„Strangeworlds – Öffne den Koffer und spring hinein“ von L. D. Lapinski

„Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein“ von L. D. Lapinski

Gerade ist Flick mit ihrer Familie umgezogen. Raus aus der Stadtwohnung in ein nigelnagelneues Haus in einer Siedlung beim Örtchen Little Wyverns. Bevor die Schule startet, hat Flick noch Zeit. Die 12-Jährige erkundet die Gegend. Dabei entdeckt sie einen seltsamen Laden: Das Strangeworlds Reisebüro.

Das Strangeworlds ist kein normales Reisebüro. Es beherbergt Koffer, mit denen die Mitglieder der Strangeworlds-Gesellschaft in andere Welten reisen. Magische Welten. Seit sein Vater verschwand, hütet Jonathan Laden, Koffer und Geheimnisse.

Für Flick verändert sich alles. Um alles in dieser Welt will sie Mitglied der Geheimgesellschaft werden. Will in die magischen Welten reisen und Abenteuer erleben. Ehe sie sich versieht, steckt sie mittendrin. Dabei ahnt niemand, wie gefährlich die Ausflüge ins Multiversum sind. Und wie besonders Flick ist.

Wollen am liebsten selbst in den nächsten Koffer hüpfen

„Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein“ von L. D. Lapinski
Von hinten

L. D. Lapinskis Debüt „Strangeworlds – Öffne den Koffer und spring hinein“ ist eine fantastische Abenteuergeschichte für Kinder ab zehn Jahren (zum Selberlesen). Ich las die Geschichte mit meinem Siebenjährigen. Und er liebte Flick, das Reisebüro, die Magie. Dass sich in Koffern Tore zu anderen Welten verbergen, diese Idee fand er grandios.

Er fühlte sehr mit Flick. War nervös, überwältigt, neugierig, abenteuerlustig. Wollte am liebsten selber in den nächsten Koffer hüpfen. Den Strangeworlds-Eid schwören. Am meisten liebte er die Stadt Fünflichter. Sofort würde er hinreisen.

Ab und an fand er ein Kapitel etwas langweilig. Besonders die Szenen bei Flick zu Hause, hätte er wohl gerne übersprungen. Genauso die Ausschnitte aus dem Handbuch der Gesellschaft.

Geheimnisvoll und aufregend

Meist war das Buch aber sehr spannend. So setzte der Besuch in Tams Wald ihm arg zu. Die kecken Kinderfeen a la Peter Pan gruselten ihn etwas. Doch wie Flick sich aus der brenzligen Situation dort befreit, war ihm eine große Freude. Da hielt es ihn nicht mehr auf dem Sofa.

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„Das Mädchen aus der Severinstraße“ von Annette Wieners

„Das Mädchen aus der Severinstraße“ von Annette Wieners

Maria möchte doch nur ihr Leben leben. Als Fotomodell Karriere machen. Eigene Entscheidungen treffen. Doch ihr Vater stellt sich quer. Dennoch bewirbt sich die 17-Jährige bei einem Foto-Atelier in Düsseldorf. Nimmt an einem Shooting teil. Wobei sie entdeckt wird. Als das frische Gesicht der reichsdeutschen Mode.

Viele Jahrzehnte später findet Marias Enkelin Sabine in Marias Haus Geld und Gold. Versteckt unter Teppich und Vertäfelung. Was hat es mit diesem Reichtum auf sich?

Das Mädchen aus der Severinstraße“ – für mich ein Muss

„Das Mädchen aus der Severinstraße“ von Annette Wieners

Ich wohne zwischen Severinstraße und Rheinufer. Meine Familie ist so kölsch wie der Dom.Das Mädchen aus der Severinstraße“ war für mich ein Muss. Doch leider wurde ich nicht warm mit diesem Mädchen.

Zu weinerlich, egoistisch und naiv war mir die Jugendliche. Die so fixiert auf ihren Traum ist, dass sie nichts anderes wahrnimmt. Ihrem Vater wild pubertierend Blindheit und Kontrollsucht vorwirft. Die alle Menschen um sich herum immer wieder in Gefahr bringt. Mit schlimmen Folgen.

Schließlich schreiben wir das Jahr 1937. In Köln herrscht euphorische Pro-Hitler-Stimmung, die ihres Gleiches sucht. Im sozialistisch-kommunistisch geprägten Severinsviertel sind die Nazis omnipräsent. Zeigten Stärke und greifen früh hart durch. Doch Maria will flanieren. Übt Posen. Will berühmt werden. Sich verlieben. Zeitung liest dieses Gör nicht. Außer natürlich ihre Modeheftchen.

War mir alles ein wenig zu viel

„Das Mädchen aus der Severinstraße“ von Annette Wieners
Stollwerckmädchen mit Buch (auf der Severinstraße)

Das Gejammer der jungen Maria ertrug ich nur schwer. Doch immerhin verstand ich sie. Irgendwie. Dagegen blieb mir die hochbetagte Maria fern. Genauso wie ihre Enkelin. Die ihre eigenen Probleme noch auf die Geschichte draufpackt.

Der Erzählstrang um Sabine hätte es für mich nicht gebraucht. Als kleiner Rahmen vielleicht. Als Auslöser für die Erinnerungen. Doch insgesamt rissen mich die Episoden um die überambitionierte Sozialarbeiterin immer wieder raus.

Ihre Vergangenheit als Mobbingopfer in einer Kölner Behörde. Die zarten Bande, die sie knüpft. Während ihrer Recherche über den Großvater. Mit einem Angestellten der ehemaligen Nazi-Firma, für der ihr Opa arbeitete. Das war mir alles ein wenig zu viel.

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„88 Namen“ von Matt Ruff

„88 Namen“ von Matt Ruff

John Chu ist Anfang 20, Einzelkind und Supernerd. Als erfolgreicher Sherpa führt er seine Kunden durch MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games). Besonders aktiv ist er im Fantasy-Universum von „Call To Wizardry“.

Für den mysteriösen Mr. Jones sollen Chu und sein Team eine berühmte Persönlichkeit in die Welt der Online-Rollenspiele einführen. Egal was es kostet. Allerdings: Die Person soll anonym bleiben.

Seit es zwischen seiner (Online-)Freundin Darla und ihm krachte, läuft alles nicht mehr rund. Mr. Jones Angebot könnte viele Sorgen lösen. Also stürzt sich Chu mit seinem Team in den Auftrag. Doch der wird immer dubioser. Gefährlicher. Undurchsichtiger. Auch wird Hobbydetektiv Chu das Gefühl nicht los, dass seine Ex dahintersteckt. Oder Diktator Kim Jong-un…

Pseudokreative Nerd-Fantasien

„88 Namen“ von Matt Ruff
Rückentext von „88 Namen“

Was hab ich mich auf das neue Buch von Matt Ruff gefreut! „Fool on the Hill“ mochte ich sehr. Für „Ich und die anderen“ verehre ich den Amerikaner gar. Auch „88 Namen“ klang vielversprechend.

Zwar bin ich nie mit MMORPGs warm geworden und spiele am liebsten für mich allein. Doch wenn ich einem Rollenspiel verfalle, dann bin ich schwer vom Controller zu bekommen. Ach, was habe ich schöne Stunden in Skyrim, New Vegas oder Baldurs Gate verbracht.

Von „88 Namen“ versprach ich mir einen spannenden Ausflug in virtuelle Spielwelten. Von Ruff clever inszeniert – skurril, hintergründig, tiefgründig. Bekommen habe ich pseudokreative Nerd-Fantasien, langatmiges Tech-Geschwafel und ein unbefriedigendes, schnelles Ende.

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„Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach

„Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach
„Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach

„Hast du was gehört von der b?“
„Wieso gehört? Was ist denn passiert, ist was passiert?“
„Auf der Klassenfahrt.“
„Ich hab gehört, dass die jetzt alle verwarnt sind.“
„Wie, verwarnt?“
„Eine ganze Klasse?“

So beginnt dieses spannende Stück Literatur. Wir lungern auf einem Schulhof herum und lauschen den Spekulationen. Was – um Himmels willen – ist da bloß bei der Klassenfahrt der 10b passiert?

Die wildesten Spekulationen machen die Runde. Davon, dass die Schüler was in die Luft gejagt haben sollen. Am Flughafen. Ach, ne. Die sind doch mit dem Bus gefahren. Auf jeden Fall haben alle Hausarrest. Und Handyverbot. Bestimmt.

Dieser wilden Flüsterpost lauschen wir ein paar Seiten lang. Um dann das Protokoll der Klassenfahrt lesen zu dürfen. Was als Exkursionsprojekt beginnt, entwickelt sich schnell zum Tagebuch der Vorkommnisse.

Abwechselnd berichten die Schüler von den Erlebnissen: der Reise zum Schullandheim, der Langeweile im Bus, den überraschenden Erkenntnissen über Mitschüler. Über Verspätungen, schlechtes Wetter und missglückte Ausflüge.

Als das Protokoll bei Ole hängen bleibt wird klar, diese Aufzeichnungen sollte niemand sonst in die Finger bekommen. Nur die Klasse. Besonders darf es Klassenleiter Dr. Utz nicht lesen.

Versetzte mich in die Schulzeit zurück

„Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach
Rückentext

Was Tamara Bach da in ihrem „Sankt Irgendwas“ macht, beförderte mich unerwartet und plötzlich in meine Schulzeit zurück. So plötzlich, wie es noch nicht einmal alte Fotos schaffen. Der Ton, die Sprache, das Gefühl – all das holten mich Ü40er-in dermaßen ab, dass es schon unheimlich war.

Sofort fühlte ich mich zurückversetzt auf diverse Klassenfahrten. Roch den überfüllten Bus. Hörte halblaut gerauntes Gemurmel. Spürte die nervöse Spannung. Dabei empfand ich das sich entwickelnde Drama, wie ich es wohl damals empfunden hätte.

Diese Missverständnisse. Dieses Gefühl von Weltuntergang. Diese unglaubliche Unsicherheit und Angst, was Richtig ist. Was nicht. Dieser Wunsch, dass die Erwachsenen wirkliche Lehrer sind. Und die Enttäuschung, der Ärger, der Frust – als ich erkannte, dass Lehrer genauso fehlbar sind wie alle.

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„Die Waschanlage der Schutzengel“ von Petra Steckelmann und Mele Brink

„Die Waschanlage der Schutzengel“ von Petra Steckelmann und Mele Brink

Als Justins Vater eine Tankstelle an der Südküste Englands erbt, nutzt die Familie die Chance. Raus aus dem kleinen Haus in der dreckigen Stadt! Hinein ins Landleben an der wilden Steilküste.

Doch die Tankstelle liegt mitten in einem Naturschutzgebiet. Autos verboten! Wie passen Tankstelle und Waschanlage dahin? Und was hat es mit den Kisten auf sich, die sich in der Waschanlage häufen? Besonders, da sie voller Münzen sind? Ist Großtante Sues Geschichte über Engel vielleicht gar kein Märchen?

Justin geht der Sache auf den Grund. Dabei entdeckt der Zehnjährige, dass tatsächlich Schutzengel die Waschanlage nutzen. Denn: Ihnen fehlt die Zeit, sich nachts der Flügelpflege zu widmen. Zu hektisch ist unsere Zeit. Wir Menschen dauerwach und unachtsam. Wie gut, dass zumindest die südenglischen Schutzengel ein wenig Hilfe erhalten.

Eine wahrlich wunderbare Geschichte

„Die Waschanlage der Schutzengel“ von Petra Steckelmann und Mele Brink
„Die Waschanlage der Schutzengel“

„Die Waschanlage der Schutzengel“ erzählt eine wahrlich wunderbare Geschichte. Von einem unsicheren Jungen, der in einer neuen Umgebung aufblüht. Von einer Familie, die Chancen nutzt. Und von unerklärlichen Gefühlen, Neugier, Hoffnung und Achtsamkeit.

Petra Steckelmann nahm uns mit an die südenglische Küste, die unserer geliebten bretonischen Küste nicht unähnlich ist. Sofort fühlten wir uns wohl. Schon träumten Chef (7) und Vizechef (4) von ihrer Zukunft am Meer. Davon, wie sie den Engeln helfen könnten. Und welche Eigenschaften ihr Engel wohl von ihnen übernehmen würde.

Denn das tun Schutzengel, wenn sie ihrem Menschen in die Augen blicken. Ob sie wollen oder nicht. So verlernt Justins Engel prompt das Lesen. Was dramatische Folgen hat. Der Augenblick von Tante Sue und ihrem Schutzengel führte überhaupt erst zur Gründung der Waschanlage für Schutzengel.

Frische, freche Bilder

Die frechen Illustrationen von Mele Brink stellten den Vierjährigen vor eine Herausforderung. Denn auf vielen der karikaturartigen Bilder sieht man nicht unbedingt das, was wirklich geschieht. Mal steht Familie Kinney beim Hausputz überlebensgroß über eben jenem Haus. Dann beißt eine Elfe Justin in den Finger. Oder ein Schwarm Fragezeichen umschwirrt Justins Kopf.

Die Metaphorik der Bilder war auch für den Siebenjährigen schwer verständlich. Doch wie meist bei Dingen, welche die Kids nicht ganz greifen können: Den Spaß verringerte es nicht. Geschichte und Bilder passten wie Engel in Waschanlagen: Ganz vortrefflich!

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„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes

„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes
„Lucias Leuchten“

Lucia strahlt! Wie eine kleine Supernova. Superleuchtend. Mit ihrem Licht erhellt sie finstre Ecken. Ok, verstecken fällt Lucia ganz schön schwer. Dafür braucht sie beim Lesen unter der Bettdecke keine Taschenlampe.

„Lucia liebt ihr Licht. Sie fühlt sich außergewöhnlich.“ Bis sie in die Schule kommt. „Leuchten ist keine Superkraft! …nur zu leuchten ist nichts Besonderes.“

Dieser Satz lässt Lucia zweifeln. Erschüttert ihr Selbstvertrauen. Aber warum starren sie trotzdem alle an? Sie will doch gar nicht auffallen…

Eine wahre Superheldin

„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes
Lucias Rücken

Von nun an verbirgt Lucia ihr Leuchten. Dabei ist sie so gründlich, dass ihr Licht fast ganz verlischt. Doch als ihre kleine Schwester in der Dunkelheit weint, tröstet sie sie mit ihrem Glimmen. Entfacht ihr Strahlen erneut. Und versteht, dass sie ihr Licht teilen kann. Wie ein wahre Superheldin.

Ian de Haes‘ Illustrationen scheinen selbst zu leuchten. Der Belgier bannt wundervolle Lichteffekte auf‘s Papier – mal warm, mal kühl, hier dezent, dort blendend. Jede Seite, jeder Ton trifft Lucias Stimmung perfekt. Verstärkt Freude oder Unsicherheit, Angst und Stärke. De Haes‘ Bilder berühren.

So inspiriert „Lucias Leuchten“ hoffentlich ganz viele Menschen – Große und Kleine – ihr eigenes Leuchten zu sehen. Ihr Strahlen zu erkennen, zu lieben und es zu teilen.

Bringt Licht und graue Tage

„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes
„Lucias Leuchten“

Jedenfalls hat es uns Licht in diese schwierige Zeit gebracht. Chef (7) und Vizechef (4) mochten die strahlende Lucia ganz arg. Verstanden nicht, warum sie sich plötzlich verstecken wollte. Ganz traurig schauten sie dabei zu, wie ihr Leuchten weniger wurde.

Umso mehr freuten sie sich, als sie ihr Licht wieder entfachte. Sogar teilte. Besonders der Vize begann sofort selbst zu strahlen. Dann erzählte ich meinen Jungs, dass sie für mich auch so strahlen. Seit ihrer Geburt. Genauso hell wie Lucia.

Was glühten sie da auf! Schauten erst verwundert. Um sich dann ganz stolz, ganz glänzend gegenseitig anzulächeln.

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„Pluck mit dem Kranwagen“ von Annie M.G. Schmidt und Fiep Westendorp

Dieses Kinderbuch ist ein absoluter Klassiker. Dennoch kannte ich „Pluck mit dem Kranwagen“ nicht. Bis mir eine Freundin ihre deutsche Ausgabe lieh. Sie selbst liest mit ihren Mädels das niederländische Original.
„Pluck mit dem Kranwagen“ von Annie M.G. Schmidt und Fiep Westendorp

Und in den Niederlanden kennt wirklich jeder diesen Pluck. Schon 1968 erschienen die ersten Abenteuer von Pluck. Als Folgegeschichten in der Zeitschrift Margriet. Seit 1971 fährt der Junge mit dem kleinen, roten Kranwagen in seiner jetzigen Form durch die Kinderzimmer. Auf Deutsch seit 1973.

Doch wirkt die Geschichte keineswegs verstaubt. Vielmehr ist sie zeitlos kurios und herrlich anarchisch. Immer hilfsbereit und freundlich erobert Pluck die Herzen der Leser. Auch wenn er nicht alle Bewohner des Hochhauses, in dessen Wohntürmchen er zieht, direkt für sich gewinnen kann.

Eine Geschichte wunderlicher als die andere

„Pluck mit dem Kranwagen“ von Annie M.G. Schmidt und Fiep Westendorp

So ist sein Haustier Zaza der peniblen Frau Sauberer ein Dorn im Auge. Damit spricht sie manch vorlesendem Elternteil aus dem Herzen. Denn Kakerlaken im Haus sind wahrlich Geschmackssache… Doch Zaza ist ein wirklich freundliches Tier.

Genauso wie Eichhörnchen Düselchen. Dem Pluck hilft seine Höhenangst zu überwinden. Oder die Dicke Dolly, deren Taubenverwandtschaft ihr Zuhause im Turtelgarten nur durch Plucks Einsatz behält.

In vielen, kurzen Kapiteln erlebt Pluck zahlreiche, reichbebilderte Abenteuer. Dabei kann ich mich kaum entscheiden, welches mein Liebstes ist. Eine Geschichte ist abgedrehter und liebenswerter als die andere.

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„Schokuspokus 4: Die magische Maya-Krone“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

„Schokuspokus 4: Die magische Maya-Krone“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey
„Schokuspokus 4″

Oskar, Fiete, Amanda, Jantje, Klarissa, Kalle und Lina leben in einem Waisenhaus. In keinem normalen Waisenhaus. Denn es ist eine Schokoladenfabrik! Das klingt gar nicht schlecht, meint Ihr? Schließlich gibt es in einer Schokoladenfabrik Schokolade, nicht wahr?

Doch leider ist die Leiterin des Waisenhauses die fiese Dr. Nieswurz. Während sie ihrer Schokoladensucht nachgeht, dürfen die Kinder noch nicht einmal probieren. Um der tyrannischen „Fieswurz“ und ihrem Waisenhaus zu entkommen, träumen sie vom sagenumwobenen Glückskakao. Denn dieser soll für immer glücklich machen.

Schokuspokus 4: Die Glückszutaten-Suche geht weiter

„Schokuspokus 4: Die magische Maya-Krone“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey
„Schokuspokus 4″

Auf der Suche nach den Zutaten für den Glückskakao fanden die sieben Kinder schon die Glückskakaobohne im verschollenen Maya-Becher, die Goldene Glücksvanille und das Jaguar-Schnurrhaar. Wie es der Zufall will, stellt das Stadtmuseum nun den Kopfschmuck des Maya-Gottes Quetzalcoatl aus. Welche aus den Schwanzfedern des Quetzalvogels besteht. Einer weiteren Zutat des Glückskakaos.

Als Dr. Nieswurz den Waisen eröffnet, dass sie bei der Ausstellungseröffnung einen Vortrag halten soll, wittern die ihre Chance. Denn natürlich sollen die Kinder mal wieder Spenden sammeln. Wird es den Sieben gelingen, Museumswächter und Fieswurz auszutricksen und die nächste Zutat zu ergattern?

Na klar! Dabei lernen wir diesmal Klarissa besser kennen. Das selbstbewusste Mädchen offenbart eine überraschende Schwäche. Und wächst über sich hinaus. Auch Fußballfan Kalle darf in diesem Band glänzen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Ganz schön aufregend

„Schokuspokus 4: Die magische Maya-Krone“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey
„Schokuspokus 4″

Chef (7) und Vizechef (4) mögen die Schokuspokus-Reihe sehr. Wie schon bei Band eins („Der geheime Kakaoklau“), zwei („Wahnsinnig vanillig“) und drei („Das Jaguar-Geheimnis“) fieberten sie mit den sieben Waisen. Doch war Band 4 der bisher spannendste. Schließlich ging es um einen richtigen Museumsraub. Das war schon ganz schön aufregend!

Geübte Lesestarter kommen mit den relativ einfachen Sätzen und der großen Schrift gut zurecht. Durch die vielen Illustrationen bleiben auch kleine Geschwister gerne dabei.

Tatsächlich mag der Vize die Reihe sogar lieber als der Chef. Holt sie sich immer wieder aus dem Regal und schaut sie sich an. Es gibt aber auch wirklich auf jeder Seite etwas zu entdecken.

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Claire Gratias: „Hör auf zu lesen!“

Claire Gratias: Hör auf zu lesen!
„Hör auf zu lesen!“

Horatio weiß schon ganz genau, was er einmal werden will: Leseratte! Doch seine Eltern sehen das gar nicht gern. Zu lesen… das ist doch nur Zeitverschwendung. Für Taugenichtse.

Als sein Papa das Haus zur bücherfreien Zone erklärt, zieht Horatio verzweifelt durch die Straßen. Dabei stolpert er über etwas. Über etwas, dass sein Problem lösen kann. Und wird!

Ansteckende Bücherliebe

Claire Gratias: Hör auf zu lesen!

Chef (7) und Vizechef (4) hingen an den Lippen ihres Papas, als der ihnen Claire Gratias‘ Geschichte vorlas. Zuerst rissen sie entsetzt die Augen auf, als sie hörten, dass Horatio nicht lesen darf. Was soll denn das?

Dann schluckten sie schockiert, als ein Buchliebhaber ganz anderer Art auftauchte. Als nächstes blitzten ihre Augen, als Horatio selbstbewusst und erfolgreich sein Schicksal in die Hand nahm. Um schließlich erleichtert zu lächeln, als die Leseratte sogar seine Eltern mit der Bücherliebe ansteckte.

Es war offensichtlich, die Kinder mochten „Hör auf zu lesen!“ sehr.

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Anna Böhm: „Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!“ (Emmi & Einschwein 4)

Anna Böhm: „Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!“ (Emmi & Einschwein 4)

Jede*r Wichtelstädter*in bekommt zum zehnten Geburtstag ein Fabelwesen. So kam Emmi zum einmaligsten, witzigsten, herzigsten und liebenswertesten Fabelwesen überhaupt: Einschwein!

Nun naht Einschweins erstes Weihnachtsfest. Welches unbedingt wunderwonnig werden soll. Doch irgendwas läuft schief. Nachdem die Wunschzettel abgesendet sind, kommen sie zurück. Korrigiert!

Mit dem Wunschzettel-Wichtel scheint etwas ganz und gar nicht zu stimmen. Bloß was? Es wäre doch gelacht, wenn Emmi und Einschwein das Rätsel nicht lösen können.

Wie hielten wir es bisher bloß ohne Einschwein aus?

Anna Böhm: „Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!“ (Emmi & Einschwein 4)

Immer wieder stolperte ich die letzten Jahre über Emmi und Einschwein. Doch fanden wir nicht zueinander. Allerdings folge ich Einschwein-Schöpferin Anna Böhm auf Instagram. Als diese dort eine Handvoll „Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!“ verloste, warf ich meinen Namen in den Hut. Und hatte (Ein)Schwein.

Wie wir es bisher ohne das freundliche Fabelwesen aushielten, ist uns ein Rätsel. Nachdem es bei uns angekommen war, stellte Einschwein unsere Adventslesepläne auf den Kopf. Um das 24 Kapitel dicke Buch als Adventskalenderbuch zu lesen, fehlte allen Beteiligten die Geduld. Wie schafft das überhaupt jemand?

Sowohl Chef (7) als auch Vizechef (4) ließen alle anderen Lektüren liegen. Emmi, Ihre Familie, die fantastischen Fabelwesen, Einschwein und seine kulinarische Magie – die Jungs waren hin und weg.

Die absurden Antworten vom Wunschzettelwichtel schockierten Schul- und Kindergartenkind gleichermaßen. Enorm enthusiastische Wichtel und das ganze dubiose Drumherum kitzelte die Detektivinstinkte meines Großen. Puddingschuhe und Lebkuchenzauberei bezirzten den Kleinen.

Fabulöser Weihnachtspaß – witzig, spannend, herzlich

Genauso begeistert wie die Kinder bin auch ich. „Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!“ ist ein fabulöser Weihnachtspaß – witzig, spannend, herzlich. Obwohl es der 4. Band der „Emmi & Einschwein“-Reihe ist, vermissten wir nichts. Fühlten uns sofort wohl. Nicht nur die Kinder lachten immer wieder laut los. Auch ich bekam vom Dauergrinsen Muskelkater. Und Einschweins Zimtwünsche zaubern wir uns nun regelmäßig (Rezept im Buch).

Trotz aller Begeisterung: Ich muss Euch vor Einschwein warnen! Denn es wird nicht bei einem Band bleiben. Wenn Ihr ein Einschwein-Buch gelesen habt, werdet Ihr mehr wollen. Band 1 lag spontan noch unterm Baum. Und wurde sofort durchgesuchtet. Band 2 und 3 sind schon beim Buchhändler des Vertrauens bestellt. Da sie nicht auf Ostern oder Geburtstage warten wollten, finanziert der Chef Band 2 von seinem Weihnachtsgeld. Für Band 3 opfert der Vize seines. Die Einschweinsucht ist groß! ❤

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