„Nordische Mythen“ von Matt Ralphs und Katie Ponder

Das Buch „Nordische Mythen“ von Matt Ralphs und Katie Ponder vor einer Mauer in Herbstlaub stehend

Spätestens seit sie die „Drachenzähmen“-Reihe für sich entdeckten, sind Chef (10) und Vizechef (7) nicht nur verliebt in Drachen. Sie sind auch vollkommen fasziniert von der Welt der Wikinger und ihren Gottheiten. Besonders den Vize treibt die Frage, ob es machtvolle Wesen gibt, welche die Wege der Menschen kreuzen. Vielleicht auch lenken oder behindern.

Dementsprechend gespannt waren wir alle auf die reich illustrierte Enzyklopädie „Nordische Mythen: Von launischen Gottheiten, mutigen Helden und schaurigen Ungeheuern“. Da meine Jungs das ebenfalls im DK Verlag erschienene „Magische Fabelwesen und mythische Kreaturen“ sehr lieben, waren sie voller Vorfreude. Doch leider konnten die nordischen Mythen ihre hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Zu kühl und kantig fanden sie die Illustrationen; zu sperrig und altmodisch den Text.

Eher für ältere Mythen-Fans

Die Rückseite des Buches „Nordische Mythen“ von Matt Ralphs und Katie Ponder

Und ich versteh sie. Denn Matt Ralphs erzählt die Legenden der Nordländer sehr klassisch. Nicht sonderlich frisch. Und so gar nicht kindlich. Mit wörtlicher Rede und einer etwas modernisierten Sprache hilft er älteren Mythen-Fans durch die Göttergeschichten. Doch auch ich tat mich schwer. Dabei kämpfte ich mich vor rund 20 Jahren durch eine noch wesentlich drögere Übersetzung nordischer Mythologie. Zwar empfiehlt der Verlag beide Bücher für Leser ab 10 Jahren, doch empfinde ich das Fabelwesen-Buch als wesentlich kindgerechter als diese nordischen Mythen.

Meine Kinder verloren also recht schnell das Interesse an den brutalen Geschichten der Götter und Göttinnen. Was ich – ehrlich gesagt – begrüßte, weil die Erzählungen schon reichlich grausam und blutreich sind. Munter schlachten und köpfen sich die Gottwesen durch ihre Tage.

Übersichtliche Steckbriefe der Gottheiten

Weswegen wir dann doch immer mal wieder zum Buch griffen, waren die Porträt-Seiten. Auf denen je eine Protagonistin der Wikingergeschichten vorgestellt wird. Odin und Frigg, Thor, Sif, Loki, Baldur, Heimdahl und Idun – die Steckbriefe der Gottwesen fand der Vize höchst interessant. Genauso die Erläuterungen zu den magischen Kreaturen und fantastischen Tierwesen wie der Midgardschlange, den Riesen Hymir und Skadi, den Schmieden Brookk und Sindri, oder auch Fenrir und Hel.

Ausschnitt einer Innenseite der Enzyklopädie „Nordische Mythen“ von Matt Ralphs und Katie Ponder

So möchte ich dieses kunstvoll aufbereitete Sagenbuch Jugendlichen und Erwachsene mit einem Fable für die nordische Götterwelt ans Herz legen. Die Ästhetik der Bilder passt an sich ganz großartig zu den brachialen und archaischen Wikingerkulten. Für Liebhaber der Legenden um Odin Co. ist dieses Buch bestimmt ein fantastisches Weihnachtsgeschenk. 😉

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Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße

Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße
Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße

Die Sandman-Comics, Sternwanderer, Niemalsland, American Gods, Coraline – das sind nur einige seiner Werke und ich liebe und schätze sie alle. Egal ob Graphic Novel, Roman oder Drehbuch, alles was der Brite Neil Gaiman veröffentlicht verschlinge ich früher oder später. So auch seinen neuesten Roman Der Ozean am Ende der Straße. Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße weiterlesen