Die Engländerin Helen Franklin lebt ein bescheidenes Leben in Prag. Mit Ihrem spartanischen Lebensstil in ihrem selbstauferlegten Exil geißelt sie sich für eine Sünde, die sie seit langer Zeit mit sich trägt. Eine unverzeihliche, unaussprechliche Sünde. Als ein Freund Helen Dokumente über eine mythische Figur namens Melmoth übergibt, gerät ihr striktes Büßerleben aus dem Takt. Verfolgt Melmoth die Zeugin sie? Hat sie sie schon immer beobachtet? Kommt sie, sie zu holen?
Kein Schauerroman, keine Horrorgeschichte!
Was hab ich mich auf dieses Buch gefreut. Auf atmosphärischen Nervenkitzel während länger werdender Herbstabende. Schließlich verspricht der Rückentext einen fesselnden, unheimlichen Roman mit mysteriöser Gruselgestalt. Doch Sarah Perrys „Melmoth“ ist kein Schauerroman, keine Horrorgeschichte. Der Roman ist viel eher ein Psychogramm; eine philosophische Aufbereitung der Frage nach Schuld und Sühne; nach den Folgen, die unsere Handlungen haben und den Wert des Lebens. Es ist keine leichte Kost und alles andere als einfach zu lesen.
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