„Und die Welt, sie fliegt hoch“ von Sarah Jäger und Sarah Maus

Der Jugendroman „Und die Welt, sie fliegt hoch“ von Sarah Jäger und Sarah Maus

Ava hat Hausarrest. Mitten in den Sommerferien. All ihre Freundinnen sind im Freibad. Und sie langweilt sich.

Juri bleibt freiwillig in seinem Zimmer. Denn das ist der einzige Ort, an dem er sich sicher fühlt. Welt und Menschen machen ihm Angst.

Plötzlich meldet sich Ava per Sprachnachricht bei Juri. Seit der Grundschule hatten die beiden Vierzehnjährigen keinen Kontakt mehr. Dennoch entwickelt sich schnell ein pointiert-witziges Geplänkel zwischen ihnen. Hin und her fliegen gemeinsame Erinnerungen, misstrauische Fragen, schelmische Lügengeschichten, philosophische Grübeleien. Sie entdecken Gemeinsamkeiten in ihrer Gegensätzlichkeit. Hören zu, ohne zu werten.

Ein außergewöhnliches Jugendbuch

Kein bisschen wundert es mich, dass „Und die Welt, sie fliegt hoch“ gleich doppelt für den Deutschen Jugendliteratur Preis 2025 nominiert wurde. Es ist ein so wundervolles Buch!

Die Rückseite des Briefromans „Und die Welt, sie fliegt hoch“ von Sarah Jäger und Sarah Maus

Dabei musste ich mich erst einmal an die außergewöhnliche Erzählweise und Darstellung gewöhnen. Denn die linke Seite des Buches gehört Ava, die Rechte Juri. Sie schickt eine Nachricht, er antwortet. Links, rechts, links, rechts. Und dazwischen die wundervollen Illustrationen. Bei denen im Raum zwischen Nachrichten und Gedanken viel Platz für eigene Interpretationen bleibt. Die das Gespräch aber auch manifestieren. Uns in die Köpfe schauen lassen.

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Wo die Freiheit wächst – Briefroman zum Widerstand der Edelweißpiraten

Frank Maria Reifenberg: Wo die Freiheit wächst - Briefroman zum Widerstand der Edelweißpiraten
Frank Maria Reifenberg: Wo die Freiheit wächst – Ein Briefroman zum Widerstand der Edelweißpiraten

Lene macht eine Ausbildung im Friseursalon von Madame Céline in Köln Nippes. Sie ist 16 Jahre alt. Sie mag Bücher, lässt sich von Jungs den Kopf verdrehen und hegt eine unverwüstliche, beste Freundschaft zu Rosi. Lene ist ein ganz normales Mädchen. Doch die Zeiten sind nicht normal.

Wir befinden uns im Jahr 1942. Bombenangriffe der Alliierten gehören zu Lenes Leben. Rosi flüchtete schon aufs Land. Die Freundschaft wurde zur Brieffreundschaft. Lenes großer Bruder Franz kämpft an der Ostfront. Ihr kleiner Bruder entwickelt sich zum glühenden Nazi. Ihre kleinen Schwestern kennen keinen Frieden. Ihre Mutter ist nur noch ein Schatten. Ihr Vater? Vermisst. Lene versucht ihren Weg durch die Trümmer zu finden, ohne sich selbst und die Menschlichkeit zu verlieren.

Es fühlt sich so echt an, weil es so echt ist

Knapp ein Jahr begleiten wir Lene. Schauen Ihr beim Briefeschreiben über die Schulter. Und dürfen Nachrichten ihrer Lieben an sie lesen. Denn Wo die Freiheit wächst ist ein Briefroman. Ungewöhnlich und gewöhnungsbedüftig. Schwierig. Doch lohnend. Ich brauchte lange, um in die Geschichte rein zu finden. Aber dann fühlte sich das Geschehen so nah an, so intensiv, so persönlich, dass ich mit Lene auf jeden neuen Brief fieberte. Ich lauschte ihren Gesprächen. War heimlich Zeuge von Dingen, die doch keiner wissen sollte. Keiner wissen durfte.

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