„Der kleine weiße Fisch ist glücklich. Mama kommt ihn abholen.“ Er sagt „Tschüs“ zu der Schnecke im Schneckenhaus, zum Frosch auf dem Felsen, zum Seepferdchen unter dem Blatt und zu all seinen anderen Freunden, die sich hinter, zwischen oder neben etwas befinden, bis er vor seiner Mama davon schwimmt. Kleinkinder ab 24 Monaten sollen mit dem 20-seitigen Pappbilderbuch von Guido van Genechten die ersten Präpositionen lernen; eben jene Verhältniswörter: im, auf, unter, hinter, zwischen, neben und vor.
Notwendig erscheint mir ein Buch mit solchem Lehrauftrag nicht. Schaue ich mir mit meinem kleinen Chef ein beliebiges Bilderbuch an, dann gehören Präpositionen einfach dazu. Das Huhn hockt auf dem Ei. Die Schafe stehen nebeneinander. Der Esel versteckt sich hinter dem Busch… Dennoch gefällt mir das Buch grundsätzlich gut. Optisch finde ich es wirklich schön. Auf dem schwarzen Hintergrund kommen der leuchtend weiße, kleine Fisch und seine bunten Freunde sehr gut zur Geltung. Mein 29 Monate alter Krümel teilt mein Wohlwollen aber leider nicht. Ein, zwei Mal sah er sich das Buch mit mir an. Das zweite Mal schon eher, um mir eine Freude zu bereiten. Zwei Tiere und ein Fels, das vermag ihn nicht zu fesseln. Die Geschichte gibt nun auch nicht wirklich viel her. Selbst wenn ich den rudimentären Text aufpeppe, interessiert ihn das nicht wirklich. Es gibt einfach zu wenig zu sehen.