„Bretonisch mit Aussicht“ von Gabriela Kasperski

"Bretonisch mit Aussicht" von Gabriela Kasperski

Vor gut einem Jahr eröffnete Tereza Berger ihr „DEJALU“. Im beschaulichen Camaret-sur-Mer. Und noch immer prangen regelmäßig Schmierereien am Schaufenster ihrer deutsch-englischen Buchhandlung. Doch mit den meisten Bewohnern des bretonischen Städtchens ist die Schweizerin inzwischen befreundet. Kennt dank ihrer Neugier und Distanzlosigkeit schon halb Crozon.

Was nützlich ist. Denn schon wieder taucht eine Leiche auf. Diesmal unter Verdacht: Soeur Nominoë. Die Äbtissin eines Laienschwesterordens. Hat sie den betagten Wohltäter und Helden der Region von der Klippe gestoßen? Was hat dessen Sohn zu verbergen?

Es ist kompliziert

„Bretonisch mit Aussicht“ ist der zweite Band um Wahlbretonin Tereza. Die – in meinen Augen – in einer schweren Midlife-Krise steckt. Die Kasse der Buchhandlung bleibt leer. Das geerbte Häuschen steckt voller Tücken. Das Französisch sitzt noch nicht perfekt. Mit dem Sohn ist es kompliziert. Mit der Tochter noch viel mehr. Tereza wuselt sich schusselig mehr schlecht als recht durch die Tage. Wenn sie sich nicht an ihrer geliebten Tragetasche festhalten könnte, sie würde wahrscheinlich sämtlichen Halt verlieren.

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Klassischer Krimi an meinem Sehnsuchtsort

Jean-Luc Bannalec: "Bretonische Verhältnisse"
Jean-Luc Bannalec: „Bretonische Verhältnisse“

Wenn ich vom perfekten Leben träume, dann träume ich von einem alten, restaurierten Hof mit ein, zwei kleinen Nebengebäuden am Atlantik. Im Westen Frankreichs. In der Bretagne. Steile Klippen, traumhafte Sand-, Stein- und Kieselstrände, duftende Kiefern und Pinien. Der würzige Seegeruch, dessen Algen- und Salzaromen auf die schweren, feuchten Auendüfte des Hinterlandes prallen, seltsam wild und harmonisch. Pickelnder Cidre und nach Meer schmeckender Muscadet. Salzige Butter, reichhaltiges Gebäck, Crêpes und Galettes. Die Bretagne ist mein absolutes Sehnsuchtsland. So viele verwunschene Stunden voll des atemberaubenden bretonischen Lichts verbrachte ich die letzten Jahre mit meinem Mann an der Westküste der großen Halbinsel.

Urlaub in der Nähe des Tatorts

So stand denn auch der Krimi Bretonische Verhältnisse sofort auf meiner Lesewunschliste als es erschien. Doch wie es manchmal so ist… Die Jahre – ja, Jahre! – vergingen. Das Buch wartete geduldig. Bis jetzt. Bretonische Verhältnisse begleitete mich in unseren letzten langen, außersaisonalen Familienurlaub bevor die Schulpflicht des Chefs uns an die Hauptsaison bindet. In die Bretagne. Wo ich das Buch endlich verschlang. Und als Bonus die Orte des Geschehens direkt begutachten konnte. Denn der Tatort lag nicht weit von unserem Feriendomizil.

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