„Rosalein Schmetterschwein“ von Steffi Hahn und Wiebke Rauers

„Rosalein Schmetterschwein“ von Steffi Hahn und Wiebke Rauers

„Rosalein hat einen Traum:
will fliegen, flattern, schweben
ganz hoch oben – von Baum zu Baum.
Mit den Vögeln fröhlich spielen,
in den weichen Wolken liegen.“

Obwohl die andren Tiere lachen, Schwein Rosalein macht keine halben Sachen. Sie verfolgt ihren Traum. Man glaubt es kaum.

Mit Schmetterling Bo übt sie zu schweben. Bis sie zusammen abheben. Beharrlichkeit und Mut und Herz – so fliegt das Schmetterschwein aufwärts.

Gib nicht auf

„Rosalein Schmetterschwein“ von Steffi Hahn und Wiebke Rauers

Wie Ihr seht, Rosalein inspiriert. Zu reimen. Zu lachen. Und dazu, seine Träume zu verfolgen. Auch wenn die anderen sagen: „Das geht nicht. Das kannst Du nicht.“ Trotzdem: Gib nicht auf. Schließlich können wir alle über uns hinauswachsen.

Ok, manches klappt vielleicht wirklich nicht. Aber wir sollten uns nicht entmutigen lassen mit Leidenschaft Herzensdinge auszuprobieren.

Falls es alleine nicht klappt: Mit Hilfe geht’s vielleicht doch. Wenn nicht beim ersten Mal, dann vielleicht beim zehnten Versuch.

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„Bills Ballonfahrt“ von Reiner Zimnik

„Bills Ballonfahrt“ von Reiner Zimnik
„Bills Ballonfahrt“

Meine heutige Buchvorstellung fällt etwas aus dem Rahmen. Denn heute geht es um kein aktuelles Buch. Noch nicht einmal um ein Buch aus dem letzten Jahr. Oder diesem Jahrzehnt. Nein, es ist aus dem letzten Jahrtausend!

Über „Bills Ballonfahrt“ stolperte ich bei einem Flohmarktbesuch. Es stach aus einem Karton voller Bücher hervor. Nach einem kurzen Blick hinein, wanderte das Buch aus dem Jahr 1978 mit nach Hause.

Wo das betagte Werk aber keineswegs seinen Ruhestand genießt. Oh nein! Schon viele, viele Male nahmen Chef (7) und Vizechef (4) es zur Hand. Weiterhin gönnen sie ihm keine langen Auszeiten. Immer wieder schauen sich die beiden die aussagekräftigen, oft doppelseiteigen Bilder an. Immer wieder lassen sie es sich vorlesen. Und immer wieder träumen sie davon Bill nachzueifern.

Auf, auf und davon

Der hat nämlich nur eines im Kopf. Er will fliegen. Doch wie bloß? Wie?
Mit Ballons! Das wäre es! „Doch ach, wie sollt’s ihm je gelingen, so viele Ballone zusammenzubringen?“

Da hat er die Idee: Zum Geburtstag wünscht er sich allein Ballone. Damit sie nicht verschwinden, bindet Bill sie an sein Bett. „Rums – da ist’s auch schon passiert, und Bill wird in die Luft entführt.“

Tja, da fliegt er nun. Über Städte, über Felder. „Die Eltern kurven kreuz und quer verzweifelt unter Billy her.“ Die Großen schmieden Pläne. Doch Billy will noch nicht zur Erde. Erst als ihn der Hunger plagt, „hat er die Landung doch gewagt“.

Wir träumen uns weg – genießen den Flug

Welch Kind träumt nicht davon? Einmal genug Luftballons haben, um mit ihnen gen Himmel zu steigen. Zumindest meine Jungs finden die Idee großartig. Und ich erinnere mich, dass ich als Kind auch solche Pläne spann.

Und so gehen wir regelmäßig mit Bill in die Luft. Auf Reiner Zimniks zeitlosen Reimen rauschen wir durch die Seiten. Träumen uns weg. Genießen den Flug. „Bills Ballonfahrt“ ist ein unvergänglicher Bilderbuchklassiker, der hoffentlich noch vielen Generationen Freude bereiten wird.

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„Enzo – Oder: Was man alles nicht können muss“ von Jochen Weeber und Fariba Gholizadeh

Enzo – Oder: Was man alles nicht können muss
Enzo – Oder: Was man alles nicht können muss

Der kleine Esel Enzo verzweifelt. Er scheint einfach nichts gut zu können. Noch nicht einmal den roten Luftballon aufzupusten klappt. Pfffft – saust der Ballon dem Häschen ans Köpfchen. Und ach, was weint es! Doch gar nicht wegen des Ballons. Auch dem Hasen gelingt etwas nicht. Es ist zum Haare raufen.

Aber Enzo tröstet das Hasenkind. Denn ihm fällt ein, dass es richtig gut singen kann. Lächelnd versucht das Häschen nun den Ballon aufzublasen. Als er einigermaßen voll ist, passiert es… Pffft – diesmal erwischt es die Kuh. Auch sie ist traurig. Sie möchte doch so gerne schöne Schiffchen falten.

So saust der Ballon von Tier zu Tier. Alle können etwas nicht. Dennoch gelingt es Enzo immer, gute Laune zu verbreiten. Jedes Mal lenkt er den Blick der traurigen Tiere auf ihre Stärken. Nur er selbst weiß weiterhin nicht, was er gut kann. Dafür wissen es seine Freunde umso besser. 😉

Ganz viel Liebe für Enzo

Enzo – Oder: Was man alles nicht können muss
Enzo von hinten

Enzo eroberte ganz schnell unsere Herzen. Schon die Anfangssituation ist uns so vertraut. Wie oft versuchte der Vize (4) schon einen Ballon aufzupusten. Und wie oft scheiterte er. Selbst dem Chef (7) gelingt es nicht immer. Geschweige denn mir…

Damit gewann Enzo schon auf den ersten Seiten ganz viel Liebe. Wie er dann die anderen Tiere tröstet, ihre Stärken erkennt und Freude verbreitet – das machte auch uns froh. Am Ende konnten wir seinen Freunden nur zustimmen. Enzo ist ein ganz toller Esel!

Jochen Weeber schrieb mit „Enzo – Oder: Was man alles nicht können muss“ eine aufbauende, zuversichtliche, herzerwärmende Geschichte für Kinder ab 3 Jahren. Sogar mein Siebenjähriger identifizierte sich mit den knuffigen Tieren. Denn in der Schule wird es ja nicht besser. Eigentlich gibt es doch das ganze Leben lang etwas, das man nicht können muss. Auf jeden Fall nicht sofort.

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„Pauls Garten“ von Timon und Julian Meyer

„Pauls Garten“ von Timon und Julian Meyer

„Der Paule hat den schönsten Garten
mit den saftigsten Tomaten…“

Paul liebt seinen Garten. Dort wuselt und schuftet er von morgens bis abends. Auch Schweinchen Erna möchte gärtnern. Was dem Paul nur recht sein kann. Denn zusammen gelingt es noch viel besser.

Geduldig hegen sie den Garten. Üben sich in langem Warten. Bis der Tag der Ernte kommt. Doch was muss Paul am Morgen sehen? All die Rüben, Äpfel, Beeren – sind verschwunden. Nichts ist übrig von der Pracht. Was ist bloß geschehen, in der Nacht?

Erna war’s! Verschenkte alles. Zu groß war wohl das Schweineherz. Der Paul schaut traurig in die Röhre. Grummelt bitter vor sich hin. Bis sich nach und nach der Garten, füllt mit Nachbarn und mit Gaben. Gewonnen aus des Gartens Früchten. So dass am Ende alle feiern. Zusammen. Wie es wohl am schönsten ist.

„Dank Erna hat Paul statt Tomaten
neue Freunde nun im Garten.“

Summende Reime und wuselbunte Bilder

„Pauls Garten“ von Timon und Julian Meyer
„Pauls Garten“ von hinten

Seit „Heute nicht, doch vielleicht morgen“ sind wir große Meyer-Fans. Die Brüder ergänzen sich in Wort und Bild so wunderbar. Wiedermal. Timon Meyers Reime summen durch Pauls Garten. Den Julian Meyer herrlich wuselbunt zu Leben erweckt.

Am liebsten würden wir mit anpacken. Verstehen Erna so gut. In diesem Garten will man arbeiten. Mit den Händen in der Erde wühlen. Den Bienen zuhören und den Schmetterlingen zuschauen. Und natürlich ernten.

Oh, was waren wir entsetzt. Verstanden auch den Paul so gut. Wo sind die ganzen Schätze hin? Was? Erna? Warum? Wir standen etwas ratlos da. Bis die beschenkten Tiere zurückkamen. Apfelmus und Kuchen brachten. Und beim wundervollsten Erntefest alle glücklich zusammensitzen.

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„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes

„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes
„Lucias Leuchten“

Lucia strahlt! Wie eine kleine Supernova. Superleuchtend. Mit ihrem Licht erhellt sie finstre Ecken. Ok, verstecken fällt Lucia ganz schön schwer. Dafür braucht sie beim Lesen unter der Bettdecke keine Taschenlampe.

„Lucia liebt ihr Licht. Sie fühlt sich außergewöhnlich.“ Bis sie in die Schule kommt. „Leuchten ist keine Superkraft! …nur zu leuchten ist nichts Besonderes.“

Dieser Satz lässt Lucia zweifeln. Erschüttert ihr Selbstvertrauen. Aber warum starren sie trotzdem alle an? Sie will doch gar nicht auffallen…

Eine wahre Superheldin

„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes
Lucias Rücken

Von nun an verbirgt Lucia ihr Leuchten. Dabei ist sie so gründlich, dass ihr Licht fast ganz verlischt. Doch als ihre kleine Schwester in der Dunkelheit weint, tröstet sie sie mit ihrem Glimmen. Entfacht ihr Strahlen erneut. Und versteht, dass sie ihr Licht teilen kann. Wie ein wahre Superheldin.

Ian de Haes‘ Illustrationen scheinen selbst zu leuchten. Der Belgier bannt wundervolle Lichteffekte auf‘s Papier – mal warm, mal kühl, hier dezent, dort blendend. Jede Seite, jeder Ton trifft Lucias Stimmung perfekt. Verstärkt Freude oder Unsicherheit, Angst und Stärke. De Haes‘ Bilder berühren.

So inspiriert „Lucias Leuchten“ hoffentlich ganz viele Menschen – Große und Kleine – ihr eigenes Leuchten zu sehen. Ihr Strahlen zu erkennen, zu lieben und es zu teilen.

Bringt Licht und graue Tage

„Lucias Leuchten“ von Ian de Haes
„Lucias Leuchten“

Jedenfalls hat es uns Licht in diese schwierige Zeit gebracht. Chef (7) und Vizechef (4) mochten die strahlende Lucia ganz arg. Verstanden nicht, warum sie sich plötzlich verstecken wollte. Ganz traurig schauten sie dabei zu, wie ihr Leuchten weniger wurde.

Umso mehr freuten sie sich, als sie ihr Licht wieder entfachte. Sogar teilte. Besonders der Vize begann sofort selbst zu strahlen. Dann erzählte ich meinen Jungs, dass sie für mich auch so strahlen. Seit ihrer Geburt. Genauso hell wie Lucia.

Was glühten sie da auf! Schauten erst verwundert. Um sich dann ganz stolz, ganz glänzend gegenseitig anzulächeln.

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Yuval Zommer: „Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte“

Yuval Zommer: „Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte“

Seit Tagen rezitieren meine Kinder dieses Buch. Laufen grinsend durch die Wohnung und flüstern: „Ich bin eine Fichte und das ist meine Geschichte“. Es könnte gruselig sein. Wenn es nicht so niedlich wäre.

Denn mit diesen Worten beginnt das zauberhafte Winter-Weihnachts-Bilderbuch „Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte“. Yuval Zommer illustrierte die Geschichte der Fichte nicht nur, er dichtete auch die feinen Reime. Welche Cornelia Boese wunderbar ins Deutsche rettete. Nur der Titel verlor leider seine Hintergründigkeit. Denn „The Tree That’s Meant To Be“ („Der Baum, der sein soll“) spielt sehr passend mit der Message der Fichtengeschichte.

Die steht nämlich im Wald und entwickelt sich gar nicht so, wie man es von einem hübschen Baum erwartet. Ist krumm und klein. Fühlt sich bedeutungslos. Schließlich kommt die Winterzeit.

Ein Fest in Sternglanz

So viele Bäume sieht die Fichte gehen. Nur sie selbst, sie bleibt „auf der Lichtung stehen“. Bis am Morgen die Tiere kommen. Sie schmücken das Bäumchen und tanzen. Und feiern ein Fest in Sternglanz. Und die Fichte? War glücklich. War wer! Und wächst weiter. Im Wald.

„Ich wachse und gefalle mir.
Bin immer grün und immer hier.“
Yuval Zommer: „Der Weihnachtsbaum, den niemand wollte“

Ich las die Geschichte erst mit dem Vizechef (4). Er war ganz hin und weg von den weichen Zeichnungen. Dem Winterwald. Den Tieren. Er trauerte mit der Fichte, als sie niemand wollte. Und strahlte, als die Tiere sie schmückten. Als die Nacht im Wald voll Zauber leuchtete. Und was freute er sich für das Bäumchen, als es sich angenommen fühlte. Angekommen, akzeptiert und geliebt. Es war gut. Ganz so, wie es war.

Als der Chef (7) aus der Schule kam, mussten wir das Buch sofort noch einmal lesen. Der Vize bestand darauf. Anschließend fragte ich den Zweitklässler, wie ihm das Buch gefiel. „Gut!“

Doch nach dieser Standardantwort formulierte er seine Gedanken diesmal aus. Er fände es toll, dass gezeigt werde, dass man anders sein darf. Dass es ok ist. Das Buch sollte man allen Kinder zeigen, die nicht so viele Freunde haben. Die dazu gehören wollen. Denen es aber schwer fällt. Und natürlich auch denen, die manchmal doof sind zu den anderen. Die sollten erkennen, dass die Anderen auch cool sind.

Tja, was soll ich da noch sagen. Der Chef hat recht!

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Ezra Jack Keats: „Ein Tag im Schnee“

Ezra Jack Keats: „Ein Tag im Schnee“
„Ein Tag im Schnee“

Als Peter morgens aufwacht, ist die Welt weiß. Schnee bedeckt alles. Sofort nach dem Frühstück schlüpft der kleine Junge in seinen roten Schneeanzug und rennt hinaus. In die Schneeschluchten der großen Stadt. Denn am Rand der Gehwege türmen sich hohe Schneeberge.

Seine Schritte knirschen. Hinterlassen Spuren. Der Schnee ist voller Möglichkeiten. So viel gibt es zu erforschen. Zu erschaffen. Schneemänner und Engel! Peters Fantasie malt am ersten Schneetag viele Bilder auf die Winterleinwand.

Natürlich will er diesen Zauber mit nach Hause nehmen. Doch am Abend ist der fest gepackte Schneeball nicht mehr in seiner Anzugtasche.

Am nächsten Tag lacht ein neuer Schneetag. Und die Trauer über den geschmolzenen Schneeball ist vergessen. Mit einem Freund geht es erneut in die weiße Pracht. Wer weiß, welche Abenteuer heute warten.

Sensationeller Schneetag

„Ein Tag im Schnee“ ist eines der bekanntesten Kinderbücher Amerikas. Als Ezra Jack Keats es vor fast 60 Jahren schrieb, war es eine Sensation. Denn erstmals war ein Junge mit dunkler Haut Protagonist eines Bilderbuches. Unaufgeregt stellt Keats ein ganz alltägliches Kinderabenteuer dar – multikulturell und realistisch. Das war bahnbrechend. Und dafür erhielt er völlig zurecht 1963 die bedeutendste Kinderbuch-Auszeichnung der USA (Caldecott-Medaille).

Peters Schneeanzug ist ein vielzitiertes Symbol in Literatur und Film. Selbst mir kam Peter sehr bekannt vor. Obwohl ich das Buch bisher nicht kannte. Zumindest nicht bewusst. Denn „Ein Tag im Schnee“ wurde bisher nicht ins Deutsche übersetzt. Bis jetzt.

Einfach mitreißend

Ezra Jack Keats: „Ein Tag im Schnee“

Nun endlich erschien Peters erstes Abenteuer auf Deutsch. Keats Papiercollagen, die kindernahe und in ihrer Einfachheit mitreißende Geschichte, die unkomplizierte Sprache sind kein bisschen verstaubt. Dieses großartige Bilderbuch ist so frisch und wundervoll, wie am ersten Tag.

Es ist ein Buch, dass in jede KiTa und jede Bücherei gehört. Eine ganz normale Geschichte mit einem ganz normalen Jungen. Für alle Kinder, die den ersten Schneetag kaum erwarten können.

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„Rolf röhrt“ von Timon und Julian Meyer: Ein quirliges, tierisch lautes Bilderbuch

„Rolf röhrt“ von Timon und Julian Meyer
„Rolf röhrt“

Während im Novemberwind all die rotbraunen und gelborangenen Blätter zu Boden schweben, kuscheln wir uns aufs Sofa. Essen viele Kekse. Trinken eine Menge Kakao. Und lesen! Besonders toll finden die Jungs jahreszeitlich passende Lektüren. Dementsprechend kommen Herbstbücher gerade sehr gut an.

Und wenn zwischen den Buchdeckeln dann noch bilderreiche Seiten stecken, es ein wenig wild und lustig und gereimt zugeht, dann sind wir glücklich. Das neue Buch der kreativen Brüder Timon und Julian Meyer ist genau solch ein Herbstbuch.

„Rolf röhrt, das stört.“

Hirschjunge Rolf geht seinen Freunden ganz gewaltig auf den Wecker. Denn er röhrt die ganze Zeit. Unaufhörlich. Und laut. Sehr laut! „Beim Basteln und im Streichelzoo, beim Fahrradfahren sowieso.“ Fuchs und Dachs, Eichhorn und Bär werden nicht mehr froh. Doch Rolf kann einfach nicht anders. Egal wie sehr er sich bemüht.

Nur Hirschkuh Irmchen bekommt nicht genug von Rolfs Krach: „Das ist Musik in meinen Ohren. Ich fühle mich wie neugeboren!“ Was? Musik? Oh ha! Naja, vielleicht… Mir nichts, Dir nichts rockt der Wald. Zusammen lärmen, bis es knallt. So haben alle Tiere Spaß. Und das war’s.

Quirliges und tierisch buntes Bilderbuch

„Rolf röhrt“ von Timon und Julian Meyer
„Rolf röhrt“

Wenn der Vize (4) sich mit mir „Rolf röhrt“ anschaut, dann kichern und jauchzen wir. Zu lustig ist es, dem Rolf zusammen ein genervtes „Ruuuuheeee!“ entgegenzuschmettern. Mit den Reimen durch den Wald zu jagen. Die leidenden Tiergesichter zu studieren. Und abschließend lärmend über das Sofa zu hüpfen. Ok, den Part überlasse ich (größtenteils) dem Vierjährigen.

„Rolf röhrt“ ist ein quirliges, tierisch buntes Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Timon Meyers Verse sind pointiert. Julian Meyers Bilder drollig-lustig. Sie fangen die Stimmung der Tiere deutlich ein. Zum quietschen lustig.

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Geh weg, du Problem!“ von Rachel Rooney und Zehra Hicks

„Geh weg, du Problem!“ von Rachel Rooney und Zehra Hicks

„Probleme sind Monster.“ Das ist mal klar. „Sie graben dir Gruben… Vermasseln den Spaß… Verfinstern den Himmel, verdunkeln das Gras.“

Dass die meisten Probleme gar nicht so monströs sind, zeigt das grandiose Bilderbuch „Geh weg, du Problem!“. Seine Botschaft: Mit Ruhe, Mut und frischem Blick lösen sich viele Probleme einfach auf. Ok, manchen muss man sich zuwenden. Manche muss man lösen. Doch bei vielen hilft: „Nicht füttern! Nicht streicheln! Sei klug, halt Dich fern.“ Nach einem Schläfchen verschwinden sie gern. Auch drüber reden hilft furchtbar gut. Und mit anderen zusammen, wächst dann der Mut.

Hier ist alles bunt: Monster, Räume, Kinder

„Geh weg, du Problem!“ von Rachel Rooney und Zehra Hicks

Die mutmachenden Verse von Rachel Rooney reimen sich durch Zehra Hicks‘ bunte Illustrationen. Und hier ist alles bunt: Monster, Räume, Kinder. „Geh weg, du Problem!“ ist ein Paradebeispiel für unbeschwerte Diversität in Kinderbüchern. Denn Probleme hat jede*r. Egal welche Hautfarbe er oder sie hat. Das Kind im Rollstuhl hat welche, genauso wie die Kids mit dem Ball.

Ich bin ganz hin und weg. Die Kinder hier sind Kinder – nicht Jungs oder Mädchen. Farben und Formen gehören jedem.

Ok, die Mama ist von der Vielfalt und der Diversität begeistert. Chef (7) und Vizechef (fast 4) fällt nichts Besonderes auf. Und auch das begeistert die Mama.

Geh weg, du Problem! Ich bin nicht allein!!!

Ganz wichtig finde ich die Botschaften des Buches. Bleib ruhig. Schau Dir die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel an. Hab Verständnis für die Probleme von anderen. Auch, wenn Du darin gar kein Problem sehen solltest. Und besonders: Rede über Probleme. Du bist nicht allein!

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„Ruckzuck weggewischt!“-Bücher von Illustratorin Christine Thau

Ruckzuck Weggewischt-Bücher von arsEdition

Leute, wir sind begeistert! Zahlreiche Vorschulblöcke und Rätselhefte zogen schon in diesen Haushalt ein. Geschenkt von Omas, Tanten, Nachbarn und Erzieherinnen. Keines begeisterte den Chef. Bis uns Illustratorin Christine Thau auf ihre „Ruckzuck weggewischt!“-Bücher von arsEdition aufmerksam machte.

Kaum zeigte ich meinen Jungs die beiden Hefte, saßen sie schon am Tisch. Fummelten die Stifte vom Einband und legten sofort los. Der Chef (7) verliebte sich in die „Tierkinder“, der Vize (3) bekam bei den „Drachen“ glänzende Augen. Perfekt! Die nächste halbe Stunde verbrachten sie rätselnd und knobelnd friedlich im Wohnzimmer. Welch eindeutigeres Zeichen könnte es geben, wie gut die Hefte ankamen?

Schwingübungen, Labyrinthe, Such- und Sortierspiele

Dem pedantischen Chef gefiel es außerordentlich, dass sich alles Gemalte wieder rückstandslos wegwischen lässt. Sonst hat er immer Sorge etwas Falsches zu schreiben. Selbst mit Bleistift. Doch bei den „Ruckzuck weggewischt!“-Büchern bleibt wirklich nichts zurück. Die Striche lassen sich selbst mit einem trockenen Taschentuch, den Fingern oder dem T-Shirt-Ärmel (Argh!!!) wegwischen. Da frohlockt mein kleiner Perfektionist.

Die Rätsel an sich sind für meinen Zweitklässler eigentlich schon zu einfach. Über Schwingübungen, Labyrinthe, Such- und Sortierspiele ist er eigentlich schon rausgewachsen. Dennoch malt er gerne in den Heften und nimmt sie immer wieder zur Hand.

Zauberbücher für Schnappschuss-Momente

Ganz besonders verzauberten mich meine Kinder (und die Hefte) aber beim ersten Ausprobieren. Als der Große sich zu seinem kleinen Bruder setzte und mit ihm zusammen im „Drachen“-Heft arbeitete. Denn wenn der Chef schon einen Tick zu groß für die Aufgaben ist, so ist der Vize noch einen Schlag zu klein.

Doch was staunte ich als mein kleiner Lesemuffel sich für seinen Bruder abmühte, um die Aufgabentexte zu entziffern. Und wie groß war die allgemeine Freude, als er es schaffte. Wie großartig! Dieses Bild – wie meine Jungs dort saßen, gemeinsam über die Bücher gebeugt – werde ich noch lange in meinem Herzen tragen. Es sind richtige Zauberbücher!

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