Annet Schaap: Emilia und der Junge aus dem Meer

Annet Schaap: Emilia und der Junge aus dem Meer

Lämpchen zündet es jeden Abend an. Und sie löscht es jeden Morgen wieder. Das Feuer im Leuchtturm. Doch dann vergisst sie über ihre Träumereien neue Streichhölzer zu besorgen. Schnell noch eilt sie durch das aufziehende Unwetter über die schmale Landzunge zum Krämer im Dorf. Besorgt die unverzichtbaren Schwefelhölzer. Doch auf dem Rückweg tost der Sturm schon über die Küste. Viel zu stark, als dass das kleine Mädchen unversehrt zurück zum Leuchtturm gelangen könnte. Doch…doch, sie schafft es. Nur die Streichhölzer sind verloren! Der Turm bleibt dunkel.

Es kommt wie es kommen muss. Ein Schiff strandet. Ein Schuldiger wird gesucht. In dem trunksüchtigen, einbeinigen Leuchtturmwärter findet sich schnell ein Sündenbock. Er und seine Tochter sollen für den Schaden aufkommen. Er soll dafür arbeiten. Sieben Jahre lang. Er wird im Leuchtturm eingesperrt und muss sich fortan die lange Treppe hoch und runter schleppen. Denn Lämpchen wird ihm weggenommen. Auch sie soll sieben Jahre lang für ihr Versäumnis schuften. Im Schwarzen Haus über dem Meer. Dort, wo ein Monster leben soll…

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Finns fantastische Freunde – Trollangriff und Einhornschinken

Rüdiger Bertram: Finns fantastische Freunde

Ok, Finn ist Sachensammler. Aber als dieses blaue Fass mit diesem dicken Zauberer in diesem rosa Mantel zusammen mit diesem sprechenden Chamäleon vor seine Füße knallt, da muss selbst er zwei Mal drüber nachdenken, ob er diesen Fund sammeln soll. Aber er wäre nicht Finn, wenn er die beiden einfach im Stadtpark sich selbst überlassen würde. Also verfrachtet er sie in den Schuppen im Garten seiner Familie. In den Schuppen, in dem er alle seine Fundsachen sammelt. Und das Abenteuer beginnt.

Zackarius der Große und sein Zwerg-Drache Attila bringen ganz schön viel Chaos in Finns kleines Städtchen. Von der hundsgemeinen Infamia aus ihrer Welt geschmissen, bestaunen sie unsere wunderschöne Wunderwelt und wirbeln Finns Leben durcheinander.

Das wollte ich unbedingt mit meinem Chef lesen

Rüdiger Bertram weckte auf Facebook meine Neugier, als er eines seiner Bücher in einen Bücherschrank in unserer Nähe aussetzte. Seitdem spült Facebook immer wieder interessante Beiträge des Kinderbuchautoren in meinen News Feed. So erfuhr ich auch von seinem neuesten Werk Finns fantastische Freunde – Trollangriff und Einhornschinken. Das klang zu witzig! Das wollte ich unbedingt mit meinem Chef lesen. Auch auf die Gefahr hin, dass er mit seinen fünf Jahren noch etwas zu jung für die Geschichte ist. Denn Rohwolt empfiehlt das Buch für Kinder ab acht Jahren.

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Anca Sturm: Der Welten-Express

Anca Sturm: Der Welten-Express
Anca Sturm: Der Welten-Express

Die 13-jährige Finn wächst mit ihren Halbbrüdern bei ihrer Mutter irgendwo im deutschen Nirgendwo auf. Seit vor zwei Jahren ihr ältester Halbbruder Jonte verschwand, gibt es niemanden mehr, der sich um sie kümmert. Sie fühlt sich alleingelassen und Fehl am Platz. Wie ihr verschwundener Bruder sitzt sie nachts oft am alten Bahnhof in Weidenborstel und grübelt. Bis sie eine nebenhafte Gestalt erblickt und sie sich plötzlich auf einem Zug wiederfindet. Einem ganz besonderen Zug: Dem Welten-Express.

Der Welten-Express entpuppt sich als reisendes Internat für Jugendliche. Für Jugendliche, die das Potential in sich tragen, die Welte zu verändern. Der Welten-Express fährt über den Globus und sammelt zukünftige Visionäre, Revoluzzer, Friedensstifter, Herrscher, Heiler und Entdecker ein. In seinen Wagons lernen sie Heldentum und Benehmen. Aber Finn scheint nicht dazuzugehören. Ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder, der vor zwei Jahren auch auf diesen Zug gesprungen sein muss. Nur fehlt von ihm jede Spur. Niemand erinnert sich an ihn. Oder doch?

Finn darf zwei Wochen mitreisen. Und diese zwei Wochen nutzt Finn für die Suche nach ihrem Bruder. Sie findet Freunde, entlarvt dunkle Machenschaften und verliebt sich. Sie enthüllt Teile ihrer Vergangenheit und gewinnt Zuversicht für die Zukunft. Und über die erfährt der Leser schon im Herbst diesen Jahres mehr, denn dann soll der zweite Teil der Welten-Express-Trilogie erscheinen.

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„Schlaf gut, kleines Murmeltier!“ Geschrieben von Nastja Holtfreter

Nastja Holtfreter: Schlaf gut, kleines Murmeltier!

Wer kennt das nicht? Kaum erwähnt Papa, dass es Zeit für’s Bett ist, erwachen die Kleinen zu neuem Leben. Kaum wetzt Mama die Zahnbürsten, erfüllt frische Energie die kleinen Körper. Als hätten man auf einen Knopf gedrückt. Müder? Ich? Niemals! Auch das kleine Murmeltier aus „Schlaf gut, kleines Murmeltier!“ ist noch gar nicht müde. Wirklich!

Doch seine Freunde wissen es besser. Wollen dem kleinen Murmeltier helfen. Der Widder, die Kuh, der Erpel, der Bär, das Schaf, die Eule und sogar der Wolf – alle geben ihr Bestes. Verraten dem Murmeltierkind ihre ganz persönlichen Einschlaftipps. Die wirken auch. Ganz fantastisch sogar. Alle Tiere schlafen ein. Nur das kleine Murmeltier nicht. Bis Mama Murmeltier dem Kleinen einen dicken Gutenachtkuss verpasst und sie zusammengekuschelt einschlafen.

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„Elsa, Hexenlehrling“ von Kaye Umansky

Kaye Umansky: Elsa, Hexenlehrling - Eine Woche voller Magie (Bildquelle: www.arsedition.de)
Elsa, Hexenlehrling

„Elsa hielt gerade die Stellung im der Laden ihrer Familie, als die Hexe in die Stadt wehte.“

So beginnt die Geschichte von Elsa und ihrer Woche voller Magie. Der Laden ihrer Familie liegt in einer kleinen Stadt am Rande des Krummfinger-Walds. Auch wenn Elsas Vater größten Wert auf Kundenservice legt, bringt der Gemischtwarenladen namens Galeria Sonnenblum der sechsköpfigen Familie gerade genug Geld zum Überleben ein. Als nun die stadtbekannte Hexe Magenta Zack in den Laden weht, um eine Haushüterin für ihren Turm im Wald zu finden, ziert sich Elsa nicht lange. Zu verlockend ist das Versprechen von Gold und Zeit für sich. Zu verführerisch der Gedanke an Bücher, die nicht sofort von ihren drei kleinen Brüdern zerfleddert und zernagt werden. Haushüten, das macht sie gern, aber hexen? Nein, das wird sie ganz sicher nicht.

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Adam Silvera: „Am Ende sterben wir sowieso“ – Carpe Diem

Adam Silvera: Am Ende sterben wir sowieso

Ganz ehrlich? Als ich das Cover von Adam Silveras „Am Ende sterben wir sowieso“ am Arctis-Stand auf der Frankfurter Buchmesse erblickte, war es um mich geschehen. Diese beiden Gestalten, die durch die dunkle Stadt spazieren, den Todeschatten auf ihren Fersen – der Anblick fesselte mich. Doch nicht nur das Cover fesselt, auch die Geschichte.

Wir schreiben eine nahe Zukunft oder ähnliche Parallelwelt… wie auch immer: Der Wissenschaft ist es geglückt, für jeden Menschen den genauen Todestag berechnen zu können. Die Angestellten des Todesboten rufen zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens des entsprechenden Tages jeden Todgeweihten an, um ihn auf sein nahes Ende vorzubereiten. Wer den Anruf erhält, wird an diesem Tag sterben. Ausnahmen gibt es keine!

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„The Hills“: Dichtes Kammerspiel

Matias Faldbakken: The Hills
Matias Faldbakken: The Hills

Im Oktober durfte ich den norwegischen Künstler Matias Faldbakken live bei einer Openbooks-Lesung während der Frankfurter Buchmesse erleben. Er stellte seinen aktuellen Roman The Hills vor und weckte meine Neugier.

Im Hills läuft alles wie ein Uhrwerk. Von morgens bis abends; jahrein, jahraus. Das gehobene Osloer Traditionsrestaurant bietet seinen Kunden exzellente Gerichte, erlesene Getränke und einen ausgezeichneten Service. Der Pianist begleitet die Mahlzeiten mit leisem Geklimper passend zur Tageszeit und Stimmung. Die Kellner lesen den Gästen die Wünsche von den Augen. Besonders der namenslose Erzähler. Ein älteres, hochgebildetes Faktotum. Vernarrt in das Schöne, Regelmäßige, Strukturierte. Dessen Welt im Laufe weniger Tage auseinanderdriftet. Implodiert.

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Frech, clever und liebenswert

Jonny Bauer: Ein Affe an der Angel

Darko wohnt oben im achten Stock des Hauses mit den acht Stockwerken. Er ist ein Abenteuer. Ein Tierforscher. Mit seinen Tarnwesten mit den vielen Taschen (für Taschenlampe, Taschendrachen, Hustensaftbetäubungsmittel, Fernglas, Streichhölzer, Knallfrösche und, und, und…) ist er immer für alles gerüstet. Für Regenwurmangelpartien, bei denen er ziemlich viele Tiere angelt, nur keinen Regenwurm. Für Stauforschungsexpeditionen, bei denen er eine Ameisenkolonie retten muss. Und für die schwierigste Aufgabe von allen: Über’s Wochenende auf ein Meerschweinchen aufzupassen.

Die drei wilden Geschichten entspringen Darkos Fantasie. Sowie die (meisten) Tiere in seinen Abenteuern Darkos umfangreichem Tierlexikon entspringen. Am Ende jeder Episode verschwinden sie nacheinander zurück ins Buch und verabschieden sich. Bis zum nächsten Mal.

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Blubberbrausig anders und herrlich quirlig-wild

Nina Müller: Kuschelflosse - Die mächtig magische Glitzerbohne
Nina Müller: Kuschelflosse – Die mächtig magische Glitzerbohne

Heute möchte ich Euch etwas ganz Besonderes vorstellen. Eine Kinderbuchwelt, die – meiner bescheidenen Meinung nach – noch viel zu unbekannt ist: Die total verrückte, quietschebunte, quirlige Unterwasserwelt von Kuschelflosse und seinen Freunden.

Der Chef und ich lieben die Kuschelflosse-Bücher von Nina Müller seitdem ich die ersten Sätze vorgelesen hatte. Unsere Liebe begann, als der Große den dritten Band („Der knifflige Schlürfofanten-Fall“) letztes Jahr im April während eines Krankenhausaufenthaltes von Oma Monika geschenkt bekam. Wir waren sofort hin und weg. Der damals Vierjährige von dem kunterbunten Wasseruniversum, das so blubberbrausig anders ist und so herrlich quirlig-wild. Ich von der wundervollen Sprache, dem Wortwitz, den sprudelnden Ideen und den zauberhaften Bildern der Autorin UND Illustratorin. Die Texte der Diplom-Designerin sprühen lebendig und es bereitet eine unglaubliche Freude, sie vorzulesen. Immer, wenn wir einen Band gelesen haben, zieht der Jargon der Unterwasserwelt in unseren alltäglichen Sprachgebrauch ein. Das zaubert dann auch allen Mitmenschen ein Lächeln ins Gesicht.

Mittlerweile kennen wir natürlich alle Abenteuer von Kuschelflosse und seinen Freunden. Auch das neueste: „Die mächtig magische Glitzerbohne“.

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Eine Geschichte voller dunkler Geheimnisse

Antje Wagner: Hyde
Antje Wagner: Hyde

Katrina wuchs mit ihrer Zwillingsschwester in einer Hütte mitten im Wald auf. Wohlbehütet von ihrem Vater führte sie ein wildes Leben in Freiheit. Doch dann passierte etwas mit ihrem Zuhause. Das hinter Hecken verborgenen Hyde existiert nicht mehr. Die heute 18-jährige Tischlerin befindet sich auf der Walz. Sie trägt ein Rachebuch bei sich. Mit fünf Namen. Einer ist schon durchgestrichen.

„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ – wer kennt die Geschichte nicht. Katrinas Vater gab ihrem Zuhause sehr bewusst den Namen des anständigen Herren, der sich nachts in ein bösartiges Monster verwandelte. Alles hat zwei Seiten. Nichts ist nur gut. So steckt auch Katrinas Geschichte voller dunkler Geheimnisse. Und voller Unglaublichem.

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