“Der Spurenfinder” von Marc-Uwe, Johanna und Luise Kling mit Illustrationen von Bernd Kissel

Der Fantasy-Roman “Der Spurenfinder” von Marc-Uwe, Johanna und Luise Kling mit Illustrationen von Bernd Kissel

Das Spurenfindergeschäft ist ein riskantes. Weswegen sich Elos von Bergen mit seinen beiden Kindern Naru und Ada in das wohl verschlafenste Nest des Königreichs Dreibrücken zurückzieht: Friedhofen. Denn um die Zwillinge sicher aufwachsen zu sehen, verzichtet der Witwer gern auf sein vormals abenteuerliches Leben.

Doch als der Holzfäller des Dorfes am Waldrand eine schlimm zugerichtete Leiche entdeckt, steckt der Spurenfinder schnell bis zum Hals in den Ermittlungen. Zusammen mit seinen neunmalklugen Kindern.

Magisch, märchenhaft und mordern

Rückseite des Kinderbuches “Der Spurenfinder” von Marc-Uwe, Johanna und Luise Kling mit Illustrationen von Bernd Kissel

„Der Spurenfinder“ strotzt vor frischen Fantastik-Ideen. Fand ich den Namen Friedhofen für ein abgelegenes, verschlafenes Nest am Rande der Welt doch arg platt; holten Feuerdrops, die Nacht der Träume, Oma Martens, Jahrmarktattraktionen, Wandelwesen, Stimmonade und noch so viel mehr die kreativen Kartoffeln flott aus dem Feuer.

Die Verlorenen Provinzen sind mittelalterlich-magisch, märchenhaft und doch auch modern. So tragen die Dörfler völkerverbindende Namen – mal nordisch, mal südländisch oder morgenländisch und mal fantastisch anmutend. Jeder darf jeden lieben. Marotten dürfen gepflegt und das Recht auch mal persönlich frei gedeutet werden. Die Charaktere sind vielfältig in ihrem Wesen: ehrenwert und besonders; frech, vorwitzig und liebenswert; moralisch anständig bis Ränke schmiedend böse.

Das macht alles großen Spaß. Dem Mann, mir – und besonders den Kids. Chef (10) und Vizechef (7) genossen das Abenteuer der Spurenfinderfamilie sehr. Liebten die Fantasy-Welt, die frechen Zwillinge und all die verrückten Ideen und Figuren. Sie lachten mit mir zusammen immer wieder laut heraus. Und fanden die durchaus vorhandenen gruseligen Stellen weit weniger gruselig als ich. Wie so oft…

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„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“

„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn

Mit „Der Tag, an dem Oma das Internet kaputt gemacht hat“ gelang Känguru-Schöpfer Marc-Uwe Kling ein brillantes, knackiges, anarchisch-ironisches Kinderbuch über unser digitalisiertes Familienleben. „Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ schließt an die Geschichte an. Diesmal stellt sich Opa schusselig an.

„Es waren Sommerferien. Deshalb waren wieder Oma und Opa da. Zum Aufpassen. Und inzwischen war […] klar, wer hier auf wen aufpassen musste“

Persönliche Schussel-Momente

Opa will der Oma Tee machen. Tja, und da stellt er den schicken neuen Retro-Wasserkocher eben auf den Herd. Der sieht nun mal genauso aus, wie die Wasserkessel aus Opas Kindheit. Doch leider ist es ein moderner Elektrokocher. Dessen Plastik schmilzt, wenn man ihn auf den Herd stellt. Und das qualmt dann. Und stinkt.

So flüchten Kinder und Großeltern in den Garten. Stellen sich den Eltern. Erzählen vom Missgeschick. Nach und nach fällt jedem ein persönlicher Schussel-Moment ein. Zum Beispiel Mama. Die packte den Wasserkocher mal in die Spülmaschine. Papa kochte mal Milch in ihm. Dafür eignet der sich nicht. Für Würstchen übrigens auch nicht!

Während das Haus lüftet verbringt die Familie einen wunderbaren Tag im Garten. Alle zusammen genießen sie die geschenkte Zeit an der frischen Luft. Bis in die Nacht hinein.

Streichelt meine vergessliche Mama-Seele

„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn
Rückenansicht

„Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat“ ist ein gelungener zweiter Band. Kling schafft es Verständnis für vergesslich werdende Großeltern zu wecken. Und für unser aller Alltagsachtlosigkeiten. Das streichelt vergessliche Mama-Seelen. Und es beruhigt ein wenig. Vielleicht auch Großeltern, die das Buch vorlesen. Denn: Auch junge Menschen sind vergesslich. Nicht jede Unbesonnenheit muss ein Zeichen von Demenz sein. Denn auch wenn Opa immer wieder mal etwas verdaddelt, den anderen geht es ähnlich.

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„Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn

„Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn
„Das NEINhorn“

Kleine, rotze freche Einhörner avancieren bei meinen Jungs derzeit zu absoluten Lieblingstieren. War schon bei „Hector und Holunda“ das Einhörnchen Ojo unser Favorit, toppt „Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling nun alle Rekorde auf der Buchheldenskala meiner Kinder.

Superflauschig, im Herzwald geboren, auf Zuckerwatte gebettet, mit Keksen gefüttert – so lebt das schnickeldischnuckelig süße Einhörnchen. Doch will es den ganzen gezuckerten Kuschelwolken-Knuddel-Engel-Quatsch nicht. Ist bockig und zickig, sagt immer nur Nein! „Nein!“ zum Tanzen; „Nein!“ zum Regenbogenrutschen; „Nein!“ zum Seifenblasensee-Herumwutschen. Und – ach – das ganze Gereime geht dem Mini-Einhorn auch ganz gehörig auf den Senkel. Deswegen verzieht es sich. Und Tschüs!

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