„Ich und meine Chaos-Brüder 3: Beste Party aller Zeiten“

Ich und meine Chaos-Brüder – Beste Party aller Zeiten

Ja, das lief nicht optimal. Beim Streit mit Ben landen irgendwie die Haferflocken mitten in Mamas Gesicht. Und dann trödelt Papa auch noch rum, obwohl Mama zur Arbeit muss. Doch deswegen muss sie doch nicht sooo schlecht drauf sein! Na gut, vielleicht liegt es daran, dass sie bald 40 Jahre alt wird. Und nicht feiern will.

Nicht feiern? Das geht ja mal gar nicht! Also plant Bela mit seinen Brüdern eine mega coole Überraschungsparty. Denn auch wenn sein großer Bruder Henry sich immer Belas Turnschuhe leiht und sein kleiner Bruder Ben dauernd sein Lieblingsmonster moppst: Wenn’s darum geht eine Party zu schmeißen, halten die drei Chaos-Brüder zusammen.

Chaos-Brüder in typisch, stereotyper Jungswelt

„Beste Party aller Zeiten“ ist schon der dritte Band von Sarah Welks „Ich und meine Chaos-Brüder“-Reihe. Für uns war es allerdings der Erste. Was grundsätzlich kein Problem war. Denn in der typisch, stereotypen Jungswelt der Reihe fanden wir uns flott zurecht. Im ersten Kapitel stellt Bela (der Mittlere) seine Familie und deren Grundstimmung nebenbei vor, während er das aktuelle Geschehen schildert. So kamen wir wunderbar fluffig bei den Brüdern an.

Bei den drei Jungs fühlte sich mein Chef (7) wohl. Die Wortgefechte und Ideen der Drei fand er ziemlich lustig. Da lachte er viel. Die Zankereien ließen ihn dagegen ziemlich nachdenklich zurück. Meinte im Nachgang, wie schade er es findet, dass sich die Brüder so viel zoffen. Die Großen müssten doch auf die Kleineren Acht geben. Diese Bedenken milderten seinen Spaß am Buch aber nur wenig. Die Idee, für Mama eine Überraschungsparty zu veranstalten, fand er großartig. Ich freu mich jetzt schon auf meinen nächsten Geburtstag…

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„Mein großes Buch – Dinosaurier“ von Natasha Durley

Mein großes Buch – Dinosaurier (arsEdition)

Dinosaurier! Kaum ein Kind kann sich ihrer Faszination entziehen. Die Urzeit-Tiere sind einfach zu spannend; zu groß; zu anders. Für zukünftige Paläontologinnen und Paläontologen ab drei Jahren ist das Pappbilderbuch „Mein großes Buch – Dinosaurier“ ein wunderbar bunter Einstieg ins Thema.

Illustratorin Natasha Durley packte die riesigen Doppelseiten picke packe voll mit kunterbunten Riesenechsen. Dabei sind die Dinos kindlich-sinnig sortiert. Mal geht es um Hörner, mal um Zähne. Dann wieder um Schnäbel, Panzer oder Kopfschmuck. Eine Seite widmet sich den Flugsauriern. Eine andere den Wasserwesen. Und die letzte präsentiert uns urzeitliche Säugetiere.

Kurze, luftige Sachtexte erklären knapp, wozu Hörner und Hauben vermutlich gut waren. Wie lang die Zähne des T-Rex waren. Und was es mit den langen Hälsen auf sich hatte. Auf jeder Seite gibt es eine Suchaufgabe, so dass die Dinos ganz genau unter die Lupe genommen werden. Und natürlich steht bei jedem der über 200 Dinos sein lateinischer Name.

Bonbon-bunte Dinos

Mein großes Buch – Dinosaurier (arsEdition)

Ich bin froh, dass mein Dreijähriger sich bisher nicht sonderlich für die Namen der einzelnen Dinos interessierte. Denn da komme ich beim Vorlesen schon sehr ins Straucheln. Mein Vize macht sich lieber auf die Suche nach der Echse mit dem Horn auf der Nase. Oder dem Dino mit den pinken Flügeln. Da sucht er mit enormer Ausdauer und staunt dabei über all die anderen Dinos, die er entdeckt.

Das Buch geht sachlich nicht sonderlich in die Tiefe. Der Fokus liegt auf den Bonbon-bunten Dinosaurier-Bildern. Und die machen selbst dann Spaß, wenn man nicht der größte Dino-Fan ist.

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„Agentin Yeshi“ von Gabriela Kasperski

„Agentin Yeshi“ von Gabriela Kasperski
„Agentin Yeshi“

Die Herbstferien verbrachte die zehnjährige Yeshi bei ihrem Herzpapa in London. Dort lebt er seit einer Weile. Tja, und da verlor Yeshi ihren Papa in der Tube-U-Bahn. Doch dann fand sie ganz allein zum London Eye. Da wollten sie nämlich hin. Ganz agentenmäßig schaffte Yeshi das. Traf ihren Papa und alles ging gut.

Zurück in der Schweizer Großstadt muss sie nun all ihre Agentenkräfte mobilisieren. Denn die neue Klassen-Queen Liv meint, Prinzessinnen wären alle weiß. Deswegen könne Yeshi mit ihrer braunen Haut auf gar keinen Fall die Hauptrolle in der Weihnachtsaufführung spielen. Das sei nun mal so.

„Agentin Yeshi“ von Gabriela Kasperski

Aber Yeshi wäre nicht Yeshi, wenn sie einfach klein beigeben würde. Nach einer gründlichen Recherche zum Thema dunkelhäutige Prinzessinnen, schreib Yeshi kurzerhand ein eigenes Weihnachtsstück. Zwar sind ihre besten Freunde gerade keine große Hilfe – Doro hat nur noch Fußball im Kopf; Lian trainiert die ganze Zeit für die Aufnahmeprüfung auf der Tanzschule… Doch Yeshi packt das. Im Yeshi-Style.

Schlaue Gedanken und kindliche Weisheit

„Agentin Yeshi“ von Gabriela Kasperski

Yeshi springt uns vom „Agentin Yeshi“-Cover entgegen. Ein wildes Lächeln im Gesicht und mit fliegenden Zöpfen. So platzt Yeshi mit ihrer Offenheit, ihren schlauen Gedanken und ihrer kindlichen Weisheit in unser Leben. In unsere Herzen. Ihrer Spontanität, Herzenswärme und sprudelndem Übermut kann man sich einfach nicht entziehen.

Ihr Flatterherz denkt von den Menschen immer das Beste und gibt auch gerne zweite Chancen. Sie ist ein glitzerluftiges Supermädchen, das alle Herausforderungen bewältigt. Mit ihrem Tanzfuß, ihrer Fantasie und letztendlich auch mit ihren Freunden.

Genau die richtige Mischung

Gabriela Kasperskis zweiter „Yeshi“-Band gefiel mir richtig, richtig gut. Fand ich den Ersten („Einfach Yeshi“) etwas zu Problem beladen, trifft der Zweite genau die richtige Mischung aus Kinderalltag, Abenteuer und Themen wie Mobbing, Alltagsrassismus und Ausgrenzung.

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„Schokuspokus 3: Das Jaguar Geheimnis“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

„Schokuspokus 3: Das Jaguar Geheimnis“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey
„Schokuspokus 3″

Amanda, Oskar, Jantje, Fiete, Lina, Kalle und Klarissa leben im Waisenhaus der fiesen Agathe Nieswurz. Doch es ist kein normales Waisenhaus. Es ist eine Schokoladenfabrik! Dr. Nieswurz zwingt die Waisen, ihre berühmte Schokuspokus-Schokolade herzustellen. Dabei ist probieren strengstens verboten.

Nachdem die Kinder den verschollenen Maya-Becher mit Glückskakaobohne gefunden und die Goldene Glücksvanille erhalten haben, suchen sie nun die restlichen fünf Zutaten für den sagenumwobenen Glückskakao. Für den kleinen Fiete ist klar: Als nächstes brauchen sie das Jaguar-Schnurrhaar.

Wie günstig, dass Direktorin Nieswurz die Kinder in den Zoo schickt. Natürlich nicht, um Tiere zu bewundern. Sondern um Schokolade zu verkaufen. Aber den Waisen gelingt es, den Zoo zu erkunden. Wobei sie auch die niedlichen Jaguar-Babys entdecken. Doch wie sollen sie nur an ein Schnurrhaar gelangen? Mit Phantasie und einer guten Idee gelingt es der Bande.

Für geübte Leseanfänger

„Schokuspokus 3: Das Jaguar Geheimnis“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey
Schokuspokus 3

Wie schon Band eins („Der geheime Kakaoklau“) und Band zwei („Wahnsinnig vanillig“) konnte Band drei den siebenjährigen Chef überzeugen. In diesem Band lernen wir die stille Lina besser kennen. Das immer traurig wirkende Mädchen enthüllt, dass sie ein sehr außergewöhnliches Lieblingstier hat: das Axolotl. Wie die Kinder ihre Freundin unterstützen und Axolotl-Dame Axa ins Waisenhaus einzieht, hat dem Großen sehr imponiert. Und auch ich war sehr gerührt.

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„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“

„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn

Mit „Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“ gelang Känguru-Schöpfer Marc-Uwe Kling ein brillantes, knackiges, anarchisch-ironisches Kinderbuch über unser digitalisiertes Familienleben. „Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ schließt an die Geschichte an. Diesmal stellt sich Opa schusselig an.

„Es waren Sommerferien. Deshalb waren wieder Oma und Opa da. Zum Aufpassen. Und inzwischen war […] klar, wer hier auf wen aufpassen musste“

Persönliche Schussel-Momente

Opa will der Oma Tee machen. Tja, und da stellt er den schicken neuen Retro-Wasserkocher eben auf den Herd. Der sieht nun mal genauso aus, wie die Wasserkessel aus Opas Kindheit. Doch leider ist es ein moderner Elektrokocher. Dessen Plastik schmilzt, wenn man ihn auf den Herd stellt. Und das qualmt dann. Und stinkt.

So flüchten Kinder und Großeltern in den Garten. Stellen sich den Eltern. Erzählen vom Missgeschick. Nach und nach fällt jedem ein persönlicher Schussel-Moment ein. Zum Beispiel Mama. Die packte den Wasserkocher mal in die Spülmaschine. Papa kochte mal Milch in ihm. Dafür eignet der sich nicht. Für Würstchen übrigens auch nicht!

Während das Haus lüftet verbringt die Familie einen wunderbaren Tag im Garten. Alle zusammen genießen sie die geschenkte Zeit an der frischen Luft. Bis in die Nacht hinein.

Streichelt meine vergessliche Mama-Seele

„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn
Rückenansicht

„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ ist ein gelungener zweiter Band. Kling schafft es Verständnis für vergesslich werdende Großeltern zu wecken. Und für unser aller Alltagsachtlosigkeiten. Das streichelt vergessliche Mama-Seelen. Und es beruhigt ein wenig. Vielleicht auch Großeltern, die das Buch vorlesen. Denn: Auch junge Menschen sind vergesslich. Nicht jede Unbesonnenheit muss ein Zeichen von Demenz sein. Denn auch wenn Opa immer wieder mal etwas verdaddelt, den anderen geht es ähnlich.

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„Jetzt bestimme ich, ich, ich!“ von Juli Zeh und Dunja Schnabel

"Jetzt bestimme ich, ich, ich!" von Juli Zeh und Dunja Schnabel

Anki beschließt an ihrem siebten Geburtstag, dass sie jetzt groß ist. Denn groß sein bedeutet, selbst bestimmen zu können. Tja, wenn Anki bestimmen darf, will ihr kleiner Bruder das auch. Doch Mama und Papa wollen weiterhin sagen, wo es lang geht.

So herrscht bei Familie Wiefel nur noch Streit. Das Vertragen kommt zu kurz. Genauso wie das Abendessen. Zu mehr als Käsebroten fehlt der Familie einfach die Zeit und die Kraft. So kann es nicht weiter gehen.

Also probieren sie verschiedenste Szenarien durch – vom Bestimmer-Karussell über eine „Jeder-bekommt-was-er-will“-Phase bis zur Wahl einer Regierung. Irgendeinen Haken gibt es bei jedem System. Egal ob einfach die Zeit fehlt alle Wünsche zu erfüllen oder man trotz nächtelanger Diskussion keinen gemeinsamen Nenner findet. Am Ende einigen sich die Wiefels auf eine demokratisch gewählte Regierung auf Zeit. Damit machen sie eigentlich ein ganz gutes Geschäft.

Sind wir nicht alle ein bisschen Wiefel?

"Jetzt bestimme ich, ich, ich!" von Juli Zeh und Dunja Schnabel
Rückenansicht

Wir fühlten uns erwischt. Allesamt. Der Chef (7) der Viezechef (3) und ich. Manchmal sieht es bei uns nämlich sehr ähnlich aus wie bei den Wiefels. Bestimmen wollen wir alle gern. Juristin und Bestseller-Autorin Juli Zeh beschreibt in „Jetzt bestimme ich, ich, ich!“ also ganz typisches Familienleben. Mit Augenzwinkern und vielen Käsebroten. Nebenbei vermittelt sie unbeschwert und kindgerecht verschiedene Regierungsansätze und Möglichkeiten des Miteinanders.

Schlau und mit ganz viel Humor zeigt „Jetzt bestimme ich, ich, ich!“ die Tücken von Zusammenleben und Meinungsbildung. Besonders die Folgen der Auslosung von Aufgaben und das Ergebnis der territorialen Herrschaft Einzelner amüsierte meine Kinder sehr. Wer hätte gedacht, dass Politik so viel Spaß machen kann!?

Kinderlebensnah und lustig

"Jetzt bestimme ich, ich, ich!" von Juli Zeh und Dunja Schnabel

Das liegt auch an den lustigen, Kinderlebensnahen, Comic-haften Illustrationen von Dunja Schnabel. Sie fangen die Stimmung der Wiefels ganz wundervoll ein; nehmen die Pointen des Textes großartig auf. Der Dreijährige bleibt wegen dieser Bilder von vorne bis hinten am Ball. Kommentiert die Geschichte, deutet hierhin und dorthin. Klar, er versteht den Hintergrund noch nicht wirklich. Doch wenn Schildkröte Rainer-Maria plötzlich bestimmen darf, versteht auch er, dass da irgendwas schief läuft.

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„Mittagsschmaus im Hasenhaus“ von Christine Thau und Carla Häfner

"Mittagsschmaus im Hasenhaus" von Christine Thau und Carla Häfner

„Mmh, wie duftet es doch herrlich
aus dem kleinen Hasenhaus!
Mama Hase kocht für alle
einen leck’ren Mittagsschmaus.“

Doch wo sind denn alle? Mama Hase geht los, sammelt die Familie ein: Hansi, Papa, Opa, Oma und auch Onkel Heinrich. Bis endlich die ganze Familie am Tisch sitzt, „gut gelaunt, wie jeder sieht.“ Guten Appetit! ?

Schon seit Wochen will ich Euch dieses süße Pappbilderbuch von Haba vorstellen, doch im heimischen Chaos fand ich es einfach nicht. Egal wie gründlich ich suchte. Vor wenigen Tagen dann strahlte der Vizechef mich an und brachte mir das Buch zum Vorlesen. Er hatte es gebunkert. Gehütet wie einen Schatz und sich immer wieder angeschaut. Wollte nicht, dass ich es entführe, wie ich es immer mache mit Büchern, die ich noch rezensieren will.

Als der Dreijährige grinsend vor mir stand und das „beichtete“, war ich unendlich gerührt. Welch großes Kompliment an das Buch! Deswegen muss ich mich nun aber auch beeilen mit meinem Bericht. Denn wenn der Vize aus der KiTa kommt, soll er es direkt wiederbekommen.

Kleinkind-Wohlfühl-Atmosphäre

"Mittagsschmaus im Hasenhaus" von Christine Thau und Carla Häfner

Denn ich versteh ihn ja. „Mittagsschmaus im Hasenhaus“ schafft mit seinen knuffigen Illustrationen, den verspielten Mitmach-Reimen und den großen Klappen eine wundervolle, süchtig machende Kleinkind-Wohlfühl-Atmosphäre. Wenn ich vorlese, dass er der Mama beim Suppe kochen helfen soll, dann grinst der Vize und „rührt“. Wenn es darum geht, Hansi zu trösten, dann pustet er auf das weinende Hasenkind. Und wenn es darum geht, Papa wach zu kitzeln, dann kichert er voller Schalk. Die schlafende Oma im Schaukelstuhl stupst er dagegen ganz sanft an.

Das alles passiert natürlich zum größten Teil im Kinderkopf. Die Regungen, die sich im Gesicht des Vizes zeigen, sind dabei ganz vielfältig, intensiv und für ihn ganz echt. Es ist so niedlich. Und so beeindruckend!

Gefällt auch noch dem Sechsjährigen

"Mittagsschmaus im Hasenhaus" von Christine Thau und Carla Häfner

Die kulleräugigen Tiere von Christine Thau mögen meine Kinder in jedem ihrer Bücher sehr. In „Mittagsschmaus im Hasenhaus“ fallen uns neben den Hauptdarstellern noch viele andere Gäste auf: Maus und Biene, die auch gern etwas von Suppe abbekämen; Eichhörnchen und Vogel, die erschrocken auf Hansi blicken; Familie Frosch beim Mittagsschmaus; die Rennfahrermaus; die Schnecke mit dem Birnhaus und noch so viel mehr. Es gibt soviel Kleinigkeiten, soviel Nebengeschichten zu entdecken. Das hätte ich diesem kleinen Büchlein gar nicht zugetraut.

So macht es auch noch dem Sechsjährigen Freude. Dabei versucht er sich auch am Selberlesen. Zwar bringen einige der hüpfenden Verse von Carla Häfner den (sich schwer tuenden) Leseanfänger arg zum Stolpern. Doch bei den meisten klappt es schon ganz gut. Und dann ist er stolz wie Bolle. Mir machen gefallen die Reime richtig gut, so dass ich auch beim zehnten Vorlesen noch Lust auf das nächste Mal habe.

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„Schokuspokus 2: Wahnsinnig vanillig“ von Maja von Vogel und Franziska Harvey

"Schokuspokus 2: Wahnsinnig vanillig" von Maja von Vogel und Franziska Harvey
„Schokuspokus 2“

Im ersten Band der Schokuspokus-Reihe lernten wir Amanda, Oskar, Jantje, Fiete, Lina, Kalle und Klarissa kennen. Die sieben Kinder leben im Waisenhaus der fiesen Agathe Nieswurz. Doch es ist kein normales Waisenhaus. Es ist eine Schokoladenfabrik! Dr. Nieswurz zwingt die Waisen, ihre berühmte Schokuspokus-Schokolade herzustellen. Dabei ist probieren strengstens verboten.

Nachdem die Kinder den verschollenen Maya-Becher mit Glückskakaobohne gefunden haben, suchen sie nun die restlichen sechs Zutaten für den sagenumwobenen Glückskakao. Zufällig erfahren sie, dass ganz in der Nähe eine der Zutaten zu finden ist: die Goldene Glücksvanille. Auf der Jagd nach der seltenen Pflanze müssen die Kinder clever und mutig sein. Dabei wächst besonders der ängstliche Oskar über sich hinaus.

Perfekte Lesestarter-Reihe

"Schokuspokus 2: Wahnsinnig vanillig" von Maja von Vogel und Franziska Harvey

Ebenso wie schon Band eins („Der geheime Kakaoklau“) konnte Band zwei den sechsjährigen Chef überzeugen. In zwei Urlaubskuschel-Lese-Einheiten verschlangen wir die übersichtliche Episode. Nun steht Band drei dick auf der Wunschliste zum nahenden siebten Geburtstag („Das Jaguar-Geheimnis“ erschien im April). Wir werden die sympathische Schokuspokus-Bande also auch die restlichen fünf Bände begleiten dürfen. Denn der nächste Teil („Die magische Maya-Krone“) erscheint im Oktober.

Die große Schrift, die einfachen Sätze, die kurzen Kapitel, die zahlreichen Illustrationen und die übersichtliche Gesamtlänge machen Schokuspokus zur perfekten Lesestarter-Reihe (für geübte Leseanfänger ab Ende der ersten Klasse). Mein I-Dötzchen tut sich mit dem Lesenlernen sehr schwer. Doch jetzt – in den Sommerferien zwischen 1. und 2. Klasse – ließ er sich immerhin zum Mitlesen animieren. Ganze Sätze las er (fast) ohne zu murren. Ein echter Erfolg!

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Wieso? Weshalb? Warum?: Alles über Bäume

Das Sachbuch "Alles über Bäume" aus der Reihe "Wieso, Weshalb, Warum"
„Alles über Bäume“

Wie essen und trinken Bäume? Warum verlieren sie ihre Blätter im Herbst? Wie alt können Bäume werden? Immer wieder fragte mein Großer (6) uns auf unseren Corona-Ausflügen in den nahen Königsforst Löcher in den Bauch. Deswegen kam dieses Sachbuch der bekannten „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe wie gerufen.

„Alles über Bäume“ beantwortet in typischer „Wieso? Weshalb? Warum?“-Weise die Fragen des Chefs. Dabei starten wir ganz am Anfang. Finden heraus, was ein Baum ist. Wie unterschiedlich Bäume aussehen und wo sie wachsen. Dann erfahren wir, warum sie Blätter haben. Und tatsächlich auch, wie sie essen und trinken. Das Buch erklärt, warum Bäume blühen und wie aus winzigen Samen grüne Riesen wachsen.

Highlight: Klappen

Der Sechsjährige hörte sich dieses ganze Basiswissen sehr interessiert an. Entdeckte mit dem Vizechef (3) zusammen all die Zusatzinformationen hinter den zahlreichen Klappen. Diese interaktiven Elemente sind Highlights für Schul- und KiTa-Kind. Und ehrlich? Ich mag dieses „versteckte“ Wissen auch sehr. Es macht das Ganze so viel lebendiger. Weckt einfach Spaß an Sachbüchern.

Ganz lebensnah zeigt „Alles über Bäume“ wo wir Baum-Erzeugnisse in unseren Alltag finden, wofür wir Holz brauchen und warum Bäume so wichtig für uns sind. Sehr aktuell greift das Buch auch das Thema Naturschutz auf. So führt es uns z. B. vor Augen, welchen Einfluss unser Fleischkonsum auf die Abholzung des Regenwaldes hat. Oder warum es sinnvoll ist, Papier zu sparen.

Rekordverdächtig

Besonders spannend fanden die Kids die rekordverdächtigen Bäume. Dem Großen hatte es der 1000 Jahre alte Adonis angetan. Diese Kiefer steht in Griechenland und gilt als ältester Baum Europas. Der Vize war ganz fasziniert von der Würgefeige, die sich auf anderen Bäumen durchs Baumleben schmarotzt.

Die Jungs sind begeistert von diesem „Wieso, Weshalb, Warum“-Band. Für Baum-interessierte Kinder von drei bis sieben Jahren eignet es sich perfekt. Es geht nicht tief in die Details und verstrickt sich nicht in Fachwörter. Auf Fachsimpeleien zu Chlorophyll und Photosynthese verzichtet das Buch dankenswerterweise komplett. Es beschränkt sich auf gut verständliche Erläuterungen. Für mich ein absolutes Pro!

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Rüdiger Bertram: „Finns fantastische Freunde – Trollalarm und Mammuthamster“

"Finns fantastische Freunde – Trollalarm und Mammuthamster" von Rüdiger Bertram

Seit Finn dieses Fass mit diesem dicken Zauberer und diesem Chamäleon-Drachen vor die Füße knallte, ist nichts mehr wie es war. Der junge Sachensammler nahm die Besucher aus dem Land-ohne-Namen mit. Brachte Zauberer Zackarius und Kuscheldrachen Attila im Gartenschuppen unter. Freundete sich mit seiner ärgsten Sachensammel-Konkurrentin Marie-Lou an. Und legte sich mit der Herrscherin des Landes-ohne-Namen an.

Auf der Jagd nach dem mächtigen Xalabu reist die Bande zusammengewürfelter Helden (inklusive Alienforscher Schrödinger) nun der hundsgemeinen Infamia hinterher. Ins Land-ohne-Namen. Bereit es mit Trollen, Einhörnern und grausamen Unterdrückerinnen aufzunehmen.

Am liebsten in einem Rutsch verschlungen

"Finns fantastische Freunde – Trollalarm und Mammuthamster" von Rüdiger Bertram

„Finns fantastische Freunde – Trollalarm und Mammuthamster“ ist der dritte und letzte Band der Trilogie um Sachensammler Finn, Zauberer Zackarius, Drachen Attila und Göre Marie-Lou. Und endlich ist es soweit: Wir reisen ins Land-ohne-Namen. Um das Xalabu zu erobern und vielleicht auch, um Klassenfiesling Alexander zu retten.

Brauchten wir bei Band eins („Trollangriff und Einhornschinken“) und zwei („Feuerblitz und Schmusedrache“) jeweils eine kleine Weile, um mit der Geschichte warm zu werden, hielt uns beim letzten Teil nichts auf. Der Chef (6) wollte sofort weiterlesen. Am liebsten hätte er das Buch in einem Rutsch verschlungen.

Hast Du schon Band 4?

Es war aber auch spannend! Zolltrolle, grummelige Zwerge, zwergenhafte Riesen, strunzdumme Einhörner, hamsternde Mammuthamster, Vampirelfen, Drachen, Endschlachten hier, Gesangswettbewerbe da – mensch, mensch, mensch. So wunderte es mich nicht als der Chef – kaum war die letzte Seite umgedreht – hibbelig fragte: „Hast Du schon Band 4?“

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