„Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ von Elise Hurst

In fantastische Welten reisen, dem Alltag entfliehen – wer möchte das zur Zeit nicht? „Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ nimmt uns mit in diese andere Welten.
„Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ von Elise Hurst steht auf einer Brücke vor einem mit Entengrütze überzogen Weiher

In Doppelseiten-füllenden Traumbildern entführt es uns in Unterwasserwelten, auf wandelnde Städte, in verzauberte Wälder und magische Bibliotheken. Wir begegnen wundersamen Wesen, Reisenden, Wartenden, weisen Kindern und kindlichen Greisen. Jede Seite steckt voller Möglichkeiten. Voller Ideen.

Doch welche Geschichten dieses „Bilderbuch“ erzählt, das kommt ganz auf die Betrachtenden an. Denn es legt das Geschehen in unsere Hände. In unsere Augen, Köpfe und Herzen. Ganz ohne Worte zeichnen die feinen Striche und Farben Fantasiegeschichten. Entwerfen mit zahlreichen Details, bizarren Offenbarungen und außerordentlichen Geheimnissen epische Erlebnisse. Mit uns als Hauptdarsteller, als Mitreisende oder Chronisten.

Portal in andere Welten

Rückseite des Bilderbuches „Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ von Elise Hurst

Nur selten durchbrochen von Impuls gebenden, kurzen Texten reiht sich ein Gemälde an das nächste. Öffnet sich Seite für Seite ein neues Tor. Fließen neue Gedanken hin und her – vom Buch zu uns. Von uns zum Buch? Die Grenzen verschwimmen, verschwinden bei diesem (ent)spannendem Flug.

„Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ bittet Groß und Klein herein. Lädt ein, die Gedanken schweifen zu lassen. Sich treiben zu lassen. Die Erzählungsfragmente zu verbinden. Die Story-Splitter in unseren eigenen Kosmos einzuarbeiten. Die Geschichten weiter zu dichten. Oder einfach nur in den Momenten zu versinken. Die Kunstwerke zu genießen. Es ist eine Quelle der Inspiration. Ein Portal in andere Welten.

„Das Buch, das auf deine Geschichten wartet“ von Elise Hurst weiterlesen

„Anton und der Gargoyle“ von Jo Ellen Bogart und Maja Kastelic

Das Bilderbuch „Anton und der Gargoyle“ von Jo Ellen Bogart und Maja Kastelicvor einem Granitstein mit einem Gargoyle daneben.

Anton lebt mit seinen Eltern in einem gemütlichen Haus auf dem Land. Fotos von seinen Eltern und der Oma erinnern an eine Vergangenheit in Paris. Als das Paar zusammenkam. Die Zeit zu dritt begann. Aus jener Zeit stammt auch ein großer, eiförmiger Stein. Den Anton sehr liebt.

Doch eines morgens wacht Anton auf und…der Stein ist zerbrochen. Da ist etwas geschlüpft! Nur was? Nach der Schule entdeckt er das kleine Wesen. Ganz sanft lockt er es aus der Reserve. Erobert sein Zutrauen. Und sie werden beste Freunde.

Als er mit seiner Mama in einem alten Fotoalbum blättert, entdeckt er etwas Überraschendes. Seine Eltern posieren neben einer steinernen Statue. Einem Wasserspeier, der fast genauso aussieht wie sein kleiner Freund. Ist das vielleicht dessen Papa?

Voller Wärme und Liebe

Rückseite des Bilderbuches „Anton und der Gargoyle“ von Jo Ellen Bogart und Maja Kastelic

„Anton und der Gargoyle“ ist eine unter die Haut gehende Geschichte. Voller Wärme und Liebe. Und ganz ohne Worte. Dafür mit äußerst aussagekräftigen Illustrationen. Schon ganz am Anfang sehen wir eine Fotografie von Antons Mama vor Notre Dame stehend. In ihrem Armen: Der eiförmige Stein. Auf einem anderen Foto hält Kleinkind-Anton ihn. Insgesamt transportieren diese Fotos – in Rahmen, im Album oder per Brief zugesandt – eine Tiefe, wie es sonst nur viele wohlgesetzte Worte schaffen.

Genauso wie Mimik und Körpersprache der Charaktere. Die Bildsequenzen sprechen Bände. Die Gefühle springen über. Sowohl die Trauer des kleinen Wasserspeiers als er seinen Papa (oder Mama) im Fotoalbum sieht. Als auch die Sorge von Antons Mama, als sie erfährt, dass ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Neugier, Freude, Zusammenhalt, Tapferkeit, Sehnsucht, Verständnis – das sind nur einige der großen Emotionen, welche die pastelligen Bilder vermitteln.

Vom Loslassen und Erinnern

Denn die Familie reist zur Oma nach Paris. Mit im Gepäck: Das Gargyle-Kind. Anton bringt es nach Hause. Zu seiner Familie. Auch wenn das für ihn bedeutet Abschied zu nehmen. Am Ende ergänzt ein weiteres Herzensbild die Fotogalerie. Eine weitere Erinnerung an einen Moment, der das Leben prägte.

Der Vizechef (6) verbrachte schon viele Stunden in Antons Zimmer und in Paris. Schwelgte für sich in der Geschichte. Mein Erstklässler liebt den putzigen Wasserspeier. Versteht die Zerrissenheit der beiden Freunde. Die zusammen bleiben wollen. Doch wissen, dass sie zu ihren Familien gehören. Und der Chef weiß: „Sie können sich ja besuchen!“

„Anton und der Gargoyle“ von Jo Ellen Bogart und Maja Kastelic weiterlesen