„Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken

Das Kinderbuch „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken vor einer alten Mauer auf die eine Kreidemaus gekritzelt wurde.

Katja Pfeiffer knallt die Tür zu. Rennt weg von ihren Vätern. Nach einem Streit um Schokoküsse. Draußen trifft sie Zeck und Fridi aus ihrer Klasse. Nicht viel später stößt Mustafa zu ihnen. Dessen Tag auch nicht so wirklich dolle läuft. Denn aus Versehen killte er gerade den Familien-Wellensittich. Und nun fürchtet er, dass seine Mutter auch jemanden killt. Deswegen flüchtete er. Mit dem Sittich in der Hosentasche.

Doch Jennifer Klar toppt das noch. Denn sie hat eine Tüte dabei in der sich ihr Opa befindet. Um genauer zu sein: Seine Asche. Damit ihre Mutter die Asche nicht entsorgt, nimmt Jennifer sie überall mit hin. Unbedingt möchte sie den letzten Willen ihres Opas erfüllen und ihn nach Kolomoro bringen. Seinem Schrebergarten. Nur leider weiß sie nicht, wo der ist. Vielleicht können die andere ihr herlfen? Ihr Opa soll da auch was versteckt haben. Einen Schatz. Klar: Opas Wille muss erfüllt werden. Die anderen sind dabei.

Katja rennt

Die Rückseite des Kinderromans „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken

Und zack – stolpern diese sehr unterschiedlichen Kinder auf der Suche nach dem mystischen Kolomoro durch Berlin. Legen sich mit tätowierten Rockern an. Reißen Mitschülerin Polina wider Willen in ihr Abenteuer hinein. Verlieren Opa. Finden ihn wieder. Rennen und rennen – fliehen vor Kontrolleuren, Container-Hütern und Teenie-Zicken. Rennen über ihre Grenzen und wachsen zusammen. Finden Hilfe, wo sie es nicht erwarten. Und vielleicht am Ende sogar einen Schatz.

Seite für Seite gewinnen die Kinder Tiefe. Brechen ihre Stereotypen; entwickeln sich. Freundschaft wächst, wo vorher nur Zweckgemeinschaft war. Diese Kinder wirken echt. Voller Ecken, Kanten und Unsicherheiten. Mit Mut und Einfallsreichtum. Mit einem Zuhause, wo überall andere Herausforderungen wohnen. Jedes mit anderen Prägungen und Voraussetzungen. Aber alle stecken sie in dieser Niemalszeit zwischen Kindheit und Pubertät. Finden sich. Besitzen aber immer noch Magie.

„Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken weiterlesen

„Aurelias zauberblaues Geheimnis“ von Heike Herrgen

Montagmorgen. Sportlehrer Preisel spannt gerade das Volleyballnetz. Gleich sollen Karl und Emma die Mitglieder ihrer Teams auswählen. Klar, dass Aurelia Letzte werden wird. Wie immer. Doch dann kribbelt sie alles. Als ob hunderte Ameisen über ihre Füße laufen. Plötzlich wird alles blau… und Karl ruft ihren Namen. Wählt sie als Erste in sein Team.

Aber der Elfjährigen bleibt erst mal keine Zeit lange über dieses zauberblaue Geheimnis zu grübeln. Sie muss dringend schwimmen lernen, bevor nächsten Monat der Schwimmunterricht in der Schule beginnt. Und dass ihr geliebter Südpark einer Hotelanlage weichen soll, muss dringend verhindert werden. Außerdem sind neben dem Haus in dem sie mit Oma und Tante Ottilie lebt neue Nachbarn eingezogen. Ein Junge in ihrem Alter samt Hund, zwei Vätern und zickiger, großer Schwester. Da ist gerade ganz schön viel los in Aurelias Leben.

Dennoch: Woher kommt das blaue Kribbeln. Das auf magische Weise Aurelias Wünsche zu erfüllen scheint. Was zu reichlich Chaos führt. Denn kontrollieren kann sie das nicht wirklich. Hat sie die Gabe von ihrer Mutter geerbt, die starb als sie noch ganz klein war? Oder von ihrem Vater? Zusammen mit Samuel begibt sie sich auf die Suche nach diesem Mann. Über den Aurelia rein gar nichts weiß.

Hohes Identifikationspotenzial

Rückseite des Kinderromans „Aurelias zauberblaues Geheimnis“ von Heike Herrgen

„Aurelias zauberblaues Geheimnis“ ist ein picke packe vollgepackter Roman für Menschen ab zehn Jahren. Wobei wir es als Familienbuch zusammen lasen und der Vize (7) es mindestens so gut fand wie der Chef (11).

Ein Genre für diese besondere Geschichte zu finden, fällt mir allerdings schwer. Heike Herrgens Debütroman ist Detektivgeschichte, Familiendrama, Gesellschaftskritik, Urban Fantasy. Und obwohl es durchaus auch um schwere Themen wie Verlust und Trauer geht, lasen wir uns beschwingt durch die Seiten.

Die Jungs nahmen großen Anteil daran, wenn Aurelias Wünsche übers Ziel hinausschossen. Sie keine Kontrolle hatte. Gefühlschaos und das Manches schief geht, obwohl man doch nur das Beste möchte, das kennen sie selbst. Auch die Angst vor dem Schwimmenlernen konnten sie gut nachfühlen. Sie konnten sich gut mit der sympathischen Protagonistin identifizieren. Dementsprechend gingen die beiden von Anfang an stark mit und freuten sich über das zauberblaue Happy End. 😊

„Aurelias zauberblaues Geheimnis“ von Heike Herrgen weiterlesen

„Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ von Lotte Schweizer

Das Kinderbuch „Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ von Lotte Schweizer mit Fledermaus im Laub

Zwei große Brüder zum Geburtstag? Echt jetzt? Das kann Papa doch nicht ernst meinen! Aber – das tut er. Weil seine Freundin mit ihren Söhnen aus ihrer Wohnung muss, ziehen nun alle zusammen. In die winzige Wohnung von Emma und ihrem Papa. An ihrem Geburtstag.

Dabei wünscht sich Emma doch einen Hund. Keine Brüder. Doch die Zwillinge Lenny und Paul sind gar nicht so übel. Entpuppen sich sogar schnell als wertvolle Verbündete. Mit deren Hilfe der Wunschhund tatsächlich Wirklichkeit wird. Papa lässt sich erweichen. Ein Straßenhund aus Rumänien soll die neue Familie zusammenschweißen.

Umtausch ausgeschlossen

Rückseite des Vorlesebuch „Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ von Lotte Schweizer

Dass der transsilvanische Findelhund mitten in der Nacht eintrifft, finden alle schon ein wenig seltsam. Vor allem, weil die Kiste wie ein Sarg aussieht. Und sich nicht öffnen lässt. Allerdings lockt ein Klecks Ketchup den kleinen Brutus heraus. Der mit seinen Fledermausohren reichlich komisch aussieht. Trotz allem gewinnt das possierliche Tierchen schnell Emmas Herz.

Naja, und dann geht’s los. Denn Hunde sind in der Wohnung strengstens verboten. Vermieterin Meise darf nichts von Brutus wissen. Und warum zieht es den niedlichen Hund so dringend ins Spukhaus auf dem Hügel?

Herzlich, witzig, lebensnah und magisch

„Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ ist zuckersüße Halloween-Lektüre für Kinder ab sechs, sieben Jahre. Wir hatten so viel Spaß beim Vorlesen! Lotte Schweizer schreibt herzlich und witzig; aus dem Leben und gleichzeitig fantasievoll magisch. Wir mochten die pfiffige Emma, den backenden Paul und den Grusel-verrückten Lenny sehr. Genauso Emmas Chaos-Papa und die coole Zwillingsmama Diana. Es ist eine so liebenswerte, unkomplizierte Patchwork-Familie. Auch wenn die Erwachsenen mal wieder null Durchblick haben. Ist ja klar. 😄

Der Knaller ist natürlich das Vampirtier. Der knuffigst rumböööhende Brutus entpuppt sich als Haustier von Dracula höchstselbst. Der es gerne wieder hätte. Aber Brutus hat andere Pläne…

„Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ von Lotte Schweizer weiterlesen

„Ein Fall für die Forscher-Kids“ von S. J. King

Schlaue Kinder aus aller Welt, die sich in einer geheimen Forscherzentrale treffen, um regelmäßig die Erde zu retten? Die ins Weltall und in die Vergangenheit reisen? Mit einem magischen Gokart, das sich in Raumschiff, U-Boot und Zeitkapsel verwandeln kann? Das klingt nicht nur herrlich schräg und wunderbar – das ist es auch.
Band ein, zwei, drei und vier der Kinderbuchreihe „Ein Fall für die Forscher-Kids“ von S. J. King auf Sand und Blütenblättern liegend

Als ich meinem Vizechef (7) die Forscher-Kids vorstellte, war er sofort Feuer und Flamme. Doch welches der Bücher sollten wir zuerst lesen? Aus den ersten vier Bänden durfte er wählen. Und seine Wahl fiel auf „Dino in Not“. Was rein formell der vierte Band wäre, aber egal!

Denn die Abenteuer der cleveren Kinder sind in sich abgeschlossen. Nehmen keinen Bezug auf die anderen Geschichten. So ist es vollkommen egal, mit welchen Band man anfängt. Mit jedem landet man wie selbstverständlich im Forscher-Kids Universum. In dem es absolut normal ist, durch gewöhnliche Ladentüren, Küchenschränke oder einen Museumsaufzug in der geheimen Zentrale der Gruppe zu landen. Um von dort aus loszuziehen und heldenhafte Abenteuer zu erleben.

Durch den Jura nach Ägypten, vom Weltall ins Meer

Also lasen wir als erstes „Dino in Not“. Reisten mit Geologie Experten Cheng und Dinosaurier-Spezialistin Tamiko in den Jura. Auf der Suche nach einem Dino-Ei. Wir fanden heraus, dass die Forscherzentrale immer genau die zwei richtigen Kinder für eine Mission auswählt. Wobei die anderen aus der Zentrale heraus durchaus unterstützen können. Jedes Wissen zählt und jedes Spezialgebiet wird wertgeschätzt.

So waren bei unserem nächsten Ausflug mit den Forscher-Kids Technikerin Kiki und Geschichts-Fachmann Gustavo am Start (Band 3: „Der Schatz des Pharao“). Die beiden bekamen den Auftrag, zu verhindern das ein ägyptisches Museum schließen muss. Bei ihrer Zeitreise ins alte Ägypten landen die beiden in einem richtigen Krimi. Finden aber auch einen Freund, der sie tatkräftig unterstützt; ihnen Sprache und Gepflogenheiten näher bringt.

Im zweiten Band „Kometen-Alarm“ retten Weltraum-Spezialistin Roshni und Regenwald-Kenner Olli eine wichtige Raumsonde. Dabei erleben sie Raumfahrt-Technik und erstaunliche Weltall-Wunder.

Den ersten Band „Rettet die Wale“ lasen wir als Letztes. Hier tauchen wir mit Meeresbiologie-Experten Connor in die Weiten des Pazifiks ab. An seiner Seite: Roshni, die auch bei diesem Einsatz mit ihrem Weltraumwissen punkten kann.

Vollgestopft mit Sachwissen

Größere Schrift und viele Bilder machen es fortgeschrittenen Leseanfängern leicht, selbst zu lesen. Auch die Sprache ist größtenteils einfach, so dass die meisten Kinder ab Ende der zweiten Klasse gut damit klar kommen können müssten.

„Ein Fall für die Forscher-Kids“ von S. J. King weiterlesen

„Noah und die Traumdrachen“ von Caryl Lewis und Carmen Saldaña

Das Bilderbuch „Noah und die Traumdrachen“ steht vor einer roten Backsteinmauer. Ein schlummernder Papierdrache liegt oben auf dem Buch.

Nachts träumt Noah Drachen. Funkelnde, kuschlige und wilde Feuerdrachen, Wasserdrachen, Baum- und Schneedrachen. Er liebt sie sehr. Es sind seine Freunde. Auch seine Mama mag sie. Aber manchmal frag sie Noah, ob er nicht auch mal Menschenkinder einladen mag. Doch er schaut er lieber nur zu, wenn die anderen Kinder spielen.

Als er einen Freunddrachen träumt, gibt der ihm einen Schubs. Zu den anderen Kindern hin. Nur leider sehen die seinen Drachen nicht. Wollen, dass er mit ihnen Fußball spielt und den komischen Drachen vergisst. Dabei könnte er nie so tun, als wären seine Drachenfreunde nicht da. Traurig rennt er weg. Versteckt sich.

Bis ein Mädchen kommt. Sich mit einem Buch in seine Nähe hockt. Ein wenig liest und dann…dem Drachen die Nase kitzelt. Nicht nur, dass Noah eine neue Freundin findet – das Mädchen hat selbst einen außergewöhnlichen Begleiter. Carla räumt nämlich Tiger.

Fantastische Fantasiefreunde

Die Rückseite des Bilderbuches „Noah und die Traumdrachen“ von Caryl Lewis und Carmen Saldaña

„Noah und die Traumdrachen“ funkelt und glitzert. Nicht nur das wunderschöne Cover. Das Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren strahlt Verständnis und Liebe aus. Für die magischen Welten, in denen unsere Kinder wandeln. Für die Wesen, die wir Großen vielleicht schon lange nicht mehr sehen. Oder zumindest nicht mehr deutlich. Die dadurch aber nicht weniger real sind. Die unsere Kinder stützen und stärken. Egal, ob es sich um Drachen, Tiger, Einhörner oder Kobolde handelt.

„Noah und die Traumdrachen“ von Caryl Lewis und Carmen Saldaña weiterlesen

„Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez

Das Comic-Buch „Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez

Als Noob Sarah aus Versehen einen Creeper zu seiner Base führt, ist Minecraft-Profi Hector nicht begeistert. Das quirlige Mädchen bringt sein friedliches Spiel ganz schön durch einander. Eigentlich will er doch nur, dass alles beim Alten bleibt. So wie er es mit seinen Eltern aufgebaut hat. Als sie noch da waren…

Dagegen will Sarah dringend neue Freunde finden. Nachdem sie mit ihrer Mutter umziehen musste, fühlt sie nämlich sehr allein. Im Minecraft-Spiel versucht sie, ihren Alltagssorgen zu entfliehen und Anschluss zu finden.

Mit ihrer offenen Art lockt die Draufgängerin den verschlossenen Hector aus seiner Isolation. Zusammen meistern sie eine gefährliche Mission und erleben große Abenteuer. Vielleicht nicht nur online.

Mehr als ein Spiel

Rückseite des Comic-Buches „Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez

„Minecraft Open World: In den Nether“ ist eine richtig coole Comic-Geschichte für Minecraft-Fans ab sieben oder acht Jahren. Mein Vizechef (7) liebt das Buch sehr. Auch wenn es dem Erstklässler noch zu mühsam ist, alle Texte zu entziffern. Mit den aussagekräftigen Bildern findet er ohne Worte durch das Geschehen. Trotzdem genießt er es sehr, wenn er dafür Vorlesende findet.

Ich mag es, wie das Spielgeschehen mit den Hintergründen der Spieler aufgewertet wird. Wie es nicht nur um das Abenteuer geht, sondern um die Menschen, die es letztendlich erleben. Denn genauso nehmen wir in unserer Familie das Spiel auch wahr. Hier wird zusammen gebaut und gekämpft und erlebt. Als Gemeinschaftsaktion.

„Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez weiterlesen

Einfach Lesen lernen: „Die Flegel-AG – Gib mir ein F!“ von Jasmin Schaudinn und Sabine Mielke

Das Einfach Lesen lernen-Buch: „Die Flegel-AG - Gib mir ein F!“ von Jasmin Schaudinn und Sabine Mielke

In der Pause drückt ein Junge aus der dritten Klasse Dani einen Zettel in die Hand. Eine Einladung? Zur Flegel-AG? Hä?

Klar, geht er nach der Schule zum Treffpunkt hinter der Turnhalle. Genauso wie Nika. Auch sie hat die dubiose Einladung erhalten. Zwischen alten Matten und Kartons erfahren die beiden schnell, worum es geht. Hier lernen Flegel nämlich richtig krassen Sachen, wie:

  • Fette Witze und Schimpfwörter
  • Hausaufgabenverhinderung
  • Chefige Rollertricks
  • Rülpsen und Faxen

Dinge eben, die so richtige Flegel eben brauchen. Klar, wollen Nika und Dani dazugehören. In verschiedenen Flegelstunden lernen die Probeflegel freche Abzählreime, zackige Abhau-Techniken und flutschige Schleimherstellung. Ob sie die Aufnahmeprüfung bestehen werden?

Natürlich werden sie das. Dani und Nika sind super flegelig und bestehen mit Bravour. Und Chef (10) und Vizechef (7) sind sich sicher: Sie wären auch fantastische Flegel. Wer wäre ich, ihnen da zu widersprechen? 😆

„Die Flegel-AG“ trifft ins Flegelherz

Rückseite des Einfach Lesen lernen-Buches: „Die Flegel-AG - Gib mir ein F!“ von Jasmin Schaudinn und Sabine Mielke

„Die Flegel-AG – Gib mir ein F!“ ist ein herrlich freches Kinderbuch für Grundschüler*innen mit hohem Identifikationspotenzial. Meine Jungs fanden den vorlauten Abzählreim und die kecken Schimpfworte mega lustig. Erfanden gleich selber welche. Wie toll ist das bitte? Wundertoll! Denn die Kreativität schwappt über die Seiten. Stachelt zu eigenen Kreationen an. Und zur Schleimherstellung. Welch Spaß!

Einfach Lesen lernen: „Die Flegel-AG – Gib mir ein F!“ von Jasmin Schaudinn und Sabine Mielke weiterlesen

„Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?“ von Nora Imlau und Lisa Rammensee

Das Pappbilderbuch „Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?“ von Nora Imlau und Lisa Rammensee auf einer blühenden Frühlingswiese

„Ich bin Juli Krokodil.
Ich lache gern und laut und viel.“

Doch Juli lacht nicht nur viel. Sie weint auch sehr oft. Eigentlich immer, wenn etwas schief geht. Wenn sie mit Situationen, Forderungen und Gefühlen überfordert ist. Nicht nur durch die eigenen. Auch die Gefühle und Missgeschicke von anderen gehen ihr sehr nah. Selbst bei großer Freude kommen die Tränen. Und das verstehen die anderen oft nicht.

Die einen wollen sie aufheitern; die anderen sagen, dass die Tränen Schauspiel seien. Nur Papa scheint Juli zu verstehen. Der nimmt sie in den Arm. Gibt ihr Halt und lässt sie weinen.

„Denn Weinen ist manchmal sehr wichtig
und tust du es, dann spürst du richtig,
wie alle Traurigkeit in dir
herausfließt, so wie jetzt aus mir.

Beim Weinen ist es wie beim Lachen:
Ich muss dagegen gar nichts machen.

Wenn meine Welt zusammenfällt,
brauch ich nur jemand, der mich hält.“

Das kleine Krokodil soll Mut machen

Das gereimte Pappbilderbuch „Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?“ soll Kindern ab zwei Jahren Mut machen, ihre Gefühle offen zu zeigen. Sich nicht für Tränen zu schämen. Denn manche Kinder fühlen einfach mehr als andere Kinder. Autorin Nora Imlau prägte für sie die Bezeichnung: gefühlsstarke Kinder. Und genau denen zeigt Juli hier, dass sie nicht alleine sind. Sie ok sind.

„Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?“ von Nora Imlau und Lisa Rammensee weiterlesen

„Opas Engel“ von Jutta Bauer

Die Jubiläumsausgabe des Bilderbuches „Opas Engel“ von Jutta Bauer vor den Beinen einer Marmorstatue

„Mir konnte keiner was!“

Das erzählte Opa. Immer, wenn sein Enkel ihn besuchte. Im Krankenhaus. Bei seinem letzten Abenteuer. Sein ganzes Leben lang war er der Mutigste. Nie fürchtete er sich. Egal wie welche Gefahren auf ihn lauerten. Ob er von Bäumen fiel, sich raufte, in den Krieg zog – er schaffte alles.

Auch als er die Liebe fand, ein Kind bekam, ein Haus baute. In guten und in schlechten Tagen: Er hatte viel Glück. Weil ein Engel über ihn wachte. Und nun, da Opa ihn nicht mehr braucht, zieht er weiter. Denn die Abenteuer der Enkels beginnen gerade erst.


Szenenbilder eines reichen Lebens

Die Rückseite der Jubiläumsausgabe des Bilderbuches „Opas Engel“ von Jutta Bauer

„Opas Engel“ beschert mir Gänsehaut und Tränen. Viele Tränen der Rührung, Trauer und Freude. Ohne Tränen kann ich es dem Vize (7) nicht vorlesen. Zu sehr erinnert mich das Erzählte, das Gezeigte an meinen Papa. Obwohl selbst er zu spät geboren wurde, um der Opa des Buches zu sein. Egal! Auf meinen Vater passt genau so ein Engel auf. Schon 81 Jahre wacht er an seiner Seite. Und er wird auf seine Enkel aufpassen, ob sie wollen oder nicht. Ganz gleich, was ihre agnostische Mama glaubt. Oder nicht glaubt.

In Szenenbildern eines reichen Lebens zeigt uns Illustratorin Jutta Bauer mit sehr viel Humor die Leiden eines Schutzengels. Und seine Freuden. Auf freche Lausbubenjahre folgen bittere Kriegszeiten, entbehrungsreichen Wiederaufbau, hoffnungsvolle Liebe und wohlhabenden Lebensabend. Ein reiches Leben. Ein friedliches Ende. An einem schönen Tag.

„Opas Engel“ von Jutta Bauer weiterlesen

„Mein großer Weltatlas“ von Volker Präkelt und Yayo Kawamura

Heute stelle ich Euch ein ganz besonderes Pappbilderbuch vor: Einen Weltatlas für Kinder ab drei Jahren – wuselig, kunterbunt und voller Wissen.
Das Pappebuch „Mein großer Weltatlas“ von Volker Präkelt und Yayo Kawamura vor einem Spielplatzgerüst im Sand

Auf 16 großformatigen Seiten geht es um die Welt. Wobei wir erst einmal von oben einen Blick auf sie werfen. Aus dem Weltall. Nach etwas Basiszwischen zu Erde und Sonnensystem zoomen wir nach Europa. Erfahren unter anderem, dass sich Forschende bei der Vermessung der Welt noch nicht ganz einig sind. Zum Beispiel bei der Frage nach der Mitte Europas. Besuchen Ruinen und Sehenswürdigkeiten der Moderne.

In Asien beeindruckt die Chinesische Mauer, aber auch alte Häuser in Jemen und riesige Wüstendünen in Saudi-Arabien. In Afrika wartet die Ur-Geschichte der Menschheit auf uns. Sowie eine atemberaubende Tierwelt. Mounties, Cowboys und indigene Völker begrüßen uns in Nordamerika. Während wir in Mittelamerika die Pyramiden der Maya und Azteken bestaunen.

Rückseite des großformatigen Bilderbuches „Mein großer Weltatlas“ von Volker Präkelt und Yayo Kawamura

Auf der nächsten Seite streifen wir durch Südamerika mit den Anden und dem Amazonas. Auch einen Abstecher nach Antarktika wagen wir. Als letztes besuchen wir Australien, Neuseeland und die Inselwelten von Ozeanien.


Zu jedem Kontinent erfahren wir die Rahmendaten: Wie groß` ist er? Wie viele Länder gibt es? Wie viele Einwohner? Die Landkarten an sich sind Wimmelbilder voller Sehenswürdigkeiten, skizzierter Geschichte, bemerkenswerten Traditionen und Naturphänomenen. Auf der letzten großen Doppelseite schenkt ein Bild-Glossar einigen der Wimmelbildfiguren ein wenig mehr Hintergrundwissen. Und sorgt für den ein oder anderen Aha-Effekt.

„Mein großer Weltatlas“ von Volker Präkelt und Yayo Kawamura weiterlesen