„Wer war Marie Curie“ von Megan Stine

Marie Curie ist wohl den meisten von uns ein Begriff. Die berühmte Wissenschaftlerin entdeckte das radioaktive Metall Radium und erhielt für ihre Forschung gleich zwei Mal den Nobelpreis. Und das in einer Zeit, in der Frauen nicht viel zu sagen hatten.
Das Kindersachbuch „Wer war Marie Curie“ von Megan Stine vor einer roten Backsteinmauer

Die Biografie „Wer war Marie Curie“ von Megan Stine stellt diese inspirierende Forscherin nun Kindern ab acht Jahren vor. Mit vielen Illustrationen und übersichtlichem Design. Auch wenn die Sätze teilweise lang sind und nicht durchgängig Einfacher Sprache entsprechen – die meisten Drittklässler dürften mit den Texten zurechtkommen.

Und interessieren dürfte sie Curies Lebensgeschichte auch. Denn die liest sich wie ein Abenteuerroman. Von ihrer Kindheit im – von Russland besetzten – Warschau. In der sie ihre polnische Herkunft verbergen musste. Die durch Lerneifer, Armut und Verluste geprägt war.

Über ihre Jugend, in der sie heimlich studierte. (An der „Fliegenden Universität“! Wenn das nicht spannend klingt!) Zu ihrem Studium an der Pariser Sorbonne und ihrem entbehrungsreichem Leben in dieser Zeit. Wir erfahren, wie sie ihrem Mann Pierre Curie kennenlernte. Und wie damit ihre Arbeit erst begann. Ein beeindruckendes Leben.

Ausschnitt einer Innenseite aus dem Kindersachbuch „Wer war Marie Curie“ von Megan Stine
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„Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte

Der Roman „Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte in einem Boot am Meer

„Das Ehepaar Kalster steht gern am Fenster. Sie haben Jahre gelebt und wohl auch Geschichten. Aber inzwischen sind sie inmitten ihrer Rituale verknöchert, und Unvorhergesehenes wirft sie schnell aus der Bahn.“

Wie das Verhalten von Familie Mohn. Nach Johannas Tod. Dem Tod der Mutter; der Ehefrau. Denn die drei Kinder und ihr Vater trauern. Trauern anders. Zu lang. Zu intensiv. Nicht normal. Was die Nachbarn aus der Bahn wirft. Und Trauerberater Ginster auf den Plan ruft. Denn das mit der Trauer muss doch seine Ordnung haben.

„Wer beim Trauern auffällt, richtet gesellschaftlichen Schaden an.“

Aber was interessieren die Mohns aus der Bahn geworfene Nachbarn. Ihr Universum ist verrückt. Ihre Welt eine andere. Um die wankende Welt ins Lot zu bringen, schreiben sie Johannas Vergangenheit. Neu. Mit wundersamen Freunden. Begegnungen, wie sie nur entrückten Momenten entspringen. Nur verrückten Blicken möglich sind. Und so versinken alle Beteiligten in ihrer Welt. Einer anderen Welt.

„Denn alles will zusammenfallen.“

Bildgewaltig und wahrhaftig

Rückseite des Romans „Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte

Was liebe ich Stefanie vor Schultes Sprache! Ihre Bildgewalt und absurde Wahrhaftigkeit. In ihrer skurrilen Poesie fühle ich mich warm geborgen und verstanden.

Allerdings brauchte ich lange für die Lektüre von „Schlangen im Garten“. Was daran lag, dass ich mir die Sätze laut vorlesen musste. Mir Wendungen durch die Augen auf die Zunge schieben musste. Um sie durch die Ohren neu aufzunehmen. Hin und her schob ich das Gelesene. Nahm es auseinander. Um es neu zu entdecken. Verstecktes zu finden. Was ich mir vielleicht selbst dort hineinlegte. Wodurch es aber nicht weniger wertvoll war. Vielleicht gar an Wert gewann.

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„Kunstfresser: Aus dem Leben einer Museumsmotte“ von Christine Ziegler und Stephanie Marian

Das erzählende Kindersachbuch „Kunstfresser: Aus dem Leben einer Museumsmotte“ von Christine Ziegler und Stephanie Marian

Die Mottenkinder Jolinde, Jostos, Josina und Jokurt warten gespannt auf ihren Onkel Heribert. Als weitgereister Kunstspezialist weiß der so Einiges zu erzählen. Außerdem bringt er ihnen immer etwas mit. So auch dieses Mal. Doch das blaue Schmutzkörnchen aus dem Louvre reißt die Kids nicht von den Socken. Auch nicht, als der Expertenonkel ihnen sagt, es sei Kunst.

Da muss er schon mehr bieten. Und das tut er natürlich. Ausführlich erklärt er der Mottenbrut, was ein Museum ist und seit wann es sowas gibt. Wie ein Museum aufgebaut ist. Und wer dort arbeitet. Er berichtet, welche berühmten Museen er schon besucht hat. Und was es mit Kunst überhaupt auf sich hat. Auch verschafft er ihnen einen Überblick über verschiedene Kunstepochen. Und erklärt, dass der blaue Krümel aus Picassos Blauen Periode stammt.

Kunst ist lecker!

Rückseite des Kinderbuches „Kunstfresser: Aus dem Leben einer Museumsmotte“ von Christine Ziegler und Stephanie Marian

Heribert stellt seinen Nichten und Neffen verschiedene berühmte Kunstwerke vor. Und verrät ihnen, wie lecker Kunst sein kann. Wobei Motten längst nicht die einzigen Kunstfresser sind. So verputzen diverse Krabbelviecher nach und nach Kunstwerk um Kunstwerk.

Das führt den Kunstspezialisten zur Arbeit von Restauratorinnen und Restauratoren. Die immer wieder versuchen, die Spuren der hungrigen Tierchen zu beseitigen. Zur Ehrenrettung seiner Gattung weiß Heribert zu berichten, dass auch Menschen den wertvollen Kunstschätzen gefährlich werden. Sie mutwillig oder fahrlässig zerstören.

Als Jolinde dann mit ihrem Onkel sogar ein Museum besucht, erleben die beiden zusammen ein Abenteuer, über das sie bestimmt noch lange erzählen werden. Denn ein Dieb will Heriberts Lieblingsbild stellen!

Erzählendes Sachbuch voller Kunstwissen

„Kunstfresser: Aus dem Leben einer Museumsmotte“ ist ein sehr erhellendes erzählendes Sachbuch für Kinder ab sechs Jahren. Aus Mottenkindersicht erscheint die Museumswelt höchst spannend und zugänglich. Neben all den wissenswerten Museumseinblicken erfahren wir gleichzeitig einiges über die gemeine Kleidermotte. Mit der ich persönlich auf Kriegsfuß stehe. Die hier aber dann doch recht niedlich daher kommen.

Autorin Christine Ziegler war selbst Restauratorin und dürfte meine Gefühle den stofffressenden Plagegeistern gegenüber gut verstehen. Dennoch schafft sie es Sympathie für die Tierchen zu wecken. Und ihre Kunst- und Museums-Expertise scheint mir über jeden Zweifel erhaben.

Die Illustrationen von Stephanie Marian schaffen den Spagat zwischen putziger Bilderbuchgeschichte und anschaulicher Präsentation von Kunstwerken und Architektur.

Ausschnitt einer Innenseite des Erzählenden Sachbuchs für Kinder „Kunstfresser: Aus dem Leben einer Museumsmotte“ von Christine Ziegler und Stephanie Marian
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„Emilia und der Junge aus dem Meer“ von Annet Schaap

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher der letzten Jahre erschien vor wenigen Wochen als Taschenbuch. Grund genug, es Euch noch einmal ans Herz zu legen: „Emilia und der Junge aus dem Meer“.

Das Romandebüt der niederländischen Illustratorin Annet Schaap ist ein herzerwärmendes modernes Märchen. Düster funkelnd und unglaublich atmosphärisch. Mit feiner Sprache, perfektem Spannungsaufbau und vielschichtigen Charakteren.

Und das ist die Geschichte:

Das moderne Märchen „Emilia und der Junge aus dem Meer“ von Annet Schaap als Taschenbuchausgabe

Jeden Abend entfacht Lämpchen das Feuer im Leuchtturm. Und jeden Morgen löscht sie es. Doch versunken in ihre Träumereien passiert es – sie versäumt es neue Streichhölzer zu besorgen. Durch das aufziehende Unwetter eilt sie über die schmale Landzunge ins Dorf. Besorgt die Schwefelhölzer. Aber der Sturm tost schon über die Küste. Viel zu stark für das kleine Mädchen. Fast ertrinkt sie. Ein Wunder, dass sie überlebt. Aber die Streichhölzer sind verloren! Der Turm bleibt dunkel. Ein Schiff zerschellt.

Der trunksüchtige, einbeinige Leuchtturmwärter ist der perfekte Sündenbock. Seine Tochter und er sollen für den Schaden aufkommen. Sieben Jahre lang müssen sie ihre Schuld abarbeiten. Der Wärter wird im Leuchtturm eingesperrt. Lämpchen dagegen soll im Schwarzen Haus über dem Meer schuften. Dort, wo ein Monster lebt…

Ja, es gibt Monster in diesem Buch

Rückseite der Taschenbuchausgabe des modernen Märchens „Emilia und der Junge aus dem Meer“ von Annet Schaap

Ach, was liebte ich Lämpchen. Dieses freundliche, mutige, hinter die Dinge blickende, starke Mädchen. Dessen Mutter viel zu früh starb. Das ihren Vater so bedingungslos liebt. Wie Kinder das nun mal tun. Obwohl er ein wortkarger, trübseliger Trunkenbold ist. Dem hin und wieder die Hand ausrutscht. Lämpchen könnte verbittert sein. Doch sie sieht das Schöne in allem. In jedem.

„Emilia und der Junge aus dem Meer“ erzählt von fehlenden Müttern und überforderten Vätern. Von Kindern, die ihre Eltern schmerzhaft lieben. Ihnen gefallen wollen. Von großen Ängsten und gewagten Entscheidungen. Vom Anderssein. Und vom Dazugehören.

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„Schokuspokus 6: Der Piffpaff-Pfeffer-Plan“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Das Kinderbuch „Schokuspokus 6: Der Piffpaff-Pfeffer-Plan“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Oskar, Lina, Klarissa, Kalle, Jantje, Fiete und Amanda leben im Waisenhaus von Dr. Agathe Nieswurz. Die fiese Heimleiterin führt ein tyrannisches Regime. Denn in den Gewölben der alten Villa müssen die Kinder die weltberühmte Schokuspokus Schokolade herstellen.

Im Gegensatz zur schokoladensüchtigen Direktorin herrscht für die Waisen strengstes Naschverbot. Die „Fieswurz“ gönnt den Kindern nichts. Um ihrem tristen Leben zu entkommen, suchen die sieben Freunde die Zutaten des sagenumwobenen Glückskakao. Denn wer von diesem trinkt, wird für immer glücklich sein.

Es fehlen nur noch zwei Zutaten

Rückseite des Kinderbuches „Schokuspokus 6: Der Piffpaff-Pfeffer-Plan“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Bisher fanden die Kinder schon den verschollenen Maya-Becher mit einer Glückskakaobohne. Auch die Goldene Glücksvanille, das Jaguar-Schnurrhaar, die Quetzal-Schwanzfeder und die salzigen Tränen befinden sich in ihrem Besitz. Es fehlen nur noch zwei weitere Zutaten: Piffpaff-pfeffer und Zaubernuss.

Beim Großputz finden die Waisen nun ein verschollenes Büchereibuch wieder. „Gigantisch gute Gewürze aus aller Welt“ hatte ihnen bei der Suche nach der Glückvanille entscheidende Hinweise geliefert. Auf gut Glück schlagen sie nach, ob die Enzyklopädie auch etwas zum Piffpaff-Pfeffer weiß. Und tatsächlich – wieder bringt sie das Buch auf die richtige Spur.

Zusammen, clever und mutig zum Erfolg

Seit dem ersten Band („Der geheime Kakaoklau“) lieben Chef (9) und Vizechef (6) die Schokuspokus-Reihe. Sobald es einen neuen Band gibt, wollen sie ihn lesen. Bisher hat sie noch keiner enttäuscht. Am sechsten Abenteuer gefiel ihnen besonders, wie die Kinder die Fieswurz austricksten. Wie sie zusammen, clever und mutig Erfolg haben. Ich selbst fand beim Vorlesen die Alliterationen höchst spaßig.

Neben der Piffpaff-Pfeffer-Organisation erfahren wir diesmal ein wenig mehr über den fußballverrückten Kalle. Dessen geliebter Fußball die Fieswurz konfiszierte. Aber auch für dieses Problem finden die Freunde gemeinsam eine Lösung.

Leseenthusiasten ab der zweiten Klasse sollten mit der überwiegend einfachen Sprache und der großen Schrift ganz gut zurechtkommen. Die vielen sympathischen Illustrationen verwandeln die Lesestarter-Reihe für Kids ab 7 Jahren aber auch in eine wundervolle Vorlesegeschichte.

So ist denn auch mein fünfjähriger Vorschüler der größte Fan von uns. Der es kaum erwarten kann, dass der siebte und letzte Band erscheint.

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„Die Erfinderbrüder und die Ratzfatz-Geschenke-Maschine“ von Johanna von Vogel

Im dritten Band der frechen Kinderbuchreihe weihnachtet es sehr. Nachdem die beiden Chaosbrüder Superduperkleber und Erbsmöhrika erfanden, legen sie nun so richtig los.
Das Adventskalenderbuch „Die Erfinderbrüder und die Ratzfatz-Geschenke-Maschine“ von Johanna von Vogel in einem geschmückten Weihnachtsbaum

Nur noch drei Wochen bis Weihnachten. Und noch immer kein Schnee in Sicht. Nur elendig üsselige Regentage. An denen Mami jeden Nachmittag zur vorweihnachtlichen Stunde zwingt. Harmonisch und festlich. Aber ohne Schokolade. Denn als Zahnärztin weiß sie, wie schlimm die für Kinderzähne ist.

Neben eklatantem Süßigkeitenmangel leiden die Jungs auch unter der Dauerermahnung endlich die Geschenke für die Verwandten zu basteln. Immerhin wissen sie dafür eine Lösung: Sie erfinden eine Maschine, die viele Geschenke auf einmal fabriziert. Die Ratzfatz-Geschenke-Maschine!

Mit viel Humor durch die Adventszeit

Rückseite des Kinderbuches „Die Erfinderbrüder und die Ratzfatz-Geschenke-Maschine“ von Johanna von Vogel

Chef (9) und Vizechef (6) lachten sich scheckig. So lustig fanden sie diesen enorm gelungenen dritten Band. Der auf jeden Fall besser war als der Zweite. Sagen die Jungs. Wenn nicht sogar besser als der Erste. Und das will was heißen. Denn der war schon ziemlich gut. Und lustig. Aber ja, die Vorlesende gibt ihnen Recht. Schließlich kam ich nicht ohne amüsierte Kommentare und Gekicher durch die 24 Kapitel des Adventskalenderbuches.

Natürlich schafften wir es nicht, nur eins der kurzen Kapitel pro Tag zu lesen. Wir verschlangen es an wenigen Abenden. Freuten uns – mehr oder weniger – über ein Widersehen mit der Kiste des Vergessens. Staunten über den kreativen Einfallsreichtum der Erfinderbrüder. Und über ihren herzlichen Schabernack.

„Die Erfinderbrüder und die Ratzfatz-Geschenke-Maschine“ ist ein freches, freundliches, fideles Weihnachtsbuch für Kinder ab fünf Jahren. Das zur Abwechslung mal eine gehörige Portion Humor in die ansonsten recht besinnliche Weihnachtsbücherei bringt. Hervorragend geeignet auch, um am ersten oder zweiten Feiertag zusammen auf dem Sofa zu lümmeln. 😉

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„Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche“ von Gregor Wolf

Der Fantasyroman „Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche“ von Gregor Wolf in Herbstlaub liegend

Eigentlich will Etzel nur Heilkräuter für Meister Graufels suchen. Denn der hustet und fiebert und braucht ganz dringend Medizin. Doch dann reißt ihn ein Schrei aus seiner Konzentration. Ruft jemand um Hilfe. Und Etzel hilft.

Ok, sein Zauber tut mal wieder nicht so ganz, was er soll. Aber immerhin, er schlägt die Räuber in die Flucht. Zwar schafft es der königliche Bote nicht mehr lebend zum Herzog nach Burg Helmfest. Wohl aber der Brief der Königin.

Sie sei schwer krank und bedürfe der Heilkunst von Meister Graufels. Aber der alte Zauberer ist selber krank. Also muss sein Lehrling einspringen. Und so findet sich Etzel plötzlich auf einer geheimen und gefährlichen Mission. Denn sehr wahrscheinlich wurde die Königin vergiftet.

Mit einer Arznei und dem Pferd des Boten bricht Etzel auf. Zu einem Abenteuer, dass er nie für möglich gehalten hätte.

Heldenreise und Pferdebuch

Auf seiner Heldenreise begegnet Etzel bald Gisa von Sturm. Die praktisch veranlagte Knappin rettet dem weltfremden Zauberlehrling ein ums andere Mal den Kopf. Auch sie ist auf dem Weg zur Königin. Um für ihr Recht zu kämpfen Ritterin zu werden. Das dürfen bisher nämlich nur Männer.

Gemeinsam mit Ehrenwert – dem sehr schlauen Pferd des königlichen Boten – kämpft sich das ungleiche Gespann zur Hauptstadt. Und weiter. Immer wieder fragen sie sich: Wer kann uns helfen? Wem kann man trauen? Und wer steckt hinter der ganzen Sache?

Abenteuer, Zauber und wahre Freundschaft

Rückseite des Fantasy-Abenteuers „Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche“ von Gregor Wolf

„Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche“ ist eine epische Mischung aus spannungsgeladenem Abenteuer, fantastischem Zauber und wahrer Freundschaft. In seinem Fantasy-Roman für Menschen ab zehn Jahren erschafft Gregor Wolf eine atmosphärisch dichte Märchenwelt. Mit detailliert-lebendigen Landschaftsbeschreibungen zieht er uns in Nahferns Wälder und Felder. Macht uns zu Verbündeten. Zu Freunden.

Was lieben wir dieses Buch! Der Chef (9) und ich bekamen nicht genug. Zumindest einer von uns fand deswegen mehr als einmal zu spät in den Schlaf. Denn so wie mein Viertklässler immer weiter zuhören wollte, so wollte ich nicht aufhören vorzulesen. Das Abenteuermärchen hielt uns bis zur letzten Seite in seinem Bann. Und als auch die gelesen war, saß mein Sohn breit grinsend neben mir und verlangte vehement einen zweiten Band. Es gibt noch viel zu erzählen!

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„Die verflixte Erfindung“ von Martin Widmark und Emilia Dziubak

Das Bilderbuch „Die verflixte Erfindung“ von Martin Widmark und Emilia Dziubak

Die Brüder Rüdiger und Walter leben zusammen auf einem Hof auf dem Land. Ein paar Tage vor Weihnachten tüftelt Rüdiger an einem neuen Apparat. Er ist leidenschaftlicher Erfinder. Währenddessen erledigt Walter gutgelaunt die Hausarbeit. Bereitet alles für Heiligabend vor. Und ruft seinem Bruder zu: „Du solltest ein Dingsda erfinden, das bei der Hausarbeit hilft“.

Gesagt, getan. Des nachts beginnt das Dingsda mit der Arbeit. Räumt die Werkstatt auf. Macht Frühstück. Schippt Schnee. Putzt die Fenster. Erledigt die Arbeit von noch nicht erfundenen Erfindungen. Misst Blutdruck. Erstellt einen Diätplan für die Brüder. Sorgt dafür, dass sie gesünder leben. Es kümmert sich. Weiß alles besser. Nimmt den Männern die Arbeit weg. Und ihre gute Laune. Als es auch noch das Weihnachtsfest streichen will, reicht es den Brüdern.

Erzählt eine sehr erwachsene Geschichte

Rückseite des Bilderbuches „Die verflixte Erfindung“ von Martin Widmark und Emilia Dziubak

Zugegeben, die „Die verflixte Erfindung“ lies mich beim ersten Lesen recht verstört zurück. Das Bilderbuch erzählt in atmosphärischen Bildern eine sehr erwachsene Geschichte. Voll Technik- und Sozialkritik. Dazu lässt ein offenes Ende den Leser mit mulmigen Gefühl zurück.

Wobei…Der Vize (6) fand das Buch einfach nur lustig. Überhaupt nicht gruselig oder unheimlich. Allein, dass das Dingsda Weihnachten abschaffen will, das findet mein Vorschüler nun mal so richtigen Quatsch. Geschenke sind doch niemals unnütz!

Dagegen denke ich, dass das Dingsda nicht so ganz unrecht hat. Weder mit der Bevormundung der Brüder. Noch mit seinem Konsumurteil. Auch seiner Aussage, dass die Menschen sehr selten nachdenken, kann ich schwerlich widersprechen.

So bietet dieses etwas andere Weihnachtsbuch eine großartige Basis für Diskussionen. Darüber, dass man sich gut überlegen sollte, was man sich wünscht. Und darüber, worüber man alles mal nachdenken sollte.

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„Mein Spielspaß-Buch: Die Tiere feiern Geburtstag im Wald“ von Elena Bruns und Angela Keoghan

Das Pappbilderbuch „Mein Spielspaß-Buch: Die Tiere feiern Geburtstag im Wald“ von Elena Bruns und Angela Keoghan mit seinen Papp-Puzzle-Figuren

„Im Wald ist die kleine Eule erwacht,
sie hat Geburtstag in dieser Nacht!“

Deshalb schmeißt sie für alle Tiere im Wald ein Fest. Für Eichhörnchen, Füchse, Bär und Hirsche

„Die Tiere feiern die ganze Nacht,
sieh nur wie fröhlich die Eule lacht!“

Waldparty für Kids ab drei Jahren

Allein schon wegen der knuffigen Tierillustrationen und der griffigen Reime, wäre „Die Tiere feiern Geburtstag im Wald“ ein echter Bücherschatz. Doch dieses Pappbilderbuch ist noch so viel mehr. Denn all die feiernden Tieren schlüpfen aus den Seiten. Laden zum Spielen und Mitfeiern ein.

Denn im Buch verstecken sich 14 Puzzle-Teile. Welche Kinder ab drei Jahren recht leicht herauslösen können. Schneller als erwachsene Vorleser denken, haben die Kids den Bogen raus. Stecken Eule, Eichhörnchen, Fuchs, Hirsch und Bär zusammen. Und feiern ihre eigene Waldparty.

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„Alles ist außergewöhnlich“ von Penny Harrison und Katie Wilson

Das Bilderbuch „Alles ist außergewöhnlich“ von Penny Harrison und Katie Wilson

„Hattest du schon mal einen außergewöhnlichen Wunsch?…Vielleicht träumst du davon, durch die Sterne zu hüpfen? Oder davon, auf einem Einhorn zu fliegen?“

Doch muss es immer Ungewöhnlich sein? Laut und strahlend? Sind es nicht eher die kleinen, leisen Momente in denen der Zauber lebt? Liegt nicht gerade im Einfachen das Besondere?

Eine Nacht im Zelt. Ein Windhauch auf unserer Haut. Ein stilles Waldabenteuer. Das sind die Erlebnisse, auf die es ankommt. Denn im Gewöhnlichen steckt auch immer das Außergewöhnliche. Es liegt allein im Auge des Betrachters.

Achtsamen Thesen regen zu Gesprächen an

Rückseite des Bilderbuches „Alles ist außergewöhnlich“ von Penny Harrison und Katie Wilson

Das ist die Botschaft des Bilderbuchs „Alles ist außergewöhnlich“. Mit kindlichen Bildern und Sätzen, die über die Seiten schweben. Es ist ein besinnliches Buch für Kinder ab drei Jahren. Die achtsamen Thesen regen zu Gesprächen an. Darüber, was wichtig ist. Sich den kleinen Dinge zuzuwenden. Auf die es ankommt. Durch die das Leben mehr als lebenswert wird. Erfüllt und strahlend und voller Außergewöhnlichem.

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