„Stummes Echo“ von Susan Hill

Der Roman „Stummes Echo“ von Susan Hill vor einer verwitterten Holzwand

Als May jung war, standen dem gescheiten Mädchen alle Türen offen. Dennoch lebt sie noch immer auf dem Beacon. Dem heruntergewirtschafteten Hof ihrer Familie. Oben auf dem Hügel abseits der kleinen Stadt im Norden Englands. Die Tiere wurden verkauft, die Felder verpachtet. Und gerade starb Mays Mutter. Nicht unerwartet. Doch bringt ein Tod eben immer Veränderung mit. Und Gedanken. Erinnerungen.

Ach, Erinnerungen… „May erinnerte sich an ihre Kindheit auf dem Beacon in Bruchstücken, gleich Bildern in einem Album, nur dass die Bilder manchmal mit Tönen, einem bestimmten Geruch oder Geschmack begleitet waren.“ Es sind keine schlechten Erinnerungen. Auch ihre Geschwister Colin und Berenice erinnern sich an nichts Übles.

Wie kann es also sein, dass ihr Bruder Frank ganz anderes berichtet? Weshalb schildert er in seinem Buch solch Grausamkeiten? Kann es sein, dass Mays Erinnerungen sie trügen?

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„Schokuspokus 5: Ein paar Tropfen Abenteuer“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Das Kinderbuch „Schokuspokus 5: Ein paar Tropfen Abenteuer“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Amanda, Fiete, Jantje, Kalle, Klarissa, Lina und Oskar leben im Waisenhaus der fiesen Dr. Agathe Nieswurz. Dabei handelt es sich um kein normales Waisenhauas. Sondern um eine Schokoladenfabrik! In welcher die beste Schokolade der Welt produziert wird. Von den Kindern. Unter der tyrannischen Herrschaft der gemeinen Direktorin.

Aber natürlich dürfen die Waisen die leckeren Schokoladenkreationen nicht probieren. Auch ansonsten gönnt ihnen die „Fieswurz“ keinen Spaß. So träumen die sieben Freunde vom sagenumwobenen Glückskakao. Der für immer glücklich machen soll.

Schokuspokus 5: Ein paar Tropfen Abenteuer

Auf der Suche nach den Glückskakao-Zutaten, waren die Kinder schon recht erfolgreich. Bisher fanden sie den verschollenen Maya-Becher mit einer Glückskakaobohne. Auch die Goldene Glücksvanille, das Jaguar-Schnurrhaar und die Quetzal-Schwanzfeder haben sie schon. Als nächstes machen sie sich auf die Jagd nach den salzigen Tränen.

Dafür tricksen die Waisen einmal mehr ihre gemeine Direktorin aus. Begeben sich auf eine aufregende Reise ans Meer. Erkennen Verbündete und wachsen weiter zusammen.

Die Jungs lieben die Schokuspokus-Reihe

Die Rückseite des Kinderbuches „Schokuspokus 5: Ein paar Tropfen Abenteuer“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Chef (8) und Vizechef (5) lieben die Schokuspokus-Reihe seit dem ersten Band („Der geheime Kakaoklau“). Jedes der bisherigen Bücher vermochte sie zu fesseln und zu begeistern. Am fünften Abenteuer gefiel ihnen besonders die Reise ans Meer. Mit Meer liegt man bei meinen Jungs eh immer richtig. Doch war die Reise dahin das eigentliche Highlight. Sieben Kinder allein unterwegs. Ohne Erwachsene. Welch wundervolle Vorstellung!

Neben dieser aufregenden Reise erfahren wir mehr über Amandas verstorbene Eltern. Außerdem steht diesmal die verträumte Jantje im Mittelpunkt. Die immer lebendiger wirkt, desto näher sie dem Meer kommt.

Mit seiner großen Schrift und den relativ einfachen Sätzen, ist die Kinderbuch-Reihe prädestiniert für geübte Lesestarter ab 7 Jahren. Auch Lesemuffel könnten an der reich bebilderten Geschichte Spaß haben. Zielgruppe sind definitiv Grundschüler.

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„Ich wünsche mir“ von Christoph Niemann

Das Bilderbuch „Ich wünsche mir“ von Christoph Niemann vor weißem Hintergrund umgeben von drei Geschenk-Päckchen

Oh, ein Geschenk! Was verbirgt sich wohl in diesem schön verpackten, gelben Päckchen? Hach, welch Spannung! Es könnte alles drin sein…

Huch, noch ein Paket? Ein grünes? Ein rotes? Argh, was macht denn dieses Geschenkpapier? Warum gelingt das Auspacken nicht? Weshalb verwandelt es sich? Aber, ach, das ist doch eigentlich ganz lustig.

Nee! Doch eher ärgerlich! Oder spannend? Enttäuschend! Fantastisch! Verwirrend, aufwühlend, erschöpfend, grenzenlos, unfassbar!

Öffnet Türen in unseren Köpfen

Das Bilderbuch „Ich wünsche mir“ von Ausnahmetalent Christoph Niemann kommt komplett ohne Worte aus. Dennoch – oder gerade deswegen – freuen, staunen und ärgern wir uns mit der Protagonistin. Welche die unendlichen Möglichkeiten entdeckt, die ein ungeöffnetes Geschenk bietet. Ganze Welten sind darin verborgen. Vergangenheit und Zukunft. Nichts oder Alles. Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen.

Niemann spielt ganz wunderbar mit den Vorstellungen und Erwartungen des Betrachters. Treibt es weit mit uns und der kleinen Beschenkten. Und öffnet damit Türen in unseren Köpfen. Schickt unsere Fantasie auf Reisen.

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„Im Wald da steht ein Weihnachtsbaum“ von Karolina Benz

Das Pappbilderbuch „Im Wald da steht ein Weihnachtsbaum“ von Karolina Benz lehnt in einem Weihnachtsbaum

Was ist Weihnachten? Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage, macht sich die kleine Luchsin auf den Weg. Zum Weihnachtsbaum im Wald. Der umgestürzte Baum am zugefrorenen See ist es nicht. Als Festtagsschmaus für die Bieber liegt er hier. Unter der Erde versammeln die Maulwürfe all ihre Lieben. Wie man es zu Weihnachten eben tut. Ganz oben von einem Baum zwitschern die Vögel ihr Weihnachtslied. Bär und Hasen kuscheln in ihrer Höhle.

Überall genießen die Tiere die Weihnachtszeit. Doch den Weihnachtsbaum findet die kleine Luchsin erst, als die Wölfe ihr helfen. Unter seinen Ästen liegen natürlich auch Geschenke. In seinem Glanz feiern die Tiere alle zusammen. Ja, nach ihrer Reise weiß das Tierkind nun ganz genau, was er mit Weihnachten auf sich hat.

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„Harry Potter und der Stein der Weisen“ – Prachtausgabe mit Goldprägung von MinaLima

So habt Ihr den Zauber von Hogwarts noch nie erlebt!

Die MinaLima-Prachtausgabe von „Harry Potter und der Stein der Weisen“

Im Herbst 2000 reiste ich mit meinem Bruder durch Irland. Mit einer dieser piefigen Bustouren. Wir drückten das Durchschnittsalter der Teilnehmenden um einige Jahre. Dennoch war es eine traumhaft schöne Reise. Die meine Liebe zu Irland befeuerte.

Auf dieser Reise entdeckte ich Harry Potter. Der vierte Band war gerade erschienen und die Buchhandlungen verscherbelten die ersten drei Bände. Bisher hatte ich den Hype ignoriert. Doch die Bücher in Englisch zu lesen, während ich durch die atemberaubende irische Landschaft kutschiert wurde, das hatte was. Danach war es um mich geschehen.

Alle weiteren Bände zogen ein, sobald sie auf Englisch erschienen. Immer noch sind Harry und Irland für mich untrennbar miteinander verwoben. So verbinden wahrscheinlich viele von Euch besondere Ereignisse und Gefühle mit J.K. Rowlings Meisterwerk.

Harry Potter als strahlender Prachtband

Die Rückseite der MinaLima-Prachtausgabe von „Harry Potter und der Stein der Weisen“

Über die Geschichte des Welterfolges muss ich also eigentlich nichts mehr schreiben, oder? Jeder kennt die Story des Waisenjungen, der von seinen unsäglichen Verwandten schikaniert wird. Bei ihnen im Schrank unter der Treppe hausen muss. Bis er zu seinem elften Geburtstag eine Einladung nach Hogwarts erhält. Der Schule für Hexerei und Zauberei.

Im ersten Band „Harry Potter und der Stein der Weisen“ beginnt Harrys Reise. Und genau von diesem ersten Band gibt es seit Kurzem eine unfassbar schöne, neue Ausgabe: Den Prachtband des Designstudios MinaLima.

MinaLima, das sind Miraphora Mina (Abschluss in Theater Design) und Eduardo Lima (Abschluss in Visueller Kommunikation). Mit ihrem Designstudio MinaLima schufen sie viele der Requisiten der Harry Potter-Verfilmungen. Auch die grafischen Elemente in der Diagon Alley aus „The Wizarding World of Harry Potter“ im Universal Orlando Resort stammen aus ihrer Feder. Mit dem magischen Universum der Potter Bücher kennen sie sich aus. So wundert es nicht, dass auch ihre Interpretation der Bücher atemberaubend ausfällt.

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„Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer

Das Bilderbuch „Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer vor einem mit Spinnweben übersähten Fenster

In den Bäumen hüpfen die Zugvögel von Ast zu Ast. Saftiges Gras weht im Dezemberwind. Wie ärgerlich! Es ist viel zu warm für Lydias heiß ersehnten Schnee. Sie öffnet Türchen um Türchen ihres Adventskalenders. Der ihr Tag für Tag winterliche Bilder präsentiert. Aber vor ihrem Fenster tut sich nichts.

Nach dem elften Türchen entdeckt Lydia in einer Zimmerecke eine Spinne. Der ungebetene Gast scheint sich wohlzufühlen. Doch Lydia mag keine Spinnen. Hat Angst vor dem achtbeinigen Gast. Sie beschwört die Spinne, weg zu gehen. Doch die spinnt einfach weiter. Immerhin, eine gute Zuhörerin ist sie. Und als Lydia am Heiligabend aufwacht, da wartet eine glitzernde Überraschung auf sie.

Plötzlich verliert das Spinnentier den Schrecken

Rückenansicht des Bilderbuches „Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer

Puh, Leute! Wenn man – wie ich – eine nicht gerade kleine Arachnophobie zu seinen Eigenheiten zählt, fällt es nicht ganz leicht sich auf „Die Sternenspinne“ einzulassen. Besonders, da die Spinne nicht verniedlicht wird. Sie ist eins dieser fiesen, langbeinigen Exemplare. Mit dickem Hinterleib und deutlichen Kieferklauen. Da bekomm ich schon vom Beschreiben Gänsehaut. Mit vermenschlichten, verhärmten Zügen schaut sie grimmig auf Lydia hinunter. So grimmig wie das Mädchen zu ihr.

Nach und nach wird der Achtbeiner vertrauter. Wird zum Vertrauten. Dem Lydia ihre Wünsche anvertraut. Der still webend zuhört. Dabei seine Schrecken verliert. Plötzlich gar nicht mehr gruselig ist.

Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie Lydia. Doch leider verfalle ich immer noch in Schockstarre, wenn ich ähnliche Exemplare in freier Wildbahn erblicke. Ganz ehrlich? Ich bekomme tatsächlich Herpes vom Anblick großer Spinnen. Total bekloppt. Ich weiß! Hilft nur nicht.

Der Traum von weißer Winterwunderzeit

Das Bilderbuch „Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer

Aber: Es wird besser. Mittlerweile kann ich mit den meisten Spinnen leben. Wenn sie locker unter ein normales Glas passen, komm ich klar. Ein Fortschritt. „Die Sternenspinne“ trägt vielleicht auch dazu bei, dass ich bei der nächsten Begegnung der achtbeinigen Art weniger panisch reagiere. Durch Gewöhnung.

Denn dem Vizechef (5) hat es Lydias Geschichte angetan. Wie sie kann er sich kaum noch an Schnee erinnern. Einen Tag lang gab es mal welchen hier in Köln. Vor drei Jahren. Gerade mal lang genug lag das Wunder, um einen Schneemann zu bauen. Seitdem träumt der Vize von weißer Winterzeit. Und auch wenn am Ende kein klirrendkalter, verschneiter Wintertag auf Lydia wartet, die verwobene Auflösung der Weihnachtsgeschichte mag mein Fünfjähriger sehr.

„Die Sternenspinne“ vermittelt, dass Spinnen in Ordnung sind. Ohne plakativ zu sagen, dass Angst vor ihnen unnötig und doof ist. Angst ist ok. Aber es gibt eben auch schöne Seiten an diesen Tieren. Auf die dieses leise, sanfte Adventsbuch unsere Aufmerksamkeit lenkt. 😊

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„Wundervolle Welt der Sterne“ von Will Gater, Daniel Long und Angela Rizza

Wir bleiben noch ein wenig extraterrestrisch. Im Gegensatz zur (wahrscheinlich) fiktiven Weltraumreise des Pelipontalus letzte Woche, wird es nun aber ganz real. Mit einem herausragenden Sachbuch für Kinder. Und Eltern. Und Großeltern und Lehrer*innen und…. Alle!
Das Astronomiebuch für Kinder „Wundervolle Welt der Sterne“ von Will Gater, Daniel Long und Angela Rizza

Ganz ehrlich? Die „Wundervolle Welt der Sterne“ überwältigte mich! Schon von außen ist das Buch ein Gedicht. Zwar ist der Papiereinband in Leinenoptik ein wenig empfindlich was Stöße und Reibung angeht, doch wirkt er ohne Zweifel edel. Auch fällt kleinerer Abrieb auf dem goldfolien-leuchtenden Cover eh nicht auf. Zu sehr versuchen die Augen das galaktische Kunstwerk aufzunehmen. Goldschnitt, Vorsatzpapier und Lesebändchen vervollständigen den eleganten Auftritt des Weltraumlexikons für Kinder ab acht Jahren.

Mit dem Vorwort holte Autor Will Gater meine Jungs sofort ab. Klar sind sie Abenteurer! Entdecker sowieso. Auf geht’s!

Von Planet zu Planet durch unser Sonnensystem

Der Rückentext des Astronomiebuchs für Kinder „Wundervolle Welt der Sterne“ von Will Gater, Daniel Long und Angela Rizza

Von der Erde aus betrachten wir den Nachthimmel. Voller funkelnder Sterne. Entdecken Meteore, die sich in Meteoriten verwandeln. Staunen über Polarlichter und Sternbilder. Lernen unseren Mond ganz genau kennen. Genauso wie unsere Sonne. Reisen durchs Sonnensystem – von Planet zu Planet.

Erst zu den Gesteinsplaneten Merkur, Venus und Mars. Dann zu den Gasriesen Jupitur, Saturn, Uranus und Neptun. Dazwischen rauschen Asteroiden und Zwergplanet Ceres an uns vorbei. Im Kuipergürtel entdecken wir die Zwergplaneten Pluto, Haumea, Eris und Makemake. Jeder Planet ist einzigartig. Manche haben Monde, andere Vulkane. Alle sind ganz anders als unsere Erde.

Als die Oortsche Wolke unsere Fantasie beflügelt, liegt gerade mal gut die Hälfte des Buches hinter uns. Vor uns warten Sternhaufen und Sternbilder, Supernoven und Schwarze Löcher; Weltraumnebel und andere Galaxien. Sternbildkarten, ein Überblick über die Entdeckung des Weltraums, Glossar, Bildwegweiser und Register runden diese astronomische Enzyklopädie ab.

Der Goldschnitt des Astronomiebuchs für Kinder „Wundervolle Welt der Sterne“ von Will Gater, Daniel Long und Angela Rizza
Glänzender Goldschnitt

Beeindruckend leichtfüßig mit imponierenden Bildern

Das Astronomiebuch „Wundervolle Welt der Sterne“ in einer Seitenansicht

Chef (8) und Vizechef (5) verlangten sofort Einsicht in das glänzende Kunstwerk. Forderten Seite um Seite ein. Dabei dachte ich, dass der Vize diesmal wirklich noch ein wenig zu jung sei. Schließlich empfiehlt der Verlag das Buch für Kinder ab acht Jahren. Doch war es besonders der Kleine, der immer mehr wollte. Der nachfragte. Gezielt Seiten auswählte, die ich vorlesen sollte. Ganz behutsam ging der sonst so stürmische Fünfjährige mit diesem Buchschatz um. Zog eine Vorleseeinheit aus diesem Sachbuch gar anderen Lektüren vor.

Beeindruckend leichtfüßig vermittelt Will Gater wissenschaftliches Wissen. Seine leicht verständlichen Texte kommen häppchenweise, überfordern nicht. Doch Hauptdarsteller des Buches ist ganz eindeutig die Gestaltung. Neben den realistischen wie stimmungsvollen Illustrationen von Daniel Long und Angela Rizza imponieren Originalaufnahmen von NASA und ESA. Aufsehenerregende Momentaufnahmen und Einblicke in unsere Galaxie, von denen wir uns kaum losreißen können.

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„Pelipontalus und die Königin der Maschinen“ von Robert Schulz

Das Sci-Fi-Buch für Kinder „Pelipontalus und die Königin der Maschinen“ von Robert Schulz und Sina Loriani

Auf einem alten Frachtschiff reist Joni durchs Weltall. Mit ihren Eltern, dem alten Hermann und dem Pelipontalus. Das verfressene Weltraumtier ist ihr bester Freund. Wenn es nicht wäre, Joni würde die Langeweile nicht aushalten. Außer einem Stopp auf der auf der Handelsstation Pydra oder ein Besuch bei Opa auf der Raumstation Gagarin passiert nie etwas. Wirklich nie!

Doch als sie sich ein Abenteuer wünscht, wird ihr Wunsch vielleicht ein wenig zu präzise erfüllt. Prompt überschlagen sich die Ereignisse und das Mädchen steckt mittendrin.

Das Pelipontalus hat viel zu erzählen

Ach, was bin ich froh, dass ich diesem Buch eine Chance gegeben habe! Von der ersten Seite an hingen Chef (8) und Vizechef (5) an meinen Lippen. Wobei… eher an den Lippen des Pelipontalus. Der kleine Vielfraß reiste nämlich extra in die Vergangenheit, um dem Autoren die Geschichte zu erzählen. Eine weise Wahl, wenn ihr mich fragt. Denn Robert Schulz schrieb die Erzählung des Zeitreisenden wahrlich fesselnd nieder.

So fesselnd, dass meine Jungs aus allen Wolken fielen, als ich verkündete: „Das wars! Jetzt gibt’s nur noch ein Nachwort.“ Fassungslos starrten sie mich an. Fragten nach der Fortsetzung. Das Pelipontalus hat doch noch so viel zu erzählen!

Dieses Kinderbuch ist innen definitiv größer als außen

Rückseite des Sci-Fi-Buches für Kinder „Pelipontalus und die Königin der Maschinen“ von Robert Schulz und Sina Loriani

Zwar wissen wir nun, was es mit der Königin der Maschinen auf sich hat. Und warum Jonis Mama nicht über den Krieg der Maschinen reden will. Auch ahnen wir, warum Frau Bronns Hut blinkt. Allerdings hat Joni noch ein Hühnchen mit drei aufdringlichen Außerirdischen zu rupfen. Und überhaupt, das All ist doch so groß. Da gibt es noch so viel zu entdecken! Dies kann einfach nur der Auftakt eines galaktischen Science-Fiction-Epos sein. Überhaupt, dieses Kinderbuch ist innen definitiv viel größer als außen. 😊

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„Guten Morgen, Bauernhof!“ von Jonny Lambert und Sandra Grimm


Bunte, kontrastreiche Bilder. Kurze, griffige Reime. Beliebte Bauernhoftiere und versteckte Pop-Up-Überraschungen: Dieses Bilderbuch ist ein echtes Highlight im Kinderzimmer.
Das Pop-up-Bilderbuch „Guten Morgen, Bauernhof!“ von Jonny Lambert und Sandra Grimm

„Der Bauernhof schläft still wie nie…
Da tönt es laut: Kikeriki!“

Schon springt uns der Hahn entgegen. Quasi aus dem Buch heraus. Als großes, seitenfüllendes Pop-Up. Kräht uns freundlich entgegen. Fast meint man, das farbenfrohe Gefieder flattern zu sehen.

Auf der nächsten Seite entdeckt der Hahn hinter einer Mauer das schlummernde Schweinchen. Was uns – zack – mit einen Sprung in den Matsch entgegen kommt.
Vor dem geschlossenen Stall stehen Hahn und Schwein nicht lang. Im Nuh kommt auch die Kuh dazu. Zusammen finden sie das Schaf. Im Gras. Zum Schluss fehlt nur noch eine. Die Bäuerin bringt schon das Feld ins Reine. Auf dem Traktor fährt sie über das Gelände. Und dann ist auch das Buch zu Ende. 😊

Pop-Up-Bilderbuch mit feinen Reimen

Eine Innenseite des Pop-up-Bilderbuch „Guten Morgen, Bauernhof!“ von Jonny Lambert und Sandra Grimm

Mit dem Pappbilderbuch „Guten Morgen, Bauernhof!“ aufs Land zu reisen, macht Groß und Klein Spaß. Es gibt viel zu entdecken. Dabei sind die Seiten nicht überladen. Einfache Reime und kurze Sätze nehmen auch kleinste Ausflügler mit. Das passt alles perfekt zur empfohlenen Zielgruppe der Kleinkinder ab einem Jahr.

Aber! Ich würde ihnen das Buch nicht in Finger geben. Denn obwohl es Pappe ist, die Ausklapp-Elemente sind nicht sehr dick. Können kleinen Patschhänden nicht trotzen. Mit Mama, Papa oder Onkel Daniel zusammen und mit ein wenig Abstand, sind die Klappen aber sicher.

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„Der Seelenvogel“ von Michal Snunit und Na’ama Golomb

Zum 30. Jubiläum dieses wunderbaren Buches, landet „Der Seelenvogel“ endlich auch bei mir!
„Der Seelenvogel“ von Michal Snunit und Na'ama Golomb

Wie er bisher an mit vorbei flattern konnte, ist mir ein Rätsel. Denn das kleine Büchlein beherbergt wahrlich Großartiges. Es steckt voller kraftvoller Sätze, die uns helfen uns etwas besser zu verstehen. Uns anzunehmen. Unsere Seele zu entdecken.

Zusammen mit dem Seelenvogel. Der mittendrin wohnt, in unserer Seele. Bei jedem von uns. Der das fühlt, was wir fühlen. Dem alles weh tut, wenn uns jemand verletzt. Der lustige Sprünge macht, wenn uns jemand liebt. Der sich ganz klein macht, wenn jemand böse auf uns ist. Und uns ausfüllt, wenn uns jemand in den Arm nimmt.

Niemand wird ohne diesen Vogel geboren. Solange wir leben, begleitet er uns. Öffnet die Schubladen, in denen unsere Gefühle und Stimmungen lagern. Bestimmt so unsere Launen. Denn manchmal gehorcht er uns nicht. Dann bringt er uns in Schwierigkeiten. Weil er sauer oder eifersüchtig oder wütend ist. Manche Vögel machen jeden Morgen die Schublade „Freude“ auf, andere Vögel vergessen die Schublade „Traurigkeit“ zu schließen.

„Manche Leute hören den Seelenvogel oft, manche hören ihn selten. Und manche hören ihn nur einmal in ihrem Leben.“

Worte für dieses Unbegreifliche in uns drin

„Der Seelenvogel“ von Michal Snunit und Na'ama Golomb

„Der Seelenvogel“ beflügelt uns, über unsere Gefühle zu reden. Gibt Großen und Kleinen ein Hilfsmittel an die Hand, etwas zu verbalisieren für das es doch oft nur unzureichend Wörter gibt. Mit dem Bild des wuselnden, wütenden, weiten Vogels im Kopf, schaffen wir es Gefühlen ein Bild zu geben. Dieses Flatternde, Wechselnde, Unbegreifliche in uns drin ein Gesicht zu geben. Vielleicht auch gnädiger mit uns zu sein. Den Vogel mal zu streicheln, wenn er tobt. Oder uns mitreißen zu lassen, wenn er tanzt.

Die einfache, weiße Illustration des Vogels wirkt dabei wie eine Leinwand für die Fantasie. Die klaren Sätze leiten an. Stellen vor und lassen uns dann los. Zum Horchen. Zuhören. In uns fühlen. Dabei bleibt es nicht aus, sich den Vogel der anderen vorzustellen. Empathie zu entwickeln. Fast nebenher. Welch wundervolles Geschenk!

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