„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ von Ben Miller

Das Kinderbuch „Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ von Ben Miller lehnt an einer Backsteinmauer und wird von einem Schwarzen Loch eingesaugt

Harrison ist ein ganz normaler Junge. Ein sehr netter sogar. Doch hin und wieder – ganz selten! – packt es ihn. Dann rastet er aus. Weil er mit einer Angst oder Sorge gerade nicht anders klar kommt. Wenn er sich dann verzweifelt in einen Tobsuchtsanfall reinsteigert, dann herrscht Alarmstufe Rot. Dann sollte man ihm erst einmal aus dem Weg gehen.

Tja, leider kommt es genau auf Hector Brooms Geburtstagsparty zu einem solchen Ausraster. Weil der Klassenrüpel Hector ihn andauernd piesackt. In seiner Panik verdirbt Harrison die Party. Weshalb er von Möchtegern-Astronomin Shelley zum Abschied einen schwarzen Ballon geschenkt bekommt. Der sich – unangenehmer Weise – recht schnell als ein kleines schwarzes Loch entpuppt. Als der nervige Nachbarshund plötzlich spurlos verschwindet.

Vom richtigen Umgang mit Wut

Rückseite des Kinderbuches „Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ von Ben Miller

Der Nachbarshund ist erst der Anfang. Mag das schwarze Loch für Brokkoli, Wecker und Schulbücher noch sinnvoll sein, wird es auf Dauer zum Problem. Denn es macht auch vor Klassenfieslingen und ganzen Häusern nicht Halt. Es muss gestoppt werden.

Also begibt sich Harrison auf die Suche nach Shelley und lernt dabei Erstaunliches. Zum Bespiel über Zeitreisen mittels Einstein-Rosen-Brücken. Aber vor allem über sich selbst. Und darüber, dass Wut auch etwas Gutes sein kann. Wenn man sie nur richtig nutzt.

Der Chef fühlte sich verstanden

„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist sehr charmante Fiction für Kids ab acht Jahren. Der Chef (10) las es sehr gerne mit mir. Identifizierte sich mit Harrison. Vor allem, weil auch mein Großer diese Wutausbrüche kennt. Ganz genau weiß, wie sich das anfühlt, wenn die Welle losrollt. Wenn er überfordert ist und nicht anders zu reagieren vermag. Er fühlte sich verstanden. Fand die Geschichte aber auch „lustig und spannend-komisch“.

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„Papa, sag mal, gibt es Gott?“ von Brigitte Endres und Marc-Alexander Schulze

Das Bilderbuch „Papa, sag mal, gibt es Gott?“ von Brigitte Endres und Marc-Alexander Schulze liegt auf einer grünen Wiesen, umgeben von Butterblumen.

Bücher zum Thema Religion meide ich meist wie der Teufel das Weihwasser. Besonders Kinderbücher. Denn mir Agnostikerin widerstrebt es hart, missionierend zu agieren. Jeder soll glauben was er will. Solange er dies auch jedem anderen zugesteht.

Nun beschäftigt die Gretchenfrage meinen Vize (6) schon lange intensiv und beharrlich. Kaum vergeht ein Tag an dem er nicht über Götter, den Tod und das Danach diskutieren will. Weswegen das Bilderbuch „Papa, sag mal, gibt es Gott?“ von Brigitte Endres bei mir offene Türen einrannte. Machte es auf mich doch den Eindruck das Thema bedacht und vielfältig anzugehen. Und dieser erste Eindruck bestätigte sich hundertprozentig.

Auf seinen 32 – von Marc-Alexander Schulze wundervoll illustrierten – Seiten, präsentiert das erzählende Sachbuch Weltreligionen und Göttergeschichte. Und das auf herrlich unbeschwerte, sympathische Weise.

Ein unbefangenes Vater-Sohn Gespräch

„Theo und Papa liegen im Gras…
„Du Papa““, sagt Theo plötzlich. „Sag mal, gibt es Gott?“
Papa sieht ihn verwundert ab, „Wie kommst Du darauf?“
„Tarek sagt, Allah hat die Welt erschaffen, aber Oma sagt, der liebe Gott hat alles gemacht.“

Ausschnitt einer Innenseite des Kinderbuches „Papa, sag mal, gibt es Gott?“ von Brigitte Endres und Marc-Alexander Schulze
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„Die Schokoladenfabrik – Die Tochter des Apothekers“ von Rebekka Eder

Der historische Roman „Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers“ von Rebekka Eder vor dem Bürgerhaus Stollwerck in Köln

Köln, 1838: Anna Sophia hilft ihrem Vater in seiner Apotheke, indem sie Hustenbonbons herstellt. Deren Rezept sie aus altem Heilwissen entwickelte, welches sie von ihrer Mutter und Großmutter erhielt. Und auch wenn die Kamellen nicht nur schmecken, sondern auch wirklich helfen – Ihr Vater darf auf keinen Fall erfahren, über welch Wissen seine Tochter verfügt. Geht dem alten Apotheker doch nichts über moderne Wissenschaft. Trotz ihres Geheimnisses ist Anna Sophia glücklich. Schließlich soll sie bald den galanten Gesellen ihres Vaters heiraten.

Doch als Bäcker Franz Stollwerck von seinen Wanderjahren in seine Vaterstadt heimkehrt, gerät das Leben der Apothekerstochter aus den Fugen. Der Freund aus Kindertagen wirkt erwachsen und stattlich. Außerdem beschleichen die junge Frau böse Ahnungen bezüglich ihres Verlobten…

Familienepos mit historischen Fakten

Rückseite des historischen Romans „Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers“ von Rebekka Eder

Diese Ahnungen sind nicht die einzigen, die Anna Sophia während der Geschichte haben wird. Ihre Visionen verleihen dem Historischen Roman einen mystischen Hauch, der mich durchaus ansprach.

Als gebürtige Kölnerin begeisterten mich auch die Details Kölner Stadtgeschichte (1838 bis 1849). Genauso wie die Hintergründe des Schokoladenfabrik-Gründer Stollwerck. Rebekka Eder verwebt eine Fülle feiner Fäden geschichtlicher Fakten in ihr fiktionales Familienepos. Und schafft so einen atmosphärischen Rahmen für mehr als eine wagemutige Liebesgeschichte.

Denn Anna Sophia ist nicht die einzige Frau in „Die Schokoladenfabrik – Die Tochter des Apothekers“, welche ihrem Herzen folgt. Auch ihre Schwester Wilhelmine bricht mit Konventionen. Wagt zur damaligen Zeit Undenkbares und rückt den Blick der Leser*innen auf die prekäre Situation der Frauen des 18. Jahrhunderts.

Neben diesen beiden starken weiblichen Hauptfiguren des Romans, folgen wir auch noch Kaspar Rockstroh. Einem herzensguten, jungen Mann aus dem Heimatdorf von Anna Sophias Mutter. Der ebenfalls seinem Herzen folgt. Ebenfalls Konventionen bricht. Und dabei vielleicht die größten und erschütterndsten Dramen des Buches erlebt.

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„Weck niemals einen Drachen“ von Annette Roeder

Das Kinderbuch „Weck niemals einen Drachen“ von Annette Roeder steht an einen Blumenstrauß gelehnt auf einem Tisch und ist umringt von zwei Drachenkuscheltieren

Der Ausflug ins Burgmuseum beginnt für Clemens nicht gut. Erstens ist er zu spät. Zweitens: Klassenchaotin Bahira auch. Und dann sollen die beiden auch noch einen Aufsatz zu dem seltsamen Drachenbild schreiben. Zusammen!

Als Bahira das alte Gemälde beschädigt, kommt eine versteckte Botschaft ans Tageslicht. Die das unglaubliche Geheimnis birgt, wie man einen Drachen erschafft. Natürlich wollen Clem und Bahira dem auf den Grund gehen. Wobei nicht nur Wirbelwind Bahira Clems Leben ganz schön auf den Kopf stellt.

Der Anfang unglaublicher Abenteuer…

Das fantastische Kinderbuch „Weck niemals einen Drachen“ spielt gekonnt mit unseren Erwartungen. Mischt humorvoll Reminiszenzen an Altbekanntes mit frisch-frechen Ideen. Unbekümmert rotzig-präpubertär stolpern die Protaginist*innen durch ihr Abenteuer. Das gerade erst beginnt.

Denn tatsächlich lösen die beiden das Rätsel des alten Bildes und wecken einen Drachen. Der allerhand neue Herausforderungen für das ungleiche Paar mit sich bringt. Doch die beiden Kinder wachsen zusammen und ergänzen sich besser und besser.

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Einfach Lesen lernen: „Das kleine Wir in der 1. Klasse“ von Daniela Kunkel

Bevor es für den Vize am Dienstag zur Einschulungsfeier ging, kuschelten wir uns aufs Sofa. Beruhigten uns mit Vorlesezeit und diesem sehr passenden Buch aus der „Einfach Lesen Lernen“-Reihe des Carlsen-Verlags.
Das Lesestarterbuch „Das kleine Wir in der 1. Klasse“ von Daniela Kunkel auf einer Wiese vor einer Schultüte

„Das WIR entsteht, wenn sich Menschen mögen.
Es ist da, wo Menschen zusammen sind. Auch in einer Klasse…“

So wie die Wolkenklasse. Das kleine Wir der Wolkenklasse ist ganz groß, wenn sich die Schulkameraden helfen. Wenn Freunde zusammen sind. Dann macht es den Schulweg leichter. Hat Superkräfte. Macht mutig. Mit ihm macht das Lernen Spaß.

„Das WIR wohnt in unseren Herzen. Dort lebt es gemütlich.
Es kann riesengroß werden. Manchmal ist es auch ganz klein.“

Wenn dagegen Wut, Angst und Unsicherheit herrscht, dann hat es das Wir ganz schön schwer. Fühlt sich schwach. Ganz winzig. Aber es wächst auch wieder, wenn man sich um es bemüht. Versucht es zurückzuholen. Dann kommt das Wir wieder zu Kräften. Denn:

„Das WIR kann knifflige Probleme lösen.“

Das Wir fühlt mit

Rückseite des Kinderbuches „Das kleine Wir in der 1. Klasse“ von Daniela Kunkel

„Das kleine Wir in der 1. Klasse“ ist das perfekte Geschenk zur Einschulung. Das herzige Erstlesebuch zeigt angenehm natürlich und ohne moralischen Zeigefinger, was Gemeinschaft ausmacht. Dabei lernen wir Konflikte zu meistern und für einander da zu sein. Indem wir mit dem personalisierten WIR mitfühlen. Verstehen, warum es wächst und hilft. Weshalb es schrumpft und schwach ist. Und miterleben, wie das WIR gestärkt werden kann.

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„Agnes und der Traumschlüssel“ von Tuutikki Tolonen

Das Kinderbuch „Agnes und der Traumschlüssel“ von Tuutikki Tolonen in einem Japanischen Spindelstrauch liegend

Nachdem Agnes Vater Knall auf Fall mit seiner neuen Freundin nach Ungarn auswanderte, zog sie mit ihrer Mutter ins pittoreske Harmala. Fort aus Helsinki. Wo es weder eine bezahlbare Wohnung noch einen Job für ihre Mutter gab.

Die neue Umgebung, der nahende Schulstart in einer fremden Klasse, der Ärger über ihren Vater – das ist alles was viel. Doch dann entdeckt Agnes auf dem Dorffriedhof ein Grabstein auf dem ihr Name steht. Naja, zumindest fast. Und nachts träumt sie Träume, die sich sehr echt anfühlen. Ebenfalls von einem Mädchen, das ihren Namen trägt. Was hat das alles zu bedeuten?

Mit ihrem neuen Freund Muffin geht sie dem Rätsel auf den Grund. Zusammen entdecken nicht nur eine alte, verlassene Vila und deren bewegte Vergangenheit. Sondern noch weit Erstaunlichereres!

Voller mystischer Traummagie

Rückseite des Kinderbuches „Agnes und der Traumschlüssel“ von Tuutikki Tolonen

„Agnes und der Traumschlüssel“ ist ein leichtes, modernes Märchen. Voller mystischer Traummagie. Mit einer sympathischen Protagonistin und ihrem liebenswerten Sidekick. Leser*innen ab zehn Jahren verbringen mit der luftigen Sommerlektüre zauberhafte Lesestunden in Finnland. Wo die Grenze zwischen den Welten bekanntlich sehr durchlässig ist.

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„Detektei für magisches Unwesen 2: Da braut sich was zusammen“ von Lotte Schweizer

Das Kinderbuch „Detektei für magisches Unwesen: Da braut sich was zusammen“ von Lotte Schweizer vor Pflanzen stehend. Davor steht ein kupferner Hexenkessel.

Nachdem Jannik zum Ehrenermittler für Fabelfälle von herausragender Kniffligkeit ernannt wurde, scheint nichts mehr Aufregendes zu geschehen. Seine Freundinnen Pola und Lulu genießen das strahlende Frühlingswetter im Fabelhabitat. Zwischen märchenhaften Wesen und magischen Kräutern. Aber für Jannik dürfte es gerne etwas weniger idyllisch zugehen.

Als eine wertvolle Rosenquarzstatue auf mysteriöse Weise aus dem Juweliergeschäft Karfunkel verschwindet ahnt Jannik, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht. Und da Polizist Olaf plötzlich seine Leidenschaft fürs Singen entdeckt hat, übernehmen die Freunde den Fall. Welch Glück. Denn es bleibt nicht bei diesem einen Diebstahl.

Die verschwindenden Juwelen sind jedoch nicht das einzige Merkwürdige im Dorf. Eine Glückkatze treibt reichlich Schabernack. Die Menschen verlieben sich reihenweise in Olaf. Und Lulus Tante Liesbeth wirkt auch irgendwie, als wäre sie nicht von dieser Welt…

Eine zauberhaft-famose Auflösung

„Megahexverhext!“ – sagte der Vizechef (6) als ich ihn fragte, wie er den zweiten Band der „Detektei für magisches Unwesen“ fand. Witzig war’s aber auch. Besonders Dorfpolizist Olaf. Und überhaupt war die Auflösung das Beste. Dem schließt sich der Chef (9) weise nickend an. 😊

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„Wenn Sterne verstreut sind“ von Victoria Jamieson und Omar Mohamed

Die preisgekrönte, großartige Graphic Novel „Wenn Sterne verstreut sind“ von Victoria Jamieson und Omar Mohamed in Wüstensand liegend

Wir befinden uns in Dadaab. Einem riesigen Flüchtlingslager in Kenia. Dieses gigantische Lager ist größer als so manch deutsche Großstadt. Und mitten in diesem überfülltem Chaos mit hungernden, versehrten Menschen teilen sich Omar und sein kleiner Bruder ein Zelt. Schon seit sieben Jahren.

Das Leben in einem Flüchtlingslager hat viele schlimme Seiten. Es gibt nur wenig Essen, also sind Hassan und ich immer hungrig. Und es ist heiss. Für mich ist das Schlimmste hier aber…dass es furchtbar langweilig ist. Jeder Tag ist praktisch gleich.“

Omar kümmert sich aufopfernd um seinen Bruder. Der nicht so ist, wie die anderen Kinder. Der spezielle Bedürfnisse hat. Manchmal von Krämpfen heimgesucht wird. Sensibler und ruhiger ist. Sehr ruhig sogar. Denn er sagt nur ein einziges Wort. Als Omar die Chance bekommt, zur Schule zu gehen, will er zunächst ablehnen. Schließlich muss er auf Hassan aufpassen.

Ausschnitt einer Innenseite der Graphic Novel für Kinder „Wenn Sterne verstreut sind“ von Victoria Jamieson und Omar Mohamed

Doch er nimmt die Chance wahr und kämpft sich durch. Lernt Englisch. Und steht viele Jahre später auf der Liste. Der Liste, welche jeder im Lager voller Hoffnung im Auge behält. Der Liste, auf der die Menschen stehen, die ein Interview mit der UN führen dürfen. Um vielleicht nach Amerika, Kanada, Hauptsache-Irgendwohin umsiedeln dürfen.

„In einem Flüchtlingslager kann sich alles schnell ändern… und gleichzeitig gar nichts.“

Wie jedes Kind…

„Wenn Sterne verstreut sind“ ist eine absolut berührende, zu Herzen gehende Graphic Novel für Menschen ab neun Jahren. Wenn Omar in einfachen Sätzen seine Geschichte erzählt, muss man einfach zuhören.

Unglaublich erscheint es, dass zwei kleine Kinder ohne ihre Mutter fliehen müssen. Halb tot in einem Lager ankommen, so weit weg von zu Hause. Ein Junge viel zu früh Verantwortung übernehmen muss. Viel zu früh erwachsen wird. Und dennoch Wünsche hegt, wie jedes Kind. Seine Mutter vermisst. Albträume hat. Nach Hause will.

Dass diese Geschichte im Kern wahr ist, macht das Ganze noch so viel intensiver. Dass sie zumindest für Omar und seinen Bruder ein Happy End hat, noch unfassbarer. Es wirkt wie ein reales Märchen. Welches Hoffnung weckt und gleichzeitig mahnt, wie ungerecht es auf dieser Welt zugeht.

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„Gute Nacht, lieber Panda“ von Timon und Julian Meyer

Das Bilderbuch „Gute Nacht, lieber Panda“ von Timon und Julian Meyer auf einer kuscheligen Decke liegend

„Panda hat heut viel gemacht,
viel gespielt und viel gelacht.“

Während er mit seinen Freunden malte und plantschte, lernte und buddelte verging der Tag wie im Fluge. Nun ist es Abend und Panda ziemlich k.o.

„Doch er bekommt kein Auge zu.
Er findet einfach keine Ruh.“

So viele Fragen rauschen durch seinen Kopf. So viele Gedanken. Bevor Panda schlafen kann, muss er alles ganz genau wissen.

„Was hast du denn heut gemacht?
Hast du auch so viel gelacht?“

Wie war unser Tag?

Also beantworten wir Pandas Fragen. Überlegen, was uns entzückte und bedrückte. Was uns glückte oder verrückte. Wie es uns denn grade so geht. Bis wir alles losgeworden sind. Und auch der kleine Panda endlich zur Ruhe kommt.

„Gute Nacht, lieber Panda“ macht meinem bisherigen Lieblingsbuch der Meyer-Brüder „Heute nicht, doch vielleicht morgen“ ordentlich Konkurrenz. Schon die bunten Erinnerungen an den vergangenen Tag fangen den Kinderalltag so treffend ein. Das abenteuerliche Gewusel mit Freunden. In der KiTa. Bei Ausflügen. Die Missgeschicke und Glanzmomente. Dieses wilde Leben begeistert den Vize-Chef (6) und mich.

Aber wenn es dann ins Bett geht, der Panda den Kopf so voll hat, dann erkennen wir uns noch viel mehr. Denn das geht meinem großen Weltentdecker ganz genauso. Jeden Abend.

Während wir nun Pandas Fragen beantworten, erinnern wir uns an unseren Tag. Kommen zur Ruhe. Leeren unsere Wimmelköpfe. Besser kann eine Gute-Nacht-Geschichte nicht funktionieren. Chapeau!

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches „Gute Nacht, lieber Panda“ von Timon und Julian Meyer

Herzig und echt

Die Texte und Illustrationen der beiden Brüder ergänzen sich dabei ganz großartig. Timons Reime vermitteln die fröhliche Geschäftigkeit des Tages genauso treffend wie das abendliche Surren im Kopf. Julians Bilder fangen Lebensfreude und Abendunruhe herzig und echt ein. Wie sehr erkannte ich meine beiden Abenteurer im kleinen Panda wieder.

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„Ein Känguru wie du“ von Ulrich Hub

Das Kinderbuch „Ein Känguru wie du“ von Ulrich Hub auf einem Regenbogen-Bild liegend

Seit sie ganz klein waren, üben Pascha und Lucky für ihren großen Auftritt. Mit ihrem Trainer fahren die beiden Raubkatzen ans Meer. Um den ersten Platz des Zirkusfestivals zu ergattern. Und wäre es nicht toll, wenn sich die Prinzessin in ihren Trainer verlieben würde?

Am liebsten wollen Lucky und Pascha erst einmal ins Meer. Doch Katzen mögen ja kein Wasser. Also bereiten sie sich auf ihren großen Auftritt vor. Aber dann dämmert Lucky Furchtbares. Ihr Trainer verhält sich so seltsam. Weint viel. Duftet nach Parfum. Frisiert sich dauernd. Ist er etwas schwul?

Das geht ja gar nicht!

Sie schreiben einen Abschiedsbrief und machen sich endlich auf den Weg zum Meer. Wo ihnen wieder einfällt, dass Katzen ja kein Wasser mögen. Dann doch lieber in die Stadt. Irgendwo gibt es bestimmt Pizza. Doch auch der Stadtbummel läuft nicht so rund. Erst als sie Känguru Django kennenlernen, scheint sich ihr Blatt zum Besseren zu wenden.

Der schwule Profiboxer stellt die Welt der Beiden gehörig auf den Kopf. Und zeigt, dass Freundschaft alles überwinden kann.

Nimmt Vorurteile aufs Korn

„Ein Känguru wie Du“ ist herrlich herzlich-jecker Lesespaß für Kids ab acht Jahren. Voller Schalk nimmt Ulrich Hub Vorurteile aufs Korn und Hörensagen den Wind aus dem Segel. Die Botschaft: Jeder darf das mögen, was er eben mag. Egal ob es dabei um Wasser, Pizza oder Menschen geht.

Chef (9) und Vizechef (6) mochten Pascha und Lucky sehr gerne. Schüttelten aber die Köpfe, als Lucky ihren Trainer verurteilte. Obwohl sie den selbst ziemlich blöd fanden. Gründe dafür gab es genug. 😉

Meine Jungs kicherten sich durch den Stadtausflug der beiden Freunde. Und staunten über Box-Känguru Django. Nicht weil’s schwul war. Weils einfach cool war. 😁

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