Mit seinem rotzfrechen Parallelwelt-Epos um den sarkastischen Dämonen Bartimäus eroberte Jonathan Stroud die Herzen vieler Fantasy-Fans. Auch meines. Nach seinem Bartimäus-Erfolg erscheinen nach und nach auch die Übersetzungen seiner älteren Werke. So auch „Die Spur ins Schattenland“. Jonathan Stroud: „Die Spur ins Schattenland“ weiterlesen
Der gewissenhafte Collie Flanagan schlägt aus der Art. Seine Familie besteht nur aus Verrückten. Sein Vater Charlie huldigt seiner eigene Religion aus Faulheit, Katholizismus und spritgetränkten Weisheiten. Seine exzentrisch-rebellisch-zänkische Mutter Anaïs unterstützt Revolutionäre überall auf der Welt – mit dem Geld ihres verhassten, stinkreichen Vaters Zeitungsmogul Peregrine Lowell. Sein jüngerer Bruder Bingo ist ein charmanter, draufgängerischer und unüberlegt handelnder Tunichtgut. Elizabeth Kelly: „Die verrückten Flanagans“ weiterlesen
Das pastellfarbene, unaufgeregt-ansprechende Cover von „Am Tag und in der Nacht“ weckte herbstlich-romantischen Gefühle in mir. Die Geschichte sollte laut Rückentext von einer jungen Frau handeln, die einen schweren Schicksalsschlag mit Hilfe alter Briefe und der Kunst überwindet. Alles sprach dafür, dass der Debütroman der Britin Camilla Macpherson die perfekte Lektüre für sentimental-goldene Oktobertage wäre. So schlug ich das schön gestaltete Taschenbuch auf und las. Camilla Macpherson: „Am Tag und in der Nacht“ weiterlesen
Viele positive bis begeisterte Kritiken habe ich über das neue Werk der Britin Sam Hayes gelesen. Deswegen freute ich mich sehr, als ich „Das verbotene Zimmer“ endlich in den Händen hielt. Leider hat der Roman meine Erwartungen mehr als enttäuscht. Sam Hayes: „Das verbotene Zimmer“ weiterlesen
Das ansprechende Cover und der unprätentiöse Titel von Viveca Stens zweitem Schärenkrimi „Tod im Schärengarten“gefielen mir sehr gut, als vorablesen.de eine Leseprobe des Buches veröffentlichte. Und da schwedische Krimis als sichere Bank im Krimidickicht gelten, dachte ich mir, dass es bestimmt nett zu lesen wäre. Aber leider war dieser Gedanke trügerisch. Sommerlektüre für eingefleischte Schwedenkrimifans weiterlesen
Jeder, der in irgendeiner Form jemals im Service gearbeitet hat, kennt sie: Die Verlorenen und die Redebedürftigen, die Hirnlosen und die Neunmalklugen, die Trotteligen, die Verplanten, die Vagabunden, die Hysteriker und all die anderen, aus denen die ganz normale Kundenmeute besteht. Egal ob in einer Kneipe, einem Kiosk, einem Café oder in einer Videothek… Alltagswahnsinn einer Servicekraft weiterlesen
Wenn etwas erfolgreich ist, dann springt der Markt naturgemäß trittbrettfahrend auf den Zug auf und nutzt die Gunst der Stunde. So ploppt derzeit ein Vampirstoryklon nach dem anderen aus den Druckmaschinen und manch eine abgeschlossene Geschichte mausert sich zum Vielteiler.
Langsam erreicht der Hype um die hoch gelobte Fernsehserie „The Wire“ das deutsche Publikum. Richard Price schrieb fünf Folgen der Kultserie, die in Baltimores Drogenmilieu spielt. In Amerika berühmt, gelang ihm mit seinem Roman „Cash“ durch den „The Wire“-Bekanntheitsschub letztes Jahr auch der große Durchbruch in Deutschland. Epochale Kriminalrealität weiterlesen
Manche Bücher sind wie Katzen. Nicht wir wählen sie – sie wählen uns aus. „In einer erdfernen Welt“ suchte mich aus und ich bin ihm dankbar dafür.
„Es ist, als seist Du über die Ränder der bekannten Welt hinaus- und hineingefallen in ein Jenseitiges, in eine Wirklichkeit, die du nicht zu fassen vermagst.“ (Seite 7)
Moritz Sonderberg, der Sonderberg, regional bekannter Schauspieler und Lebemann, trifft im Alter von 69 Jahren der Schlag. Er bleibt halbseitig gelähmt an den Rollstuhl gefesselt. Da geschieden und beziehungsunfähig fehlen ihm Angehörige und Vertraute, die ihn pflegen könnten. So landet er in der Pflege- und Demenzstation eines Seniorenheims. Hans Zengeler: „In einer erdfernen Welt“ weiterlesen
Die wunderbare Joanne Harris, aus deren Feder solch zauberhafte Geschichten wie Chocolat oder Fünf Viertel einer Orange flossen, hat ein neues Buch vollendet. Blaue Augen ist ein intensives, verworrenes, packendes Leseerlebnis, mehr Drama als Thriller. Absolut zu empfehlen.
„Nennt mich B.B. Das machen alle. Niemand außer der Polizei und den Bankangestellten benutzt meinen richtigen Namen. Ich bin zweiundvierzig und eins fünfundsiebzig, habe graubraune Haare, blaue Augen und mein ganzes bisheriges Leben in Malbry verbracht.“ (Seite 25) Joanne Harris: „Blaue Augen“ weiterlesen