1944 verschlägt es die zwölfjährige Ofelia aufs Land, wo ihre verwitwete Mutter dem sadistischen Capitan Vidal einen Sohn gebären soll. In einer alten Mühle mitten im Wald stationiert, soll Vidal eine Rebellengruppe aufspüren – und vernichten. Dabei bedient er sich brutalster Mittel.
Die märchenverliebte Ofelia versucht, aus dieser kaputten und grausamen Welt zu fliehen. In ihre eigene Welt. In eine Welt voller Feen und sagenhafter Gestalten, die auch nicht alle liebenswert sind. Die die Grausamkeit der realen Welt teilweise einfach nur verzerrt wiederspiegeln. In Ofelias Vorstellung ist diese Welt aber ihr eigentliches Zuhause. Ihr Zuhause, dem sie vor Ewigkeiten verloren ging. Sie ist sogar die Prinzessin dieser Welt. Allerdings muss sie nun, da sie von ihren Untertanen wiedergefunden wurde, drei Aufgaben bestehen, um nach Hause zurückkehren zu dürfen. Und das würde sie doch so gern – nach Hause kommen. Doch man sollte darauf achten, was man sich wünscht, es könnte in Erfüllung gehen.
Ich liebe den Film. Und ich hasse ihn.
Diese Zusammenfassung schrieb ich ziemlich genau so, als ich vor gut zwölf Jahren den Film „Pans Labyrinth“ im Kino gesehen hatte. Er berührte mich tief und nachhaltig und ich schaute ihn mir seitdem mindestens drei weitere Male an. Ich liebe diesen Film. Und ich hasse ihn.
Als nun Anfang des Monats ein Buch erschien, dass von Guillermo del Toros großartigem Film inspiriert sein sollte und auch noch von keiner geringeren geschrieben wurde als Cornelia Funke, war ich Feuer und Flamme. Die Story des Buches erschien mir etwas märchenhafter, fiktiver, als ich den Film in Erinnerung hatte:
Ofelia muss für den Faun drei Aufgaben erfüllen. Vor dem nächsten Vollmond. Gelingt ihr dies, ist sie die Prinzessin des magischen Reiches, in welchem sie Zuflucht vor ihrem Stiefvater findet. Gelingt es ihr nicht, die Aufgaben zu lösen, ist die Zauberwelt verloren.
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