Es ist einfach zu niedlich! Mein Vizechef lümmelt auf dem Sofa und betrachtet ernsthaft konzentriert sein neues Bilderbuch. Als ich mich zu ihm geselle, schaut mich der Dreijährige freudestrahlend an. Und stellt mir all seine Entdeckungen vor:
Den bellenden Hund und die fauchende Katze. Den langnasigen Maulwurf und die kletternden Ameisen. Den panischen Regenwurm und das salatmümmelnde Kaninchen. Das köttelnde Schaf und den krähenden Hahn. Die kuschelnden Otter und den baumknabbernden Bieber. Den brütenden Adler und die raufenden Bärenkinder. Die schlafende Eule und die spielenden Tierkinder. Und natürlich Fuchs und Eichhörnchen, die uns in jeder Landschaft begegnen.
Herrlich wuseliges Wimmelbuch
„Such mich! Wo bin ich?“ aus der Edition Piepmatz ist ein herrlich wuseliges Wimmelbuch. Wir entdecken bei unserer Reise durch verschiedene Landschaften die heimische Tierwelt. Dabei finden wir auf den großformatigen Seiten alte Bekannte wie Hund, Katze Maus, Kuh und Schwein. Aber auch seltenere Wesen wie Storch, Widder, Adler oder Dachs. Es gibt unglaublich viel zu entdecken!
Jede Doppelseite widmet sich einem Thema: Park, Wiese, Garten, Bauernhof, Bach, Berge und Wald. Kurze, gereimte Verse von Autor Bernd Penners begleiten die stimmungsvoll-verspielten Bilder von Illustratorin Kathrin Wessel. Erzählen vom Eichhörnchen, dass sein Zuhause sucht.
Mama-Sohn-Moment
Neben den Versen sehen wir auf jeder Doppelseite fünf rausgepickte Szenen aus dem großen Bild, die uns zum Suchen einladen. Solche Suchvorschläge gibt es in sehr vielen Wimmelbüchern. Anfangs schauten mich meine Jungs mit großen Augen an, wenn ich auf solche Bilder zeigte. Als fragten sie sich: „Ist Mama bekloppt? Sie zeigt doch drauf!“.
Naja, Kinder sind klug. Bald verstanden sie, was ich und das jeweilige Buch von ihnen wollten. Doch auch ich verstand. Inzwischen ignoriere ich diese Suchvorschläge meist. Dafür plaudere einfach so mit meinem Kleinen über die Bilder. Frage ihn: „Hast Du schon den Fuchs entdeckt?“, „Was frisst das Kaninchen denn da?“ oder „Wo sind denn die Köpfe der Enten?“. Auch der Vizechef fragt mich, ob ich seine Entdeckungen finde. Wir beide genießen diese Mama-Vize-Momente sehr.
Künstlerische Frühprägung
„Zirp“, „Muh!“, „Schnüff“, „Bsss“, „Blinzel“, „Wälz“, „Quak“, „Köttel“- lautmalerisch weisen Sprechblasen und Schrift-Elemente auf die Geräuschkulisse hin. Geben Anregung, das Gesehene selbst zu vertonen. Mein Mann meint, dass es zu dadaistischen Lautexperimenten einlädt. Er begrüßt die künstlerische Frühprägung. ?
Dadaistische Lautexperimente mit dem Wimmelbuch „Such mich! Wo bin ich?“ weiterlesen