„Teddy und die große Flut“ von Katarína Macurová

Wir lesen gerade alles, was uns an meerigen Büchern in die Finger kommt. Um unser Meerweh zu stillen. So fiel uns auch „Teddy und die große Flut“ von Katarína Macurová in die Hände.

Plötzlich ist da ein Meer

„Teddy und die große Flut“ von Katarína Macurová

Ewig hat es nicht geregnet. Doch Teddy kümmert sich um seine Pflanzen. Gießt sie richtig ordentlich. Weil das Gießen viel länger dauert als gedacht, bekommt Teddy Hunger. Geht einen Apfelkuchen backen. Darüber vergießt er nur leider, den Wasserschlauch abzustellen. „Das Wasser stieg höher uns höher. Aus der Ferne hörte man den Schrei einer Möwe.“

Als Teddy am nächsten Morgen seinen Garten sieht, traut er seinen Augen nicht. Plötzlich ist da ein Meer. In seinem Garten! Mit Fischen. Und Einsiedlerkrebsen. Neben seinen Apfelbäumen. Das Wasser steigt höher und höher. Immer mehr Meeresbewohner bevölkern den Garten. Bis der Wasserzufluss stoppt.

Aber damit endet die Geschichte noch lange nicht. Das Ende verblüfft. Lädt dazu ein weiterzuspinnen. Für Teddy geht das Abenteuer nun erst richtig los. Zumindest in unseren Gedanken.

Funktioniert auch als Silent Book

„Teddy und die große Flut“ von Katarína Macurová

Was sind wir begeistert! Was die Slowakin da in ihrem Bilderbuch schafft, ist beeindruckend. Sie entführt uns in eine fantastische, überraschende, grenzenlos einfallsreiche Welt.

Die doppelseitigen Bilder kämen gut ohne den beschreibenden Text aus. „Teddy und die große Flut“ funktioniert ganz wunderbar auch als Silent Book. Worte braucht es eigentlich nicht. Die Illustrationen sind selbsterklärend. Bieten dabei so viel zu entdecken – Großes, Kleines, Erstaunliches, Witziges.

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„Ibbe & Knut – Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys

„Ibbe & Knut - Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys

Inselratte Ibbe lebt in einem Leuchtturm auf einer winzigen Insel. Kaninchenkapitän Knut lebt in einem Fischerhäuschen auf der ebenso winzigen Nachbarinsel. Ibbe liebt seine Dünen, den Sand, die Sonne, den Wind. Knut liebt seinen Deich, das Gras, die Luft, die Sonnenuntergänge. Doch beiden fehlt jemand. Jemand mit dem sie ihre Freude teilen können. Sie sind allein. Wissen nichts vom jeweils anderen.

Ibbe begibt sich auf die Suche nach einem Freund. Auch Knut sucht. Endlich entdecken sie die Nachbarinseln. Entdecken ihren zukünftigen besten Freund. Überwinden Kommunikationsbarrieren und das Meer. Schließen sich in die Arme und ins Herz.

„Ibbe & Knut“ katapultieren sich ins Herz

„Ibbe & Knut - Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys

Und ins Herz schlossen wir die beiden auch sofort. Vom herzigen Cover über das strandige Vorsatzpapier vorne bis zum informativen Vorsatzpapier am Ende – wir verliebten uns in jede Seite. Die detailreichen, wuselig-knuffigen Illustrationen katapultierten uns ohne Umweg zu den beiden Inselbewohnern. Durch die schmackigen Worte und die sich spiegelnden Geschichten, fühlten wir uns den beiden schnell sehr nahe.

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„Tiefseedoktor Theodor“ von Leo Timmers

„Tiefseedoktor Theodor“ von Leo Timmers

Unsere Herzen bersten vor Meerweh. Deswegen haben Meerbücher bei uns derzeit Hochkonjunktur. So fand auch „Tiefseedoktor Theodor“ von Leo Timmers zu uns. Das meerige Bilderbuch ist fast schon ein Klassiker.

Und wir tauchen ab. Mit Tiefseedoktor Theodor. Der jeden Morgen in den Ozean taucht, um Meerestieren in Not zu Helfen. „Doktor Theodor weiß immer Rat.“

So verschreibt er dem Seerennpferdchen eine Brille. Befreit den Hai von Zahnschmerzen und verarztet alle Krakenarme. Auch den traurigen Wal muntert er auf.

Doch, ach! Als sich sein U-Bott in Seepflanzen verheddert, gerät Theodor selbst in Gefahr. Aber zusammen schaffen es die Tiere nun ihm zu helfen.

Ozeanfrisch und herrlich leicht

„Tiefseedoktor Theodor“ von Leo Timmers

„Tiefseedoktor Theodor“ zeigt in kleinen, drolligen Szenen, dass jeder Probleme haben kann. Auch Große und Starke und Schnelle. Dass diese Probleme aber auch lösbar sind. Dabei erzählt das Kinderbuch, dass jeder helfen kann. Dass es wichtig ist einzugreifen und zu handeln, wenn jemand Hilfe benötigt. Dass Zusammenhalt wichtig ist.

Es ist eine feine, sensibilisierende Geschichte. Ohne aufdringliche Moral. Dafür Ozeanfrisch und herrlich leicht illustriert.

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„Das Kind vom anderen Stern“ von Ross Welford

Das Kind vom anderen Stern

Heiligabend in einem verschneiten Kaff in Northumberland: Die zwölfjährige Tammy verschwindet spurlos. Dafür stolpert ihr Zwillingsbruder Ethan über ein unsichtbares Ufo. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Mit seinem verschrobenen Kumpel Iggy, dessen Huhn Suzy und dem außerirdischen Wesen Hellyann begibt er sich auf die Rettungsmission. Doch wie soll er seine Schwester retten? Denn die hockt als Ausstellungstück in einem Zoo auf einem sehr weit entfernten Planeten.

Lobeshymne auf Menschlichkeit und Emotionen

Das Kind vom anderen Stern

Ross Welford schrieb mit „Das Kind vom anderen Stern“ wieder ein fantastisches Abenteuer. Mit wundervoll kindlichem Blick auf die Welt. Und darüber hinaus. Eine Lobeshymne auf Menschlichkeit und Emotionen.

So locker und flockig seine Sprache ist, so tief und breit sind die Probleme, die er nebenher anspricht. Sozialkritisch, gesellschaftskritisch, hintergründig. Dass starke Kinder die Welt retten, ist ja eh klar. Die Underdogs. Von dieser Welt und der anderen.

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„Grimmskrams: Ein Klonk um Mitternacht“ von Marikka Pfeiffer und Miriam Mann

„Grimmskrams: Ein Klonk um Mitternacht“ von Marikka Pfeiffer und Miriam Mann

Da surrt doch was am Fenster vorbei. Hier ganz weit oben im Grimm Tower. Wo Tom mit seiner Familie lebt. Eine Drohne! Wow! Schnell hinterher. Auch Nachbarsmädchen Milli ist auf den Spuren der Drohne unterwegs. Zusammen finden sie auf dem Dach des Grimm-Towers heraus, was sie transportiert.

Eine Kiste! Die wackelt. In der es rumort. Um eventuell gefangene Tiere zu retten, öffnen die beiden die Kiste. Tja, das hätten sie besser nicht getan. Plötzlich fliegen allerhand seltsame Gegenstände durch die Luft. Machen sich vom Acker.

Fortan versuchen die Kinder die Gegenstände des gruseligen Hochhausbesitzers Grimm wiederzufinden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um magische Gegenstände aus verschiedenen Märchen handelt. Voll verrückt. Wo sind die Kinder da bloß reingeraten.

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„Ein eiskalter Fisch“ von Frauke Angel und Elisabeth Kihßl

„Ein eiskalter Fisch“ von Frauke Angel und Elisabeth Kihßl

„Heute war der schönste Tag in meinem Leben. Heute ist Onno gestorben.“

So beginnt das außergewöhnliche Bilderbuch „Ein eiskalter Fisch“. Der titelgebende Fisch ist gestorben. Ist eiskalt. Das macht Papa sehr traurig. So traurig, dass er weint. Dabei ist Gefühlsduselei sonst so gar nicht Papas Art.

„Doch heute hat er sich gefühlt. Und das war überhaupt nicht dusselig.“

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„Kennst du die Natur? Bäume“ von Kevin Warwick und Pau Morgan

„Kennst du die Natur? Bäume“ von Kevin Warwick und Pau Morgan

Dieses Sachbuch für Kinder hat es uns angetan. Nachdem ich es direkt von vorne bis hinten vorlesen musste, nehmen die Kinder es nun immer wieder zur Hand. Blättern herum. Lassen sich von den Experimenten und Bastelideen inspirieren.

So legten wir schon eine Blättersammlung an und überlegten uns Baumgedichte. Wir probierten aus, welche Samen am weitesten fliegen und sammelten Tannenzapfen. Für die Weihnachtsdeko. Wen kümmert schon die Jahreszeit? Uns doch nicht! Als nächstes wollen wir unbedingt Papier selber machen. Und ein Baumbestimmungsbuch anlegen. Und Rinde abpausen. Und…

Wir sind begeistert!

„Kennst du die Natur? Bäume“ von Kevin Warwick und Pau Morgan

Neben den zahlreichen Anregungen strotzt das Buch vor Baumwissen. Was macht einen Baum aus? Welche Blätter gehören zu welchem Baum? Was hat es mit der Fotosynthese auf sich? Wie war das mit den Bienchen und den Blüten? Welche Wege entwickelten Bäume, um ihre Samen zu verbreiten? Wo liegt der Unterschied zwischen Nadelbäumen und Laubbäumen? Wie alt werden Bäume? Und wie hoch? Und wie können wir herausfinden, wie alt und hoch der Baum neben der Schule ist?

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„Club der frechen Möwen“ von Usch Luhn: Ein abenteuerlicher Inselsommer

„Club der frechen Möwen“ von Usch Luhn mit Illustrationen von Daniela Kunkel

Stella und Rosalie freuen sich sehr auf ihren Sommer auf der kleinen Nordseeinsel. Im „Haus Sturmmöwe“. Das hat eine Kollegin von Mama Paula kürzlich geerbt. Da die aber schon eine Ägyptenreise gebucht hatte, dürfen die Mädels nun vier Wochen in den Dünen verbringen.

Schon auf der Fähre lernen sie Enno kennen. Der freundliche Junge entpuppt sich als ihr Feriennachbar. Schnell schließen die drei Kinder Freundschaft. Auch die Cousinen Elin und Naima wohnen um die Ecke. Als immer wieder Robbenjunge aus der Aufzuchtstation verschwinden, ist klar: Die Fünf gehen der Sache auf den Grund. Mit ihrem Club der frechen Möwen.

Zusammen lösen sie den Fall der verschwundenen Robbenbabys. Denn sie bleiben „unverschämt und hartnäckig und verbissen wie die Möwen“ an ihrer Beute. Na, wenn da nicht noch so einige Fälle auf die aufmerksamen Kinder warten.

Meine Jungs würden sofort die Koffer packen

„Club der frechen Möwen“ von Usch Luhn mit Illustrationen von Daniela Kunkel

Der Chef (7) verliebte sich in Cover und Geschichte des Kinderbuches, als er mit mir durch die Verlagsvorschau blätterte. Seit November hibbelte er diesem Buch entgegen. Fragte regelmäßig nach, wann es denn erscheint. Als es im April dann endlich eintraf war die Freude groß. Die Erwartung riesig. Und sie wurde nicht enttäuscht.

Chef und Vizechef (4) liebten die Möwen von der ersten Seite an. Mit der Fähre auf die Insel? Vier Wochen in einem kleinen Häuschen in den Dünen? Ein Traum! Meine Jungs würde sofort die Koffer packen.

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„Keine Angst, großer Wolf“ von Jan De Kinder

„Keine Angst, großer Wolf“ von Jan De Kinder

„Papa“, sagt Kleiner Wolf, „heute gehen wir zusammen in den Wald.“

Davon ist Papa Wolf so gar nicht begeistert. Überall fühlt und sieht und hört er Gefahren.

Doch Kleiner Wolf gibt nicht auf. Führt seinen Vater durch den finsteren Wald. Bis der Große nicht mehr zu halten ist. Panisch wegrennt. Warum bloß?

Etwa wegen der zweibeinigen Freundin des kleinen Wolfes?

Lauf Wolf, lauf!

Chef (7) und Vizechef (4) schauten sich das Buch gerne mit mir an. Doch sprang der Funke nicht über. Zwar fand der Vierjährige es schon cool, dass der kleine Wolf dem großen Mut macht. Ihn anleitet. Aber es irritierte ihn auch. Schließlich sollen die Großen doch leiten. Halt geben.

Das Ende verunsicherte ihn noch mehr. Es gibt kein Happy End. Der große Wolf rennt weg. Auch beim Siebenjährigen standen nun Fragezeichen in den Augen. Ratlos schauten mich die Jungs an. Tja, und ich konnte ihnen diesmal nicht so wirklich helfen.

Denn auch ich war etwas ratlos. Fürchtet sich der große Wolf doch vollkommen zurecht. Auch wenn die Jungen keine Angst voreinander haben, die Zeiten haben sich leider nicht so arg geändert. Menschen wollen die Wölfe weiterhin nicht in ihrer Nähe haben. Fürchten sie. Töten sie um ihre Schafe zu schützen. Lauf Wolf, lauf!

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„Das alles ist Familie“ von Michael Engler und Julianna Swaney

„Das alles ist Familie“ von Michael Engler und Julianna Swaney

Als Lars mit seiner Mama nach Hause kommt, entdeckt er ein Päckchen vor dem Haus. Doch leider kann er nicht lesen, für wen das Paket sein soll. Nur noch ein paar Worte entziffert Lars: „An Familie…“

Kurzerhand macht er sich auf die Suche nach der Familie. Beginnt alle Häuser der Nachbarschaft abzuklappern. Denn da wartet schließlich irgendeine Familie auf Post. Bald gesellt sich Lina dazu. Zusammen besuchen sie ihre Nachbarn.

Dabei finden sie heraus, wie unterschiedlich Familien sein können. Neben Vater-Mutter-Kind gibt es da zum Beispiel Mama und Mami von Sarah. Ebenso die Patchwork-Familie von Paul. Oder die wuselige Großfamilie im Dreigenerationenhaus der Jakobs. Das unverheiratete Paar mit den Zwillingen bildet eine Familie. Genauso wie das Ehepaar mit der adoptierten Tochter. Sowie der Witwer mit seiner Tochter. Besonders Lars findet bei dieser Suche viel mehr, als er erwartet hätte.

All das ist Familie

„Das alles ist Familie“ von Michael Engler und Julianna Swaney

„Das alles ist Familie“ zeigt die bunte Vielfalt moderner Familien. Ja, all das ist Familie. Egal ob sie aus elf Menschen oder nur aus zweien besteht. Ob es einen Trauschein gibt oder nicht. Mit Bauchkindern, Herzkindern, Enkelkindern oder auch gar keinen Kindern. Es gibt hellhäutige Eltern mit dunkelhäutigen Kindern. Rothaarige Enkel mit grauhaarigen Großeltern. Denn Lina hat ganz recht, wenn sie sagt: „Vielleicht ist Familie sein einfach nur, wenn man sich liebt.“

Da ist es auch egal, wenn man sich mal streitet. Oder auch mal öfter. Es ist vollkommen egal, wenn die Mama eine andere Muttersprache hat als der Papa. Oder wenn das Kind von einer anderen Mama zur Welt gebracht wurde.

Ein herzerwärmendes Plädoyer für alle Familien

Die Illustrationen von Julianna Swaney füllen die Diversität des Textes mit reichlich zusätzlicher Vielfalt. Auf den Seiten entdecken wir Babys und Schwangere; Brillenträger und Rollstuhlfahrer; Hautfarben und Haarfarben aller Couleur; Bartträger und Glattrasierte; Hunde und Katzen; Männer, die Care-Arbeit leisten sowie Paare, die sich die Arbeit teilen.

„Das alles ist Familie“ ist ein herzerwärmendes Plädoyer für alle Familien. Divers oder traditionell. Ganz egal. Es ist ein Plädoyer für Liebe und Vielfalt; für Neugier und Offenheit.

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