„Pepino Rettungshörnchen“ von Irmgard Kramer und Nora Paehl

„Pepino Rettungshörnchen“ von Irmgard Kramer und Nora Paehl

Pepino ist „das beste Rettungs-Eichhörnchen, das jemals in einem Dachboden über einer Feuerwache gelebt hat.“ Oh ja! Zusammen mit seinem kleinen Bruder Amini, Onkel Oko und seiner Mama lebt er dort. Und wenn die Feuerwehrleute zu einem Einsatz aufbrechen, dann ist Pepino mit dabei.

Aber seiner Mama gefällt das gar nicht. Nach dem letzten Einsatz verdonnert sie ihren kleinen Helden zu Nest-Arrest. Doch Chaos-Onkel Oko verschafft dem Action-Hörnchen Freigang. Zum Nüsse organisieren. Auf den Markt. Wo das Abenteuer erst so richtig losgeht. Weil Pepino ins Visier des fiesen Marders Don Kling gerät. Dabei lernt er die mutige Waise Jala kennen. Welch Glück!

Actiongeladenes Kinderbuch für Eichhörnchenfans

„Pepino Rettungshörnchen“ von Irmgard Kramer und Nora Paehl

Wuh! „Pepino Rettungshörnchen“ fetzt! Das actiongeladene Kinderbuch kam bei meinen Jungs tierisch gut an. Besonders der Vize (4) hatte mit dem frechen Feuerwehr-Nager viel Spaß. Schon das Cover begeisterte ihn. Als er es sah, wanderte das Buch sofort nach ganz oben auf die Vorleseliste. Fortan lief er regelmäßig „Wiu-wiu-wiu – Pepino, das Rettungshörnchen“ jauchzend durch die Wohnung. Bis Mama sich endlich erbarmte und vorlas.

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„Kuchen zum Frühstück: Leckere Backrezepte für Kinder“ von Cynthia Cliff

„Kuchen zum Frühstück: Leckere Backrezepte für Kinder“ von Cynthia Cliff

Kuchen zum Frühstück? Klar, da sind wir dabei! Mit großer Begeisterung wählte der Vize (4) das erste Rezept aus dem Kochbuch für Kinder heraus.

Die vegane Schokoladentorte. Obwohl Mama skeptisch reagierte, blieb er hartnäckig. Also besorgten wir Mandelmilch und legten los. Von dem Flüchtigkeitsfehler im Text ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen (in der Zutatenliste steht Mandelmilch, im Rezept Hafermilch).

Bei den Mengenangaben von Zucker und „veganer Butter“ für die Creme intervenierte ich allerdings. 325 g Fett mit 430 g Puderzucker? Nein, wirklich nicht! Ich reduzierte die Butter auf 250 g, den Zucker auf 100 g und ergänzte dafür den Backkakao-Anteil mit noch weiteren 100 g Trinkkakao. Das ergab eine sehr ausgewogene Creme, die von der Menge her absolut ausreichte.

Mächtig lecker

Kleiner Fauxpas am Rande: Ich vergas Margarine zu kaufen. So war unser veganer Schokokuchen am Ende doch nicht vegan. Denn als bewusst essende Allesfresser hatten wir Butter im Kühlschrank. Und letztendlich dann auch in der Creme. 🙈

Welche echt lecker war. Auch zusammen mit dem Boden. Insgesamt kam der – sehr mächtige – Kuchen enorm gut an. Bei Chef, Vizechef, Schulfreundin und kleiner Schwester. Selbst bei uns Großen. Dabei war ich wirklich kritisch. Mein Lieblingskuchen wird er nicht. Aber als veganes Angebot für Gäste, kommt er auf die Merkliste.

So mögen wir Gemüse

Als nächstes wagten wir uns an die Schoko-Cookies mit Zucchini. Hier war nicht nur ich skeptisch. Doch das Ergebnis überzeugte zumindest den Vierjährigen voll und ganz. Der Achtjährige fand die Müslihaufen warm noch ganz lecker. Abgekühlt mochte er sie gar nicht mehr.

Ich fand sie so lala. Der Mann ganz ok. Jedenfalls angenehm kernig und saftig. Der Vize mochte sie auch noch am zweiten Tag. Obwohl sie da schon etwas zäh waren. Was ihn nicht störte. Er verputzte sie fast ganz allein. 😆


Am besten kamen bisher die Kürbis-Empanadas an. „Ihhh, Kürbis!“, sagte der Große noch. Um mehr zu verlangen sobald wir die Teigtaschen verputzt hatten. Was enorm schnell ging. Die kommen definitiv auf unsere Favoriten-Liste.

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„Ein Licht im Wald“ von Raphaël Kolly

„Ein Licht im Wald“ von Raphaël Kolly

Als das Kaninchen nach einem langen Tag auf dem Feld neugierig einer Hummel folgt, findet es sich plötzlich im Wald wieder. Im sehr, sehr dunklen Wald. Was am hellen Tag aufregend war, macht dem kleinen Abenteuer nun Angst. Verloren hockt das Kaninchen in der Dunkelheit.

Da entdeckt es in der Ferne ein Leuchten. „Mitten im Wald liegt ein großes Stück Licht!“ Vielleicht hat die Sonne es vergessen? Das Kaninchen formt das knisternde Leuchten zu einem strahlenden Ball. Mit dem Lichtballon in der Hand, bahnt es sich den Weg durch den Nachtwald. Trifft Wesen aus der Unterwelt. Monster mit Klauen und spitzen Zähnen und erfahrene Nachtwandler.

Es erkennt, dass auch der nächtliche Wald wunderschön ist. Dass seine Bewohner sich genauso nach Licht und Sicherheit sehnen, wie es selbst. Und dass die Sonne wieder aufgeht.

Hoffnung auf sonnige Tage

„Ein Licht im Wald“ von Raphaël Kolly

„Ein Licht im Wald“ ist ein wunderschönes, atmosphärisches Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren. Der Schweizer Illustrator Raphaël Kolly erzählt eine erhellende Geschichte über Ängste. Über ihre Überwindung. Und über Großzügigkeit. Sein Kaninchen stolpert durch den Wald. Trifft auf seine Alpträume und erkennt, dass sie – bei Licht betrachtet – eigentlich keine sind.

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„Meine erste Naturkunde – Beeren und Pilze“ von Emma Jansson

„Meine erste Naturkunde - Beeren und Pilze“ von Emma Jansson

In einem anderem Leben – irgendwo in meinen Zwanzigern – arbeitete ich neben dem Studium für eine tolle Frau auf Mittelaltermärkten. Verkaufte „historisch nah interpretierte Gewänder“, Stoffe, Schließen und Fruchtwein. Von meiner Chefin lernte ich Stadtkind eine Menge über die Natur. Mit ihr ging ich in den Wald. Zusammen sammelten wir Pilze, Steinobst und Beeren. Inzwischen ist die tolle Frau Patin des Vizechefs (4). Jeder Besuch bei ihr im Westerwald ein seltenes, aber regelmäßiges Highlight unseres Familienlebens.

Mit dem Ultrasport durch den Wald

Jeden Herbst suchen wir mit ihr Pilze und Beeren. Als die Jungs noch nicht so gut liefen, packten wir sie in den Bollerwagen. Mittlerweile wuseln die kleinen Abenteurer selbst mutig durchs Unterholz. Auf der Suche nach Steinpilz, Krauser Glucke und Parasol.

Spannende Informationen und leichte Rezepte

„Meine erste Naturkunde - Beeren und Pilze“ von Emma Jansson

Als ich ihnen das Sachbuch „Meine erste Naturkunde – Beeren und Pilze“ von Emma Jansson zeigte, waren die Jungs begeistert. Stöberten sofort los. Erkannten Walderdbeere und Brombeere, Heidelbeere und Himbeere, Steinpilz und Pfifferling. Wollten mehr über die Beeren und Pilze wissen, die wir im heimischen Wald noch nicht gefunden haben. Sind nun neugierig auf Molte-, Moos- und Preiselbeere.

Zu jeder Frucht und jedem Pilz gibt es spannende, leicht verständliche Hintergrundinformationen. Wo wächst die Beere? Kann man sie verwechseln? Wie riecht der Pilz? Welche Zubereitungsart eignet sich am besten? Vier leicht zuzubereitende Rezepte laden die Kids dazu ein, selbst zu Marmeladenkoch oder Pilzköchin zu werden.

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„Oskar sucht die Liebe“ von Jonas Fehling und Marilena Friese

„Oskar sucht die Liebe“ von Jonas Fehling und Marilena Friese

Was ist eigentlich Liebe?“ fragt Mäuse-Mädchen Lotta im Unterricht. Lehrerin Ringelschwanz antwortet, dass man das nicht im Klassenzimmer lerne. „Die Liebe müsst ihr draußen suchen.“

Na toll! Was sollen die Mäusekinder mit dieser Antwort anfangen? Da müssen sie die Liebe wohl selber erforschen. Für Oskar ist klar, er will die Liebe noch heute finden. Er sucht unter einem Stein. In einem Busch. Bei Kater James.

Dann fällt ihm ein: Er weiß ja gar nicht, wie die Liebe aussieht! Dass ihm Opa sagt, sie sähe wie Oma aus, hilft dem kleinen Mäuserich auch nicht weiter. Nachbarin Schönhaar klärt ihn auf: „Die Liebe ist ein Gefühl.“
Tja, und nun? Oskar ist enttäuscht und traurig. Wie soll er denn bitte ein Gefühl finden?

„Ich würde ja bei anderen Menschen suchen!“

„Oskar sucht die Liebe“ von Jonas Fehling und Marilena Friese

Oskar findet die Liebe natürlich. Als warmes Gefühl in seinem Bauch. In einer Umarmung seines Vaters. Der ihn tröstet und die Sorgen weg küsst.

„Oskar sucht die Liebe“ ist ein warmherziges Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Der Vize (4) verliebte sich auf den ersten Blick in die putzige Maus. Er lauschte gespannt, als ich ihm vorlas und lächelte verzückt, als Papa Maus Oskar in die Arme schloss. Was den Startschuss zu einem großen Familienkuscheln gab. 😊

Auch der Chef (8) findet Illustrationen und Geschichte „süß“. Der Neunmalkluge kommentierte von der Seite, dass die Liebe natürlich nicht unter einem Stein liegt. Dass man sie eh nicht sehen kann. Dass er sie bei anderen Menschen suchen würde. Hach, da schmolz ich natürlich dahin. Alles richtig gemacht, beim Großen, würde ich sagen. 😁

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„Warum den Igel keiner streichelt“ von Andrej Kurkow und Tania Goryushina

„Warum den Igel keiner streichelt“ von Andrej Kurkow und Tania Goryushina

Der kleine Igel spaziert die Dorfstraße entlang. Dabei sieht er einen Hund, der von einem Jungen gestreichelt wird. In einem Garten streichelt ein Mädchen eine Katze. Auf einem Feld streichelt ein junger Mann ein Pferd. Als der kleine Igel sieht, wie glücklich diese Tiere sind, beneidet er sie sehr. Warum streichelt ihn keiner?

Wie der Igel so traurig auf der Erde hockt, findet ihn eine Maus. Und erklärt ihm, dass auch sie niemand streichelt. Weil sie kein Haustier ist. „Wildtiere streichelt man nicht. Man fürchtet sie.“ So einfach ist das. „Na, dann ist es ja gut“, sagte der kleine Igel.

Der Igel erkennt, dass es ok ist, wie es ist. Ist nicht mehr traurig. Auch er bleibt nicht allein. Maus und Igel werden Freunde. Genießen ihr Wildtierleben.

Für den einen gut, für den anderen nicht

„Warum den Igel keiner streichelt“ von Andrej Kurkow und Tania Goryushina

Soweit eine sehr putzige Geschichte. Dem Vize gefiel sie jedenfalls sehr gut. Zunächst hätte er den Igel gerne getröstet. Gestreichelt. Na klar! Doch als die Maus dem Igel erklärt, dass er sich von den Streicheltieren unterscheidet, war das für meinen Vierjährigen genauso klar, wie für den Igel selbst. Ist halt so. Was für den einen gut ist, muss es nicht für den anderen sein.

An sich ja auch eine klasse Botschaft. Auch ist es sinnvoll, Kindern den Unterschied zwischen Wildtieren und Haustier zu erklären. Ihnen zu zeigen, dass Igel und Maus keine Kuscheltiere sind. Sie sie besser in Ruhe lassen. Gerade Stadtkinder haben da durchaus Aufklärungsbedarf.

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„Emil Einstein: Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine“ von Suza Kolb

„Emil Einstein: Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine“ von Suza Kolb

Emil ist stinke sauer. So dolle hat er sich einen Hund gewünscht! Und was bekommt er zu seinem sechsten Geburtstag? Einen Holzhaufen. Schmollend zieht er sich in sein Erfinderlabor zurück. Dort im Gartenhaus tröstet ihn seine kleine Freundin Bertha. Die Mäusedame lebt im Puppenhaus seiner verstorbenen Oma und ist eine sehr gute Zuhörerin.

Als Frau Pfeifendeckel vorbeischaut, bessert sich Emil Laune ein wenig. Die Nachbarin war früher Automechanikerin und macht den besten Apfelsaft der Welt. Mit dem sieht die Welt schon ein wenig besser aus. Allerdings ist ihr Kater Leonardo Emil ein Dorn im Auge. Katzen fressen doch Mäuse, oder?

„Emil Einstein 1″ – Tiere verstehen leicht gemacht

„Emil Einstein: Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine“ von Suza Kolb

Trotz auffallenden Ähnlichkeiten in Interessen und Verhalten fiel es meinen Kindern ein wenig schwer, sich mit Emil zu identifizieren. Insbesondere meinem Großen. Dass Emil mit seinen sechs Jahren schon in die zweite Klasse kommt, das fand der Chef (8) arg befremdlich. Dagegen fühlte er sich Emil sofort verbunden, als dieser in seine Erfinderwerkstatt flüchtete. So eine Werkstatt hätte der Drittklässler hier auch gerne.

Insgesamt ließen sich meine Jungs von Emils Alter und Frühreife nicht lange irritieren. Zu mitreißend war die Erfindung der Übersetzungsmaschine. Zu sehr wünschen sie sich, mit Tieren reden zu können. Mindestens genauso toll wie die Tier-Quassel-Maschine fanden Chef und Vizechef (4) die Seifenkiste.

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„Viel zu viel Zeug!“ von Emily Gravett

„Viel zu viel Zeug!“ von Emily Gravett

„Ein Baum überragte des Waldes Rest.
In ihm bauten Tim und Tina ihr Nest.

Aber Tim und Tina fanden schon bald,
das Nest brauchte mehr, es wirkte zu kalt.“

So sammeln die Elstern immer mehr Plunder. Bauen ein riesiges Krempelweltwunder. Jedem ist klar: Gut geht das nicht. Doch die Vögel bauen und bauen…bis der Stapel zusammenbricht. Ach, oh weh! Auweier! Was ist mit den Eiern?

Pointiert bebilderte Fabel

„Viel zu viel Zeug!“ von Emily Gravett

Keine Bange, den Elsterkindern geht’s gut. Mama und Papa besinnen sich auf das, was zählt. Für den ganzen Ramsch finden sich viele dankbare Abnehmer. Und die Menschen, die das gereimte Bilderbuch „Viel zu viel Zeug“ gerade gelesen haben, die haben ein dickes Grinsen im Gesicht.

Emily Gravetts pointiert bebilderte Fabel treibt Sammelwahn und Materialismus auf die Spitze. Stapelt hoch. Um uns zu zeigen, wie abstrus Kaufrausch und Shoppingsucht sind. Führt uns spitzfindig vor Augen, dass weniger mehr ist. Dass wir den Verlockungen der Werbung nicht blind folgen sollten. Dass wir nicht allen Konsum-Versuchungen nachgehen müssen.

Dynamisch und witzig

„Viel zu viel Zeug!“ von Emily Gravett

Und das schafft die Britin komplett ohne erhobenen Zeigefinger. Dafür mit ganz viel Humor. Sowohl in den Illustrationen als auch im Text. Dynamisch und witzig.
Mein persönliches Highlight waren übrigens die Vorsatzpapiere. Auf denen wir die Anzeigen der Zeitung bestaunen dürfen, mit welcher die Elstern ihr Nest auspolsterten. Ein Bravourstück zum Thema: Liebe zum Detail!

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„Die Erfinderbrüder und der Superduperkleber“ von Johanna von Vogel

„Die Erfinderbrüder und der Superduperkleber“ von Johanna von Vogel

Die Sachkunde-Hausaufgabe bringt Kasimir um den Verstand: Er soll sein Traumhaus bauen. Aus Streichhölzern. Dabei soll das „Traumhaus zwei Stockwerke, sieben Zimmer, keinen Keller und drei Balkone“ haben. Keinen Teich. Aber einen Garten. Rechteckige Schwimmbäder sind erlaubt. Mindestens 148 Streichhölzer müssen es sein. Doch höchsten 753. Tja!

Der Kleber klebt alles. Jedoch nicht die Streichhölzer. Auch Kasimirs kleiner Bruder Kurt ist nicht besonders hilfreich. Beim geschwisterlichen Streit geht so einiges kaputt. Aber nicht schlimm. Die Jungs sind erfinderisch. Sehr geübt im Verdecken von Malheuren. Schnell beseitigen sie die Spuren. Um sich dann der Entwicklung eines wahrhaft außerordentlichen Superduperklebers zu widmen.

Geschmolzener Käse, Kaugummi Popel, Schneckenschleim – die Brüder entwerfen das klebrigste Kleberrezept aller Zeiten. Mit dessen Hilfe sie sogar auf Diebesjagd gehen.

Eine schrecklich komische Bengelgeschichte

„Die Erfinderbrüder und der Superduperkleber“ von Johanna von Vogel

„Die Erfinderbrüder und der Superduperkleber“ ist eine schrecklich komische Bengelgeschichte. Kasimir und Kurt ein rotzfreches, doch liebenswertes Gespann. Johanna von Vogel Erzählung purzelt frech und quickfidel durchs Buch. Begleitet von Susanne Göhlichs naseweisen Illustrationen, welche Bruderliebe und Erfindergeist vorzüglich einfangen.

Dem Mann und mir machte es großen Spaß, diese Vorlesegeschichte im Urlaub vorzulesen. Zusammen saßen wir alle vier auf dem Sofa. Kuschelten und spinksten ins Buch. Dabei platzte manches Mal ein Lachen durch die Worte. Immer lag ein Grinsen auf den Gesichtern. Viel zu schnell war die Geschichte vorbei. Ein Wiedersehen mit diesen sympathischen Chaosbrüdern würde uns freuen!

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„Alles wird gut, immer“ von Kathleen Vereecken und Julie Völk

"Alles wird gut, immer" von Kathleen Vereecken und Julie Völk

„Das war das schönste Geschenk der Welt und wir hatten es einfach so bekommen. Es war die Welt selbst. Eine Blechkugel, fußballgroß, mit allen Ländern drauf.“

Alice und ihre Geschwister halten die ganze Welt in den Händen. Eine süße, verheißungsvolle Welt voller Vorfreude. Voller Leben und Schönheit. In Flandern im Sommer 1914.

Tantanna aus Brüssel ist sicher: „Es wird keinen Krieg geben.“ Und in der Hauptstadt weiß man Bescheid! Auch der Vater meint: „Das ist die sicherste Ecke Belgiens. Wenn nicht auf der ganzen Welt.“ Mutters „Alles wird gut,“ besiegelt die Zuversicht. Dennoch bewegen sich die Erwachsenen langsamer. Tuscheln. Werden nervös.

„Natürlich kamen sie zu uns“

Wenig später ziehen die ersten Flüchtlinge durch die Stadt. „Sie kamen mit Wagen voller Töpfe und Pfannen, Decken und Matratzen. Männer, Frauen und Kinder. Sie kamen aus der Richtung des Krieges…Natürlich kamen sie zu uns.“ Zum sichersten Ort der Welt.

Doch im Krieg bleibt kein Ort sicher. Er kommt auch zu Alice. Ganz nah. Greift mit grausamen Fingern in ihr Leben. In ihre Familie. Wird alles gut? Kann alles gut werden, wenn die Welt aus den Fugen gerät? Das Zuhause verloren scheint? Nichts mehr sicher ist? Alice jedenfalls findet ihren Weg. Auf ihm auch immer wieder Hoffnung. Alles wird gut, immer! „Jedenfalls so gut wie.“

Schwerelos-poetische Sprache

"Alles wird gut, immer" von Kathleen Vereecken und Julie Völk

Alice erzählt uns ihre Geschichte in leichten, kindlichen Sätzen. Fast unbeschwert berichtet sie von Kriegsgräueln und Flucht. Wenn wir mit ihr Giftgas und Granatenhagel durchleben, bleibt die Zuversicht. Die Hoffnung. Alice stellt gar nicht die Frage, ob es weitergeht. Es muss. Was sonst. Alles wird gut, immer!

Dabei legt Kathleen Vereecken ihrer Protagonistin eine bildreiche, schwerelos-poetische Sprache in den Mund. An der wir uns festhalten können. Die ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Trotz Gänsehaut, Schockmomenten und Tränen.

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