So ein Quetsch…äh…Quatsch!

Hipp Herzhaftes Menü im Quetschbeutel
Hipp Herzhaftes Menü im Quetschbeutel

Fruchtmus im Quetschbeutel oder Saugis – wie wir die Päckchen lieber nennen, um schon verbal die mit dem Quetschen verbundene Sauerei zu unterbinden – lieben wir. Das Kind mal mehr, mal weniger; die Mama wegen der praktischen Selbstbedienungsform und Transportabilität zu jeder Zeit. Nun sollte es also auch herzhafte Menüs im Plastikbeutel geben?! Als ich das sah, war ich ebenso neugierig wie befremdet. Das musste ich ausprobieren. Nachdem wir nun drei dieser Menüs von Hipp getestet haben, bin ich nur noch befremdet.

Aber zunächst das Positive: Der Inhalt der Beutel entspricht gewohnter Hipp-Menü-Qualität. Das Essen enthält weder zugesetzten Zucker noch Salz, Konservierungsmittel oder Aromen.

Das Gartengemüse mit Bio-Schweinefleisch besteht aus Wasser, 21 % Karotten, 13 % Kartoffeln, 11 % gekochter Reis, 10 % Bohnen, 8,8 % Schweinefleisch, Apfelsaft, 3 % Lauch, 1,3 % Rapsöl und Kräutern (Rosmarin). Ein Beutel enthält 88 Kilokalorien.

Die vegetarischen Nudeln mit Gemüse-Käse-Sauce enthalten 26 % Magermilch, 19 % Hartweizennudeln, Wasser, 12 % Karotten, 11 % gekochter Reis, 7 % Tomaten, 5 % Lauch, 4 % Cheddar-Käse, 1,3 % Rapsöl, Kräuter und Gewürze (Rosmarin und Pfeffer). Ein Beutel enthält 96 Kilokalorien. Es können Spuren von Ei enhalten sein.

Das vegane Menü Karotten mit Blumenkohl und Erbsen enthält: 39 % Karotten, Wasser, 14 % Kartoffeln, 10 % Erbsen, 10 % Blumenkohl, 1,6 % Rapsöl. Ein Beutel enthält 45 Kilokalorien.

Bei allen Sorten gilt: Alles außer dem Wasser stammt aus biologischer Erzeugung. Auf den Beuteln finden wir die Angaben nur in Englisch. Auf der Umverpackung steht aber alles auf Deutsch. Ich schätze, dass das herzhafte Quetschexperiment nicht auf dem konservativen deutschen Markt beginnt. Meiner Meinung nach zu Recht, denn hierzulande dürfte das Konzept auf wenig Gegenliebe stoßen. Aber dazu später.

Hipp Herzhaftes Menü im Quetschbeutel
Hipp Herzhaftes Menü im Quetschbeutel

Erstmal zum Geschmack. Für erwachsene Gaumen schmecken die Menüs so ganz ohne Salz und mit recht wenigen Gewürzen ziemlich fade. Auch mein Sohn (beim Test etwa 16 Monate alt) mochte die Pampe erst, als ich ihm etwas Salz untergerührt hatte. Keines der Gerichte kam beim Familienkost gewohnten Kleinkind sonderlich gut an, am gnädigsten behandelte er die Karotten mit Blumenkohl und Erbsen. Ich gehe aber davon aus, dass er den Brei als Beikostanfänger sehr gemocht hätte. Allerdings hätte er diese Menüs dann wegen ihrer Konsistenz verschmäht. Bis vor kurzem aß der Krümel nämlich keine stückigen Breie. Gerichte, die nur aus Stücken bestehen (Nudeln, Eintöpfe), waren kein Problem, genauso wenig wie sämige Anfangsbreie. Aber alles, was einzelne, wenige Stücke enthielt, wurde wieder ausgespuckt. Und genau diese Konsistenz weist der Inhalt dieser Quetschies auf. Da der Chef das noch immer nicht wirklich mag, reichte ich ihm die Menüs als Soße zu Kartoffeln und Nudeln.

Hipp Herzhaftes Menü im Quetschbeutel
Hipp Herzhaftes Menü im Quetschbeutel

Für die Verwendung als Soße finde ich die Dinger dann auch tatsächlich recht gelungen. Ich gebe einfach den kalten Inhalt eines Päckchens über heiße Nudeln oder Kartoffeln und zack – fertig ist das perfekt temperierte und extrem flott zubereitete Mittagessen.

Als eigenes warmes Menü finde ich erstens die Packungsgröße zu klein. Hatte der Chef Hunger und schmeckte ihm das Vorgesetzte, aß er schon mit sieben Monaten seine 200 Gramm zu Mittag. Wenn’s richtig lecker war, auch gerne mehr. Hipp selbst gibt 200 bis 220 Gramm als Menge für eine komplette Mahlzeit ab dem achten Monat an. Was sollen also diese 130 bzw. 100 Gramm-Packs?

Zweitens sehe ich absolut keinen Praktikabilitätsgewinn gegenüber einem Gläschen. Kann ich das Glas auch in der Mikrowelle erwärmen, bin ich für die Beutel auf ein Wasserbad angewiesen (es sei denn, ich fülle es in ein anderes Behältnis um). Für unterwegs sehr unpraktisch, da ich im Zweifel auch noch eine Schale mit mir rumschleppen muss, wobei ich den Brei aus dem Glas direkt verfüttern könnte.

Ein kleines Plus: Die Beutel gehen nicht kaputt, wenn sie mal hinfallen und nehmen wenig Platz weg. Insgesamt kann ich die herzhaften Quetsch-Menüs eher nicht empfehlen. Zwar stimmt die Breiqualität (ob’s schmeckt ist natürlich immer Geschmackssache und mein konsistenzfanatisches Kind stören die Stückchen), die an sich praktische Unterwegsidee macht als Menü und dieser Portionsgröße aber einfach keinen Sinn.

Veröffentlicht von

Simone

Das ist mein Blog. Hier tob ich mich aus. ;) Ich bin eine unverbesserliche Leseratte. Mein Herz schlägt aber auch für Filme und Serien, frische Luft, Basteleien und gutes Essen.

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