„88 Namen“ von Matt Ruff

„88 Namen“ von Matt Ruff

John Chu ist Anfang 20, Einzelkind und Supernerd. Als erfolgreicher Sherpa führt er seine Kunden durch MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games). Besonders aktiv ist er im Fantasy-Universum von „Call To Wizardry“.

Für den mysteriösen Mr. Jones sollen Chu und sein Team eine berühmte Persönlichkeit in die Welt der Online-Rollenspiele einführen. Egal was es kostet. Allerdings: Die Person soll anonym bleiben.

Seit es zwischen seiner (Online-)Freundin Darla und ihm krachte, läuft alles nicht mehr rund. Mr. Jones Angebot könnte viele Sorgen lösen. Also stürzt sich Chu mit seinem Team in den Auftrag. Doch der wird immer dubioser. Gefährlicher. Undurchsichtiger. Auch wird Hobbydetektiv Chu das Gefühl nicht los, dass seine Ex dahintersteckt. Oder Diktator Kim Jong-un…

Pseudokreative Nerd-Fantasien

„88 Namen“ von Matt Ruff
Rückentext von „88 Namen“

Was hab ich mich auf das neue Buch von Matt Ruff gefreut! „Fool on the Hill“ mochte ich sehr. Für „Ich und die anderen“ verehre ich den Amerikaner gar. Auch „88 Namen“ klang vielversprechend.

Zwar bin ich nie mit MMORPGs warm geworden und spiele am liebsten für mich allein. Doch wenn ich einem Rollenspiel verfalle, dann bin ich schwer vom Controller zu bekommen. Ach, was habe ich schöne Stunden in Skyrim, New Vegas oder Baldurs Gate verbracht.

Von „88 Namen“ versprach ich mir einen spannenden Ausflug in virtuelle Spielwelten. Von Ruff clever inszeniert – skurril, hintergründig, tiefgründig. Bekommen habe ich pseudokreative Nerd-Fantasien, langatmiges Tech-Geschwafel und ein unbefriedigendes, schnelles Ende.

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„The Loop: Das Ende der Menschlichkeit“ von Ben Oliver

"The Loop: Das Ende der Menschlichkeit" von Ben Oliver

Im Loop ist jeder Tag gleich. Gäbe es Wren nicht, Luke wäre in dem Jugendgefängnis schon längst durchgedreht. Doch die Bücher, welche die junge Wärterin dem 16-Jährigen zusteckt, retten ihn. Helfen ihm, die Einsamkeit zu ertragen. Und die unmenschliche Prozedur der Energieernte. Dabei ist „unmenschlich“ hier wortwörtlich zu verstehen.

Denn die K.I. Happy entscheidet sachlich und emotionslos über Wohl und Wehe der Insassen. Sowie über das allgemeine Weltgeschehen. Bis sich plötzlich Insassen in grinsende, mordlüsterne Monster verwandeln. Aber nicht nur die Gefangenen drehen durch. Auch die Technik funktioniert nicht mehr. Zwar dachte Luke, dass das Loop die Hölle ist. Doch der wahre Alptraum beginnt erst jetzt.

Gesellschaftskritische Horrorvision

"The Loop: Das Ende der Menschlichkeit" von Ben Oliver

„The Loop“ ist eine packende Jugend-Dystopie. Die Zukunft in Ben Olivers Debüt dunkel und beklemmend. Obwohl es keine Kriege mehr gibt, scheint die Welt alles andere als golden. Die Gesellschaft ist zerrissen. Die Kluft zwischen Arm und Reich gewaltig. Die Menschen legten ihr Schicksal in die Schaltkreise einer künstlichen Intelligenz. Die Entität entscheidet logisch. Was kann daran schon falsch sein?

Was als gesellschaftskritische Horrorvision beginnt, wandelt sich flott in eine actiongeladene Endzeit-Prophezeiung inklusive munter meuchelnder Zombievariante. Eine übermächtige Künstliche Intelligenz, optimierende Cyberware, soziale Ausbeutung und biologische Waffen – Ben Oliver fischte tief im dystopischen Ozean der letzten Jahrzehnte.

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