„Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn

„Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn
„Das NEINhorn“

Kleine, rotze freche Einhörner avancieren bei meinen Jungs derzeit zu absoluten Lieblingstieren. War schon bei „Hector und Holunda“ das Einhörnchen Ojo unser Favorit, toppt „Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling nun alle Rekorde auf der Buchheldenskala meiner Kinder.

Superflauschig, im Herzwald geboren, auf Zuckerwatte gebettet, mit Keksen gefüttert – so lebt das schnickeldischnuckelig süße Einhörnchen. Doch will es den ganzen gezuckerten Kuschelwolken-Knuddel-Engel-Quatsch nicht. Ist bockig und zickig, sagt immer nur Nein! „Nein!“ zum Tanzen; „Nein!“ zum Regenbogenrutschen; „Nein!“ zum Seifenblasensee-Herumwutschen. Und – ach – das ganze Gereime geht dem Mini-Einhorn auch ganz gehörig auf den Senkel. Deswegen verzieht es sich. Und Tschüs!

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„Oben schwimmt die Sonne davon“ – wenn Gedanken den Worten hinterherwuseln

Oben schwimmt die Sonne davon: Gedichte für Kinder
Oben schwimmt die Sonne davon: Gedichte für Kinder

„Schau mich an, schau zu mir her!
Sei wieder nett! Ich bitt dich sehr!
Sonst flieg ich fort. Weit übers Meer.
Du siehts mich nie und nimmermehr.“

Seite 15

Ich weiß gar nicht warum es mich überraschte, dass meine Kinder Gedichte mögen. Vielleicht weil meine Poesie im Deutsch-Leistungskurs verkopfte; mir die Leichtigkeit verloren ging. Mir der Spaß an luftigen Reimen, Dada-Quatsch und fliegenden Gedanken durch Überinterpretationen abhandenkam. Umso schöner ist es, all das mit meinen Jungs wiederzuentdecken.

Der frische Sammelband „Oben schwimmt die Sonne davon“ mit über 100 Gedichten für Kinder von der deutschen Lyrikerin Elisabeth Borchers (1926 – 2013) ist uns dabei ein Quell des Entzückens. Nun ja, ganz so sphärisch betrachten Chef und Vizechef das nicht, doch lauschen sie ergriffen – oder zumindest aufmerksam – wenn ich aus dem (wunderschön in Halbleinen gebundenen) Buch rezitiere.

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Hector & Holunda: Die zauberliche Geschichte einer eigentlich ganz normalen Familie

Hector & Holunda - Wirklich zauberlich und wundersam verhext
„Hector & Holunda“

„Sie waren wirklich sehr verschieden, die beiden. Das waren sie. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, wurde es ihnen nie langweilig. Nicht einen einzigen Tag in den mehr als zweihundertsiebzig Jahren, die sie nun schon zusammenlebten… Sie lebten also glücklich und zufrieden. Und es hätte ewig so weiter gehen können. Aber dann gäbe es ja nichts mehr zu erzählen…“

Das 0. Kapitel – Bevor alles begann

Hexe Holunda und Zauberer Hector lebten also glücklich in ihrem schiefen Hexenhäuschen im Düsterwald. So glücklich, dass sie zusammen vier wundervolle, kleine Wesen schufen: Kund Kumin, Fleule Filine, Einchen Ojo und Spisch Ips. Zu sechst war das Leben wild und wuselig und wunderpupundatoll. Die Jahreszeiten zogen vorüber und meistens waren alle fröhlich. „…manchmal wurde auch geschimpft und gestritten…Aber jeder Streit ging vorbei und am Ende wurde wieder gelacht. Allerdings änderte sich das eines Tages.“

Genug ist genug!

Der Rückentext von "Hector & Holunda - Wirklich zauberlich und wundersam verhext"
Der Rückentext

Hector und Holunda stritten sich immer öfter. Über klitzekleine Kleinigkeiten. Außerdem schleppte der Zauberer immer mehr seiner geliebten magischen Pflanzen an. Dabei barst das kleine Häuschen schon aus allen Nähten. Und als Holunda dann (aus Versehen) ein paar von Hectors Zauberpflänzchen in die Suppe schnippelte, war das Maß voll. Nach einem heftigen Streit beschlossen die beiden: „So konnte es nicht weitergehen.“ Genug ist genug!

Und weil sie auf jeden Fall Freunde bleiben wollten, beschlossen sie, dass Hector in sein eigenes Haus ziehen solle. Ein Haus, dass genug Platz für seine Pflanzen und die Tiere haben würde. Nicht weit weg.

Die Tiere fanden es natürlich erst einmal doof, dass Hector nicht mehr bei ihnen wohnte. Aber sie nutzen die Zauberkugel, um mit ihm zu reden und besuchten ihn oft. Die Stimmung zwischen Hector und Holunda entspannte sich und das Leben im Düsterwald nahm seinen Lauf. Wild und wuselig und wunderpupundatoll .

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„Der kleine Dunkelfresser“ – für alle, die das Licht im Dunklen mal nicht sehen

"Der kleine Dunkelfresser" von Ilka Volz mit Illustrationen von Julia Dürr
„Der kleine Dunkelfresser“

„Böse starrt Leo die Flurtüre an, und die große Glasscheibe in der Tür starrt wie ein mürrisches finsteres Auge zurück. Leo kann sich einfach nicht überwinden, den dunklen Flur entlangzugehen…“ Dabei ist Leonie mit ihren sieben Jahren eigentlich wirklich schon zu alt, um Angst im Dunkeln zu haben. Doch der lange Weg durch den dunklen Flur ins neue Kinderzimmer, der ist einfach viel zu unheimlich.

Überhaupt ist neuerdings alles ziemlich blöd. Leonie ist mit ihrer Mama von Papa weggezogen. Ihr bester Freund Jakob wohnt nun nicht mehr im selben Haus. Sie geht auf eine andere Schule als er. Dafür gibt’s in ihrer Klasse eine gemeine Oberzicke, die sie dauernd piesackt. Ihre Mama arbeitet oft zu lang. Ihr Papa ist manchmal schwer zu erreichen. Und weil Ihre Mama keine Zeit hat und ihr Papa nicht ans Telefon geht und Jakob zu weit weg wohnt, wird sie wohl seine Geburtstagsfeier verpassen. Klar, dass bei so viel Chaos und Veränderung die Dunkelheit um Leo zunimmt und bedrohlich wirkt.

Köstliches Dunkel

Doch ganz unverhofft glimmt ein leuchtender Schimmer in Leonies Leben auf. Als sie auf der Suche nach Opa Kurts Buddelschiffen tapfer dessen düsteren Dachboden durchstöbert, entdeckt sie ein schimmerndes, summendes, säuselndes Wuschel. Und irgendwie landet das flauschige Wuselknäuel in Leos Rucksack. Was sie allerdings erst zu Hause bemerkt… Leos Dunkelheit schmeckt dem kleinen, knopfäugigen Wesen ganz wunderbar. Und je mehr Finsternis es frisst, desto heller strahlt es; desto mehr Licht durchflutet Leos Leben. Und desto besser sieht auch sie wieder das Licht im Dunklen.

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Alex Rühle: „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“

Alex Rühle: Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst
Alex Rühle: Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst

Sonntags auf der Frankfurter Buchmesse – Menschenmassen schieben sich durch die Gänge, es ist der fünfte Tag für mich, die Füße tun mir weh, ich bin übervoll mit wunderbaren Eindrücken, aber auch sehr erschöpft. Und ich will langsam nur noch nach Hause zu meinen Jungs. Meine Geheimwaffe gegen miese Laune und Messeendstress? Ich setze mich ins Lesezelt auf der Agora und höre Kinderbuchautoren zu. Das bereitet mir immer gute Laune. Egal wer liest. Beim letzten Mal hatte ich aber das Glück, Alex Rühle erleben zu dürfen, wie er aus seinem Kinderbuchdebüt las: „Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“. Alex und Zippel überzeugten mich sofort!

Von wegen Schloss wie Burg

Als Paul nach seinem ersten Schultag nach den Sommerferien nach Hause kommt, entdeckt er etwas Erstaunliches. Im fast schon antiken Türschloss der Altbauwohnung, in der er mit seinen Eltern lebt, spukt doch tatsächlich – ja – ein SCHLOSSgespenst. Denn: Von wegen Schloss wie Burg! Richtige Gespenster wohnen in Türschlössern. Und das weiß Zippel ganz genau. Schließlich ist er ein wirklich wahres Schlossgespenst.

Ansonsten weiß Zippel nicht viel. Das kleine Gespenst reimt gerne Quatschgedichte, hat Angst vor Awachsanan, findet den menschlichen Verdauungsapparat ziemlich witzig und macht überhaupt gerne Unsinn. Schnell werden Paul und Zippel die besten Freunde und es beginnt eine wuselig-aufregende Zeit. Doch als die doofen Awachsanan das alte Türschloss austauschen wollen, müssen sich die beiden etwas einfallen lassen. Denn wo soll Zippel denn dann wohnen?

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„Elsa, Hexenlehrling“ von Kaye Umansky

Kaye Umansky: Elsa, Hexenlehrling - Eine Woche voller Magie (Bildquelle: www.arsedition.de)
Elsa, Hexenlehrling

„Elsa hielt gerade die Stellung im der Laden ihrer Familie, als die Hexe in die Stadt wehte.“

So beginnt die Geschichte von Elsa und ihrer Woche voller Magie. Der Laden ihrer Familie liegt in einer kleinen Stadt am Rande des Krummfinger-Walds. Auch wenn Elsas Vater größten Wert auf Kundenservice legt, bringt der Gemischtwarenladen namens Galeria Sonnenblum der sechsköpfigen Familie gerade genug Geld zum Überleben ein. Als nun die stadtbekannte Hexe Magenta Zack in den Laden weht, um eine Haushüterin für ihren Turm im Wald zu finden, ziert sich Elsa nicht lange. Zu verlockend ist das Versprechen von Gold und Zeit für sich. Zu verführerisch der Gedanke an Bücher, die nicht sofort von ihren drei kleinen Brüdern zerfleddert und zernagt werden. Haushüten, das macht sie gern, aber hexen? Nein, das wird sie ganz sicher nicht.

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