„Seldas Haus: Post von Pola“ von Larissa von Buchwaldt

Der Roman „Seldas Haus: Post von Pola“ von Larissa von Buchwaldt auf einerm Tisch liegend. Im Hintergrund sieht man Ofenhandschuhe und einen angeschnittenen Apfelkuchen.

„Es war auf dem Schulweg, an einem sonnigen Nachmittag im April, als Selda die große Neuigkeit durch ein bedeutsames Kribbeln und Bibbeln in ihrer Bauchgegend angekündigt wurde.“

Wenn sich Seldas Bauch so anfühlt, dann steht eine wichtige Veränderung an. Ganz sicher. Und auch diesmal trügt ihr Bauchgefühl sie nicht. Als die Elfjährige nach der Schule nach Hause kommt, wartet ein Brief auf sie. Von ihrer Tante Pola. Selda erbt ihr Haus! Obwohl sie sich doch nie getroffen haben.

Kurzerhand fährt die Familie zu Tante Polas Haus. Das alt ist. Und kaputt. Aber auch zauberhaft, heimelig und absolut traumhaft gelegen. Schnell sind sich alle einig: Hier wollen sie leben. Auf dem Land, zwischen Wald und See und Polas Gemälden. Dabei fühlt es sich für Selda so an, als ob Pola noch da wäre. Ihr etwas sagen möchte.

Und tatsächlich hinterließ Pola dem Mädchen nicht nur ihr Haus und ihren Kater, sondern auch geheime Hinweise. So begibt sich Selda mit ihren Brüdern und ihrer besten Freundin auf eine Schnitzeljagd. Bei der sie nach und nach die Geheimnisse des alten Hauses, des Waldes und ihrer Familie aufdeckt.

Märchen, Familiendrama, Krimi und Abenteuer

Rückseite des Romans „Seldas Haus: Post von Pola“ von Larissa von Buchwaldt

„Seldas Haus: Post von Pola“ ist ein nach Apfelkuchen, Waldtagen und frischer Farbe duftender Roman für Menschen ab zehn Jahren. Larissa von Buchwaldt erzählt auf Kinderaugenhöhe von (fast) magischen Ereignissen. Denn Selda erbt nicht nur Polas Haus. Sie ahnt bald, dass sie mit ihrer Tante mehr verbindet, als gedacht.

Dabei schwebt das Geschehen zwischen kindlichem Märchen und recht erwachsenem Familiendrama; zwischen Krimi und Abenteuer. Was so gut passt. Weil Selda selbst in der magischen Realität zwischen Kindheit und Jugend steht. Außerdem nimmt sie mit ihrem feinen Gespür, ihrer Sensibilität und Gefühlsstärke einfach mehr wahr als verkopfte große Brüder oder gestresste Eltern.

Genauso detailreich und liebevoll wie die Geschichte selbst, ist auch die Buchgestaltung. Neben dem traumhaften Cover-Gemälde von Nina Lang, ergänzen stimmungsvolle Zeichnungen von Maja Lithander das Geschriebene. Prägesiegel und Lesebändchen vervollständigen dieses hochwertige, außergewöhnliche Buch.

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„Hermut: Die Geschichte von einem Helden, der seinen Mut wiederbekommt“

Das Kinderbuch „Hermut: Die Geschichte von einem Helden, der seinen Mut wiederbekommt“ von Kathleen Haupt-Schibilsky und Barbara Schumann vor einer bunt besprühten Backsteinmauer

„Clown Hermut trägt ‚nen kleinen Hut,
Sein Leben gefällt ihm wirklich gut.
In seinem kunterbunten Kleid
ist er zum Lachen stets bereit.“

So verbreitet er in seinem Zirkuszelt gute Laune und Glück. Bringt Kinderaugen zum Strahlen. Doch heute schleicht sich ein Wesen an. Stielt dem Clown seine Farben. Lässt Hermut grau und traurig zurück.

Mutig handeln nun die Kinder. Füllen die Zirkusarena mit Späßen, Kunststücken, Tänzen, Dressuren und Gemälden. Schenken Hermut nach und nach seine Farben zurück. Zeigen ihm, wie er sich selbst wiederfindet und sich gegen fiese Farbendiebe zur Wehr setzten kann.

Multimediale Geschichte zum Thema Gewaltprävention

Rückseite des Kinderbuches „Hermut: Die Geschichte von einem Helden, der seinen Mut wiederbekommt“ von Kathleen Haupt-Schibilsky und Barbara Schumann

Kathleen Haupt-Schibilsky schuf mit „Hermut: Die Geschichte von einem Helden, der seinen Mut wiederbekommt“ eine ambitionierte, mehrmediale Geschichte für Kinder ab fünf Jahren. Mit dem Schicksal des Clowns und den selbstbewussten Vorstellungen der Kinder, will die Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche wichtige Elemente von Gewaltprävention vermitteln.

Dazu gehört zu sehen, dass es Menschen gibt, die es nicht gut meinen. Zwischen guten und schlechten Geheimnissen unterscheiden zu können. Zu wissen, dass Ihre Körper ihnen gehören. Und, dass sie ihre Wünsche deutlich machen dürfen. Dass Träume dringend erlaubt sind; dass sie sich mögen sollen, wie sie sind und alle Gefühle wichtig sind. Über alles geredet, alles benannt werden darf.

Kindgerecht, aber deutlich

Die Texte vermitteln all dies zusammen mit den sprechenden Illustrationen von Barbara Schumann kindgerecht, aber deutlich. Ruft man dann per QR-Code noch die dazugehörende Audiodatei auf, verleiht Sprecher Romanus Fuhrmann der Geschichte intensives, eigenes Leben. Alternierend singt Jona Swane Schibilsky dazu die Geschichtenlieder der Kinder. Welche die Moral, den pädagogischen Mehrwert in ätherisch anmutende, klassisch interpretierte Musiksequenzen packen.

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Alltagswahnsinn einer Servicekraft

Christoph Strasser: "Warum. Frankenfish?"
Christoph Strasser: „Warum. Frankenfish?“

Christoph Strasser: „Warum. Frankenfish?“

Jeder, der in irgendeiner Form jemals im Service gearbeitet hat, kennt sie: Die Verlorenen und die Redebedürftigen, die Hirnlosen und die Neunmalklugen, die Trotteligen, die Verplanten, die Vagabunden, die Hysteriker und all die anderen, aus denen die ganz normale Kundenmeute besteht. Egal ob in einer Kneipe, einem Kiosk, einem Café oder in einer Videothek… Alltagswahnsinn einer Servicekraft weiterlesen

Zeitfressendes Altpapier

G. C. Roth: "Bestatten, mein Name ist Tod!"G. C. Roth: „Bestatten, mein Name ist Tod!“

Die beiden hochbetagten Bestatter außer Dienst – Olbers und Sieberts – treffen sich jeden Mittwoch auf „ihrem“ Friedhof. „Der eine war rundlich, breit und kurz gebaut, während der andere eher zu den schmaler und höher gewachsenen Menschen gehörte.“ Sie spazieren, frühstücken, kippen ihren Rum-Tee und erzählen sich morbide Geschichtchen aus ihrem Berufsleben. Zeitfressendes Altpapier weiterlesen