„Noah und die Traumdrachen“ von Caryl Lewis und Carmen Saldaña

Das Bilderbuch „Noah und die Traumdrachen“ steht vor einer roten Backsteinmauer. Ein schlummernder Papierdrache liegt oben auf dem Buch.

Nachts träumt Noah Drachen. Funkelnde, kuschlige und wilde Feuerdrachen, Wasserdrachen, Baum- und Schneedrachen. Er liebt sie sehr. Es sind seine Freunde. Auch seine Mama mag sie. Aber manchmal frag sie Noah, ob er nicht auch mal Menschenkinder einladen mag. Doch er schaut er lieber nur zu, wenn die anderen Kinder spielen.

Als er einen Freunddrachen träumt, gibt der ihm einen Schubs. Zu den anderen Kindern hin. Nur leider sehen die seinen Drachen nicht. Wollen, dass er mit ihnen Fußball spielt und den komischen Drachen vergisst. Dabei könnte er nie so tun, als wären seine Drachenfreunde nicht da. Traurig rennt er weg. Versteckt sich.

Bis ein Mädchen kommt. Sich mit einem Buch in seine Nähe hockt. Ein wenig liest und dann…dem Drachen die Nase kitzelt. Nicht nur, dass Noah eine neue Freundin findet – das Mädchen hat selbst einen außergewöhnlichen Begleiter. Carla räumt nämlich Tiger.

Fantastische Fantasiefreunde

Die Rückseite des Bilderbuches „Noah und die Traumdrachen“ von Caryl Lewis und Carmen Saldaña

„Noah und die Traumdrachen“ funkelt und glitzert. Nicht nur das wunderschöne Cover. Das Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren strahlt Verständnis und Liebe aus. Für die magischen Welten, in denen unsere Kinder wandeln. Für die Wesen, die wir Großen vielleicht schon lange nicht mehr sehen. Oder zumindest nicht mehr deutlich. Die dadurch aber nicht weniger real sind. Die unsere Kinder stützen und stärken. Egal, ob es sich um Drachen, Tiger, Einhörner oder Kobolde handelt.

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„Ein wilder Tag in der Schule“ von Christine Naumann-Villemin und Grégoire Mabire

Eine meiner persönlichen Neuentdeckungen der letzten Frankfurter Buchmesse waren die Kinderbücher des Schweizer Midas Verlages. Eine kleine, sehr feine Auswahl an vielfältigen, künstlerischen, frischen und frechen Bilderbüchern. Eins reiste mit nach Köln. Wo es meine Jungs sofort an sich rissen.

Das Bilderbuch „Ein wilder Tag in der Schule“ von Christine Naumann-Villemin und Grégoire Mabire

Heute darf jedes Kind etwas Besonderes mit in die Schule bringen. Doch bevor die aufgeregten Kinder ihre Mitbringsel präsentieren können, springt die Lehrerin panisch in die Luft. Weil eine große haarige Spinne auf ihrem Fuß sitzt.

Nun ja… Frau Koch landet unglücklich. Der Schrank kippt um. Was zur Folge hat, dass das Klassenzimmer durch die Decke kracht. Im Schulhof landet. Es folgt ein Sturm. Der den Boden des Klassenzimmers auf eine Weide weht. Auf der ein Stier grast…

Ein aberwitziger Bilderbuchspaß

Rückenansicht des Bilderbuchs „Ein wilder Tag in der Schule“ von Christine Naumann-Villemin und Grégoire Mabire

Ihr ahnt es. Es geht so weiter. Es kommt eines zum anderen. Die Reise der Klasse wird immer abstruser. An immer verrücktere Orte verschlägt es die Kinder samt Lehrerin. Immer dabei: Das kleine Spinnentier. Welches – natürlich – eine wichtige Rolle spielen wird.

„Ein wilder Tag in der Schule“ ist ein aberwitziger Bilderbuchspaß. An dem nicht nur Schüler ihre Freude haben. Der Vize (5) kringelte sich vor Lachen. Machte sich zwischendurch nur ein wenig Sorgen um das Spinnchen. Der Chef (8) wünscht sich sehnlichst, dass seiner Klasse auch mal so etwas geschieht. Immerhin, ein Schrank ist während des Schlagzeigunterrichts schon einmal umgefallen. Da ist eine verrückte Reise wie in diesem Buch doch der nächste logische Schritt. Oder?

Wir purzeln durch die Seiten

Wenige Sätze pro Seite, sich wiederholende Elemente und eine actiongeladene Stimmung sorgen dafür, dass wir durch die Seiten purzelten. Wie die Kinder der Klasse von Frau Koch. Welch Taumel!

Die Illustrationen stecken voller Witz. Sind überdreht und doch super sympathisch. Nicht drüber. Genau richtig.

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„Ich wünsche mir“ von Christoph Niemann

Das Bilderbuch „Ich wünsche mir“ von Christoph Niemann vor weißem Hintergrund umgeben von drei Geschenk-Päckchen

Oh, ein Geschenk! Was verbirgt sich wohl in diesem schön verpackten, gelben Päckchen? Hach, welch Spannung! Es könnte alles drin sein…

Huch, noch ein Paket? Ein grünes? Ein rotes? Argh, was macht denn dieses Geschenkpapier? Warum gelingt das Auspacken nicht? Weshalb verwandelt es sich? Aber, ach, das ist doch eigentlich ganz lustig.

Nee! Doch eher ärgerlich! Oder spannend? Enttäuschend! Fantastisch! Verwirrend, aufwühlend, erschöpfend, grenzenlos, unfassbar!

Öffnet Türen in unseren Köpfen

Das Bilderbuch „Ich wünsche mir“ von Ausnahmetalent Christoph Niemann kommt komplett ohne Worte aus. Dennoch – oder gerade deswegen – freuen, staunen und ärgern wir uns mit der Protagonistin. Welche die unendlichen Möglichkeiten entdeckt, die ein ungeöffnetes Geschenk bietet. Ganze Welten sind darin verborgen. Vergangenheit und Zukunft. Nichts oder Alles. Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen.

Niemann spielt ganz wunderbar mit den Vorstellungen und Erwartungen des Betrachters. Treibt es weit mit uns und der kleinen Beschenkten. Und öffnet damit Türen in unseren Köpfen. Schickt unsere Fantasie auf Reisen.

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„Ich bin heute löwenlaut!“ von Maike Harel und Katja Gehrmann

"Ich bin heute löwenlaut!" von Maike Harel und Katja Gehrmann
Simone löwenlaut

Jajah will kein kleiner Junge sein. „Denn Jungen tun, was sie nicht sollen und müssen stets, was sie nicht wollen.“ Doch wer würde es schon einem Känguru verbieten zu hüpfen? Während Hähne in aller Herrgottsfrühe Krach machen dürfen. Affen dürfen Haare zerwuscheln und von Löwen verlangt niemand Gemüse zu essen. Ne Robbe, die das Bad unter Wasser setzt? Kein Problem! Denn „Robbenbabys plantschen, spritzen, statt beim Schrubben still zu sitzen“.

Mama freut sich sehr über die tierische Gesellschaft. Denn alle Tiere entpuppen sich als große Hilfe – beim Einkauf, als Wecker-Ersatz, im Haushalt, als Wächter. Andererseits… irgendwie…, so ganz das Wahre ist es nie. So kommt Mama zu dem Schluss: „Ob Stinktier, Schweinchen oder Biber, ein kleiner Junge wär mir lieber!“

Ständig verwandelt sich der Vizechef

Was muss ich immer wieder schmunzeln, wenn mir mein Dreijähriger „Ich bin heute löwenlaut!“ bringt. Warum? Weil unser Alltag genauso aussieht. Ständig verwandelt sich der Vizechef in Katze, Elefant oder Delfin. Den ganzen Tag faucht und trampelt es in dieser Wohnung. Einmal robbt der Vize auf dem Bauch über den Boden wie eine Schlange. Dann wieder hüpft er über die Fliesen wie ein Kaninchen. Doch abends, abends liegt er dann in meinen Armen und sagt: „Bin kein Fellfreund. Bin Dein Junge!“. Hach, so schön!

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„Die Welt, die dir gefällt: Ein Mitmach-Buch von Gretas Schwester“

„Die Welt, die dir gefällt: Ein Mitmach-Buch von Gretas Schwester“
„Die Welt, die dir gefällt“

Wie gerne würde ich meinen Kindern versprechen, dass sie sich ihre Welt gestalten können, wie es ihnen gefällt. Dass all ihre Wünsche in Erfüllung gehen werden. Doch dieses Versprechen kann ich ihnen nicht geben. Aber wir können zusammen träumen und rumspinnen und in unserer Fantasie über Wolken schweben.

„Die Welt, die dir gefällt: Ein Mitmach-Buch von Gretas Schwester“ hilft schon ganz kleinen Weltentdeckern dabei, mit Mama, Papa oder den Großeltern auf die Reise zu gehen. Zu den Bären Nordamerikas, den Elchen Nordeuropas, den Löwen Südafrikas oder den Kängurus Australiens. Bei jeder Lektüre wählen wir neu, ob wir mit dem Zug, dem Camper, mit Bus, Einrad, Heißluftballon oder Kamel reisen. Wir überlegen, wen wir dort treffen; wo und wie wir wohnen würden. Welches Haustier hätten wir wohl? Und was würden wir anziehen? Wir suchen uns einen Beruf aus. Spielen drinnen und draußen. Natürlich immer dabei: die Lieblingskuscheltiere meiner Jungs. Wir essen (in Gedanken) immer sehr viel Eis und Pommes und Schokolade. Und schlafen häufig im Zelt. Oder im Camper. Es sind aufregende Lesereisen.

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