Super lesbarer Jugendroman: „Klettern“ von Keith Gray

Das Jugendbuch „Klettern“ von Keith Gray auf einer Baumgabel stehend

Plötzlich ist er da. Der Neue. Der sich Nottingham nennt. Klettert in rasantem Tempo auf die Korkenzieher-Weide – die Verdrehte. Was die örtlichen Kletter-Kids ziemlich beeindruckt. Auch Hilly. Der den Gipfel der Verdrehten letzten Sommer als Jüngster erkletterte. Mit Vierzehn. Bisher ist Hilly der beste Kletterer im Park. Weswegen er gar nicht glücklich über diesen Nottingham ist. Er ist doch der Beste! Der Schnellste! Oder nicht?

Ein erbitterter Wettstreit beginnt.

Ganz großes Kino

Rückseite des Super-lesbar-Buches „Klettern“ von Keith Gray

„Klettern“ hat mich umgehauen! Dass das ein Jugendroman aus dem Super lesbar-Programm schafft, damit hatte ich nicht gerechnet. Doch die knackig auf den Punkt geschriebene Geschichte für Menschen ab 13 Jahren ist ganz großes Kino. Spukt mir auch nach über einem Jahr noch im Kopf herum.

Dabei geht es wirklich nur um Hilly. Um seinen Ehrgeiz. Um das, was ihn in seinen Augen ausmacht. Seine Unsicherheiten. Und die Dynamik zwischen ihm und dem Neuen. Es geht um Anerkennung, Rivalität, Misstrauen. Um Dummheiten, übers Ziel hinausschießen. Um Erkenntnisse und Einsichten, Loyalität und Rückgrat, Verantwortung und Vergebung. Also um die ganz großen, persönlichen Themen.

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Super lesbare Grusellektüre: „Düstere Bedrohung“ von Dan Smith

Das Super Lesbar-Buch: „Düstere Bedrohung“ von Chris Priestley vor einer alten Steinmauer

Während der Pause wünschen sich Peter und sein Freund Ravi, dass in ihrem langweiligen Kaff mal was Irres passieren würde. So wie in dem Video mit den verrückten Spinnen in Australien. Tja, mensch sollte achtsam mit dem Wünschen sein…

Denn wenig später erzählt ihnen ihre Klassenkameradin Lea, dass sich ihre Eltern höchst seltsam verhalten. Sich total verändert haben. Geistig abwesend sind. Das Tagelicht scheuen. Die Jungs denken sofort an Vampire!

Leas Mutter arbeitete in der Fracking-Anlage auf der großen Waldwiese. Dort wo sie früher gespielt haben. Wo sich alle immer trafen. Doch vor Kurzem wurde der Fracking-Betrieb eingestellt. Die Mitarbeiter entlassen. Liegt es nur daran, dass sich immer mehr Erwachsene komisch verhalten? Was geht hier nur vor?

Trifft den Nerv der Zeit

Rückseite des Super Lesbar-Buches: „Düstere Bedrohung“ von Chris Priestley

In „Düstere Bedrohung“ vermischt Autor Dan Smith Horrorelemente mit Umweltsorge. Die realen Ängste der Teens von heute treffen auf die uralte Angst vor dem Übernatürlichen. Damit trifft der düstere Jugendkrimi den Nerv der Zeit. Und das in einer Sprache, die auch Kinder verstehen, die sich mit dem Lesen schwer tun.

Denn als „super lesbar“-Buch ist es in einfachen Sätzen verfasst. So dass Leser*innen sich zurechtfinden, denen das Lesen sonst wenig Spaß macht. Denen es zu anstrengend ist und es deswegen lieber meiden.

Umfassend durchdachte Leseunterstützung

Auch Design und Material der Leseförder-Reihe nehmen Rücksicht auf besondere Lesebedürfnisse. Typografie, Schriftbild, Umbrüche und Absätze – auf all das wird hier umfassend und durchdacht Wert gelegt. Selbst die Papierfarbe ist so gewählt, dass das Lesen leichter fällt.

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„Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ von Chris Priestley

Das Jugendbuch „Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ von Chris Priestley vor einem vergitterten Fenster stehend

„Maja schreckte aus dem Schlaf hoch, als die Musik zu spielen anfing. Einen Moment lang war sie nicht sicher, wo sie war….Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass gleich etwas Schlimmes passieren würde.“

Als sie in der Schule mit ihren Freunden Carla, Marlon und Tomas darüber spricht, stellen die Kinder verwundert fest: Alle hatten sie einen Alptraum. Keiner kann sich an Genaueres erinnern. Bevor sie weitergrübeln können, kommt der Vertretungslehrer. Will mit ihnen gruselige Geschichten schreiben. Alle legen los. Nur Maja tut sich schwer.

Auch die neue Schülerin fängt sofort an zu schreiben. Das blasse Mädchen mit dem silbernen Mantel kam zu spät und setzte sich an Majas Tisch. Irgendwas stimmt mit der doch nicht. Als Majas Freunde schließlich ihre Geschichten vorlesen, wird’s so richtig unheimlich.

Super lesbar für Kids ab 11 Jahren

„Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ richtet sich an Kids ab elf Jahren, denen Texte noch Beinchen stellen. Für die manch Wort, manch Satz noch Hindernis ist. Die Bücher des „super lesbar“-Programms achten auf gute Lesbarkeit. Sowohl, was die Worte und die Sätze betrifft. Als auch, was Form und Optik angeht.

Denn ein Text wird nicht nur durch einfachere Sprache lesbarer. Auch Schriftgestaltung und Typografie, Zeilenabstand und Umbrüche sind wichtige Elemente. Selbst das Papier des Buches beeinflusst die Lesbarkeit. Außerdem sorgend kurze Abschnitte und Kapitel sowie Illustrationen für übersichtliche wie abwechslungsreiche Leseerlebnisse, die nicht langweilig werden.

Atmosphärisch dicht und schauerlich

Und obwohl „Wenn es kalt wird, erwachen die Geister“ all das beachtet, zog es mich in den Bann. Ich gebe zu, ich habe mich gegruselt. Als lang erwachsene Vielleserin. Chris Priestley spinnt eine höchst atmosphärische Rahmenhandlung. Mit jeder der Geschichten verstärkt sich das ungute Gefühl. Verdichtet sich die drohende Stimmung im Klassenraum.

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