Ausschnitt der Rückseite des Kinderbuches „Welt, warte! Zumindest, bis Henry und ich eine andere finden.“ von Anna Schlutter

„Welt, warte! Zumindest, bis Henry und ich eine andere finden.“ von Anna Schlutter

Der Kinder-Endzeitroman „Welt, warte! Zumindest, bis Henry und ich eine andere finden.“ von Anna Schlutter auf einem bunten Mosaik liegend

„In zehn Tagen geht die Welt unter!
Das mag jetzt vielleicht etwas drastisch klingen.
Im Grunde genommen … ist es das auch.“

Mit diesen Worten startet Brie ihre Erzählung. Gerade erfuhr die Zwölfjährige, dass ein Asteroid mit der Erde kollidieren wird. Während Vater, Mutter und große Schwester gehörig die Nerven verlieren, muss sie die Sache erst einmal verdauen.

Also lebt Brie erst einmal einfach weiter. Doch während sie mit ihrem besten Freund Henry den Dachboden der Nachbarin entrümpelt, entdeckt sie ein altes Plakat. Das den Gedanken an Parallelwelten weckt. Und die Hoffnung auf einen Ausweg aus dem drohenden Weltuntergang.

Gemeinsam machen sich Brie und Henry auf die Suche nach dem Eingang in eine Welt, die nicht zerstört werden wird. Sie begegnen auf ihren Expeditionen inspirierenden Menschen; aber auch herzlosen. Und sie erleben unglaubliche Abenteuer. Fast, wie nicht von dieser Welt.

„Vielleicht muss man gewisse Dinge erlebt, gewisse Erfahrungen gemacht haben, damit ein bevorstehender Weltuntergang einen Gefühlsausbruch verursacht. Ich kann nur dasitzen, aus dem Fenster starren, auf meine zwölf Jahre und die graue Welt, und mich fragen, ob ich diese Welt überhaupt schon genug kenne, um sie zu verlassen.“

Voller einfallsreicher, weiser und mutiger Ideen

Als Chef (10) und Vizechef (7) den Titel hörten, war klar, was wir als nächstes zusammen lesen würden. Ein Kinderbuch zum Thema Weltuntergang! Kann das sein? Die Kinder waren jedenfalls direkt Feuer und Flamme. Und „Welt, warte! Zumindest, bis Henry und ich eine andere finden.“ enttäuschte uns nicht. Voller einfallsreicher, weiser und mutiger Ideen, überraschte mich der Endzeitroman für Menschen ab zehn Jahren mit Originalität, Kinderklugheit und Lebensmut.

Ich liebe wirklich alles an diesem Buch! Die furchtlose, optimistische Protagonistin. Den umsichtigen, liebenswerten, hinter die Dinge blickenden Henry. Die irrational und doch nachvollziehbar handelnden, Rollenklischees wiedersprechenden Erwachsenen. Die löwenstarke, zielorientierte Schwester. Den überraschend plazierten Mathelehrer und den menschlichen Geistlichen, der mich nach Ewigkeiten mal wieder zum Mirabellenschnapps greifen lies.

Augen-auf-Momente und Merk-ich-mir-Sätze

Rückseite des Kinderromans „Welt, warte! Zumindest, bis Henry und ich eine andere finden.“ von Anna Schlutter

Ich liebte Haus und Dachboden und Hund von Frau Alba, sowie die alte Dame selbst. Genauso wie Monsieur Maison mit seiner Katze in seinem ganz speziellem Reich. Gedanklich, wie örtlich. Die Enten, die anderen Kinder; anwesende und abwesende Eltern; Teenager, Klassenrivalen, Fremde.

Überraschende Wendungen, kluge Worte, allumfassende Weisheiten – „Welt warte!“ quillt über vor Augen-auf-Momenten und Merk-ich-mir-Sätzen. Ist magisch und realistisch; wonnig und gruselig. Manchmal echt hart und unheimlich. Schreckt auch vor Waffengewalt, Schimpfwörtern und emotionaler Grausamkeit nicht zurück. Geht über Grenzen. Rutscht ins Glück.

Inspiriert, rüttelt, schüttelt und schreckt auf

Dabei ist nichts einfach. Nichts selbsterklärend. Das Leben ist halt nicht selbsterklärend und schon gar nicht einfach. Die Lesenden dürfen sich selbst ihre Gedanken machen. So diskutierten meine Jungs nach jeder Episode, was wir da gerade erlebten. Ob wir in einer Parallelwelt waren. Oder doch nur die Fantasie mit Brie durch geht. Warum die Menschen so sind, wie sind. Und natürlich: Ob die Welt wirklich untergehen wird. Diese Diskussion endete auch nicht, als wir mit der Geschichte durch waren. Beschäftigt uns noch immer.

„Welt warte!“ inspiriert, rüttelt und schüttelt – schreckt auf und schreit uns zu: Nutzt den Tag! Schaut hin, seht die Magie. Wofür ich eine sehr, sehr deutliche und laute Leseempfehlung ausspreche. Die Welt wartet bestimmt bis Ihr es gelesen habt. 😉

„Wahrscheinlich denkt man immer, man hat noch Zeit. Selbst mit dreiundsiebzig. Man schiebt Dinge, die man gerne tun möchte, vor sich her, weil man auf den richtigen Moment wartet. Dabei ist der richtige Moment nichts, das eines Morgens an die Tür klopft und dich an die Sachen erinnert, die du noch machen wolltest. Du musst dir einfach einen Moment nehmen, ihn beim Schopfe packen und ihn zum richtigen Moment machen.“

Sigune, Seite 103

Ich danke Monika Fuchs für mein kostenloses Rezensionsexemplar.

Titel: Welt, warte! Zumindest, bis Henry und ich eine andere finden
Geschrieben von: Anna Schlutter
Illustriert von: Freya Petersen
Lektoriert von: Kaja Sturmfels
Genre: Belletristik, Kinderbuch, Endzeitroman, Jugendliteratur
Themen: Freundschaft, Familie, Konflikte, Hoffnung
Format: Hardcover, 352 Seiten
Verlag: Monika Fuchs
Erscheinungstermin: 15. Dezember 2023
ISBN: 978-3-9470-6652-0
Preis: 17,90 €
Altersempfehlung des Verlages: ab 10 Jahren
„Welt, warte!“ beim Verlag: Zum Buch
Anna Schlutter im Netz: Besuch die Autorin
Anna Schlutter auf Instagram: @annistories
Freya Petersen auf Instagram: @freyapetersen_autorin

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Veröffentlicht von

Simone

Das ist mein Blog. Hier tob ich mich aus. ;) Ich bin eine unverbesserliche Leseratte. Mein Herz schlägt aber auch für Filme und Serien, frische Luft, Basteleien und gutes Essen.

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