Sams Opa wohnt im Haus am Ende des Gartens. Unter dem Blumentopf liegt immer ein Schlüssel für Sam bereit. Eines Tages findet Sam Opa erst nach langem Suchen. Vom Dachboden aus begeben sich die beiden auf eine Reise zu einer exotischen, weit entfernten Insel. Einer bunten, warmen Insel voller Pflanzen und Tiere. Opa fühlt sich hier sehr wohl. So wohl, dass er gar nicht mehr nach Hause möchte. Sam verabschiedet sich von Opa und fährt mit dem großen Schiff alleine zurück nach Hause.
Opas Insel von Benji Davies liegt mir sehr am Herzen. Das 32-seitige Bilderbuch aus dem Aladin Verlag schafft es, mich immer wieder zu berühren. Während ich diesen Text schreibe habe ich Gänsehaut. Die Geschichte handelt vom dauerhaften Abschied eines geliebten Menschen. Vielleicht wirklich nur wegen eines Umzugs in eine weit entfernte Gegend. Für mich ist die Insel aber ein Gleichnis für den Tod.
Kindgerecht und ohne religiöse Attitüde vermitteln Text und Bilder, dass es ok ist, wenn jemand Geliebtes fortgeht. Dass man sich keine Sorgen machen muss. Dass es ihm woanders vielleicht sogar besser geht. So braucht Opa auf der Insel zum Beispiel keinen Stock mehr. Es zeigt, dass es in Ordnung ist, den geliebten Menschen zu vermissen. Und, dass er in unseren Erinnerungen immer bei uns bleibt.
Der Verlag empfiehlt das Buch für Kinder ab vier Jahren. Ich lese es mit meinem Sohn seit er 2 ½ ist. Natürlich versteht er den Subtext noch nicht. Und ich hoffe, dass ich das Buch noch lange nicht benötigen werde, um ihm zu erklären, dass es ok ist, dass Oma oder Opa nicht mehr hier sind. Bisher liebt mein kleiner Chef die Bilder und er ist ganz vernarrt in den abenteuerlustigen Opa. Wir entdecken immer wieder neue Kleinigkeiten. Suchen mit Sam seinen Opa. Freuen uns über das wunderbare Spiel von Licht und Schatten am Wasserfall. Suchen die Katze und fragen uns, ob der Orang-Utan Tee oder Kaffee serviert. Wir winken Sam, wenn er von der Insel abreist und bangen bei seiner Rückreise mit ihm, wenn die See rau und stürmisch ist.
Die farbenfrohen Illustrationen machen mir und dem kleinen Chef sehr viel Freude. Oft empfinde ich die Zeichnungen in Bilderbüchern als unecht, kritzelig oder überzogen. Die Bilder von Benji Davies finde ich dagegen sehr ästhetisch.
Opas Insel ist eine herzwärmende, Hoffnung gebende, einfühlsame Geschichte über das Abschiednehmen. Ein ganz besonderes Kinderbuch!
„Opas Insel“ beim Verlag: Zum Buch
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Wir haben es letztes Jahr gebraucht unsere inzwischen 4 jährige Tochter verlangt noch heute nach dem Buch und schickt heute noch Bilder und Briefe an Opa. Super Buch um Kindern den Abschied zu erleichtern
❤
Es tut mir so leid, das zu hören, liebe Gabi!
Wir lieben das Buch noch immer, auch wenn wir es noch nicht „brauchten“.
Aber ich denke, es ist auch eine gute Vorbereitung.
Der Chef (inzwischen fast sechs) und der Vizechef (2 3/4) holen „Opas Insel“ immer wieder aus dem Regal.
Ein Buch, dass definitiv nicht auf dem Trödel landen wird. :-)