schatz. Klar: Opas Wille muss erfüllt werden. Die anderen sind dabei.

Katja rennt

Die Rückseite des Kinderromans „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken

Und zack – stolpern diese sehr unterschiedlichen Kinder auf der Suche nach dem mystischen Kolomoro durch Berlin. Legen sich mit tätowierten Rockern an. Reißen Mitschülerin Polina wider Willen in ihr Abenteuer hinein. Verlieren Opa. Finden ihn wieder. Rennen und rennen – fliehen vor Kontrolleuren, Container-Hütern und Teenie-Zicken. Rennen über ihre Grenzen und wachsen zusammen. Finden Hilfe, wo sie es nicht erwarten. Und vielleicht am Ende sogar einen Schatz.

Seite für Seite gewinnen die Kinder Tiefe. Brechen ihre Stereotypen; entwickeln sich. Freundschaft wächst, wo vorher nur Zweckgemeinschaft war. Diese Kinder wirken echt. Voller Ecken, Kanten und Unsicherheiten. Mit Mut und Einfallsreichtum. Mit einem Zuhause, wo überall andere Herausforderungen wohnen. Jedes mit anderen Prägungen und Voraussetzungen. Aber alle stecken sie in dieser Niemalszeit zwischen Kindheit und Pubertät. Finden sich. Besitzen aber immer noch Magie.

„Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken weiterlesen

„Geniale Köpfe der Naturwissenschaften“ von Isabel Thomas und Jessamy Hawke

Der Mensch steckt voller Schaffenskraft, Visionen und Optimismus. Das gerät in diesen Zeiten manchmal in Vergessenheit. Die Enzyklopädie „Geniale Köpfe der Naturwissenschaften“ zeigt – es gibt sie: Die Weltverbesserer, Träumer, Erfinder und Entdecker. Hier lernen wir sie kennen, die Berühmtheiten aus den Gebieten Biologie, Chemie, Physik und Astronomie.
Das Sachbuch für Kinder „Geniale Köpfe der Naturwissenschaften“ von Isabel Thomas und Jessamy Hawke auf einer roten Backsteinmauer mit Efeu liegend

Laut Untertitel stellt das Kompendium „50 inspirierende Lebensgeschichten aus der Welt der Wissenschaft“ vor. Tatsächlich zähle ich jedoch über 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – egal wie oft ich im Inhaltsverzeichnis nachzähle. Auch „Von Marie Curie bis Stephen Hawking“ passt nicht ganz. Denn alphabetisch müsste es eher lauten: „Von Mary Anning bis Mayana Zatz“. Doch ich will nicht kleinlich sein – für mich steht eh fest: Diese Buch hält mehr, als es verspricht. 😉

Bei den Biologinnen und Biologen macht Maria Sibylla Merian den Anfang. Der knackige Lebenslauf in Kombination mit den farbenfrohen Illustrationen – damit hatte mich das Buch ja eigentlich schon in der Tasche. Es folgen Paläontologin Mary Anning, die Genforschenden Gregor Mendel und Nettie Stevens, Landwirtschaftsforscher George Washington Carver, Zoologin Joan Beauchamp Procter, Neurowissenschaftler Endel Tulving und viele mehr.

Unter den Chemikern und Chemikerinnen geben sich unter anderen Antoine Lavoisier, Jeong Yak-Yong, Edward Jenner, Louis Pasteur, Dmitri Mendelejew, Carl von Linde, Robert Koch, Shibasaburo Kitasato, Kuroda Chika, Rita Levi-Montalcini und Alice Ball die Klinke in die Hand.

Bekannte Größen und unbekannte Namen

Rückseite des Kindersachbuchs „Geniale Köpfe der Naturwissenschaften“ von Isabel Thomas und Jessamy Hawke

Im Physik-Bereich finden wir neben den bekannten Größen Galileo Galilei, Isaac Newton und Albert Einstein z. B. auch Emmy Noether, Grace Hopper, Mary Golda Ross, Chien-Shiung Wu und Gladys West.

Im letzten Abschnitt gesellt sich Astronomin Aglaonike von Thessalien zu Mathematiker Shen Kuo und Philosoph Nasir Al-Din Al-Tusi; Nikolaus Kopernikus zu Andrija Mohorovicic. Cesilia Payne-Gaposchkin, Stephen Hawking und Alfred Wegener.

Neben den inspirierenden Biographien lernen wir, welche Meilensteine bei der Erforschung der DNA gemacht wurden (von 1866 bis 2020). Schauen uns die Utensilien eines Labors genauer an. Staunen über die Entwicklungssprünge der Computer und den Einfallsreichtum von Materialforschenden, ohne die es weder Klettverschluss noch Verbundstoffe oder Nedym-Magnete geben würde. Entdecken Geräte, mit denen Unsichtbares sichtbar gemacht wird.

Die Vielfalt der Wissenschaft

Ganz ehrlich? Ich kannte nicht mal die Hälfte der hier vorgestellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Besonders toll finde ich, wie vielfältig die Forschenden sind: Frauen und Männer unterschiedlichster Herkunft und Hautfarbe. Einige musste sich enormen sozialen Herausforderungen stellen, andere ihren körperlichen Behinderungen. Alle leisteten sie Enormes. Welch Vorbilder!

„Geniale Köpfe der Naturwissenschaften“ von Isabel Thomas und Jessamy Hawke weiterlesen

WAS IST WAS Comic: „Planeten und Raumfahrt – Im Orbit des Neptun“

Das WAS IST WAS-Comic: „Planeten und Raumfahrt: Im Orbit des Neptun“ von Falk Holzapfel und Carlos Arroyo

Eben noch hängt Techniknerd Will gemütlich in seinem Zimmer ab und daddelt ein Videospiel und dann – zack: taucht Roboter Fail34 auf und beamt ihn auf ein Raumschiff. Am anderen Ende des Sonnensystems. Wo Professor Quecksilber schon auf ihn wartet. Zusammen mit den beiden anderen Abenteuer-Teens Iris und Wenko.

Der chaotische Professor sammelte die Kinder für ihre nächste wichtige Mission ein: Den perfekten Ort für seine Begonie zu finden. Ob die Truppe zwischen den Planeten und Monden unseres Sonnensystems ein schickes Plätzchen für die Pflanze finden wird? Vielleicht auf der Internationalen Raumstation (ISS)? Wer weiß…

Galaktischer Comic-Spaß

Die Rückseite des WAS IST WAS-Comics: „Planeten und Raumfahrt: Im Orbit des Neptun“ von Falk Holzapfel und Carlos Arroyo

WAS IST WAS als Comic? Wie großartig ist das denn! Seit ich im Juni auf der BVL-Fachtagung von Verlegerin Katja Meinecke-Meurer das erste Mal davon hörte, war klar: Die will ich haben. Für meine Jungs, für die Grundschulbücherei und für mich selbst sowieso.

Story House Egmont entwickelte das Konzept der Wissenscomic-Reihe für Kinder ab acht Jahren zusammen mit dem TESSLOFF Verlag und dem Kinderbuchautor und Illustrator Falk Holzapfel (alias Zapf). Wenn sich Comic-, Sachbuch- und Kinderbuch-Experten zusammentun, dann kann ja eigentlich nichts schief gehen. Und so wars. Das Konzept überzeugt!

Bunt gemischt und herrlich nerdy

Die drei Protagonisten sind sehr sympathisch, bunt gemischt und herrlich nerdy. Der verrückte Professor und sein knuffiger Roboter bringen eine gehörige Portion Chaos-Element ins Geschehen. Mit dem auch die abgedrehteste Story Sinn ergibt. Wir rauschen nur so durchs Action geladene Geschehen. Und merken dabei kaum, wieviel galaktisches Sachwissen wir ganz nebenbei mitnehmen.

Denn regelmäßig ergänzen Info-Boxen mit knackigen Weltraumfakten den Comic – ganz ohne zu beschweren oder sonderlich aufzufallen. Auch in den Comic-Bildern entdecken wir hin und wieder Fakten zum Gezeigten – für unaufdringliche Aha-Effekte. Ich liebs!

WAS IST WAS Comic: „Planeten und Raumfahrt – Im Orbit des Neptun“ weiterlesen