„Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner

Der Jugendroman „Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner im herbstlichen Efeulaub liegend.

Koras Alltag ist immer gleich. Jeden Tag. Das ist das Schlimmste am Gefängnis. Dieses ewig gleiche Einerlei. Auch Tamara fühlt sich eingeschlossen. Von Ihrer Adoptivmutter nach einer Krankheit in Watte gepackt, sehnt sie sich nach Freiheit. Und Wissen.

Hannes dagegen könnte ein abwechslungsreiches Leben führen. Doch er verschläft die Tage. Findet nachts keine Ruhe. Vergrault seine beste Freundin und fährt Abend für Abend raus zum Golfplatz, um seine Schilder zu kontrollieren. Getrieben von seinen ganz eigenen Dämonen.

Alissa und Leon kennen solche Dämonen ebenfalls. Die Geschwister flüchteten mit ihren Eltern erst vor Kurzen vor ihrer Vergangenheit. Vor den flüsternden Nachbarn. Den Gerüchten und dem Getuschel. In der neuen Stadt scheint alles besser. Bis bei einem Ausflug plötzlich Alissas Freunde spurlos verschwinden.

Auch Kora, Hannes und Tamara sind plötzlich allein. Komplett allein. Alle Menschen und Tiere sind verschwunden. Nur der jäh auftauchende Nebel scheint lebendig.

Mystischer Road-Trip

Rückseite des Mystery-Romans „Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner

„Vakuum: Meide den Nebel“ ist ein atmosphärisch dichter Mystery-Roman, der altbekannte Horror-Elemente aufgreift und geschickt neu inszeniert. Die jugendlichen Protagonisten straucheln durch einen Road-Trip. Mehr oder weniger traumatisiert. Verunsichert, verängstigt, wütend, schuldgepeinigt. Erdrückt von ihren persönlichen Tragödien.

Das Schicksal der fünf Kids ging mir nahe. Ihre Zusammenführung, ihre Entwicklung, das Tempo mochte ich sehr. Wie auch die Charaktere an sich. Die ich am liebsten allesamt in die Arme genommen hätte. Ihnen gesagt hätte, dass alles gut wird. Sie ok sind. Das Leben nicht fair ist. Schlimme Dinge geschehen. Auch wenn sie nicht geschehen sollte. Ich verschlang Seite um Seite. Las lange kein Buch mehr so zügig.

„Vakuum: Meide den Nebel“ von Antje Wagner weiterlesen

„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

Das Cover des Comics „Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

Nachdem Elle die Schule gewechselt hat, geht es ihr eigentlich sehr gut. In der Clique von Otis, Maȅlys, Farid und Line findet sie gute Freunde. Fühlt sich wohl und angekommen. Doch dann steht sie in der Schule unter Druck. Wird mit Gerüchten konfrontiert. Streitet sich mit ihrer Mutter. Und wieso beobachtet dieser Fremde sie? Macht Fotos?

Plötzlich verhält sich Elle merkwürdig. Mal ist sie nett, mal abweisend. Mal ehrgeizig, mal super witzig; dann wieder verschlossen und schweigsam. Als gäbe es mehrere Elles.

Und ja, es gibt Mehrere. Seit ihrer Kindheit schon. Zusammen mit ihren neuen Freunden stellt sich Elle ihren Persönlichkeiten und ihrer Vergangenheit.

Bonbonbunt und beängstigend

Rückseite des Comics „Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart

„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ ist der erste Teil einer psychologisch spannenden Graphic Novel-Reihe. In Kid Toussaints Comig-of-Age-Comic prallt das Thema der Dissoziativen Identitätsstörung auf bonbonbuntes Teenie-Leben. Aveline Stokart illustriert Diskrepanz und Parallelen zwischen normalem Teenie-Wahnsinn und krankhaftem Zerrissen-sein intuitiv verständlich. Warm und lebendig, kalt und düster. Vielfältig verwirrend. Beängstigend.

„Elle(s): 1. Die Neue(n)“ von Kid Toussaint und Aveline Stokart weiterlesen

Antje Wagner: „Schattengesicht“

Antje Wagner: "Schattengesicht"
Antje Wagner: „Schattengesicht“

Mila und Polly sind unzertrennlich – schon seit Kindertagen. Während ihres Studiums versteckt Mila Polly in ihrem Zimmer des Studentenwohnheims. Sie teilen sich das erste eigene Apartment. Und fliehen gemeinsam von Stadt zu Stadt. Denn irgendwie pflastern Leichen ihren Weg. Auch reagieren die Menschen nervös, verärgert oder gar verängstigt auf Polly. So bleibt sie meist im Hintergrund, schweigt, gibt acht. Und greift ein, wenn es nötig ist.

Antje Wagner: „Schattengesicht“ weiterlesen