„Victor Flec: Jagd durch die Stadt der Geister“ von Angela Kirchner

Der Kinderroman „Victor Flec: Jagd durch die Stadt der Geister“ von Angela Kirchner

Verschusselt, tollpatschig und ein absoluter Geister-Fan – das ist Victor Flec. Vor einem halben Jahr zog er in die Stadt. Und kann sein Glück noch immer kaum fassen. Denn hier liegt das größte Ghostend weltweit. Dabei gibt es nur sechs Geisterviertel überhaupt. Und es kommt noch besser: Victor darf sogar für einen Geist arbeiten. Darf für den gewitzten Geistergreis Albert Botengänge zwischen den Wesen machen, welche vor über 50 Jahren aus der Lücke kamen. Niemand weiß weshalb oder woher. Fest steht, dass sie aus unterschiedlichsten Zeiten und den verschiedensten Regionen stammen.

Als Vic während einer seiner Botengänge für Albert im Ghostend mit dem Gangster-Boss Lex Cordicio zusammenstößt, bringt das sein Leben ganz schön durcheinander. Zusammen mit seiner Freundin Ciel Moon steckt er bald bis über beide Ohren in Problemen.

Ungeheuer reizvolles Szenario

Anfang des Jahre wählte der Chef (9) „Victor Flec“ endlich als Vorlesebuch für uns zwei. Zu meiner Freude. Denn ich war schon lange sehr gespannt auf diese ganz besondere Geistergeschichte.

In der die Geister eigentlich ganz normale Menschen sind. Mit Handicaps. Wir uns an sie gewöhnt haben. Auch wenn sie noch immer nicht als gleichwertig akzeptiert werden. Die leidliche Angst vor dem Anderen ein Miteinander behindert. Das Szenario fand ich ungeheuer reizvoll.

Mitreißende Truppe voller Gegensätze

Rückseite des Kinderbuches „Victor Flec: Jagd durch die Stadt der Geister“ von Angela Kirchner

Nachdem wir in die Geschichte eingestiegen waren, gab es für meinen Großen kein Halten mehr. Auch ihn faszinierte das Setting sehr. Zusätzlich fühlte er sich zwischen den Charakteren sehr wohl. Der tollpatschige Victor brachte uns mit seinen Missgeschicken regelmäßig zum Lachen. Er ist ganz klar Sympathieträger und unser Favorit. Was auch an seiner Gabe liegt, spezielle Gegenstände aufzuspüren. Sogenannte Wandelinge. Die besondere Fähigkeiten besitzen.

Doch auch den Rest der Truppe mochten wir. Die mutige, clevere Ciel Moon. Die als Menschenkind zwischen Geistern aufwuchs. Genauso wie das gewiefte Geistermädchen Nunzia. Dagegen hatte es Mafia-Nachwuchs Nemo schwer den Chef von sich zu überzeugen. Allerdings war mein Viertklässler flotter auf seiner Seite, als seine Protagonisten-Kollegen. 😉

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„School of Talents 2: Zweite Stunde: Stromausfall!“ von Silke Schellhammer

Das Kinderbuch „School of Talents 2: Zweite Stunde: Stromausfall!“ von Silke Schellhammer

Langsam fühlt sich Alva in der School of Talents richtig wohl. Nachdem sie mit ihren neuen Freunden einen Schatz geborgen und das Internat damit quasi gerettet hat. Wenn da nur nicht Friederike wäre. Die sie dauernd anzickt. Und mit der sich Alva ein Zimmer teilen muss. Außerdem hört Alva immer noch unkontrolliert Tierstimmen. Was sie echt in den Griff bekommen möchte.

Nicht nur Friederike, auch der Strom der Schule zickt rum. Die Stromausfälle häufen sich. Gleichzeitig verschwinden immer mehr Gegenstände. Und dann fängt die Infotafel im Foyer auch schon wieder an Rätsel anzuzeigen. Könnte das alles mit dem großen Filmwettbewerb zu tun haben? Wer steckt hinter den Diebstählen und den Stromausfällen?

Dem gehen Alva, Mala, Til und Jonas natürlich auf den Grund.

Gänseblümchen, Gänseblümchen, Gänseblümchen

Rückseite des Kinderbuches „School of Talents 2: Zweite Stunde: Stromausfall!“ von Silke Schellhammer

Selbstverständlich lösen die vier Freunde das Rätsel. Dabei lernen sie Mitschüler Ben näher kennen. Der mit seinen Händen Strom und Blitze erzeugen kann. Alva und Friederike führen klärende Gespräche. Und Schulrüpel Elwin bekommt Konkurrenz von Schnösel Simon.

Der Menschensprache-verstehende Rabe Rodrigo sorgt für viele heitere Momente. Genauso wie Alvas Gänseblümchen-Gedanken. Mit denen sie ihren Geist füllt, sobald sich Direktor Franzen nähert. Denn der kann bekanntlich Gedanken lesen.

Mein persönliches Highlight: Jonas freche Sprüche. Durch ihn erweitert sich mein Repertoire an schlagfertigen Erwiederungen erheblich. 😁

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„Alles Humbug“ von Nadia Al Omari und Richolly Rosazza

Die Nächte werden länger. Der Herbst zieht endlich ins Land. Bald schon reitet St. Martin durch die Gassen und der Advent rückt näher. Meine Kinder träumen von gemütlichen Sofanachmittagen und einer Zeit voller Geschenke. Doch nicht alle freuen sich auf diese Tage. Sind alleine. Haben Geldsorgen. Wie gut passt es da, dass die Feste die wir als nächstes feiern auf Nächstenliebe und sozialer Verantwortung gründen. Das Schenken, das Teilen und die gemeinsame Zeit feiern. Das Bilderbuch „Alles Humbug“ vermittelt diesen Gedanken in meinen Augen ganz wunderbar.

Das Bilderbuch „Alles Humbug“ von Nadia Al Omari und Richolly Rosazza

„Ich hatte meine Mama schon oft gefragt, warum sie gerade mich immer zu Tante Chaqiquita schickte.“

Jeden Mittwoch schickt die Mutter das kleine Mädchen zu Tante Chapiquita Eier holen. Bis zum oberen Rand des Dorfes muss sie laufen. Denn die Mutter sorgt sich zu sehr um die Eier, um sie mit dem Fahrrad fahren zu lassen. Aber der Weg – am Spielzeugladen vorbei und über Pfützen hüpfend – ist schnell bewältigt.

Fest muss das Kind klopfen. Laut muss es rufen. Denn Chaqiquita macht erst auf, wenn sie weiß wer vor der Türe steht. Zu oft spielen die Kinder des Dorfes der alten Frau Streiche. Auch dem Mädchen ist sie nicht geheuer. Die schrille Stimme; das seltsame Grinsen; das kleine Türchen mit der Dunkelheit dahinter aus der sie die Eier holte: „das ganze Dorf sagte, sie sei eine Hexe“. Vielleicht hängen in Chapiquitas Stube deshalb überall Kräuter und Wurzeln von der Decke. Lagern deshalb Fläschchen in allen Farben in ihrer Vitrine.

Die Mutter schickt sie trotzdem. Oder gerade deshalb? Fest steht: Woche für Woche taucht das Kind ein in eine magisch anmutende Welt. Voller Schatten, Fantasiewesen und Düfte.

„Ein wenig erinnerte mich der Geruch auch an Purzelbäume, die ich im Frühling auf der Wiese schlug.“

Rückseite des Bilderbuches „Alles Humbug“ von Nadia Al Omari und Richolly Rosazza

Voller Düfte und voller Geschichten. Denn nachdem Eier und Geld ausgetauscht sind, bleibt das Mädchen. Trinkt aromatischen Blütentee. Isst warmes Gebäck. Lauscht gebannt den grausigen Heiligengeschichten, welche ihr Chaqiquita erzählt. Während die schon wieder ihrer Arbeit nachgeht. Welche genauso magisch ist, wie alles an diesem Ort. Aber auch genauso unheimlich.

Voll gestopft mit kindlicher Magie.

Mit Gänsehaut las ich dem Vize (5 Jahre) „Alles Humbug“ vor. Und er lauschte ergriffen. Betrachtete voller Aufmerksamkeit die warmen Bilder. Entdeckte Details, die mir entgangen waren. Fragte nach und schaute hinter die Worte.

Obwohl das Mädchen am Ende erschreckt aus dem Haus der alten Frau flieht. Ja, es ist ein durchaus gruseliges Bilderbuch. Voll gestopft mit kindlicher Magie. Mit Wesen, welche wir Erwachsenen nur noch selten sehen. Mit Visionen und Ängsten. Die zu leicht in Menschenköpfen entstehen, wenn Aufklärung fehlt. Und wenn Gruselgeschichten erzählt werden.

Wir lasen das Buch nach dem ersten Mal direkt ein zweites Mal. In dem Wissen, dass jeder Mittwoch gleich ist. Mit der Erkenntnis, dass dennoch am Anfang ein Lächeln auf dem Gesicht des Mädchens liegt. Genau auf die Worte lauschend. Die trotz allem von Behaglichkeit und Zauber berichten. Tief in die kunstvollen Illustrationen schauend und durch die Furcht blickend.

Für mich ist „Alles Humbug“ ein absolutes Herzensbuch. Das, bedacht gemeinsam gelesen, viel Wärme in die Welt zu bringen vermag.

Ausschnitt des Vorsatzpapiers des Bilderbuches „Alles Humbug“ von Nadia Al Omari und Richolly Rosazza
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„School of Talents 1 – Erste Stunde: Tierisch laut!“ von Silke Schellhammer

Das Kinderbuch „School of Talents 1 - Erste Stunde: Tierisch laut!“ von Silke Schellhammer vor einer alten Backsteinmauer

Alva hört Tiere. Immer! Egal wo sie ist. Egal zu welcher Zeit. Immerzu und immer laut. Laut und deutlich. Ja, deutlich. Denn Alva versteht sie. Versteht Ameisen, Vögel, Katzen und Fische. Es macht sie wahnsinnig. Vor allem, weil ihr natürlich niemand glaubt. Um die Stimmen endlich los zu werden, würde Alva alles tun.

Zwar ist sie skeptisch, als sich ihr gruseliger Onkel Thomas als gedankenlesender Direktor einer ganz speziellen Schule offenbart. Doch ergreift sie ihre Chance. Denn auf Onkel Thomas Schule lernen talentierte Kinder wie Alva, mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Schnell will sie lernen, was es zu lernen gibt. Um endlich ein normales Leben zu führen.

Das Rätsel der Infotafel

Nach einigen Startschwierigkeiten hat Alva es aber gar nicht mehr so eilig nach Hause zu kommen. Viel lieber will sie das Rätsel der Infotafel knacken. Ist es wirklich Quatsch, wie alle sagen? Oder führt es tatsächlich zu einem Schatz? Der wäre dringend nötig, denn die Schule scheint Probleme zu haben.

Ihre neuen Freunde Mala, Til und Jonas stehen ihr bei diesem Abenteuer bei. Auch sie haben Talente. Können Wasser beeinflussen. Winzig klein werden. Oder sich in einen Vogel verwandeln. Endlich ist sie kein Freak mehr. Dass sie ihre Fähigkeit nicht im Griff hat, ist auch gar nicht mehr so tragisch. Das haben die anderen nämlich auch nicht. 😉

Wir sausten durch die Kapitel

Rückseite des Kinderbuches „School of Talents 1 - Erste Stunde: Tierisch laut!“ von Silke Schellhammer

Zugegeben, wir sind spät auf den Zug gesprungen. Als der erste Band der „School of Talents“ zu uns fand, war der dritte schon längst auf dem Markt. Doch als wir einmal angefangen hatten, gab es kein Halten mehr. Der flotte Schreibstil und die humorvollen Wendungen rissen uns mit. Die sympathische Protagonistin und die atmosphärischen Illustrationen hatten es uns angetan. Wir sausten durch die kurzen Kapitel.

Chef (9) und Vizechef (5) verstanden Alvas Ängste gut. Anders zu sein ist hart. Gleichzeitig beneideten sie das Mädchen um ihre Gabe. Und auch um die Einladung in dieses besondere Internat.

Zwar erfahre ich täglich, welch wundervollen Talente meine Jungs haben. In ihrer Fantasie fliegen und zaubern sie. Können Gedankenlesen und magische Düfte mischen. Doch wie großartig wäre es, wenn auch sie von einem Talentscout gesagt bekämen: Ihr habt recht. Alles ist wahr. Kommt, ich bring es Euch bei.

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„Die Chroniken der drei kleinen Helden – Chronik 1: Drachenschmalz“ von Rafael Bienia und Marvin Clifford

Das Kinder-Fantasy-Buch „Chronik 1: Drachenschmalz“ von Rafael Bienia und Marvin Clifford

Als ich neun Jahre alt war, öffnete mein großer Bruder die magischen Welten des Fantasy-Rollenspiels für mich. Mit Dungeons & Dragons lernte ich Würfel zu hassen und das Genre zu lieben. Während meiner Schulzeit frönte ich mit Schulfreunden ganz klassischen Pen-&-Paper-Abenden. Mit viel zu viel Süßzeugs und Knabberkram. Im Studium tauschte ich Wohnzimmertisch gegen Jugendherbergsumgebung. Charakterbogen gegen Latexschwert.

Doch wurde ich träge. Inzwischen zieht mich kaum noch etwas zum Fantasy-Rollenspiel. Bin nach kurzen Ausflügen ins Nordic-LARP quasi langweilig geworden. Immerhin – der Mann blieb dem Hobby treu. Mit ihm erlegen Chef (8) und Vizechef (5) sie regelmäßig das Ultraböse oder entdecken sagenhafte Drachenwelten. Zusammen meisterten sie auch schon das grandiose Kinder-Rollenspiel „So nicht, Schurke!“.

Auf ins Abenteuer

Mein Beitrag zur phantastischen Ausbildung besteht derzeit hauptsächlich darin vorzulesen. So auch das erste Kinderbuch des Zauberfeder Verlages. Der ansonsten für Gewandungshandbücher, historisch und fantastisch inspirierte Kochbücher und natürlich dem LARPzeit-Magazin bekannt ist.

In „Die Chroniken der drei kleinen Helden – Chronik 1: Drachenschmalz“ lernen wir Magierlehrling Allanor Augenglanz, Orkin Grascha da Krascha und Halbelf Leo Langfinger kennen. Allanor soll für seinen Unterricht Zwergenbuchstaben abzeichnen. Doch das ist ihm zu langweilig. Also schlägt er seinen Freunden vor, das alte Bergwerk zu erkunden. Und die sind natürlich Feuer und Flamme.

Dass es nicht dabei bleibt alte Bilder abzuzeichnen, versteht sich von selbst. Genauso, dass es nicht das letzte Abenteuer der drei jungen Helden sein wird.

Ausschnitt einer Seite des Kinder-Fantasy-Buches „Chronik 1: Drachenschmalz“ von Rafael Bienia und Marvin Clifford

Ein außergewöhnliches Buch

Rückentext, des Kinder-Fantasy-Buches „Chronik 1: Drachenschmalz“ von Rafael Bienia und Marvin Clifford

„Drachenschmalz“ ist wahrlich ein außergewöhnliches Buch. Marvin Cliffords drollige Cartoon-Illustrationen veranschaulichen Charaktere und Geschichte wild unterhaltend. Die kurzen Absätze mit Charakter-Icons neben dem Text sollen kleinen Lesern bei der Orientierung helfen.

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Die Drachenmeister-Reihe von Tracey West – Achtung! Diese Bücher machen süchtig!

Die ersten drei Bänder der Drachenmeister-Reihe von Tracey West

Anfang des Jahres fing es an. Erst berichtete der Chef (8) betrübt, dass eine gute Freundin gesagt hätte: „Die Drachenzähmendrachen sind langweilig, die Drachenmeisterdrachen sind viel cooler!“

Dann lag mir mein Drittklässler mit den Drachenmeistern in den Ohren. Von denen ich „Kinderbuchexpertin“ bislang nichts gehört hatte. Ein Missstand, den ich schnell ändern musste. So zogen die ersten drei Bände der Lesestarter-Reihe bei uns ein.

Vom Zwiebelbauern zum Drachenmeister

Erst einmal lernen wir im ersten Band Drake kennen. Reisen mit dem achtjährigen Zwiebelbauern ins Königsschloss. Dort soll er unter den Fittischen des Zauberers Griffith ein Drachenmeister werden. Denn: Der Drachenstein hat ihn auserwählt.

In der Königsburg wartet schon ein Drache auf Drake. Genauso wie die Drachenreiter*innen Rori, Bo und Ana. Welche ebenfalls vom Drachenstein auserwählt wurden. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, raufen sich die Kinder zusammen. Und entdecken die machtvolle Kraft von Drakes Erddrachen Wurm.

Gemeinsam gegen dunkel Machenschaften

Im zweiten Band stehen Ana und ihr Sonnendrache Kepri im Mittelpunkt. Nachdem ein böser Zauber die Drachendame traf, geht es ihr immer schlechter. Um sie zu heilen, versuchen die Freunde alles.

Ein Hinweis führt sie in Anas Heimat. Und dem Monddrachen-Zwilling ihres Drachen. Sie gewinnen einen neuen Freund. Allerdings wird immer deutlicher, dass sie einen mächtigen Feind haben.

Im dritten Band lernen wir Drachenmeister Bo und seinen Wasserdrachen Shu näher kennen. In ihrer Heimat gehen seltsame Dinge vor. Der eigentlich freundliche Kaiser hält Bos Familie gefangen. Warum? Die Freunde helfen natürlich. Gemeinsam gehen sie der Sache auf den Grund.

Der Chef liest in Rekordgeschwindigkeit

Jedes Buch ist eine kompakte, mehr oder weniger abgeschlossene Episode. Die ihren Fokus jeweils auf einen anderen Drachenmeister und seinen Drachen legt. Als verschworene Gemeinschaft meistern die Drachenmeisterkinder Gefahren und Unsicherheiten. Wachsen im Kampf gegen einen mysteriösen bösen Zauberer über sich hinaus. Und haben in Zauberer Griffith und seinem Kollegen Diego weise Verbündete.

Der Chef verschlang diese ersten drei Bände in absoluter Rekordgeschwindigkeit. Dienstagabend überreichte ich ihm die Bücher. Donnerstagfrüh war er durch. Trotz Schule und Nachmittagsaktivitäten. Ich war beeindruckt!

Hochansteckend: Das Drachenmeisterfieber

Die ersten drei „Drachenmeister“-Bände von Tracey West
  • Einfache Sprache
  • Sehr viel wörtliche Rede
  • Große Schrift
  • Übersichtliche Textpassagen
  • Kurze Kapitel
  • Und viele, viele Bilder auf jeder Seite

-> Die Drachenmeister eignen sich perfekt für fortgeschrittene Erstleser. Die Story ufert nicht aus. Bleibt übersichtlich. Dennoch ist es für die Kindern spannend. Können sie nicht aufhören.

Das Drachenmeisterfieber erfasste inzwischen große Teile der Klasse meines Drittklässlers. Er selbst inhalierte gerade den siebten Band und würde wahrscheinlich alle Bände hintereinander weg lesen, wenn sie ihm verfügbar wären.

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„Pippos Reise“ von Satoe Tone

Bilderbuch „Pippos Reise“ von Satoe Tone auf einer Frühlingswiese voller Gänseblümchen

Frosch Pippo kann nicht mehr träumen. Traurig zählt er Schafe. Bis ihn eins der Schäfchen mitnimmt. In seine Schafsträume. Zusammen reisen die beiden durch blühende Maiwiesen und über den Juni-Teich. Über eine Grassteppe voller Julikornblumen. In ein Meer voller Quallen, die mit den Sternen am Augusthimmel tanzen möchten. Hinein in ein erntereifes Weizenfeld im September.

Durch farbenfrohen Oktoberwald und kühlen Novemberregen. Dezember-Schneeflocken verwandeln sich in dichtes Januargestöber. Februarträume kündigen den Frühling an. Im März erwacht die Hoffnung. Verheißungsvoll blüht der April. Traumwandelnd verbunden wuchs eine tiefe Freundschaft.

Ein somnambulierender Rausch

Rückentext des Bilderbuches „Pippos Reise“ von Satoe Tone

Satoe Tone malt prächtige Traumwelten. Führt Pippo und uns durch watteweiche, glimmende, schummrige Kalenderbilder. Wir schweben, tauchen, wandeln durch die Monate. Begegnen Wesen, die alle eigene Wünschen hegen. Alle von anderen Welten schwärmen. Reisen wollen. Sich treiben lassen.

Das Bilderbuch „Pippos Reise“ ist eine wundersame Traumreise für Kinder ab zwei, drei Jahren. Es gibt auf eine tänzelnde, fantastische Weise Einblick in den Wandel des Jahres. Stellt die Monate vor. Gibt Einblick in die Essenz der Jahreszeiten. Ein somnambulierender Rausch, der zu eigenen Gedankenreisen inspiriert.

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„Magische Fabelwesen und mythische Kreaturen“ von Stephen Krensky und Pham Quang Phuc

Nicht erst seit die Jungs „Drachenzähmen leicht gemacht“ entdeckten, sind Drachen ihre ungeschlagenen Lieblingstiere. Dank “Mia and me“ lieben sie auch Pegasus, Einhorn und Pan. Immer mehr Fabelwesen tummeln sich in ihren Köpfen. So dass es definitiv an der Zeit war, das Ganze fundierter anzugehen. Mit dem fantastischen Lexikon „Magische Fabelwesen und mythische Kreaturen“.

Das fabelhafte Lexikon „Magische Fabelwesen und mythische Kreaturen“ umgeben von Drachen und Geist

Wie der Untertitel des märchenhaften Sachbuchs verrät, handelt es von „Drachen, Hexen und Wassergeistern“. Doch damit nicht genug. Über 60 Fabelwesen verstecken sich zwischen den Seiten.

Der nordische Riese Ymir, der australische Dirawong und der chinesischen Mondhase erwarten uns zum Beispiel direkt im ersten Kapitel. Genauso wie die ägyptische Totenfresserin Ammit. Danach folgen Einhörner, Feen, Drachen, Hexen, Wendigo und Golem. Im dritten Kapitel begegnen wir Kreaturen, denen der Schalk im Nacken sitzt. Dazu gehört das afrikanische Spinnenwesen Ananse. Aber auch der koreanische Kobold Dokkaebi und der irische Lepprechaun.

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„Unsichtbar im hellen Licht“ von Sally Gardner

„Unsichtbar im hellen Licht“ von Sally Gardner

Celeste erinnert sich einfach nicht. Warum ist sie hier? Weshalb nennen sie alle Maria? Wieso kennt sie sich im Opernhaus aus? Auch wenn sich alles seltsam verzerrt anfühlt. Anders. Nach und nach kehren Erinnerungen zurück. Tauchen vom Grund ihrer Seele an die Oberfläche auf.

Erinnerungen an ihre Zwillingsschwester. An Ihre Gouvernante. An ihr richtiges Leben. Das Leben vor dem Spiel mit dem Mann im smaragdfarbenen Anzug. Mit dem sie um die Zukunft spielt. Um die Zukunft all der Menschen, die von der Regent verschwunden sind. Als das prächtige Schiff ins neue Jahr fuhr.

Wirr, konstruiert und unentspannt

„Unsichtbar im hellen Licht“ von Sally Gardner

Ich wollte die Geschichte des Mädchens, das sich mit einer legendären Mythenfigur anlegt, unbedingt lesen. An klassischen Märchengeschichten in neuem Gewand komme ich nicht vorbei. Zudem üben Theater und Opernhäuser eine hypnotische Faszination auf mich aus. Sie allein verbreiten schon eine magische Atmosphäre. So hatte die junge Heldin aus dem Roman „Unsichtbar im hellen Licht“ leichtes Spiel, mich einzufangen. Leider konnte sie mich nicht lange halten.

Zu wirr, zu konstruiert und zu unentspannt trug mir Sally Gardner das Abenteuer ihrer Protagonistin vor. Zu hölzern und oberflächlich blieben mir die Charaktere. Gerne hätte ich mehr über die Hintergründe manch einer Nebenfigur erfahren. Doch leider wurde die Tiefe von Nebensächlichkeiten zugeschüttet. Die Menge an Charakteren blieb zu zahlreich und gesichtslos. Gleichzeitig wiederholten sich immer wieder Bilder und Überlegungen. Zogen sich zerfaserte Stränge in die Länge.

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„Was wir bauen – Pläne für unsere Zukunft“ von Oliver Jeffers

„Was wir bauen - Pläne für unsere Zukunft“ von Oliver Jeffers

„Was wollen wir bauen, du und ich?“ fragt der Papa seine Tochter. Und schon legen sie los. Bauen ein Haus. Die Zukunft. Raum für die Liebe und die Erinnerungen. Eine Festung gegen das Böse. Ein Tor für neue Freunde. Einen Turm in den Himmel, „den Tunnel ins Nirgendwo und die Straße zum Mond hin ebenso.“

Spätestens wenn Jeffers das Lagerfeuer für all die müden Abenteurer entzündet, ist sie da. Die Gänsehaut. Die Seiten dieses warmherzigen Bilderbuchs strotzen vor Fantasie, Kinder-Verständnis und Hoffnung. Aus jeder Szene tropft Herzblut.

Die Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Sein Bestreben alles zu geben: Zeit, Geschichten, Geduld, eine Zukunft. Dabei zuzulassen, dass das Leben nicht perfekt ist. Besonders auch er selbst nicht. Beim Planen und Bauen das Leben dazwischenkommt. Das Leben etwas Neues eröffnet.

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