„Im Wald da steht ein Weihnachtsbaum“ von Karolina Benz

Das Pappbilderbuch „Im Wald da steht ein Weihnachtsbaum“ von Karolina Benz lehnt in einem Weihnachtsbaum

Was ist Weihnachten? Auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage, macht sich die kleine Luchsin auf den Weg. Zum Weihnachtsbaum im Wald. Der umgestürzte Baum am zugefrorenen See ist es nicht. Als Festtagsschmaus für die Bieber liegt er hier. Unter der Erde versammeln die Maulwürfe all ihre Lieben. Wie man es zu Weihnachten eben tut. Ganz oben von einem Baum zwitschern die Vögel ihr Weihnachtslied. Bär und Hasen kuscheln in ihrer Höhle.

Überall genießen die Tiere die Weihnachtszeit. Doch den Weihnachtsbaum findet die kleine Luchsin erst, als die Wölfe ihr helfen. Unter seinen Ästen liegen natürlich auch Geschenke. In seinem Glanz feiern die Tiere alle zusammen. Ja, nach ihrer Reise weiß das Tierkind nun ganz genau, was er mit Weihnachten auf sich hat.

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„Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer

Das Bilderbuch „Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer vor einem mit Spinnweben übersähten Fenster

In den Bäumen hüpfen die Zugvögel von Ast zu Ast. Saftiges Gras weht im Dezemberwind. Wie ärgerlich! Es ist viel zu warm für Lydias heiß ersehnten Schnee. Sie öffnet Türchen um Türchen ihres Adventskalenders. Der ihr Tag für Tag winterliche Bilder präsentiert. Aber vor ihrem Fenster tut sich nichts.

Nach dem elften Türchen entdeckt Lydia in einer Zimmerecke eine Spinne. Der ungebetene Gast scheint sich wohlzufühlen. Doch Lydia mag keine Spinnen. Hat Angst vor dem achtbeinigen Gast. Sie beschwört die Spinne, weg zu gehen. Doch die spinnt einfach weiter. Immerhin, eine gute Zuhörerin ist sie. Und als Lydia am Heiligabend aufwacht, da wartet eine glitzernde Überraschung auf sie.

Plötzlich verliert das Spinnentier den Schrecken

Rückenansicht des Bilderbuches „Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer

Puh, Leute! Wenn man – wie ich – eine nicht gerade kleine Arachnophobie zu seinen Eigenheiten zählt, fällt es nicht ganz leicht sich auf „Die Sternenspinne“ einzulassen. Besonders, da die Spinne nicht verniedlicht wird. Sie ist eins dieser fiesen, langbeinigen Exemplare. Mit dickem Hinterleib und deutlichen Kieferklauen. Da bekomm ich schon vom Beschreiben Gänsehaut. Mit vermenschlichten, verhärmten Zügen schaut sie grimmig auf Lydia hinunter. So grimmig wie das Mädchen zu ihr.

Nach und nach wird der Achtbeiner vertrauter. Wird zum Vertrauten. Dem Lydia ihre Wünsche anvertraut. Der still webend zuhört. Dabei seine Schrecken verliert. Plötzlich gar nicht mehr gruselig ist.

Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie Lydia. Doch leider verfalle ich immer noch in Schockstarre, wenn ich ähnliche Exemplare in freier Wildbahn erblicke. Ganz ehrlich? Ich bekomme tatsächlich Herpes vom Anblick großer Spinnen. Total bekloppt. Ich weiß! Hilft nur nicht.

Der Traum von weißer Winterwunderzeit

Das Bilderbuch „Die Sternenspinne“ von Stefanie Christ und Karin Widmer

Aber: Es wird besser. Mittlerweile kann ich mit den meisten Spinnen leben. Wenn sie locker unter ein normales Glas passen, komm ich klar. Ein Fortschritt. „Die Sternenspinne“ trägt vielleicht auch dazu bei, dass ich bei der nächsten Begegnung der achtbeinigen Art weniger panisch reagiere. Durch Gewöhnung.

Denn dem Vizechef (5) hat es Lydias Geschichte angetan. Wie sie kann er sich kaum noch an Schnee erinnern. Einen Tag lang gab es mal welchen hier in Köln. Vor drei Jahren. Gerade mal lang genug lag das Wunder, um einen Schneemann zu bauen. Seitdem träumt der Vize von weißer Winterzeit. Und auch wenn am Ende kein klirrendkalter, verschneiter Wintertag auf Lydia wartet, die verwobene Auflösung der Weihnachtsgeschichte mag mein Fünfjähriger sehr.

„Die Sternenspinne“ vermittelt, dass Spinnen in Ordnung sind. Ohne plakativ zu sagen, dass Angst vor ihnen unnötig und doof ist. Angst ist ok. Aber es gibt eben auch schöne Seiten an diesen Tieren. Auf die dieses leise, sanfte Adventsbuch unsere Aufmerksamkeit lenkt. 😊

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Erik Ole Lindström: „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“

Erik Ole Lindström: „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“

Selmas Mama muss an Heiligabend arbeiten. Aber das ist gar nicht schlimm. Eigentlich. Denn das Mädchen sollte mit ihrem Papa und seiner neuen Familie Weihnachten feiern. Doch dann kommt alles anders. Ihr Papa fährt nach Frankreich. Zur Familie seiner neuen Frau. Und Selma?

Mama organisiert flott, dass Selma über die Weihnachtstage zu Tante Maja kann. Damit ist Selma sehr einverstanden. Schließlich ist Tante Maja Tierärztin und hat einen Hof voller Ponys und Hunde. Aber dann geht irgendwie alles schief. Weder Tante Lotta ist zu Hause (wo Maja das Mädchen hätte auflesen sollen). Noch Tante Maja! Zu der das clevere Kind kurzerhand allein weiterreist.

Da stimmt doch was nicht? Warum ist Maja nicht zu Hause? Weshalb fehlt ein Pony im Stall? Entschlossen macht sich Selma auf die Suche. Spannt ihr Lieblingspony vor den Schlitten und bricht mit den beiden Hunden Kato und Luna zu einer abenteuerlichen Reise auf. Mitten durch den weißen, schwedischen Winterwald.

Wahrlich wundersames Winterabenteuer

„Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“ versetzte uns in ein wahrlich wundersames Winterabenteuer. Wundersam und doch realistisch. Dass Mama Termine durcheinanderwirft, das kennt Selma schon. Da muss sie halt selbst handeln. Das fällt dem tatkräftigen Mädchen nicht schwer. Selbstverständlich macht sie sich alleine auf dem Weg. Natürlich sucht sie ihre Tante. Schließlich könnte ihr etwas passiert sein. Und ein Schneesturm zieht auf…

Erik Ole Lindström gelang ein herrlich zeitloses, unaufgeregtes und doch unfassbar spannendes Kinderbuch. Meine Jungs waren so wütend auf Selmas Papa und bangten mit Selma um ihre Tante. Sie fieberten mit, als das Mädchen heldenhaft zwei Brüdern und ihrer Schwester zur Hilfe eilte. Immer wieder hielten sie die Luft an, wenn Selma über etwas oder jemand stolperte. Sie sich neuen Herausforderungen stellte. Und immer wieder atmeten sie erleichtert oder erfreut auf, wenn dem Mädchen nichts geschah, sie erfolgreich war oder ihr geholfen wurde.

Schlittenfahrt in neues Familienmodell

Erik Ole Lindström: „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“

Selma ist ein so großartiges Mädchen. Tapfer und mutig, freundlich, schlau und überlegt. Doch fühlt sie sich auch verloren, ist traurig und wütend. Wünscht sich eine Familie. Denn ihre ging kaputt. Ihre Eltern streiten nur noch. Trennten sich. Zusammen war gestern. Seit sie zehn Jahre alt ist, gibt es keine Familienfotos mehr.

Auf ihrer abenteuerlichen Schlittenfahrt lernt Selma aber Menschen kennen, die ihr ein anderes Bild von Familie offenbaren. Kinder mit Extra-Eltern. Kauzige Alte, die weder einsam noch unglücklich sind. Liebe Menschen, die sich kümmern und Perspektiven bieten. Sie lernt, dass es Möglichkeiten gibt. Andere Familienmodelle, die auch glücklich machen. Und sie lernt, das es hilft zu reden. Sich Luft zu machen.

Damit vermittelt diese zauberhafte Geschichte ein Gefühl für Familie in ihren verschiedenen Facetten. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, nebenbei und selbstverständlich.

Von Füchsen und Menschen: Die Lieblingsstellen

So endet Selmas Winterreise mit einem Happy End, dass die Augen meiner Kinder strahlen ließ. Der Chef (7) freute sich dermaßen mit Selma, dass sein Grinsen fast von einem Ohr zum anderen reichte. Das Finale war definitiv seine Lieblingsstelle. Auch der Vize (4) leuchtete beim Weihnachtsfest. Jedoch war sein Highlight – ganz klar – der kleine Findelfuchs.

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„Doktor Miez und das weiße Weihnachtswunder“

Walko: "Doktor Miez - Das weiße Weihnachtswunder"
Walko: „Doktor Miez – Das weiße Weihnachtswunder“

Die Kinder verliebten sich im Sommer in Doktor Miez als wir mit dem samtpfotigen Arzt und seinen Freunden das verschwundene Sumselschaf suchten. Da war es natürlich ein Muss, dass auch der zweite Band „Doktor Miez und das weiße Weihnachtswunder“ einziehen und sofort gelesen werden musste. Also kuschelten wir uns in die Koje des Chefs und besuchten das weihnachtliche Sumseldorf.

Die Sumsler sind fleißig: Backen, basteln, dekorieren. Nur noch einmal schlafen, dann ist Weihnachten. Leider sieht das Wetter so gar nicht weihnachtlich aus. Die Sonne scheint; es ist viel zu warm. Und der Weihnachtsmann kommt dieses Jahr bestimmt auch schon wieder nicht. Der hat wohl schon mit den Menschenkindern zu viel Arbeit. Aber die Sumsler wünschen sich, dass er diesmal auch zu ihnen kommt. Und schreiben ihm einen Wunschzettel. Doch ob der Weihnachtsann den abholt? Doktor Miez beschließt, sich mit seinem Freund Joschi als Weihnachtsmann und Rentier zu verkleiden und die Sumsler zu überraschen. Joschi ist nicht begeistert…

Weihnachten ist die Zeit der Wunder

Marsmännchen baut derweil eine Maschine, die sich als waschechte Schneemaschine entpuppt. Die Tiere verbringen einen traumhaften Vorweihnachtsnachmittag in Marsmännchens Schneelandschaft. Nur leider spült der nächtliche Regen den ganzen Zauber fort. Doch Weihnachten ist die Zeit der Wunder und da wäre es doch gelacht, wenn sich nicht alles zu Guten wenden würde.

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