„Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez

Das Comic-Buch „Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez

Als Noob Sarah aus Versehen einen Creeper zu seiner Base führt, ist Minecraft-Profi Hector nicht begeistert. Das quirlige Mädchen bringt sein friedliches Spiel ganz schön durch einander. Eigentlich will er doch nur, dass alles beim Alten bleibt. So wie er es mit seinen Eltern aufgebaut hat. Als sie noch da waren…

Dagegen will Sarah dringend neue Freunde finden. Nachdem sie mit ihrer Mutter umziehen musste, fühlt sie nämlich sehr allein. Im Minecraft-Spiel versucht sie, ihren Alltagssorgen zu entfliehen und Anschluss zu finden.

Mit ihrer offenen Art lockt die Draufgängerin den verschlossenen Hector aus seiner Isolation. Zusammen meistern sie eine gefährliche Mission und erleben große Abenteuer. Vielleicht nicht nur online.

Mehr als ein Spiel

Rückseite des Comic-Buches „Minecraft Open World: In den Nether“ von Stephanie Ramirez

„Minecraft Open World: In den Nether“ ist eine richtig coole Comic-Geschichte für Minecraft-Fans ab sieben oder acht Jahren. Mein Vizechef (7) liebt das Buch sehr. Auch wenn es dem Erstklässler noch zu mühsam ist, alle Texte zu entziffern. Mit den aussagekräftigen Bildern findet er ohne Worte durch das Geschehen. Trotzdem genießt er es sehr, wenn er dafür Vorlesende findet.

Ich mag es, wie das Spielgeschehen mit den Hintergründen der Spieler aufgewertet wird. Wie es nicht nur um das Abenteuer geht, sondern um die Menschen, die es letztendlich erleben. Denn genauso nehmen wir in unserer Familie das Spiel auch wahr. Hier wird zusammen gebaut und gekämpft und erlebt. Als Gemeinschaftsaktion.

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„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

Das Cover des Comics „Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

Nachdem Elle die Schule gewechselt hat, geht es ihr eigentlich sehr gut. In der Clique von Otis, Maȅlys, Farid und Line findet sie gute Freunde. Fühlt sich wohl und angekommen. Doch dann steht sie in der Schule unter Druck. Wird mit Gerüchten konfrontiert. Streitet sich mit ihrer Mutter. Und wieso beobachtet dieser Fremde sie? Macht Fotos?

Plötzlich verhält sich Elle merkwürdig. Mal ist sie nett, mal abweisend. Mal ehrgeizig, mal super witzig; dann wieder verschlossen und schweigsam. Als gäbe es mehrere Elles.

Und ja, es gibt Mehrere. Seit ihrer Kindheit schon. Zusammen mit ihren neuen Freunden stellt sich Elle ihren Persönlichkeiten und ihrer Vergangenheit.

Bonbonbunt und beängstigend

Rückseite des Comics „Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ ist der erste Teil einer psychologisch spannenden Graphic Novel-Reihe. In Kid Toussaints Comig-of-Age-Comic prallt das Thema der Dissoziativen Identitätsstörung auf bonbonbuntes Teenie-Leben. Aveline Stokart illustriert Diskrepanz und Parallelen zwischen normalem Teenie-Wahnsinn und krankhaftem Zerrissen-sein intuitiv verständlich. Warm und lebendig, kalt und düster. Vielfältig verwirrend. Beängstigend.

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„Wenn Sterne verstreut sind“ von Victoria Jamieson und Omar Mohamed

Die preisgekrönte, großartige Graphic Novel „Wenn Sterne verstreut sind“ von Victoria Jamieson und Omar Mohamed in Wüstensand liegend

Wir befinden uns in Dadaab. Einem riesigen Flüchtlingslager in Kenia. Dieses gigantische Lager ist größer als so manch deutsche Großstadt. Und mitten in diesem überfülltem Chaos mit hungernden, versehrten Menschen teilen sich Omar und sein kleiner Bruder ein Zelt. Schon seit sieben Jahren.

Das Leben in einem Flüchtlingslager hat viele schlimme Seiten. Es gibt nur wenig Essen, also sind Hassan und ich immer hungrig. Und es ist heiss. Für mich ist das Schlimmste hier aber…dass es furchtbar langweilig ist. Jeder Tag ist praktisch gleich.“

Omar kümmert sich aufopfernd um seinen Bruder. Der nicht so ist, wie die anderen Kinder. Der spezielle Bedürfnisse hat. Manchmal von Krämpfen heimgesucht wird. Sensibler und ruhiger ist. Sehr ruhig sogar. Denn er sagt nur ein einziges Wort. Als Omar die Chance bekommt, zur Schule zu gehen, will er zunächst ablehnen. Schließlich muss er auf Hassan aufpassen.

Ausschnitt einer Innenseite der Graphic Novel für Kinder „Wenn Sterne verstreut sind“ von Victoria Jamieson und Omar Mohamed

Doch er nimmt die Chance wahr und kämpft sich durch. Lernt Englisch. Und steht viele Jahre später auf der Liste. Der Liste, welche jeder im Lager voller Hoffnung im Auge behält. Der Liste, auf der die Menschen stehen, die ein Interview mit der UN führen dürfen. Um vielleicht nach Amerika, Kanada, Hauptsache-Irgendwohin umsiedeln dürfen.

„In einem Flüchtlingslager kann sich alles schnell ändern… und gleichzeitig gar nichts.“

Wie jedes Kind…

„Wenn Sterne verstreut sind“ ist eine absolut berührende, zu Herzen gehende Graphic Novel für Menschen ab neun Jahren. Wenn Omar in einfachen Sätzen seine Geschichte erzählt, muss man einfach zuhören.

Unglaublich erscheint es, dass zwei kleine Kinder ohne ihre Mutter fliehen müssen. Halb tot in einem Lager ankommen, so weit weg von zu Hause. Ein Junge viel zu früh Verantwortung übernehmen muss. Viel zu früh erwachsen wird. Und dennoch Wünsche hegt, wie jedes Kind. Seine Mutter vermisst. Albträume hat. Nach Hause will.

Dass diese Geschichte im Kern wahr ist, macht das Ganze noch so viel intensiver. Dass sie zumindest für Omar und seinen Bruder ein Happy End hat, noch unfassbarer. Es wirkt wie ein reales Märchen. Welches Hoffnung weckt und gleichzeitig mahnt, wie ungerecht es auf dieser Welt zugeht.

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„Spider-Man 5-Minuten-Geschichten“ – Band 6 der Kinderbuchreihe: „Marvel zum Vorlesen“

Irgendwann kam der Vize (6) aus der KiTa und rezitierte Superhelden-Namen. Kannte Hulk, Iron-Man und Blackwidow. War plötzlich Spider-Man-Fan. Da ich selbst in den 1980ern die Spidey-Comics meines älteren Bruders verschlang, verstand ich ihn gut. Und gönnte uns die „Spider-Man 5-Minuten-Geschichten“.
Das Vorlesebuch „Spider-Man 5-Minuten-Geschichten“ vor einer alten Backsteinmauer

Dieses Vorlesebuch enthält zehn knackige Spiderman-Abenteuer. Beginnend mit dem berühmten Spinnenbiss. Der den schmächtigen High School-Jungen Peter Parker in den frechen Superhelden verwandelt.

In den folgenden Geschichten bekämpft der Teenager-Held mit Doctor Strange miese Träume (und den Schurken Nightmare). Enttarnt eine falsche Black Widow. Besiegt Mysterio. Kämpft mit Spider-Man-Nachwuchs Miles Morales gegen Fiesling Rhino. Reist mit Nick Fury in die Vergangenheit. Hilft Dr. Connors aus seiner misslichen Lizard-Lage. Jagd mit Cloak und Dagger den dimensionsreisenden Dieb Spot. Erlebt ein skurriles Abenteuer mit dem Hulk („Die Fliege“ lässt grüßen). Und vertreibt mit Ant-Man Lokis Frostriesen aus New York City.

Der Vize „liest“ es auch ohne mich

Rückseite des Vorlesebuches „Spider-Man 5-Minuten-Geschichten“ - Band 6 der Kinderbuchreihe: "Marvel zum Vorlesen"

Ihr seht: In diesem Buch erwartet Euch ein großes Stelldichein der Marvel-Helden des Avengers-Universums. Was meinen Vize richtig gut gefiel. Endlich bekam er eine Vorstellung von den Charakteren, deren Namen er in der KiTa aufgeschnappt hatte.

Die Geschichten an sich sind kurz. Begleitet werden sie von seitenfüllenden Bildern. Den Comic-Ursprung erkennt man. Doch ist es ein klassisches Vorlesebuch mit großen, textbegleitenden Illustrationen.

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„Handbuch für Superhelden: Die Rote Maske“ von Elias und Agnes Våhlund

Graphic Novel für Kids: „Handbuch für Superhelden: Die Rote Maske“ von Elias und Agnes Våhlund

Während Lisas Mama noch immer im Ausland weilt, wohnt die Neunjährige bei ihrer Oma in Rosenberg. In der Schule fühlt sie sich weiterhin unwohl. Die Schul-Rowdys lassen sie einfach nicht in Frieden. Tyrannisieren auch andere. Doch seitdem Lisa das Handbuch für Superhelden in die Bibliothek ihrer Großtante fand, hat sie fleißig trainiert: Tiersprache, superstarke Kampftechnik und Fliegen.

Und zumindest das mit dem Fliegen klappt schon ziemlich gut. Auf dem Dachboden findet Oma auch noch passende rote Stiefel zum roten Superheldenanzug. Kleider machen Leute. Helden. Lisa wächst über sich hinaus.

Der zweite Teil der Reihe reißt mit

Rückseite der Graphic Novel für Kinder „Handbuch für Superhelden: Die Rote Maske“ von Elias und Agnes Våhlund

Ach, was freuten sich meine Jungs, als Lisas Oma die roten Stiefel fand. Sofort mutmaßten sie, dass Oma vielleicht selbst mal eine Heldin war. Konzentrierten sich dann aber schnell wieder auf Lisa. Denn die rettet nicht nur einen berühmten Flugzeugartisten und ihre Klassenkameraden. Auch die Schul-Rowdys stehen am Ende in ihrer Schuld. Müssen versprechen, nie mehr jemanden zu hänseln. Und ihre Segelohren findet sie auch gar nicht mehr so schlimm. Wie wundervoll.

Der zweite Teil der „Handbuch für Superhelden“-Reihe reißt mit. Das Comic-Buch hat alles, was ein gutes Kinderbuch braucht. Eine Protagonistin, in die man sich hineinversetzen kann. Mit Fähigkeiten, die junge Leser auch gerne hätten. Eine Botschaft, mit moralischem Kompass. Eine Geschichte, die Mut zum Selbstvertrauen vermittelt. Und natürlich mit dramatisch-packende Illustrationen.

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„Faust: Eine Graphic Novel“ von Jan Krauß und Alexander Pavlenko (nach Goethes „Faust I“)

„Faust: Eine Graphic Novel“ von Jan Krauß und Alexander Pavlenko (nach Goethes "Faust I")

Wer kennt ihn nicht? Den Faust! Durch Goethes Drama mussten sich viele von uns im Deutschunterricht kämpfen. Auch ich. Wobei mir manch andere Schullektüre schwerer fiel. Die Zerrissenheit des Protagonisten war meinem Teenie-Ich bekannt. Seine Kämpfe nachvollziehbar. Immer aktuell.

So freute ich mich sehr diese Graphic Novel von Jan Krauß und Alexander Pavlenko zu entdecken. Welche die historische Tragödie frisch adaptiert. Dabei das eh zeitlose Thema in stimmungsvolle Bilder bannt. Und versucht die Verse des Bühnenstückes in alltagstaugliche Prosa zu modernisieren.

Illustrationen voll faustscher Stimmung

Pavlenkos Illustrationen fangen die faustsche Stimmung wahrlich großartig ein. Die düsteren Bilder und charaktervollen Figuren geben die Essenz des Klassikers gekonnt intensiv wieder. Optisch und haptisch ist dieses Comic-Buch ein Genuss.

Ein Ausschnitt einer Innenseite von „Faust: Eine Graphic Novel“ von Jan Krauß und Alexander Pavlenko (nach Goethes "Faust I")
„Faust: Eine Graphic Novel“ von Jan Krauß und Alexander Pavlenko (nach Goethes „Faust I“) weiterlesen

„Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger“ von Pascal Bresson und Sylvain Dorange

Die deutsch-französische Journalistin Beate Klarsfeld schrieb Geschichte. Und ich wusste nichts davon. Nun füllte diese beeindruckende, biografische Graphic Novel dicke Lücken meiner Allgemeinbildung. Und das auf mitreißende Weise.

Das Comic-Buch: „Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger“ von Pascal Bresson und Sylvain Dorange vor einer kaputten Mauer

Es beginnt mit einer Ohrfeige. Am Bundesparteitag der CDU im Jahre 1968. Einer Ohrfeige für Bundeskanzler Kurt Kiesinger. Durch welche Beate Klarsfeld schlagartig berühmt wurde. Aber natürlich beginnt es nicht wirklich mit dieser Ohrfeige.

Es beginnt, als Beate Künzel ihren Mann kennenlernt. Die Berlinerin nabelt sich als Au-pair in Paris von ihren Eltern ab. Da spricht sie an der Metro-Station ein Mann an. Ihr zukünftiger Ehemann: Der Holocaust-Überlebende Serge Klarsfeld.

Die beiden widmen ihr Leben der Aufklärung von Naziverbrechen. Sie prangern an, dass Nazis weiterhin Machtpositionen inne haben. Und spüren zahlreiche NS-Verbrecher auf. Unter anderem den „Schlächter von Lyon“ Klaus Barbie.

Welch imposantes Leben!

Rückseite der Graphic Novel: „Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger“ von Pascal Bresson und Sylvain Dorange

Ein biografisches Comic – das war für mich neu. Zwar liebte ich Comics seit meiner Kindheit. Doch waren es die Marvel-Mutanten um Professor X, die mein Herz in den späten 1980ern höher schlagen ließen. Später lernte ich grenzwertige Helden wie Lobo kennen. Ließ mich von Gaimans Sandman überwältigen. Aber Geschichte? Damit tat ich mich in der Schule schwer. Dass mich mal ein Comic begeistern würde, welches auf historischen Begebenheiten beruht, das hätte ich nicht für möglich gehalten.

Doch die fein gescriptete Graphic Novel überzeugt auf ganzer Linie. Die Geschichte dieses bemerkenswerten Ehepaares reißt mit. Durch die berühmte Ohrfeige gelingt ein spannungsgeladener Einstieg. In schwarz-weiß Rückblenden sind wir dabei, wenn sich die Protagonisten kennenlernen. Die Ohrfeige planen. Begleiten sie fortan in durch die Jahrzehnte bei ihrer Berufung. Dabei, wie sie Verbrecher jagen und vor Gericht bringen. Erfahren soviel über Geschichte und Politik. Auf eine wirklich spannende Art und Weise. Absolut lesenswert!

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„Handbuch für Superhelden: Das Handbuch“ von Elias und Agnes Våhlund

„Handbuch für Superhelden: Das Handbuch“ von Elias und Agnes Våhlund

Während Lisas Mama ein paar Monate im Ausland arbeitet, wohnt die Neunjährige bei ihrer Oma in Rosenberg. Um der alten Dame nach dem Tod des Opas Gesellschaft zu leisten, sagte Mama. „Lisa hatte geantwortet, dass das kein Problem wäre. Aber das war es doch. Vom ersten Tag an wurde sie in der neuen Schule wegen ihrer großen Ohren gemobbt.“

Immer wieder flüchtet sie vor den Schul-Rowdys in die Bibliothek ihrer Großtante. Als sie sich einmal mehr in ihre Ecke zwischen den Büchern gerettet hat, sieht sie ein rotes Licht. „Auf dem untersten Regalbrett stand ein Buch, das so rot war, dass es leuchtete.“

Das Handbuch für Superhelden!

„Handbuch für Superhelden: Das Handbuch“ von Elias und Agnes Våhlund

Das rote Buch verändert Lisas Leben. Denn durch seine Hilfe lernt sie tatsächlich zu fliegen. Auch die superstarke Kampftechnik beherrscht sie schnell (ein wenig). Nur das mit der Tiersprache, das funktioniert noch nicht so gut. Aber: Übung macht die Meisterin.

Und so wendet Lisa ihre Kräfte sogleich an. Zwar klappt nicht alles sofort, doch Lisa gibt nicht auf. Gewinnt Selbstvertrauen. Im roten, von ihrer Oma selbst genähten Outfit sieht sie sogar aus, wie eine richtige Superheldin. Vor der sich besser auch hartgesottene Gangster in Acht nehmen sollten.

Wir lasen Lisas erstes Abenteuer in einem Rutsch

Als ich vor wenigen Wochen über die Frankfurter Buchmesse schlenderte, zog mich der Stand eines Kinderbuchverlages ganz besonders in seinen Bann: Jacoby & Stuart! Von dem ich bisher nur ganz peripher etwas auf Instagram mitbekommen habe. Nun saß ich da und las mich durch das halbe Verlagsprogram. Gefühlt. Und jedes Buch überzeugte mich. Was war ich verliebt!

„Handbuch für Superhelden: Das Handbuch“ von Elias und Agnes Våhlund

„Das Handbuch für Superhelden“ durfte mich nach Hause begleiten. Kaum war ich nach der Messe wieder zu Hause, kuschelte ich mich mit meinen Jungs und dem Buch aufs Sofa. Um Lisas erstes Abenteuer in einem Rutsch durchzuschmökern. Chef (8) und Vizechef (fast 5) fühlten, bangten und jubelten mit Lisa. Wuchsen mit ihr. Hätten am liebsten sofort die nächsten Bände gelesen.

Welch Glück, dass da noch ein paar auf die Jungs warten. Denn in Schweden ist das Kinderbuch von Elias und Agnes Våhlund ein Riesenerfolg. Zurecht, wie ich finde. Auf Deutsch sind bereits sechs Bänder erschienen, die bestimmt – nach und nach – bei uns einziehen werden. 😊

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Günther Jakobs‘ anarchischer Cartoon-Spaß: „Katz und Maus wollen hier raus“

Günther Jakobs: "Katz und Maus wollen hier raus - Nun mach das Buch schon auf!"
„Katz und Maus wollen hier raus – Nun mach das Buch schon auf!“

„Huch, wo bin ich hier?“ fragt die kleine Katze und fordert uns auf: „Fühl mal!“. Also fühlen wir. Ja, das fühlt sich glatt an! Dann schnuppern wir. Es riecht nach Papier. Oh ja! Die Katze findet mit uns heraus, dass sie in einem Buch steckt.

Schön und gut, aber auf Dauer doch nicht so ganz das, was sie will. Sie will da raus! Darum geht sie mit uns auf die Suche nach einem Ausweg. Wir drehen das Buch für sie und schütteln es; verfolgen das Kätzchen dabei, wie es versucht hinauszulaufen – alles ohne Erfolg. Deshalb streicheln wir die Katze, während sie sich ausruht und zwicken sie, damit sie aufwacht. Nichts hilft. Wir greifen zu drastischeren Maßnahmen. Doch erst als die Katze sich einen Freund malt, gelingt den beiden zusammen, was uns vorher nicht gelang.

Aufforderung zum Tabubruch

Uiuiui, was ein anarchisch-witziger Spaß. Mit dem Cartoon „Katz und Maus wollen hier raus“ sprengt Illustrator Günther Jakobs den Rahmen üblicher Bücher und verhilft damit nicht nur seinen tierischen Buchbewohnern zum Ausbruch. Das kleine Büchlein rüttelt an festgefahrenen Regeln und lehrt, wie schön es ist auch mal die Regeln zu brechen.

Nicht nur, dass uns der Protagonist persönlich anspricht und uns zum Mitmachen animiert, er fordert uns auch zum absoluten Tabu auf. Zum größten Verbrechen eines Buchliebhabers: Wir sollen eine Seite zerreißen. In echt! Boah, was hat mein Fünfjähriger schockiert geschaut als ihn die Katze dazu aufforderte ausnahmsweise eine Seite durchzureißen. Auch Ermutigungen meinerseits führten nur zu entsetztem Kopfschütteln. Den zweijährigen Revoluzzer musste ich dagegen nicht zweimal bitten. Mit großer Freude riss er mit mir zusammen ein ordentliches Stück Papier aus dem Buch. Yeah! Jetzt haben wir ein Unikat! :-D

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