„Aber Kaya, du bist meine letzte Rettung und außerdem meine Lieblingstante.“ Mit diesen Worten schubst Kayas Nichte Milli ihre Tante in einen verwirrend, gefühlschaotischen Frühling voller Herz und Schmerz und Durcheinander.
Um Milli vor dem Zorn ihrer strengen Mutter zu schützen schlüpft die Mittzwanzigerin in die Haut ihrer älteren Schwester. Und damit startet ein heiter-tragisches Verwechslungswirrwarr.
Denn wegen einer Wette mit ihrer besten Freundin, flirtet Kaya auf einem Dorffest mit Lasse. Millis Lehrer! Sie erkennt ihn nicht. Und er fragt sich natürlich, was da um alles in der Welt in die Mutter seiner Schülerin gefahren ist. Nun ja, die Missverständnisse nehmen ihren Lauf. Und die Gefühle galoppieren hinterher.
Nachvollziehbar menschlich und chaotisch-bekloppt
Lisa Keil erzählt die Geschichte flott daher. Wunderbar fließend, natürlich. Lebendig, lustig, liebenswert – und hin und wieder auch angenehm-prickelnd erotisch. Die Verwirrungen und Irrungen sind nachvollziehbar menschlich und chaotisch-bekloppt.
Die quirlige, selbstbewusste Kaya muss man einfach mögen. Sie lebt ein Leben, dass ich selber gerne führen würde. Zumindest so ähnlich. Ohne Pferd… Rob und Lasse sind Kerle zum Dahinschmelzen. Gutaussehend, witzig, verständnisvoll. Vielleicht ein wenig zu glatt. Zu perfekt.
Ich las „Bleib doch, wo ich bin“ in einem Rutsch durch. Die ersten und die letzten hundert Seiten jeweils ohne Luft zu holen. In wenigen Tagen verschlang ich die Liebesgeschichte und verliebte mich ins idyllische Neuberg und seine Bewohner. Im Mittelteil hängt die Handlung ein wenig. Die Charaktere kommen nicht vom Fleck; drehen sich im Kreis; kauen mir ein wenig zu arg auf ihren Zweifeln herum. Reden zu wenig, obwohl es ihnen so wichtig ist. Bei sowas werde ich schnell ungeduldig. Möchte die Protagonisten am liebsten ein wenig schütteln und die Richtung weisen.
Wiedersehen in Neuberg
Doch am Ende bekommen sie es ja hin. Und ich will sie gar nicht verlassen. Möchte wissen, wie es weitergeht. Ob auch die anderen Neuberger glücklich werden. Welch Glück, dass es schon bald ein Wiedersehen geben wird. Denn die Fortsetzung ist schon angekündigt. Am Ende des Buches gibt es sogar schon einen Einblick in den Nachfolger „Hin und nicht weg“.
Das Buch und ich
Eigentlich wollte ich „Bleib doch, wo ich bin“ gar nicht lesen. Also, zumindest nicht jetzt. Vielleicht irgendwann. Als die Autorin während der letzten Leipziger Buchmesse bei der „Leipzig liest – Ladies Night“ in der Buchhandlung Ludwig aus Ihrem Debütroman vorlas, fand ich sie zwar unglaublich sympathisch und ihre Geschichte sehr liebenswert. Doch stand mir der Sinn so gar nicht nach fluffiger Liebeslektüre. Ich war wegen Ursula Poznanski („Vanitas“) und Vea Kaiser („Rückwärtswalzer“) da. Ich machte ein Foto von den anwesenden Autorinnen und teilte es auf Instagram. Lisa sah das Foto, nahm Kontakt mit mir auf und seitdem halten wir diesen Kontakt. Und ihre Bücher sind für mich nun natürlich angenehmstes Pfichtprogramm.
Ich danke Lisa Keil für mein Exemplar, dass Sie mir unverhofft schenkte, weil uns das Leben irgendwie zum richtigen Moment zusammenbrachte. Herzlichen Dank!
Titel: Bleib doch, wo ich bin
Autorin: Lisa Keil
Genre: Roman, Romanze, Liebesroman
Themen: Landleben, Verwechslungen, Bücherliebe
Format: Taschenbuch; 352 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 27. März 2019
ISBN: 978-3-5967-0397-5
Preis: 9,99 €
Zur Seite der Autorin: Lisa Keil
Das Buch bei den Fischer Verlagen: Bleib doch, wo ich bin
Hier geht’s zur Fortsetzung: Hin und nicht weg
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