"Kaputte Herzen kann man kleben" von Kristina Günak

„Kaputte Herzen kann man kleben“ von Kristina Günak

"Kaputte Herzen kann man kleben" von Kristina Günak

Alleinerziehend und von der Münchner Mama-Schickeria überfordert, wächst Luisa langsam alles über den Kopf. Als Hebamme steht sie an sich schon unter Dauerstress. Zerreißt sich förmlich zwischen den Kreißsälen. Wird ihren Ansprüchen nicht gerecht. So kann das nicht weiter gehen. Denk sich auch Luisas Rücken und verweigert die Zusammenarbeit. Luisa bleibt keine Wahl, sie muss sich eine Auszeit nehmen.

Zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter setzt sie sich in den Zug nach zu St. Peter-Ording. Zu Tante Mimi, Mit der sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen hat. Um sich zu erholen. Damit sie weiter funktionieren kann. Denn was wäre die Alternative?

Über Schatten springen

Ja, natürlich findet Luisa Alternativen. Gute Freundinnen. Einen tollen Mann. Eine Familie. Doch dafür muss sie ganz schön viel springen. Hauptsächlich über ihren eigenen Schatten.

Was hat diese Frau für eng verschnürte Päckchen zu tragen. Das war mir über große Strecken echt zu viel angestautes Selbstmitleid. Schon wahr: Das Leben meinte es nicht nett mit ihr. Da mag es verständlich sein, wie arg sie sich einmauert. Doch irgendwann ist auch mal gut. Luisas festgefahrener, engstirnig-arroganter Blick auf die Menschheit, nervte mich. Und das sage ich, die selbst gerne mit ihrer Misanthropie kokettiert.

Gerade noch so konnte ich nachempfinden, was das eingeschworene Team der unperfekten Mütter in ihr sah. Warum die Chemie zwischen den Frauen stimmte. Dass Traummann Tom sich Hals über Kopf in sie verliebte, bleibt mir allerdings ein Rätsel.

Küstenstimmung gesättigter Sommerroman

"Kaputte Herzen kann man kleben" von Kristina Günak

So fern mir Luisa blieb, so sehr mochte ich alle anderen Charaktere des Buches. Selbst den Ex. Oder die überkandidelte Übermutter aus München, die Luisa den letzten Nerv raubt. Sie gaben herrliche Gegenparts ab.

Kristina Günaks entspannter Schreibstil trug mich flott durch ihren Küstenstimmung gesättigten Sommerroman. Allerdings empfand ich ihn weniger fluffig und humorvoll als andere ihrer Bücher (z.B. „Die Liebe kommt auf Zehenspitzen“ oder „Glück ist meine Lieblingsfarbe“).

Was zum einen an der häufigen Erwähnung der Vokabel „Mental Load“ lag. Und den Ausführungen dazu. Zum anderen aber eher an dem ernsten Thema des Hebammenmangels.

Da ich meinen Großen bewusst und geplant zu Hause bekam, ist mir dieses Thema selbst sehr wichtig. Vor acht Jahren war es schon schwierig eine Hebamme für eine Hausgeburt zu bekommen. Heute ist es fast unmöglich. Es ist eine Schande! Deswegen kann ich sehr gut nachempfinden, warum Kristina Günak der Problematik soviel Raum gab. Dennoch störten die Ausführungen ein wenig meinen Lesefluss.

Leicht verpackte Zeitgeist-Lektüre

Auch „Kaputte Herzen kann man kleben“ habe ich wirklich gerne gelesen. Doch ist es definitiv kein leichter Sommerroman. Vielmehr leicht verpackte Zeitgeist-Lektüre, welche viele Herausforderungen moderner Frauen zusammenfasst und dabei die Probleme der modernen Männer nicht aus den Augen verliert.

Ich danke der Autorin und Bastei Lübbe für mein kostenloses Leseexemplar.

Titel: Kaputte Herzen kann man kleben
Geschrieben von: Kristina Günak
Genre: Roman, Romanze, Zeitgenössischer Liebesroman, Belletristik,
Themen: Mental Load, Burnout, Alleinerziehende, Familie, Kinder, Liebe, Freundschaft, Selbsterkenntnis
Format: Taschenbuch; 304 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 25. Juni 2021
ISBN: 978-3-4041-8435-4
Preis: 11 €
„Kaputte Herzen kann man kleben“ beim Verlag: Zum Buch
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Veröffentlicht von

Simone

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