„Der blaue Vogel“ von Britta Teckentrup

„Der blaue Vogel“ von Britta Teckentrup

Das Bilderbuch „Der blaue Vogel“ (Originaltitel: „Blue“) zeigt, wie es sich anfühlt allein zu sein. Allein und energielos. Gefangen in Trauer oder Depression. Und es zeigt, dass es sich lohnt trotzdem Kontakt aufzunehmen. Behutsam. Ausdauernd.

Ganz unten

Der blaue Vogel sitzt auf dem untersten Ast des großen Baumes. Ganz unten. Dort, wo die Sonne nicht hinkommt. Seit langer Zeit schon sitzt er im Dunkeln. Sehnt sich nach Sonne. Doch verharrt starr, antriebslos und allein in der Finsternis.

Bis ein neuer Vogel auftaucht. Ein Vogel, der unvoreingenommen ist. Der dem blauen Vogel langsam, ganz langsam näherkommt. Dessen dunkle, stille Welt beharrlich mit Gesang und Licht flutet. Bis die Finsternis schwindet. Bis der blaue Vogel wieder Farben sieht und Mut fasst. Zusammen mit seinem Freund. Der ihm vorsichtig und umsichtig Kraft und Hoffnung gibt.

Ans Licht

„Der blaue Vogel“ von Britta Teckentrup
„Der blaue Vogel“

Britta Teckentrup beginnt ihr emphatisches Kinderbuch in dunklen Farben. Der kleine blaue Vogel ist in einer finsteren, ruppigen Welt gefangen. Ein Gefängnis aus dichtem, bedrohlichem Geäst. Die Welt der anderen Vögel hüllt Teckentrup in warme, behagliche Töne. Da wundert es nicht, dass die bunten Himmelstänzer den traurigen Blauen nicht verstehen. Warum sie nicht zu ihm hinab wollen.

Bis dieser strahlend gelbe Vogel kommt. Der sein eigenes Licht mitbringt. Der es bis ganz nach unten trägt. Und es mit dem blauen Vogel teilt. Um endlich zusammen der Lichtspur nach oben zu folgen.

„Der blaue Vogel“ ist eine ästhetische, feinfühlige Bildergeschichte über Trauer und Einsamkeit. Die kraftvollen Collagen kämen auch gut ohne den sparsamen Text aus. Sie sprechen für sich. Laden ein über Gefühle zu reden. Motivieren aufeinander zuzugehen. Nicht wegzuschauen. Beharrlich zu sein, aber nicht aufdringlich. Eine wundervolle Botschaft.

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„Heute nicht“ von Timon und Julian Meyer

"Heute nicht" von Timon und Julian Meyer
„Heute nicht“

Der Bär hat’s heute schwer. Dem Krokodil ist alles zu viel. Der Lurch hängt durch. Beim Lama gibt’s Drama. Und das arme Pandaherz zerbricht gar vor Schmerz. Doch so schlimm heut‘ alles scheint, morgen wird schon wieder gereimt! Mit Bär am Meer oder einer Pause zu Hause. Auf jeden Fall voll Sonne und Wonne.

Wie gut kennen meine Jungs und ich diese Tage. Diese Tage, an denen einfach alles schief geht. Wir mit dem falschen Fuß aufstehen. Von da an durch Fettnäpfchen stampfen. Uns tollpatschig und zickig durch den Tag schlagen. Nichts so läuft, wie es soll. Tage für die Tonne.

Mitfühlen und besser fühlen

Deswegen verstanden wir die Tiere aus Timon Meyers Bilderbuch „Heute nicht“ sofort. Fühlten mit bei ärgerlichen Malheuren, schlechter Laune, enttäuschten Erwartungen. Bei all den Gefühlen, die Illustrator Julian Meyer den niedlichen Tieren so herzerweichend in Mimik und Gestik malte.

Und was freuten wir uns über den neuen Tag. Der besser läuft. An dem sich die Tiere was gönnen. An dem sie wieder das Schöne sehen.

Welch wunderbare Botschaft. Ja, es gibt bescheidene Tage. Es ist ok, einfach mal schlecht drauf zu sein. Sich die Decke über den Kopf zu ziehen. Aber – hey: Morgen ist ein neuer Tag. Die Sonne geht wieder auf. Mach was draus!

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