„Panda-Pand: Wie die Pandas mal Musik zum Frühstück hatten“ von Saša Stanišić und Günther Jakobs

Zum heutigen bundesweiten Vorlesetag stelle ich Euch ein ganz famoses Kinderbuch vor. Das erst durchs Vorlesen seinen kompletten Charme entfaltet. Perfekt für gemeinsame Lesezeit.

Das Kinderbuch „Panda-Pand: Wie die Pandas mal Musik zum Frühstück hatten“ von Saša Stanišić und Günther Jakobs in einem Haufen Laub liegend

Nicht-Peter hat ein Ohr, das größer ist als das andere. Außerdem ist er immer mittelmäßig gelaunt. Er mag bedächtiges Bodenturnen, Kurz-mal klettern und Bambus. Wie alle Pandas. Davon isst er jeden Tag richtig viel. Aber eines morgens hörte er plötzlich einen Ton im Bambus. Wuh!

„Keinen schönen Ton oder so, aber hey: Hast du dein Leben lang Bambus gegessen ohne Ton, dann muss der erste gar nicht schönklingen, um so richtig spannend zu sein.“

Nicht-Peter erforscht den Ton. Entdeckt schöne Töne, wilde Töne; gemütliche, schwindelige, hohe, laute, müde Töne.

Und wer so was tolles wie einen Ton entdeckt, der will das anderen natürlich zeigen. Und selbstverständlich sind auch Nicht-Gerhard und Nicht-Olivia ziemlich krass beeindruck von den Pflötentönen. Bald schon wackelt der Bambuswald im Takt der Panda-Pand.

Ein anarchischer und doch sehr lehrreicher Spaß

Rückseite des Kinderbuches „Panda-Pand: Wie die Pandas mal Musik zum Frühstück hatten“ von Saša Stanišić und Günther Jakobs

„Panda-Pand“ des deutschen Buchpreisgewinners Saša Stanišić rockt das Kinderzimmer. Nicht-Peters Geschichte ist genauso wild und kreativ erzählt wie dessen Musik. Voller Witz und Wortneuschöpfungen. Eine Herausforderung für Vorleser und Erwachsenen-Attitüde. Ein anarchischer und doch sehr lehrreicher Spaß.

Denn auch wenn der Text Blödelquatsch gesättigt über die Seiten rauscht, entdecken wir doch reichlich Fakten. Übers Pandaleben. Und in Stanišić’ einnehmenden Nachwort auch übers Pandasterben.

Die frechen Illustrationen von Günther Jakobs unterstreichen den Witz der Worte vortrefflich.

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„Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros

Das Bilderbuch „Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros in Laub liegend mit einem rosa Faden, der sich hin und her windet

Brrr, ist das kalt da draußen! Zeit, die Mützen und Schals rauszusuchen. Oder auch flott noch etwas Warmes zu stricken. So wie Frank. Der hat sich eine himmelblaue Bommelmütze gestrickt. Und seinem besten Freund Bert einen herrlich kuschligen, pinken Schal. Damit ist ihnen muckelig warm, während sie ihr Lieblingsspiel spielen: Verstecken.

Bert denkt, er wäre darin richtig gut. Doch…naja! Sein Freund findet ihn immer sehr schnell. Der Bär meint, es läge nur daran, dass er nie genug Zeit habe. Und da Frank ein guter Freund ist, zählt er bis hundert. Um Bert eine Chance zu geben.

Als der Fuchs fertig gezählt hat und die Augen öffnet, entdeckt er jedoch sofort eine Spur. Die ihn schnurstracks zum Versteck seines Freundes führt. Aber – wie gesagt – Frank ist ein wirklich guter Freund… 😊

Spielt mit unseren Erwartungen

Rückseite des Bilderbuches „Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros

Nach „Der Koffer“ war mir klar, dass ich alle Bücher von Chris Naylor-Ballesteros lesen muss. Zu beeindruckt lies mich das schlichte, einprägsame Bilderbuch über Fremdenfeindlichkeit und Toleranz, Flucht und Ankommen zurück. Und auch wenn „Frank und Bert“ offensichtlich ein weniger schweres Thema behandelt, es geht genauso zu Herzen. Lädt genauso zum Gespräch ein.

Denn die einfach wirkende Illustration, die stereotyp besetzten Protagonisten spielen mit unseren Erwartungen. Der schlaue Fuchs entpuppt sich als einfühlsamer Freund. Der behäbige Bär hat es vielleicht doch faustdick hinter den Ohren. Frank und Bert sind damit sehr menschlich – vielschichtig und eigen.

Der neonpinke Faden, der sich durch die Geschichte zieht, bricht nebenher Klischees. Ebenso wie der strickende Frank. Ganz selbstverständlich, ganz unbeschwert. Herzerwärmend und frisch.

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„Hoffnung“ von Corrinne Averiss und Sébastien Pelon

Das Bilderbuch „Hoffnung“ von Christine Naumann-Villemin und Grégoire Mabire umgeben von Efeu

„Komet war Finns bester Freund.“

Der Hund rannte mit ihm durch den Park. Oder sah ihm beim Spielen zu. Doch eines Tages wollte er all das nicht mehr. War krank. Musste in die Tierklinik. Finn durfte nicht bei Komet bleiben. Verkroch sich zu Hause in sein Spielzelt.

„Und Tränen stiegen ihm in die Augen.“

Doch Finn ist nicht alleine. Sein Papa kuschelt sich zu ihm ins Zelt. Mit einer Taschenlampe. Weiß auf Finns Frage, was sie tun könnten, eine Antwort. Sie können hoffen. Weil:

„Hoffnung ist das kleine Licht, dass immer anbleibt, auch wenn rundherum alles dunkel ist.“

Und Finn hofft. Beim Abendessen. In der Badewanne. In der Nacht. Mit der Taschenlampe in der Hand und dem Mond am Nachthimmel. Hofft so dolle, dass die ganze glitzernde Hoffnung bei Komet ankommt. Als Komet wieder nach Hause kommt, ist die Welt wieder in Ordnung.

Mit Hoffnung ist alles etwas weniger schlimm

Rückseite des Bilderbuches „Hoffnung“ von Christine Naumann-Villemin und Grégoire Mabire

Christine Naumann-Villemin vermittelt in ihrem hoffnungsvollen Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren, wie schwer es ist, nichts tun zu können. Dass es ok ist, traurig zu sein. Dass es leichter ist, wenn man hofft. Das Bild des Lichtes in der Dunkelheit ist eingängig und verständlich.

Die Illustrationen von Grégoire Mabire fangen das Lichtthema großartig ein. Zeigen einfühlsam die innige Freundschaft zwischen Kind und Hund. Beleuchten herzerweichend Finns Gefühle und Bedürfnisse. Aber auch seine starke Beziehung zu seinen Eltern. Besonders zu seinem Vater.

Denn der Papa ist es, der hier tröstet. Der Komet mit Finn zur Tierklinik bringt. Der seinem Sohn Hoffnung gibt. Mit ihm kuschelt. Über Gefühle redet. Und Schürze tragend das Essen bereitet. Dass ein Vater bei der Care-Arbeit gezeigt wird, das finde ich großartig!

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„Wer ist Malala Yousafzai“ von Dinah Brown

Das Kinderbuch „Wer ist Malala Yousafzai“ von Dinah Brown auf Efeu liegend

Als kleines Mädchen wollte Malala Ärztin werden. Doch als sie zehn Jahre alt war, begann in Pakistan ein Krieg. Die Taliban übernahmen das Swat-Tal in dem Malala lebte. Und plötzlich durften Mädchen nicht mehr zur Schule gehen. Aber Malala ging weiter in die Schule. Wollte unbedingt lernen.

Außerdem redete sie über das, was geschah. Sprach mit Reportern. Wurde berühmt. Auch die Taliban erfuhren von ihr. Versuchten sie zu töten. Scheiterten. Und Malala kämpft noch heute für die Rechte aller Kinder.

Ins kalte Wasser geworfen

Das alles erfahren wir schon im ersten Kapitel der kindgerecht aufgemachten Biografie. Nachdem die ersten Zeilen jungen Leser*innen viel Identifikationspotenzial bieten, fühlt sich Malala Yousafzai Geschichte direkt nah an. Der Bruch vom normalen Schulkind zum unterdrückten Mädchen fühlt sich unwirklich an. Erst muss sie dieselben schulischen Herausforderungen meistern, wie jedes Schulkind. Dann darf sie plötzlich nichts mehr. Kämpft. Wird zur Heldin. Das ist krass.

In der Einführung ins kalte Wasser geworfen, geht es in den folgenden Kapiteln gemächlicher zu. Wir lernen Malala Yousafzai kennen. Erfahren die Hintergründe. Lesen von der Geschichte ihrer Eltern, ihrem Glauben und ihrer paschtunischen Kultur. Von ihrer Geburt, ihrem Familienleben und ihrem Vater. Der sie förderte. Der sie in seiner Schule lernen ließ. Und der mit einem Fernseher die Welt nach Hause brachte.

Was für ein beeindruckendes Mädchen!

Rückenansicht der Biografie „Wer ist Malala Yousafzai“ von Dinah Brown

Wir erfahren, was der Einzug der Taliban ins Swat-Tal bedeutete. Wie drastisch sich das Leben wandelte. Wie gefährlich es wurde. Nicht nur für Mädchen. Und wir lesen darüber, wie mutig Malala mit Reporten sprach. Davon, dass sie mit gerade elf Jahren einen Blog für die BBC schrieb. Der ganzen Welt berichtete. Berühmt wurde. Davon, dass sich die Zeiten besserten. Dass fast so etwas wie Normalität einkehrte. Bevor ein Taliban Malala ins Gesicht schoss.

Sie überlebte. Verlor nicht ihren Mut. Hielt eine mitreißende Rede vor den Vereinten Nationen. Veröffentlichte ein Buch. Gewann den Friedensnobelpreis.

Die Biografie „Wer ist Malala Yousafzai“ beeindruckt. Klärt auf. Inspiriert. In einfachen Sätzen, deutlich und wiederholend, holt sie das Zielpublikum sehr gut ab.

Zwischendurch erklären Spezialseiten Themen, die angesprochen wurden. Erläutern den Islam; stellen das paschtunische Volk vor. Die Geschichte von Malalas Namenspatronin Malalai von Maiwand. Oder wer Rumi. Mutter Teresa und Mahatma Gandhi waren. Was BBC und Uno sind.

Gerade jetzt kämpfen sie. Wir müssen hinschauen!

Das reichbebilderte Sachbuch richtet sich an Kinder ab acht Jahren. Doch auch ich habe viel gelernt. Malalas Mut und Tatkraft imponieren mir sehr. In dem Wissen, dass noch immer starke Mädchen und Frauen gebraucht werden, empfehle ich dieses Buch von Herzen.

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Kuschelflosse 7: „Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ von Nina Müller

Das Vorlesebuch "Kuschelflosse - Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ von Nina Müller an einen Regenbogendelfin gelehnt auf einem flauschigem, naturfarbenen Kissenliegen

Gleich soll sie verlost werden. Die größte Seeigel-Sahnetorte der Welt. Ganz Fischhausen versammelt sich vor der Konditorei „Süßes Glück“. Alle warten gespannt auf den großen Moment. Auch Fellfisch Kuschelflosse, Seebrillchen Sebi, Schwimmerdbeere Emmi und Herr Kofferfisch warten seit Wochen auf diesen Moment.

Doch, oh weia! Herr Kofferfisch rumpelt aus Versehen Kuschelflosses Glückbringer entzwei. Um seinen arg betrübten Freund zu trösten, will er ihm ganz schnell Ersatz beschaffen. Also landet die Truppe im Krimskramsladen. Wo Herr Kofferfisch eine geheimnisvolle Glücksdose findet. Mit der kann bei der Verlosung nichts mehr schief gehen! 😊

Tatsächlich enthält die Dose eine glücksbringende Überraschung: Einen höchst seltenen und enorm schüchternen Glücksflutsch. Ob der kleine Glücksdrache wirklich Glück bringt? Und was ist das überhaupt, dieses Glück?

Flauschig-fluffig und lehrreich

Im siebten Abenteuer der Fischhausener Freunde dreht sich alles um große Erwartungen. Um Vorfreude und Wünsche. Aber auch um Einfühlungsvermögen und Verständnis. Zusätzlich ist das Mogeln Thema. Was es in anderen auslöst. Wie man damit umgehen kann, wenn man jemanden beim Schummeln erwischt.

Ausschnitt einer Innenseite des Vorlesebuches „Kuschelflosse: Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ von Nina Müller
Kuschelflosse Band 7: „Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ von Nina Müller

Für mich ist es wieder eine absolut lehrreiche Geschichte. Dabei flauschig-fluffig. Ohne Zeigefinger. Dafür mit viel Niedlichkeit. Und Sahnetorte. 😉

Chef (9) und Vizechef (5) mögen „Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ sehr. Der Große fühlt sich in Kuschelflosses Clique noch immer wohl. Das Vorschulkind fühlt sich immer wohler. Ist im besten Kuschelflosse-Alter.

Kuschelige Vorlesemomente

Rückseite von Kuschelflosse Band 7: "Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ von Nina Müller

Wir genießen die Vorlesemomente mit allen zusammen auf dem Sofa lümmelnd. Stecken die Nasen in die Blätter mit ihren wundervollen Wuselbildern. Entdecken alte Bekannte. Freuen uns über neue. Sind ganz vernarrt in den zuckersüßen, traurigen Glücksflutsch. Genießen die Momente, in denen unsere Unterwasserfreunde über sich hinauswachsen.

Nächste Woche erscheint schon Band 8 der blubberfrischen Reihe. „Das kurios komische Klimbim-Kliff“ verspricht ein spukiges Urlaubsabenteuer. Hach, was freuen wir uns auf üsselige Herbstnachmittage auf unserer Couch!

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„School of Talents 1 – Erste Stunde: Tierisch laut!“ von Silke Schellhammer

Das Kinderbuch „School of Talents 1 - Erste Stunde: Tierisch laut!“ von Silke Schellhammer vor einer alten Backsteinmauer

Alva hört Tiere. Immer! Egal wo sie ist. Egal zu welcher Zeit. Immerzu und immer laut. Laut und deutlich. Ja, deutlich. Denn Alva versteht sie. Versteht Ameisen, Vögel, Katzen und Fische. Es macht sie wahnsinnig. Vor allem, weil ihr natürlich niemand glaubt. Um die Stimmen endlich los zu werden, würde Alva alles tun.

Zwar ist sie skeptisch, als sich ihr gruseliger Onkel Thomas als gedankenlesender Direktor einer ganz speziellen Schule offenbart. Doch ergreift sie ihre Chance. Denn auf Onkel Thomas Schule lernen talentierte Kinder wie Alva, mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Schnell will sie lernen, was es zu lernen gibt. Um endlich ein normales Leben zu führen.

Das Rätsel der Infotafel

Nach einigen Startschwierigkeiten hat Alva es aber gar nicht mehr so eilig nach Hause zu kommen. Viel lieber will sie das Rätsel der Infotafel knacken. Ist es wirklich Quatsch, wie alle sagen? Oder führt es tatsächlich zu einem Schatz? Der wäre dringend nötig, denn die Schule scheint Probleme zu haben.

Ihre neuen Freunde Mala, Til und Jonas stehen ihr bei diesem Abenteuer bei. Auch sie haben Talente. Können Wasser beeinflussen. Winzig klein werden. Oder sich in einen Vogel verwandeln. Endlich ist sie kein Freak mehr. Dass sie ihre Fähigkeit nicht im Griff hat, ist auch gar nicht mehr so tragisch. Das haben die anderen nämlich auch nicht. 😉

Wir sausten durch die Kapitel

Rückseite des Kinderbuches „School of Talents 1 - Erste Stunde: Tierisch laut!“ von Silke Schellhammer

Zugegeben, wir sind spät auf den Zug gesprungen. Als der erste Band der „School of Talents“ zu uns fand, war der dritte schon längst auf dem Markt. Doch als wir einmal angefangen hatten, gab es kein Halten mehr. Der flotte Schreibstil und die humorvollen Wendungen rissen uns mit. Die sympathische Protagonistin und die atmosphärischen Illustrationen hatten es uns angetan. Wir sausten durch die kurzen Kapitel.

Chef (9) und Vizechef (5) verstanden Alvas Ängste gut. Anders zu sein ist hart. Gleichzeitig beneideten sie das Mädchen um ihre Gabe. Und auch um die Einladung in dieses besondere Internat.

Zwar erfahre ich täglich, welch wundervollen Talente meine Jungs haben. In ihrer Fantasie fliegen und zaubern sie. Können Gedankenlesen und magische Düfte mischen. Doch wie großartig wäre es, wenn auch sie von einem Talentscout gesagt bekämen: Ihr habt recht. Alles ist wahr. Kommt, ich bring es Euch bei.

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„Die Erfinderbrüder und die Erbsmöhrika-Pflanze“ von Johanna von Vogel

Endlich feierten meine Jungs Wiedersehen mit den sympathischen Chaosbrüdern. Äh…Erfinderbrüdern. Im letzten Jahr durften wir bestaunen, wie sie den Superduperkleber erfanden. In diesen Jahr waren wir dabei, als sie die superduper-schnellwachsenden Erbsmöhrika entdeckten. Und wieder hatten wir jede Menge Spaß.

Das Kinderbuch „Die Erfinderbrüder und die Erbsmöhrika-Pflanze“ von Johanna von Vogel vor einer alten Backsteinmauer

Die Geschichte für Kinder ab fünf Jahren beginnt rasant. Denn es stellt sich heraus, dass Kasimir und Kurt mit ihren Rasen-Skiern die Tomatenpflanzen von Omi Ottilie ruinierten. Dabei wollte die alte Dame mit denen am Junges-Gemüse-Wettbewerb teilnehmen. Preisgeld und Ruhm gewinnen. Wie jedes Jahr. Die liebe Nachbarin ist arg betrübt. Was bei den beiden Jungs ein seltsames, bisher unbekanntes Gefühl auslöst: Ein schlechtes Gewissen.

Um dieses schnell zu vertreiben, erfinden sie prompt eine Alternative. Eine Pflanze, an der gleich drei Gemüse auf einmal wachsen. Und das auch noch mega schnell. Ob da alles gut geht?

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„Tierisch gute Freunde“ von Sy Montgomery & Rebecca Green

Das Bilderbuch „Tierisch gute Freunde“ von Sy Montgomery & Rebecca Green vor einer alten Backsteinmauer

Naturforscherin und Bestseller-Autorin Sy Montgomery schreibt einfühlsame biographische Tiergeschichten. Romane für Erwachsene. Wie „Rendezvous mit einem Oktopus“. In ihrem Bilderbuch „Tierisch gute Freunde“ erzählt sie nun auch Kindern ab vier Jahren von den Lehrern, die ihr am meisten beibrachten: Den Tieren.

Von Rebecca Green zauberhaft illustriert berichtet Montgomery, wie sie schon als kleines Mädchen von Tieren lernte. Erst war es ihre Hündin Molly, die ihr beibrachte Augen und Ohren offen zu halten. Als junge Frau zeigten ihr Emus im australischen Busch, welchen Weg ihr Leben nehmen sollte. Von Gorillas in afrikanischen Bergen lernte sie, „wie wichtig es ist, das Revier des anderen zu achten.“

Nicht aufgeben und verzeihen können

Rückseite des Kinderbuches „Tierisch gute Freunde“ von Sy Montgomery & Rebecca Green

Tiger, Löwen, Haie, Piranhas und Zitterale nahmen ihr die Angst. Der Kasuar im australischen Dschungel lehrte sie Geduld. Und dass es sich lohnt, nicht aufzugeben. Ein Schwein brachte ihr bei, wie glücklich eine Familie machen kann. Und „Hyänen waren der beste Beweis, dass nicht alles stimmt, was die Leute dir erzählen.“

In Südamerika zeigte ihr eine Tarantel, dass im „Herzen für alles Platz sein kann“. Sie schloss Freundschaft mit einer Oktopusdame und verzieh einem Hühner raubendem Wiesel. Nahm Abschied von alt gewordenen Begleitern und ließ sich auf neue ein. Denn „auch in dunklen Zeiten kann schon hinter des nächsten Ecke ein wunderbarer neuer Lehrer auf dich warten…“

Ein besserer Mensch durch tierische Lektionen

Montgomerys Erfahrungen zeigen, wie viel wir von den wundervollen Wesen um uns herum lernen können. Voller Herzenswärme schildert sie wahrlich lehrreiche Lektionen. Welche sie allesamt von Tieren lernte. Lektionen, die sie zu einem besseren Mensch machten. So lautet übrigens auch der Originaltitel: ‎“Becoming a Good Creature“. 😉

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„Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier

Das Bilderbuch „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier vor einer roten Backsteinmauer

Wie gerne wären wir zur Zeit am Meer. Doch leider verzögert sich die Fertigstellung unseres Chez-Nous immer mehr. Alles dauert länger. Alles wird teurer. Und so versuchen wir Großen möglichst viel Geld zu verdienen. Während Chef und Vizechef spannende Ferienangebote nutzen. Oder auch einfach mal chillen.

Doch ganz ohne Urlaub geht es nicht. So träumen meine Jungs und ich uns weg. Mit Hilfe von Büchern. Unter anderem mit dem Bilderbuch „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“.

Wenn einer eine Reise tut…

Im verschneiten Wald ist es Wolf ganz schrecklich langweilig. Was soll er bloß tun? Da kommt ihn eine Idee! Er macht sich auf eine Reise um die Welt. Denn er hat immer schon davon geträumt, andere Länder zu sehen. Sein Weg führt in von Paris über England nach Italien. Von dort nach Ägypten und Kenia. Weiter geht es über Madagaskar und Nepal nach China bis Australien. Bevor es wieder nach Hause geht, besichtigt er Rio, New York und Quebec.

Ausschnitt einer Seite aus dem Bilderbuch „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier

Er schreibt Postkarten an seine Freunde. Genießt Kaffee und Croissant in einem Straßencafé. Trifft die Queen. Gondelt über Venedigs Kanäle. Entkommt im Schatten der Pyramiden einem Krokodil. Braust mit einem Jeep über die Afrikanische Steppe. Entdeckt tauchend eine exotische Unterwasserwelt. Macht Urlaubsbekanntschaften, feiert Karneval und noch allerhand mehr.

Jeder sollte eine Weltreise machen

Rückseite des Bilderbuches „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier

Wolf kommt wirklich weit rum. Und es macht großen Spaß ihn zu begleiten. Dabei lernen wir eine Menge. Über Gepflogenheiten anderer Länder, Nationalgerichte und Geografie an sich. Dass es hin und wieder zu Missverständnissen kommt, beschert herrliche Kichermomente. Auch die Yeti-Dame, die einen Narren an Wolf gefressen hat, brachte uns zum Lachen.

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„Die Geschichte von Mo“ von Dorothee Schwab und Stefan Karch

Das Bilderbuch „Die Geschichte von Mo“ von Dorothee Schwab und Stefan Karch auf Sand liegend, drumherum Steine und kleine Äste als Bild angeordnet

„Jeden Tag, wenn die Sonne hinter dem Hügel hervorblitzt, geht Mo los.“

Jeden Tag geht sie den gleichen Weg. Kennt ihn genau. Doch heute hält sie inne. Schaut auf den Boden. Entdeckt ein Schneckenhaus. Hört eine Stimme. Macht sich auf. Auf zum Meer. Nimmt den anderen Pfad. Landet in einer anderen Geschichte. Genießt das Meer. Vielfältigste Eindrücke. Um endlich wieder heim zu kehren. Und:

„Auf dem Weg zurück wirkt für Mo alles strahlender und frischer als je zuvor.“

Rückseite des Bilderbuches „Die Geschichte von Mo“ von Dorothee Schwab und Stefan Karch

„Die Geschichte von Mo“ überrascht mit surrealem Verlauf und erstaunlicher Optik. Da abenteuert sich ein Kind auf seinem Alltagsweg in andere Welten. Versinkt in Details. Im Wesentlichen. Kommt erfrischt und achtsam zurück in den Alltag.

So weit und offen Mos Gedanken vom Weg abschweifen, so real und konkret wirken die Materialien der Collagen. Steine, Linsen, Äste, Pappe, Reis… Ein faszinierender Kontrast.

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