Mila und Polly sind unzertrennlich – schon seit Kindertagen. Während ihres Studiums versteckt Mila Polly in ihrem Zimmer des Studentenwohnheims. Sie teilen sich das erste eigene Apartment. Und fliehen gemeinsam von Stadt zu Stadt. Denn irgendwie pflastern Leichen ihren Weg. Auch reagieren die Menschen nervös, verärgert oder gar verängstigt auf Polly. So bleibt sie meist im Hintergrund, schweigt, gibt acht. Und greift ein, wenn es nötig ist.
Ein leises, poetisches, psychologisches Drama
Schattengesicht erzählt eine Geschichte von stummer Verzweiflung, unglücklichen Zufällen, fantastischem Überlebenswillen und von der Anpassungsfähigkeit des Menschen. Leise und poetisch komponiert Antje Wagner ein psychologisches Drama. Sie zerlegt das unausweichliche Ende mit melodischen Sätzen in seine Fragmente. Stellt das Finale an den Anfang und nimmt uns rückblickend mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Zurück bis hin in eine glückliche Kindheit, die leider nicht glücklich blieb.
Schattengesicht erschien vor neun Jahren im Querverlag. Zwei Jahre später kaufte Bloomsbury die Rechte und brachte es als Jugendbuch heraus. Ab 2016 war das Buch vergriffen. Im Februar letzten Jahres nahm sich der Ulrike Helmer Verlag diesem vielschichtigen, so lesenswertem Roman an und brachte ihn als Psychotriller heraus.
Ich empfinde weder das Genre Jugendbuch noch das Genre Psychotriller als passend. Sie führen in die Irre. Es ist kein Coming-off-Age-Roman und auch kein Krimi. Actiongeladene Szenen und pubertäre Verwirrungen sucht man hier vergebens. Wenn es denn eine Schublade braucht, dann würde ich Schattengesicht in die schieben, auf der „Psychodrama“ steht.
Ich danke dem Ulrike Helmer Verlag für mein Exemplar, das ich auf der letzten Leipziger Buchmesse nach einem Meet & Greet mit Antje Wagner erhielt.
Titel: Schattengesicht
Autorin: Antje Wagner
Genre: Roman, Psychodrama
Format: Broschiert, 190 Seiten
Verlag: Ulrike Helmer – Imprint: CRiMiNA
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2018
ISBN: 978-3-8974-1413-6
Preis: 12 €
Zum Internetauftritt der Autorin: Antje Wagner
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