Mein Frühlings-Highlight 2023: „Pips fliegt“ von Corey R. Tabor

Das Bilderbuch „Pips fliegt“ von Corey R. Tabor vor eine Baumkrone gehalten

„Heute lern ich fliegen…“
„Hast du denn keine?“ …
„Doch. … Aber das ist mir egal.“

Und schon springt Pips aus dem Nest. Sie ist sich sicher:

„Heute ist der Tag, an dem sie fliegen wird.“

Die Tiere des Baumes sind sich da nicht so sicher. Schließlich ist sie noch so klein. Und fällt!

Sie fällt an der Eulenfamilie vorbei. An den Eichhörnchen, die versuchen sie aufzufangen. An den Bienen, die sie festhalten möchten. Sie fällt durch das Netz der Spinne. Die Ameisen erreichen sie nicht. Auch die Schnecke bemüht sich. Doch als Pips am Marienkäfer vorbeigesaust ist macht es: Platsch!

„Pip taucht ins Wasser. Sie öffnet den Schnabel und fängt einen fetten, kleinen Fisch.“

Ausschnitt der Wendeseite im Bilderbuch „Pips fliegt“ von Corey R. Tabor

Dann spreizt sie die Flügel und – fliegt! Das Blatt wendet sich. Sie steigt hinauf. Den Fisch im Schnabel. Vorbei an Marienkäfer, Ameisen, Schnecke, Spinne, Bienen, Eichhörnchen und Eulen. Landet neben ihrer Mama. Die ihr Eisvogelkind stolz in die Flügel schließt.

Voller Herz und Witz

Rückseite des Kinderbuches „Pips fliegt“ von Corey R. Tabor

Das Bilderbuch „Pips fliegt“ von Corey R. Tabor ist mein absolutes Frühlings-Highlight 2023. Der Amerikaner erzählt voller Herz und Witz vom Mut sich zu trauen. Seiner Bestimmung zu folgen. Von Erfolg und Selbstbewusstsein.

Das alles zeigt uns Pips. Aber auch von den anderen Tieren können wir lernen. Dass wir die Wesen um uns herum nicht unterschätzen sollten. Ihnen vertrauen und zutrauen sollten. Selbst wenn sie noch klein sind. Selbst wenn sie noch jung sind.

Zwar unterschätzen die Baumbewohner die kleine Pips. Gleichzeitig achten sie auf einander. Bemühen sich. Was ich wunderschön finde. Und wie sich alle freuen, klatschen, jubeln als das Vogelkind an ihnen empor saust vermittelt ein wunderwarmes Wir-Gefühl.

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„Das Meer“ von Piret Raud

Das Bilderbuch „Das Meer“ von Piret Raud von einer Hand vor Strand und Meer gehalten

„Das Meer liebte seine Fische sehr…
Es las ihnen auch jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vor.“

Doch wie es eben so ist: Die Fische tobten wild und benahmen sich manches Mal daneben. Das Meer war müde. Wünschte sich Ruhe. Wollte ungestört seinen Gedanken nachhängen. Als die Fische dann mal wieder besonders laut waren, hatte das Meer die Nase voll. Und ging weg.

Erst fanden die Fische das toll. Endlich konnten sie so laut sein, wie sie wollten. Aber am Abend fehlte das Meer, um den Fischen ihre Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Eine Katze bemerkte ihre Not. Sie bot an vorzulesen. Wenn sie die Fische danach fressen dürfe. Die Fische nahmen gerne an.

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches „Das Meer“ von Piret Raud

„Dumme Fische“

Nun, die Katze las eine wirklich schöne Geschichte vor. Welche die Fische zu Tränen rührte. Ach, was vermissten sie plötzlich ihr Meer. Oh, was weinten sie. Sie weinten und weinten und weinten. Bis die Tränenflut die wasserscheue Katze vertrieb. Bis das Meer zurückgeweint war.

Ich fühlte mich ertappt und verstanden

Rückseite des Bilderbuches „Das Meer“ von Piret Raud

„Das Meer“ der estländischen Kinderbuch-Autorin Piret Raud gehört zu den Bilderbüchern, die mein Vizechef (6) dieses Jahr bisher am häufigsten zur Hand nahm. Tat ich mich mit den archaisch anmutenden Illustrationen schwer, haben sie es ihm angetan. Lange betrachtet er die schematischen Formen und surrealen Zusammenstellungen. Sieht Welten in ihnen, die mir verschlossen sind.

Bei der Geschichte ist es umgekehrt. Mein Vorschüler mag sie auch, doch sehe ich in ihr wahrscheinlich sehr viel mehr als er. Fühle mich ertappt und verstanden. Genieße Ton und Humor. Und lese sie gerne auch zum 13. Male vor. Um ein wenig Ruhe zu haben.

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„Pfoten Hoch!“ von Katja Matjuschkina, Katja Okovitaja und Alexandra Berlina

Das Kinderbuch „Pfoten Hoch!“ von Katja Matjuschkina, Katja Okovitaja und Alexandra Berlina auf einer Wiese liegend

Hund Lassdas träumt davon, ein berühmter Detektiv zu sein. Als er in einer Vollmondnacht schlaflos in seiner Hütte liegt, wird er Zeuge seltsamer Vorgänge. Woraufhin seine Freundin Miezmiez und er plötzlich mittendrin stecken. Im mysteriösen Geschehen rund um das Verschwinden eines wertvollen Kunstwerks. Inklusiver geheimer, gereimter Botschaften. Sogar zu einer Entführung kommt es.

Lassdas‘ Traum vom Detektivleben wird wahr.

Pfoten hoch! – Bonbonbunt, verspielt und drollig

„Pfoten Hoch!“ machte den Kids so richtig Laune. Sie fanden die tierischen Freunde und ihre Bekannten sympathisch und witzig. Der Chef (9) mochte den Humor des Kinderbuches. Der Vize (6) liebte die cartoonigen Bilder. Sofort wollte er den zweiten Band lesen.

Ausschnitt einer Innenseite des Kinderbuches „Pfoten Hoch!“ von Katja Matjuschkina, Katja Okovitaja und Alexandra Berlina
„Pfoten Hoch!“ von Katja Matjuschkina, Katja Okovitaja und Alexandra Berlina weiterlesen

Ein Haus voller Geschichten: „Birkenallee. Die wilde 19 – 7 bunte Mini-Bücher unter einem Dach“

Die Minibuch-Sammlung „Birkenallee. Die wilde 19 - 7 bunte Mini-Bücher unter einem Dach“ von Jasmin Schaudinn, Vectoria und Marc Widmer vor einem orangefarbenen Haus.

In der Birkenallee geht es ganz schön bunt zu. Denn in den sieben Wohnungen leben die unterschiedlichsten Menschen. Da gibt’s den kleinen Oskar Himmelblau, der mit seinem Papa im Erdgeschoss wohnt. Gegenüber von Wanda und Sontje mit ihren Eltern. Auch Hund Schröder wohnt ihm Erdgeschoss. Bei beiden Familien.

Im ersten Stock wohnt der alte Herr Bergmann mit seinem Hund Jack. Außerdem die beiden Mamas Tinka und Lucy mit ihren vier Kindern. In der zweiten Etage wohnt Familie Shamalieh und auch Coco-Malou mit ihren Eltern. Ganz oben unterm Dach leben drei junge Student*innen in einer Wohngemeinschaft.

Die Birkenallee steckt voller Geschichten

Rückseite der Kinder-Minibuch-Sammlung „Birkenallee. Die wilde 19 - 7 bunte Mini-Bücher unter einem Dach“ von Jasmin Schaudinn, Vectoria und Marc Widmer

In so einem aus stecken natürlich ganz schön viele Geschichten. Besonders die Kinder erleben jede Menge Abenteuer. Und die erzählen sie uns in den sieben Mini-Büchern. Für jede Wohnung gibt es eines. Dabei beginnt man – wie in einem echten Haus – am besten im Erdgeschoss.

Wo uns Oskar von der „Suchpolizei“ erzählt, die er mit seinem Freund Jalil gründete. In „Superstar“ besucht Oskar die Nachbarsmädchen Wanda und Sontje. Mit denen er BSBS (Birkenallee sucht die besten Sänger) spielt. Als „Frisörin & Feenmann“ lernen wir Hille und ihren kleinen Bruder Oke kennen. Wuseln durch einen Nachmittag mit ihren großen Geschwistern und Mamas.

Der alte Nachbar Herr Bergmann kommt ohne seinen „Chefhelfer“ Oke nicht zurecht. Dann flattern plötzlich einige „Schutzengel“ durch das Mehrfamilienhaus. Die „Spezialmischung“ hält Böse fern. Und „Das Fröhlichkeitsfest“ sorgt für einen gut gelaunten Höhepunkt!

Großes Identifikationspotenzial

Die „Birkenallee. Die wilde 19 - 7 bunte Mini-Bücher unter einem Dach“ von Jasmin Schaudinn, Vectoria und Marc Widmer in der Scherfginstraße - meine Birkenallee!
Die Birkenallee in der Scherfginstraße – die Birkenallee meiner eigenen Kindheit.

Die Birkenallee 19 ist wirklich ein ganz besonderes Haus. Bewohnt von wundervollen Menschen in diversen Familienkonstellationen und mit verschiedensten Hautfarben, Körperformen und Altersklassen. Die stille Sontje im Rollstuhl gehört ebenso dazu wir der Brille tragende Jalil und der fussige Oke. Die Mutter mit Kopftuch ist genauso wenig der Rede wert, wie der langhaarige Student.

Dem Vize (6) war es ein riesiges Vergnügen die große Kladde nach den Charakteren abzusuchen, die gerade in der vorgelesenen Geschichte vorkamen. Außen und Innen die Szenen zu entdecken, die gerade passieren.

Und die Geschichten, die mochte er wirklich. Fast in jeder entdeckte er sich selbst. So praktizieren meine beiden Zauberkinder den Schutzzauber der Birkenalleebande hier schon seit Jahren sehr regelmäßig. Und was soll ich sagen? Er scheint zu wirken. 😊

Ein Haus voller Geschichten: „Birkenallee. Die wilde 19 – 7 bunte Mini-Bücher unter einem Dach“ weiterlesen

„DK Wissen. Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern“

Das Sachbuch „DK Wissen. Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern“ liegt auf einem Holztisch

Wow! Dieses Buch haute mich wirklich um. Rand voll mit Wissen und atemberaubenden Bildern veränderte es meine Sicht auf den Planeten, auf dem ich ja nun doch schon ein paar Jahre lebe. Über den ich schon so einige Bücher gelesen habe. Doch die Blickwinkel und Momentaufnahmen die dieses Sachbuch für Kinder ab acht Jahren bietet, sind einmalig. Die eindrucksvollen Illustrationen, Fotos und 3-D-Grafiken ziehen selbst ausgemachte Erdkundemuffel in ihren Bann. Genauso wie begeisterungsfähige Erwachsene. 😉

Allerdings erschlug mich erst einmal die Fülle an Informationen auf den Seiten. Die einzelnen Infokästchen, Bilder und Grafiken konkurrieren um Aufmerksamkeit. Was lese ich zuerst? Wo geht es lang? Doch ist es gar nicht so wichtig. Das Auge darf einfach da verweilen, wo es hängen bleibt. Dort, wo eine Reihenfolge eingehalten werden sollte, zeigen Ziffern den Weg.

Ausschnitt einer Innenseite des Sachbuch „DK Wissen. Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern“

Vom Urknall bis zum Klimawandel

Rückentext des Sachnuchs „DK Wissen. Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern“

Irgendwie logisch beginnt es am Anfang. Das Buch reist mit uns 13,77 Milliarden Jahre in die Vergangenheit. Zum Urknall. Rast weiter zur Entstehung der Erde vor über 4,5 Milliarden Jahren. Rast durch Meteoritenhagel, Sonnensystem, Erdentwicklung, Zeitalter. Betrachtet eingehend das Innere der Erde und den Aufbau ihrer Oberfläche. Dabei beleuchtet es Magnetfeld, Erdbeben, Tsunamis, Vulkane, Gesteinskreislauf. Enthüllt auch die Geschichte des Lebens und vermittelt Wissen zu Mineralien und Fossilen.

Ein eigenes, ausführliches Kapitel befasst sich mit dem Wasser der Erde. Vom Regetropfen zum Fluss. Über Eis und Schnee. Bis zu den Ozeanen. Ein weiteres Kapitel widmet sich Wetter und Klima. Hier finden wir grundlegendes Erdkundewissen z. B. über Luftströme, Wolken, Stürme. Aber auch Fakten über den Klimawandel und seine Auswirkungen.

Ausschnitt einer Innenseite des Kinder-Sachbuchs: „DK Wissen. Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern“
„DK Wissen. Erde: Unser Planet in spektakulären Bildern“ weiterlesen

„Das Schloss der Smartphone-Waisen“ von Salah Naoura

Das Kinderbuch „Das Schloss der Smartphone-Waisen“ von Salah Naoura vor einer verblassten, roten Backsteinmauer

Marlas Eltern fielen – schwerkraftbedingt – von einer Klippe ins Meer. Als sie mit ihrer Tochter skypten. Und dabei wohl vergaßen, wo sie waren. Jahre später kreuzt sich Marlas Weg mit Bodhi und Bhavanis. Deren Vater wegen Kopfhörer und Musik auf den Ohren einen Zug überhörte.

Inzwischen erwachsen, adoptierte Marla die Geschwister und gründete in einem altersschwachen Haus in einem Berliner Hinterhof Smart e. v. – das erste und einzige Wohnheim für Smartphone-Waisenkinder. Welches auch Tara, Leo und Kalli ein neues Zuhause gibt. Deren Eltern ebenfalls an (oder mit) ihren Mobiltelefonen verstarben. Zusammen geben sich Kinder in Marlas herzlichem Heim Halt. Sind beste Freunde. Sind Familie.

Smartphone-Waisen halten zusammen

Als sie die Nachricht erhalten, dass ihr baufälliges Heim bald abgerissen werden soll, beginnt die Suche nach einem neuen Zuhause. Perfekt wäre das Schloss der alten Hermine. Doch deren fieser Sohn will das Schloss für sich. Aber die fünf Freunde haben einen Plan.

Meine Jungs lieben die Smartphone-Waisen!

Zugegeben, der Titel machte mich sehr skeptisch. Smartphone-Waisen? Was sollte das sein? Kinder ohne Smartphones? Eine Bande elternlose Kinderdetektive, die mit ihren Handys Fälle lösen? Selbst als wir schon mittendrin steckten, hatte ich Zweifel. Ist diese Idee nicht arg Morbide für ein Kinderbuch für Kids ab 8 Jahren? Aber da hat sich mein bekloppter Erwachsenenkopf echt mal wieder zuviele Gedanken gemacht.

Chef (9) und Vizechef (6) fanden „Das Schloss der Smartphone-Waisen“ absolut großartig. Fanden weder die Idee abstrus, noch waren sie verstört oder traurig. Zu lustig war die Sprache, zu drüber das ganze Szenario. Und doch auch irgendwie ganz nah bei ihnen. Denn mal ehrlich: So weit hergeholt ist das elterliche Verhalten, sind die Todesarten nicht. Auf unsere Kinder müssen wir wirklich oft so wirken wie fremdgesteuert oder hypnotisiert. Sind unaufmerksam und abgelenkt. Soweit war das für meine Jungs also gar nicht unrealistisch.

Magisch, surreal, grotesk

Rückenansicht des Kinderbuchs „Das Schloss der Smartphone-Waisen“ von Salah Naoura

Als die Freunde dann aber zur Tat schreiten, um Hermine und ihr Schloss zu retten, beginnt eine fantastische, abgedrehte Reise die Kinderherzen jubeln lässt. Wenn die Waisenbande weder vor Entführung noch vor Raub oder Einbruch zurückschreckt. Sie mit magischen Fähigkeiten glänzen und Gadgets nutzen, die jeden Agenten vor Neid erblassen lassen würden. Das ist einfach ein herrlich anarchischer, rotzfrecher Spaß. Der mir beim Vorlesen manch Lachtränchen ins Auge trieb.

Salah Naoura bedient sich bei Science-Fiction und Fantasy. Bricht immer wieder mit direkter Ansprache die vierte Wand. Und schenkt uns mit all dem eine Geschichte so magisch, so surreal, so grotesk wie ich sie im Kinderbuchbereich bisher nur selten entdeckte.

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„Ein Meer von Liebe“ von Pieter Gaudesaboos

Das Bilderbuch "Ein Meer von Liebe" von Pieter Gaudesaboos in einem Boot an den Bootsrand lehnend. Links daneben ein Bärchen-Stofftier, rechts daneben ein Pinguin-Stofftier. Im Hintergrund Strand und Meer.

„Pinguin war lange unterwegs.
Die ganze Zeit trug er einen Koffer, eine Laterne
und ein großes Geheimnis mit sich.“

Je näher er seinem Ziel kommt, desto schwerer werden seine Füße. Endlich steht er vor der Tür des großen Leuchtturms. Vor seinem Freund Bär. Um ihm – ganz leise – sein Geheimnis zu offenbaren.

„Ich bin in dich verliebt.“

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches "Ein Meer von Liebe" von Pieter Gaudesaboos

Das kann Bär nicht glauben! Lachend erklärt er, dass das nicht geht. Zu verschieden sind sie doch. Auch fühlt er keinen Sturm durch seinen Körper fegen. Gar kein Kribbeln in den Zehen.

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches "Ein Meer von Liebe" von Pieter Gaudesaboos

Dennoch beschließt Pinguin zu bleiben. Zusammen genießen sie den Sommer, Strand und Meer. Kochen und Lachen und Singen. Erzählen sich ihre Gedanken und Träume. Verstehen sich ohne Worte. Bis sich Pinguin am Ende des Sommers verabschiedet.

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches "Ein Meer von Liebe" von Pieter Gaudesaboos

Plötzlich fühlt sich Bär einsam. Vermisst Pinguin sehr. Erkennt, dass er mit ihm am glücklichsten ist.

„Das ist Liebe.“

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Kuschelflosse 8: „Das kurios komische Klimbim-Kliff“ von Nina Müller

Das achte Kuschelflosse-Abenteuer „Das kurios komische Klimbim-Kliff“ von Nina Müller umgeben von Strandgras und Sand. Im Hintergrund sieht man das Meer.

Endlich ist es soweit! Kuschelflosse, Emmi, Sebi und Herr Kofferfisch fahren mit dem Nachtblubberbus in den lang ersehnten Urlaub. Ins Klimbim-Kliff. Auf eine Piratenschiff-Entdecker-Reise. Denn vor langer Zeit ist dort das Luftschiff des Piraten Luftikuss gesunken. Der sammelte Krimskrams aus aller Welt. So beherbergt das Kliff noch mehr Krempel als Herr Kofferfisch sein Eigen nennt. 😮

Auf diesen Krimskrams und die Klimbim-Wellness-Welt freut sich Herr Kofferfisch besonders. Emi hibbelt dem rasanten Kliff-Tunnel entgegen. Kuschelflosse den watteweichen Schmuse-Algen. Und Sebi der legendären, verschollenen Bibliothek des Piraten Luftikuss.

Gemeinsam arbeiten sich die vier Freunde durch ihren Ferienplan und erleben eine wundervolle Zeit. Dabei geschehen jedoch seltsame Dinge im Klimbim-Kliff. Spukt es hier vielleicht?

Ausschnitt einer Innenseite des Kinderbuches „Das kurios komische Klimbim-Kliff“ (Kuschelflosse 8) von Nina Müller

Kuschelflosse 8: Sause-Action und Schmuse-Grusel

Rückseite des Vorlesebuches „Das kurios komische Klimbim-Kliff“ (Kuschelflosse (8) von Nina Müller

Ist das wirklich schon der achte Band mit den quirligen Unterwasserfreunden? Der Wahnsinn! Seit Jahren fiebern die Jungs und ich jedem neuen Abenteuer der Fischhausener Bande entgegen. Und freuen und kringelig, wenn es erscheint. Auch wenn der Chef (9) inzwischen in der vierten Klasse ist und ganz schrecklich groß – Kuschelflosse liebt er immer noch. Genau wie der Vize (6). Der davon überzeugt ist, dass jeder neue Band besser ist als die Geschichten davor. Natürlich auch der Neueste. 😁

Das spukige Urlaubsabenteuer bietet aber auch wirklich für jeden etwas. Wohlfühlauszeit, Sause-Action, Schmuse-Grusel, Bücherliebe – jeder der Freunde kommt auf seine Kosten und lang gehegte Wünsche erfüllen sich. Dabei bleiben Kuschel und Co. freundlich, mutig und aufgeschlossen. Die beste Clique der Unterwasserwelt! Der wir treu bleiben, solange sie durch die Weltmeere schwimmt. 💕

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„Oma kommt zurück“ von Sabine Wolfgang

Das Kinderbuch „Oma kommt zurück“ von Sabine Wolfgang vor einem Frühlingsblumenstrauß und einer brennenden Kerze in einer kleinen Tasse.

„Drei Nachmittage in der Woche verbringt der Leo mit seiner Oma. Er sagt Oma-Tage dazu. Die Oma-Tage sind die besten, weil die Oma einfach die Beste ist.“

Oma ist Marionettenspielerin. Und Leo lernt das Puppenspiel von ihr. Wenn er mit Oma und den Marionetten zusammen ist, ist der Junge ganz im Moment.

„Die Mama sagt immer, der Leo ist eine alte Seele.“

Dabei ist er der Jüngste in seiner Klasse. Er wird erst in den Sommerferien acht Jahre alt. Aber er mag Apfelstrudel lieber als Cupcakes; alte Fersehserien lieber als Neue. Das unterscheidet ihn schon ein wenig von seinen Mitschülern.

Außerdem beschäftigen ihn seltsame Fragen. Etwa, wie eine Seele aussieht. Er nimmt sich Vieles zu Herzen. Empfindet sehr intensiv. Braucht Auszeiten. Vielleicht weint er auch etwas mehr als die anderen Kinder.

Was geht da in dem Leo vor?

Als Leos geliebte Oma stirbt und er sie in einer Katze wiedererkennt, beginnen Lehrer und Mutter zu grübeln. Was geht da in dem Leo vor? Kann ein Profi ihm helfen mit seinen Gefühlen umzugehen? Und ist Leo vielleicht hochsensibel?
Ein Besuch bei einer Coachin für Hochsensibilität bestätigt die Vermutung. Die Expertin hilft Leo und seiner Mama, sich in ihrer herausfordernden Situation zurecht zu finden.

Herzensthema Hochsensibilität

Die Rückseite des Kinderbuches über Hochsensibilität „Oma kommt zurück“ von Sabine Wolfgang

Selbst hochsensibel liegt das Thema Autorin Sabine Wolfgang am Herzen. Auch ich denke hochsensibel zu sein. Undiagnostiziert. Aber die Indizien sind erdrückend. Lärm und Licht vertrage ich seit jeher schlecht. Ich liebe es alleine zu sein. Brauche regelmäßige Auszeiten. Von allem. Kann Stunden damit verbringen aus dem Fenster zu starren und philosophische Fragen zu wälzen. Bin ganz groß darin mich in Selbstvorwürfen zu wälzen und mein Ich zu sezieren.

Die Gefühle anderer Menschen nahm ich bis ins junge Erwachsenenalter nahezu wie meine eigenen wahr. Dachte damals eher an magisch-esoterische Superkräfte. Noch immer zerfließe ich in Tränen oder jauchze vor Glück mit anderen. Allerdings schaffe ich es inzwischen zu filtern. Mich nicht überrollen zu lassen.

Wegen meiner Erfahrungen bin ich überzeugt davon: Je früher wir Hochsensibilität bei uns oder unseren Kindern entdecken, desto besser können wir lernen mit ihr umzugehen. So dass wir diese Eigenschaft als Gabe annehmen, nicht als Fluch.

Besonders wertvoll für erwachsene Leser

Als Kinderbuch gibt „Oma kommt zurück“ die Möglichkeit, das Thema feinfühlig in die Familie zu bringen. Zum Selberlesen empfiehlt die Autorin das Buch Kindern ab acht Jahren. Als Vorlesebuch lauschen Kids ab sechs Jahren bestimmt auch gerne. Erkennen sich vielleicht selbst wieder. Besonders wertvoll empfinde ich das Buch allerdings für erwachsene Leser. Denen hier geholfen wird, ihre hochsensiblen Kinder besser zu verstehen.

Falls Ihr also grübelt, ob Euer Kind vielleicht ein wenig zartbesaiteter tickt als andere, dann lege ich dieses Buch ans Herz. Obwohl ich es erstmal was viel fand, die beiden Thematiken Tod und Hochsensibilität zu verbinden. Doch macht das Sinn. Denn gerade in Extremsituationen zeigt sich unser Wesen.

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„Detektei für magisches Unwesen: Drei Helden für ein Honigbrot“ von Lotte Schweizer

Das Kinderbuch „Detektei für magisches Unwesen: Drei Helden für ein Honigbrot“ von Lotte Schweizer umgeben von einer Tasse Tee mit Honig, einem Honigbrot und einer Kerze

Für Jannik steht fest: Kiesbach braucht dringend eine Detektivbande. Pola und Lulu – seine besten Freundinnen – sind davon jedoch nicht überzeugt. In ihrem Kaff passiert eh nichts.

Aber dann verschwindet im Feinkostladen Piepenbrink wertvoller Honig. Als sich auch Oma Inges Honigbrot in Luft auflöst steht für Jannik fest: Hier stimmt etwas nicht. Zusätzlich wirkt Janniks neuer Nachbar höchst verdächtig. Und es passiert noch mehr Ungewöhnliches.

Spätestens als Peggory Jones auftaucht, sind auch Janniks Freundinnen gerne dabei –bei der „unfreiwilligsten Bande der Welt“. Denn der Agent für Magisches und Fabelwesen braucht dringend Unterstützung. Die Kiesbacher Fabelwelt ist nämlich in großer Gefahr.

Ausschnitt einer Innenseite des Kinderbuches „Detektei für magisches Unwesen: Drei Helden für ein Honigbrot“ von Lotte Schweizer

Die Detektei für magisches Unwesen legt los

Rückseite des Kinderbuches „Detektei für magisches Unwesen: Drei Helden für ein Honigbrot“ von Lotte Schweizer

Eine Detektivbande, geheime Orte und Fabelwesen – all das lieben meine Jungs. So war es eigentlich keine Frage, dass Chef (9) und Vizechef (6) die „Detektei für magisches Unwesen“ mögen würden. Besonders mein Sechsjähriger knobelte mit und war ganz stolz, als er die richtigen Schlüsse zog. Mit den vielen, unterhaltsamen Illustrationen rauschten wir nur so durch die Geschichte. Die auch mir sehr gut gefiel.

Allerdings hätte ich gerne mehr über Pola und Lulu erfahren. Und über die Welt der Fabelwesen. Doch da es der Auftaktband einer Reihe ist, gewinnen Charaktere und Universum in den Folgebänden bestimmt noch Tiefe. Zumindest der Ausblick in den Kiesbacher Fabelwald am Ende des ersten Abenteuers lässt wundervolles vermuten.

„Detektei für magisches Unwesen: Drei Helden für ein Honigbrot“ von Lotte Schweizer weiterlesen