„Die Katzenbande“ von Catherine Metzmeyer und Grégoire Mabire

Das Bilderbuch „Die Katzenbande“ von Catherine Metzmeyer und Grégoire Mabire vor einer Backsteinmauer

Mitten in der lauten Stadt steht eine Mauer. Beschmiert mit bunten Graffiti. Neben der großen Straße über die der Verkehr rauscht. Dahinter leben sechs wilde Katzen: die Katzenbande.

Als die Bande zusammen zur Futtersuche losziehen, will sich ihnen ein kleines Kätzchen anschließen. Doch die Großen wollen es nicht dabei haben. Es sei noch zu klein. Störe nur. Sei im Weg.

Obwohl der Winzling sehr enttäuscht ist, reist es sich zusammen. Geht hinterher. Macht sich auf Abenteuerreise. Auch wenn es sich etwas fürchtet. Auf der Jagd durch die Stadt, wächst die kleine Katze über sich hinaus. Am Ende rettet sie die großen Katzen gar aus einer ziemlich misslichen Lage. Und ist der Held der Katzenbande

Klein, aber oho!

Das Bilderbuch „Die Katzenbande“ von Catherine Metzmeyer und Grégoire Mabire

„Die Katzenbande“ nimmt Kinder ab etwa drei Jahren mit auf eine aufregende Städtetour. Aus Katzenaugen. Durch Hinterhöfe. Über Dächer und Boote und gefährliche Straßen. Das kleine Kätzchen wuselt sich durch die wimmeligen Seiten des Bilderbuches. Immer hinter den Großen her. Mutig und ausdauernd und verspielt.

Der Vize (6) jagte mit dem Kätzchen durch die Stadt. Warnte es vor Autos und Hunden. Feuerte es an. Und grinste breit als es zum Held der Geschichte wurde. Denn für meinen Vorschüler war eh klar, dass es doof ist, den Kleineren nicht mitmachen zu lassen. Jemanden auszuschließen ist immer blöd!

„Die Katzenbande“ von Catherine Metzmeyer und Grégoire Mabire weiterlesen

„Mein Freund RamTamTam“ von Helme Heine

Das Bilderbuch „Mein Freund RamTamTam“ von Helme Heine vor einer roten Backsteinmauer

Eines Abends kratzt er an der Haustür – der RamTamTam. Schwanzwedelnd, frierend und dreckig. So dreckig darf er nicht bleiben, sagt die Mutter. Doch das Kind hat eine Idee. Und der Hund darf bleiben.

Hund und Kind werden die besten Freunde. Unzertrennliche Gefährten. Sie erleben Abenteuer und geben sich Halt. Viele Jahre lang. Als RamTamTam alt und müde wird, überlegen sie sich andere Spiele. Genießen die gemeinsame Zeit weiterhin.
Doch ein Hund lebt nicht ewig. Lebt so viel kürzer als wir Menschen. So schläft RamTamTam eines Tages ein und wacht nicht mehr auf.

Zeitlose Geschichte von bedingungsloser Freundschaft

In seinen unverkennbaren Bildern erzählt Helme Heine diese zeitlose Geschichte. Von bedingungsloser Freundschaft und einem unausweichlichem Verlust. Er erzählt sie ohne Wertung und ohne Aufregung. Ja, das Kind vermisst seinen Freund. Doch lebt der in seinen Erinnerungen weiter. Ist immer bei ihm. Und nachts – im Traum – erleben sie weiter Abenteuer.

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches „Mein Freund RamTamTam“ von Helme Heine
„Mein Freund RamTamTam“ von Helme Heine weiterlesen

„Man wird ja wohl noch träumen dürfen“ von Kristina Günak

Nachdem ich Buch-technisch höchst gefrustet ins neue Jahr gestartet bin, griff ich zu einer sicheren Bank was gute Laune angeht: Einem Liebesroman von Kristina Günak.
Der Liebesroman „Man wird ja wohl noch träumen dürfen“ von Kristina Günak

Die 27-Jährige Thea betreibt ihre eigene Physiotherapie-Praxis. Ist ihr eigener Chef. In einem alten Fachwerkhaus in Hameln. Mit unterm Dach praktizieren und arbeiten auch Psychologe Dr. Gosser, Sachbuchautorin Margarete und IT-Nerd Schröder. Die Vier ergänzen sich bestens. Alles läuft mehr oder weniger harmonisch.

Bis der Vermieter ihnen fristlos kündigt. Weil ein Investor das Haus kaufen und luxussanieren will. Und als ob es nicht schon schwer genug wäre neue Räume zu finden, verliebt sich Thea plötzlich in Schröders Rücken. Wo soll das bloß hinführen?

„Man wird ja wohl noch träumen dürfen“ von Kristina Günak weiterlesen

„So schlafen die Tiere“ von Maike Harel sowie Laura und Florian Fuchs

Das Bilderbuch „So schlafen die Tiere“ von Maike Harel sowie Laura und Florian Fuchs auf einer hellen Kuscheldecke liegend.

„Komm, wir gehen schlafen, komm, es wird Zeit.“
„Och nö, echt nicht, Mama, ich bin nicht so weit.
Erzähl mir von Tieren, das wäre nett!“
„Erzählen? Von Tieren? Die gehen jetzt ins Bett!“

In Wiesen und Wäldern, im Fluss und im Meer. In Savanne, Dschungel und am Nordpol. Genauso wie auf dem Bauernhof und der ein oder anderen Stadtwohnung. Überall machen die Tiere ihre Augen zu.

„Hier schnarcht der Hund im Stall schläft die Kuh,
und jetzt, kleines Traumkind, jetzt schläfst auch du!“

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches „So schlafen die Tiere“ von Maike Harel sowie Laura und Florian Fuchs

„So schlafen die Tiere“ – und auch wir kommen zur Ruhe

Rückseite des Gute-Nacht-Buchs „So schlafen die Tiere“ von Maike Harel sowie Laura und Florian Fuchs

Sanft vorgelesenen begleitet dieses atmosphärische Bilderbuch still und sacht in den Schlaf. Die Verse verleihen den Worten einen behutsamen Rhythmus. Genau richtig ist es lang, um zur Ruhe zu kommen.

Die großformatigen Illustrationen füllen müde Kinderaugen mit friedlichen Bildern. Bieten viele Details, überfordern jedoch nicht. So dass die Kleinen zusammen mit Eisbär, Löwe, Wal und Otter ins Land der Träume reisen.

„So schlafen die Tiere“ von Maike Harel sowie Laura und Florian Fuchs weiterlesen

„Downton Abbey Teatime: 60 Rezepte zum Afternoon Tea“

Wisst Ihr eigentlich, dass ich ein riesiger Fan der britischen Fernsehserie „Downton-Abbey“ bin? Der Mann und ich bingeten die sechs Staffeln. Und die Kinofilme waren natürlich auch Pflichtprogramm. Warum ich die Serie so mag? Wegen des authentischen 20er-Jahre-Flairs, der liebgewonnenen Charaktere und: Wegen des Essens. 😁
Das Kochbuch „Downton Abbey Teatime: 60 Rezepte zum Afternoon Tea“ vor einer roten Backsteinmauer

Entgegen der allgemeinen Grundstimmung gegenüber britischem Essen, liebe ich es seit meiner Jugend. Wenn Ihr mich fragt hat die englische Küche ihren schlechten Ruf absolut zu Unrecht. Mit einem deftigen English Breakfast erobert man mein Herz. Genauso wie mit einer stilvollen Tea Time. Genau für solch eine Teezeit liefert dieses Kochbuch reichlich Inspiration und Anleitung.

Nach einem Vorwort des leitenden Produzenten der Serie Gareth Neame erfahren wir zunächst Einiges über die Geschichte der Britischen Teekultur. Danach blicken wir hinter die Kulissen. Schauen uns die Tee-Zeremonien und Gewohnheiten auf Downton an. Und dann geht es endlich los.

Ausschnitt einer Innenseite des Kochbuches „Downton Abbey Teatime: 60 Rezepte zum Afternoon Tea“

Die Rezepte gliedern sich in vier Kategorien:

  • Gebäck & Kekse
  • Kuchen, Tartes & Puddings
  • Teesandwiches & herzhafte Häppchen
  • Eingemachtes & Aufstriche

Jedes Rezept beginnt mit einer Einleitung. Mit Hintergrundwissen zu Gebäck oder Schnittchen. Oder mit Anekdoten aus der Serie. Die Rezepte selbst sind gut verständlich. Zumindest gelangen mir bisher alle Nachbackversuche.

Schon mehrfach kamen hier die Cream Scones in den Ofen. Genauso wie die Madelaines. Begehrt waren Ingwerkekse, Chelsea Buns und Crumpets. Auch die Cross Buns kamen gut an. Allerdings lies ich Orangeat und Rosinen weg.

An Eclairs, Macarons, Battenbergkuchen, Cornish Pasties und Eccles Cakes wagte ich mich noch nicht. Unbedingt ausprobieren will ich noch das Lemon Curd. Um die Zitronentartelettes damit zu backen. Natürlich gibt es auch Ideen für Sandwich-Beläge. Klassiker wie Apfel-Streusel-Kuchen, diverse Früchtekuchen und Gewürzkuchen sowie Mandelkuchen, Pflaumenkuchen oder Zitronenkuchen runden die Häppchen-Auswahl ab.

„Downton Abbey Teatime: 60 Rezepte zum Afternoon Tea“ weiterlesen

„Die Bummelbande im Weltall“ von Johanna Fischer, Gareth Ryans und Yasmin Karim

Krokodil Karo, Papagei Paolo, Alpaka Alma und Panda Pavel sind die besten Freunde. Die es nie ohne Umwege von der Schule nach Hause schaffen. Deswegen nennen ihre Eltern die Vier auch Bummelbande.
Das Vorlesebuch „Die Bummelbande im Weltall“ von Johanna Fischer, Gareth Ryans und Yasmin Karim auf einer weißen Tischdecke mit silbernen Sternen

Weil sie als Hausaufgabe einen Vortrag über das Weltall halten sollen, besucht die Bande nach der Schule ihren Freund Professor Doktor Schlauschlau. Der weiß bestimmt etwas, dass selbst Paolo spannend findet.

Aber der Professor ist nicht da. Dafür entdecken die Tierkinder in seinem Labor ein Raumschiff. Wow! Die neugierige Alma fummelt an Schaltern und Knöpfen herum. Und – schwupps – hebt das Raumschiff ab. Plötzlich schweben die Vier schwerelos im Weltraum. Wie gut, dass Professor Schlauschlau sie über einen Bildschirm kontaktiert. Auch gut, dass er einen Rückholknopf eingebaut hat.

Ausschnitt einer Innenseite aus dem Vorlesebuch „Die Bummelbande im Weltall“ von Johanna Fischer, Gareth Ryans und Yasmin Karim

Doch bis der Professor die Anleitung gefunden hat, bummelt die Bande im Raumschiff herum. Dabei wiederholen sie ganz nebenbei alles, was sie am Morgen in der Schule über Sonnensystem und Weltraum gelernt haben. Überlegen, auf welchen Planeten sie landen könnten. Weichen Asteroiden aus. Irritieren die Besatzung einer Raumstation.

Ausschnitt einer Innenseite aus dem Bilderbuch „Die Bummelbande im Weltall“ von Johanna Fischer, Gareth Ryans und Yasmin Karim

Gerade als Karo nun wirklich ganz dringend nach Hause will, Paolo auf Klo muss und Pavels Bambusvorrat erschöpft ist, finden sie zurück nach Hause.

Die Bummelbande: Eine liebenswert vielfältige Truppe

Rückseite des Bilderbuchs „Die Bummelbande im Weltall“ von Johanna Fischer, Gareth Ryans und Yasmin Karim

Was für ein Abenteuer. Was für zuckersüße Helden! Dass wir die Bummelbande mögen, war sehr schnell klar. Denn jeder von uns erkannte sich in einem der Bandenmitglieder wieder. Die unterschiedlicher nicht sein könnten. Stark und schüchtern, verwegen und neugierig, neunmalklug-grummelig, bedacht und verfressen – jedes Tier hat seine Eigenart. Eine liebenswert vielfältige, wuselig bunte und trotzdem herzig harmonische Truppe. Bei der wir gerne mitmischen.

Denn ihre Reise macht auch uns viel Spaß. Unterwegs erleben wir unser Sonnensystem auf eine fantastische Weise. Kreativ, lehrreich und wild. Dass wir dabei ganz schön viel lernen, fällt gar nicht auf. So luftig-leicht fliegen wir durchs All.

„Die Bummelbande im Weltall“ von Johanna Fischer, Gareth Ryans und Yasmin Karim weiterlesen

„Wintertöchter: Die Gabe“ von Mignon Kleinbek

Der Roman „Wintertöchter: Die Gabe“ von Mignon Kleinbek vor einer brüchigen Mauer

1940: An einem klirrendkalten Winterabend auf dem abgelegenen Julianenhof beginnen Maries Wehen. Sie bekommt ihr Kind. Panisch schickt sie ihren Mann Toni ins Dorf. Hilfe holen. Durch den Schneesturm. Der steile, verschneite Weg wird dem werdenden Vater zum Verhängnis.

Auch ohne Hilfe bringt Marie ein gesundes Kind zur Welt. Anna, ein besonderes Mädchen. Welches als Erbe ihrer Ahninnen eine besondere Gabe in sich trägt. Es besitzt die Fähigkeit das Wesen alles sie Umgebenden zu erschmecken. Sobald sie den Geschmack von Pflanze, Tier oder auch Mensch wahrnimmt, sieht sie die Vergangenheit. Alles was zugrunde liegt und den Charakter ausmacht. Eine mächtige Fähigkeit. Fluch und Geschenk zugleich.

Um das Kind vor sich und den Menschen zu schützen, hüten Mutter und Tante es gut. Lehren das es, mit der Gabe umzugehen. Und so ziehen die Jahre ins Land. Der Krieg zeigt sein grausiges Gesicht. Die Dorfbewohner versuchen über die Runden zu kommen. Und das Mädchen wird zur Frau.

Einstieg in die dreibändige Familiensaga

„Wintertöchter: Die Gabe“ ist der erste Band einer Trilogie. Und der Start dieser Familiensaga nimmt sich Zeit. Wir tauchen tief ein in die Forstau. In das Dorfleben und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Begleiten Anna rund 14 lange Jahre. In denen sie viel von ihrer Tante Barbara lernt. Nicht nur den Umgang mit ihrer Gabe. Auch ihr Heil- und Kräuterwissen teilt die Hebamme mit ihrer Nichte. Noch mehr lernt das Mädchen allerdings durch ihre Visionen.

So las ich mich langsam, aber doch gut unterhalten und gespannt durch die erste Hälfte des Romans. Begleitete die starken Frauen gerne durch die Jahreszeiten. Doch dann kippte es. Plötzlich rutschte die gesamte Geschichte ab. Wurde immer grausamer, weniger nachvollziehbar. Ich empfand die explizite Erzählweise sogar als sadistisch.

Ich las die Seiten immer schneller. Hoffte auf Lichtblicke. Auf Hoffnung. Auf nachvollziehbare Handlungen. Aber es wurde immer schlimmer. Das Ende dieses ersten Bandes lies mich frustriert und gereizt zurück.

Achtung: Ab hier Spoiler und Triggerwarnung!

„Wintertöchter: Die Gabe“ von Mignon Kleinbek weiterlesen

„Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban

Das Pappbilderbuch „Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban in einem Haufen Laub liegend

Seit einer Woche regnet es. Bei diesem Wetter bleibt Maulwurf lieber unter der Erde. Aber er vermisst seinen Freund Hase so sehr! Also beschließt Maulwurf einen Tunnel zu bauen.

Auf seinem Weg zu Hase stößt er erst auf das Nüsse-vergrabende Eichhörnchen. Dann auf den faulenzenden Igel. Beide schließen sich dem kleinen Buddler an. Gemeinsam graben sie sich bis zu Hases Höhle.

Welch Glück! Denn Hase ist krank. Sie schenken ihm Nüsse und warmes Laub. Doch dass nun alle zusammen sind, das ist das schönste Geschenk.

Herziges Pappbilderbuch mit schöner Botschaft

Rückseite des Pappbilderbuches „Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban

„Das schönste Geschenk der Welt“ ist ein herziges Pappbilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Die knuffigen Figuren muss man einfach mögen. Auch wenn die Nüsse eher Eicheln sind und der Hase eher ein Kaninchen. Was solls. Die Botschaft ist einfach schön und gut und richtig.

Wenn wir jemanden vermissen, dann sollten wir ihm das auch zeigen. Uns nicht in unserer Höhle vergraben. Uns nicht vom Wetter aufhalten lassen. Auch wenn es mal unbequem ist: Wir brauchen einander.

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches „Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban
„Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban weiterlesen

„Wer war Marie Curie“ von Megan Stine

Marie Curie ist wohl den meisten von uns ein Begriff. Die berühmte Wissenschaftlerin entdeckte das radioaktive Metall Radium und erhielt für ihre Forschung gleich zwei Mal den Nobelpreis. Und das in einer Zeit, in der Frauen nicht viel zu sagen hatten.
Das Kindersachbuch „Wer war Marie Curie“ von Megan Stine vor einer roten Backsteinmauer

Die Biografie „Wer war Marie Curie“ von Megan Stine stellt diese inspirierende Forscherin nun Kindern ab acht Jahren vor. Mit vielen Illustrationen und übersichtlichem Design. Auch wenn die Sätze teilweise lang sind und nicht durchgängig Einfacher Sprache entsprechen – die meisten Drittklässler dürften mit den Texten zurechtkommen.

Und interessieren dürfte sie Curies Lebensgeschichte auch. Denn die liest sich wie ein Abenteuerroman. Von ihrer Kindheit im – von Russland besetzten – Warschau. In der sie ihre polnische Herkunft verbergen musste. Die durch Lerneifer, Armut und Verluste geprägt war.

Über ihre Jugend, in der sie heimlich studierte. (An der „Fliegenden Universität“! Wenn das nicht spannend klingt!) Zu ihrem Studium an der Pariser Sorbonne und ihrem entbehrungsreichem Leben in dieser Zeit. Wir erfahren, wie sie ihrem Mann Pierre Curie kennenlernte. Und wie damit ihre Arbeit erst begann. Ein beeindruckendes Leben.

Ausschnitt einer Innenseite aus dem Kindersachbuch „Wer war Marie Curie“ von Megan Stine
„Wer war Marie Curie“ von Megan Stine weiterlesen

„Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte

Der Roman „Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte in einem Boot am Meer

„Das Ehepaar Kalster steht gern am Fenster. Sie haben Jahre gelebt und wohl auch Geschichten. Aber inzwischen sind sie inmitten ihrer Rituale verknöchert, und Unvorhergesehenes wirft sie schnell aus der Bahn.“

Wie das Verhalten von Familie Mohn. Nach Johannas Tod. Dem Tod der Mutter; der Ehefrau. Denn die drei Kinder und ihr Vater trauern. Trauern anders. Zu lang. Zu intensiv. Nicht normal. Was die Nachbarn aus der Bahn wirft. Und Trauerberater Ginster auf den Plan ruft. Denn das mit der Trauer muss doch seine Ordnung haben.

„Wer beim Trauern auffällt, richtet gesellschaftlichen Schaden an.“

Aber was interessieren die Mohns aus der Bahn geworfene Nachbarn. Ihr Universum ist verrückt. Ihre Welt eine andere. Um die wankende Welt ins Lot zu bringen, schreiben sie Johannas Vergangenheit. Neu. Mit wundersamen Freunden. Begegnungen, wie sie nur entrückten Momenten entspringen. Nur verrückten Blicken möglich sind. Und so versinken alle Beteiligten in ihrer Welt. Einer anderen Welt.

„Denn alles will zusammenfallen.“

Bildgewaltig und wahrhaftig

Rückseite des Romans „Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte

Was liebe ich Stefanie vor Schultes Sprache! Ihre Bildgewalt und absurde Wahrhaftigkeit. In ihrer skurrilen Poesie fühle ich mich warm geborgen und verstanden.

Allerdings brauchte ich lange für die Lektüre von „Schlangen im Garten“. Was daran lag, dass ich mir die Sätze laut vorlesen musste. Mir Wendungen durch die Augen auf die Zunge schieben musste. Um sie durch die Ohren neu aufzunehmen. Hin und her schob ich das Gelesene. Nahm es auseinander. Um es neu zu entdecken. Verstecktes zu finden. Was ich mir vielleicht selbst dort hineinlegte. Wodurch es aber nicht weniger wertvoll war. Vielleicht gar an Wert gewann.

„Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte weiterlesen