Als Kenzies Sommerjob kurzfristig abgesagt wird, ist sie am Boden zerstört. Den Job braucht sie unbedingt! Als Referenz für ihr geplantes Studium. Immerhin: Sie ergattert ein Praktikum bei einer alten Freundin ihrer verstorbenen Mutter. Als Innendesign-Praktikantin darf sie bei der Neugestaltung eines Hotels helfen. Eines Hotels einer renommierten Luxushotelkette. In den schottischen Highlands.
Dort lernt sie Lyall kennen. Der junge Hoteldynastie-Erbe lässt ihr Herz schneller schlagen. Doch Lyall benimmt sich seltsam. Hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Es wird kompliziert…
Große Autorinnenliebe
Hach, was tu ich mich schwer mit dieser Rezension… Nachdem ich Lena Kiefer schon 2019 beim großen Phantastik-Leseabend der Leipziger Buchmesse lauschen durfte, mag ich die sympathische Autorin sehr. Obwohl sie an diesem Abend ziemlich überrumpelt wurde, las sie souverän aus ihrem Debüt „Ophelia Scale“. Auf der Lit.Love-Convention „verliebte“ ich mich noch ein wenig mehr. Als dann der erste Band ihrer New Adult-Reihe erschien, schnappte ich zu. Und verschlang sie innerhalb weniger Leseabende.
Leicht zu lesen war „Don’t LOVE me“ also allemal. Trotz der über 400 Seiten. Mit Kenzie konnte sich mein jüngeres Ich identifizieren. Obwohl ich mit Innendesign nie etwas anfangen konnte. Genauso wenig kann ich die Camper-Liebe nachvollziehen. Doch die anpackende, fürsorgende junge Frau mochte ich.
Auch Lyall konnte ich definitv etwas abgewinnen. Chamant, witzig, sensibel – der Kerl würde bei mir sicher nicht nur Beschützerinstinkte wecken und Weltenrettergene in Gang setzen. Puh, der ist schon ganz schön heiß!
Anachronistisch, unglaubwürdig und unemanzipiert
Leider konnte mich der ganze Rest aber nicht packen. Dass Protagonisten selbstmitleidig und lernresistent, misstrauisch, redefaul und in On-Off-Beziehungen gefangen sind, das bin ich vom Genre gewohnt. Das muss in Maßen wohl so sein. Damit kann ich auch leben. Mag es bisweilen sogar.
Aber der Klischee-Plot, die armen Reichen, die Tragödien der Protagonisten, die ständigen Jane Austen-Reminiszenzen – das war mir alles was viel. Dazu das archaische Familienkonstrukt in dem Lyalls Sippe festhängt. Für mich an sich schon schwer nachzuvollziehen. Die Tragweite eines Verstoßes gegen die Familienregeln empfand ich gar als anachronistisch und unglaubwürdig. Unemanzipiert. Dagegen konnte ich Lyalls Märtyrertum durchaus nachvollziehen. Doch wurde mir diese Kuh zu penetrant durchs Dorf getrieben.
Vermisste Tiefe und Tempo
Insgesamt vermisste ich in diesem ersten Teil Tiefe und Tempo. Die ständigen Wiederholungen nervten mich. Das ewige Anspielen. Die Story sumpfte vor sich hin. Steckte steif im Morast des Dramas fest. Der lang vorbereitete Cliffhanger, kam für mich nicht wirklich überraschend. Stachelte eher noch einmal meine eh schon vorhandene Genervtheit ob des omnipräsent verschwiegenen Themas an. Es kam mir so vor, als würde hier dem Zwang zur Trilogie entsprochen. Würde der an sich griffige Plot in die Länge gezogen. Ich hätte mir das Ganze knapper und pointierter gewünscht. Dann hätte ich so viel mehr Spaß gehabt. Der durchaus vorhanden war!
So fand ich Band eins ok. Doch definitiv nicht fesselnd genug, um mich auf die Folgebände zu stürzen. Nun, da Band drei raus ist und ganz anders als die Vorgänger sein soll, werde ich der Trilogie aber vielleicht doch noch eine Chance geben. Und auf „Ophelia Scale“ freue ich mich weiterhin.
Ich danke cbj und dem Bloggerportal für mein kostenloses Rezensionsexemplar.
Titel: Don’t LOVE me
Geschrieben von: Lena Kiefer
Genre: Roman, Jugendbuch, Young Adult, New Adult, Coming-of-Age, Romanze, Liebesroman
Themen: Liebe, Familien, Herausforderungen, Erwachsenwerden, Schottland, Design, High Society
Format: broschiert; 432 Seiten
Verlag: cbj (Penguin Random House Verlagsgruppe)
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2020
ISBN: 978-3-641-26272-3
Preis: 12,90 €
Vom Verlag empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
„Don’t LOVE me“ beim Verlag: Zum Buch
Lena Kiefer auf Instagram: @kieferlena
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