Der kleine Igel spaziert die Dorfstraße entlang. Dabei sieht er einen Hund, der von einem Jungen gestreichelt wird. In einem Garten streichelt ein Mädchen eine Katze. Auf einem Feld streichelt ein junger Mann ein Pferd. Als der kleine Igel sieht, wie glücklich diese Tiere sind, beneidet er sie sehr. Warum streichelt ihn keiner?
Wie der Igel so traurig auf der Erde hockt, findet ihn eine Maus. Und erklärt ihm, dass auch sie niemand streichelt. Weil sie kein Haustier ist. „Wildtiere streichelt man nicht. Man fürchtet sie.“ So einfach ist das. „Na, dann ist es ja gut“, sagte der kleine Igel.
Der Igel erkennt, dass es ok ist, wie es ist. Ist nicht mehr traurig. Auch er bleibt nicht allein. Maus und Igel werden Freunde. Genießen ihr Wildtierleben.
Für den einen gut, für den anderen nicht
Soweit eine sehr putzige Geschichte. Dem Vize gefiel sie jedenfalls sehr gut. Zunächst hätte er den Igel gerne getröstet. Gestreichelt. Na klar! Doch als die Maus dem Igel erklärt, dass er sich von den Streicheltieren unterscheidet, war das für meinen Vierjährigen genauso klar, wie für den Igel selbst. Ist halt so. Was für den einen gut ist, muss es nicht für den anderen sein.
An sich ja auch eine klasse Botschaft. Auch ist es sinnvoll, Kindern den Unterschied zwischen Wildtieren und Haustier zu erklären. Ihnen zu zeigen, dass Igel und Maus keine Kuscheltiere sind. Sie sie besser in Ruhe lassen. Gerade Stadtkinder haben da durchaus Aufklärungsbedarf.
„Warum den Igel keiner streichelt“ von Andrej Kurkow und Tania Goryushina weiterlesen