„Die letzten Hexen von Blackbird Castle“ von Stefan Bachmann

Der fantastische Roman „Die letzten Hexen von Blackbird Castle“ von Stefan Bachmann lehnt an einer alten Backsteinmauer. Im Vordergrund ragt eine weiße Rose ins Bild.

„Sehr geehrte Miss Zita Bridgeborn.
…Ich habe Grund zu der Annahme, dass Sie die Alleinerbin von Blackbird Castle sowie dem Umgebenden Anwesen sind, einschließlich aller Gelder, Konten, Ländereien und Besitztümer, die dazu gehören.“

Das kann Dienstmädchen Zita kaum glauben. Dennoch packt sie ihre wenigen Sachen und macht sich auf den Weg nach Blackbird Castle. Wo sie schnell herausfindet, dass sie nicht nur das Anwesen mit allem Drum und Dran erben, sondern – vor allem – eine Hexe sein soll. Wenn sie denn wirklich die verloren geglaubte Tochter der letzten Hexe des Hauses ist.

Was Zita selbst am wenigsten glauben kann. Doch die Bediensteten Minnifer und Bram sowie zahlreiche gute Geister des Schlosses helfen der Zwölfjährigen ihr wahres Potenzial zu entfalten. Und das gegen Widerstände, Intrigen und dunklen Familiengeheimnisse.

„Aber ich bin noch neu hier und weiß kaum etwas darüber, wie es ist, eine Hexe zu sein.“ „Entschuldige mal“, sagte er. „Und wie glaubst du, wirst du das lernen? Indem du so tust als ob, natürlich. Und indem du es so überzeugend tust, dass du dich selbst und alle anderen dazu bringt, es zu glauben. Denn am Ende tun wir doch alle nur so, als wären wir das, wofür und die Leute halten…“

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„Wintertöchter: Die Gabe“ von Mignon Kleinbek

Der Roman „Wintertöchter: Die Gabe“ von Mignon Kleinbek vor einer brüchigen Mauer

1940: An einem klirrendkalten Winterabend auf dem abgelegenen Julianenhof beginnen Maries Wehen. Sie bekommt ihr Kind. Panisch schickt sie ihren Mann Toni ins Dorf. Hilfe holen. Durch den Schneesturm. Der steile, verschneite Weg wird dem werdenden Vater zum Verhängnis.

Auch ohne Hilfe bringt Marie ein gesundes Kind zur Welt. Anna, ein besonderes Mädchen. Welches als Erbe ihrer Ahninnen eine besondere Gabe in sich trägt. Es besitzt die Fähigkeit das Wesen alles sie Umgebenden zu erschmecken. Sobald sie den Geschmack von Pflanze, Tier oder auch Mensch wahrnimmt, sieht sie die Vergangenheit. Alles was zugrunde liegt und den Charakter ausmacht. Eine mächtige Fähigkeit. Fluch und Geschenk zugleich.

Um das Kind vor sich und den Menschen zu schützen, hüten Mutter und Tante es gut. Lehren das es, mit der Gabe umzugehen. Und so ziehen die Jahre ins Land. Der Krieg zeigt sein grausiges Gesicht. Die Dorfbewohner versuchen über die Runden zu kommen. Und das Mädchen wird zur Frau.

Einstieg in die dreibändige Familiensaga

„Wintertöchter: Die Gabe“ ist der erste Band einer Trilogie. Und der Start dieser Familiensaga nimmt sich Zeit. Wir tauchen tief ein in die Forstau. In das Dorfleben und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Begleiten Anna rund 14 lange Jahre. In denen sie viel von ihrer Tante Barbara lernt. Nicht nur den Umgang mit ihrer Gabe. Auch ihr Heil- und Kräuterwissen teilt die Hebamme mit ihrer Nichte. Noch mehr lernt das Mädchen allerdings durch ihre Visionen.

So las ich mich langsam, aber doch gut unterhalten und gespannt durch die erste Hälfte des Romans. Begleitete die starken Frauen gerne durch die Jahreszeiten. Doch dann kippte es. Plötzlich rutschte die gesamte Geschichte ab. Wurde immer grausamer, weniger nachvollziehbar. Ich empfand die explizite Erzählweise sogar als sadistisch.

Ich las die Seiten immer schneller. Hoffte auf Lichtblicke. Auf Hoffnung. Auf nachvollziehbare Handlungen. Aber es wurde immer schlimmer. Das Ende dieses ersten Bandes lies mich frustriert und gereizt zurück.

Achtung: Ab hier Spoiler und Triggerwarnung!

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