Der Alete Kinderkeks soll babygerecht (ab dem 6. Monat als Brei) und praktisch für unterwegs sein. Beides ist in meinen Augen totaler Quatsch!
Nach einem Blick auf die Zutatenliste entschied ich mich dagegen, diese Kekse meinem Baby anzubieten. Der Keks besteht zu 65,5 % aus Weizenmehl. Ok. Die zweite Zutat ist dann aber auch schon Zucker! In der Nährwerttabelle steht es dann noch deutlicher: 100 Gramm Keks enthält 25 Gramm Zucker!! Ein Viertel des Keks ist Zucker!!! Soviel Zucker in einem Babyprodukt ist weder notwendig noch kann es gut sein.
Kinder gewöhnen sich so nur an süße Lebensmittel. Außerdem: Der Keks ist recht stabil. Babys nuckeln an ihm und sabbern ihn langsam weg. Das bedeutet für erste Zähnchen eine Dauerbelastung mit Zuckerspeichel. Nuckelflaschenkaries lässt grüßen!
Zusätzlich zum hohen Zuckeranteil enthält der Keks auch noch Aroma. Ich wünsche mir eigentlich, dass meine Kinder die Bandbreite an natürlichen Geschmäckern kennenlernen und nicht von Anfang an mit künstlichem Krempel vollgestopft werden. Warum packt Alete in ein Baby!-Produkt (ab dem 6. Monat!!!) Aromen??? Wegen der Aussage, dass der Keks babygerecht sei, nominiert die Verbraucherorganisation Foodwatch den Alete Kinderkeks nun auch für den Goldenen Windbeutel 2017, dem Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres. Zurecht, finde ich.
Nach dem Blick auf die Zutatenliste entschied ich mich also dagegen, diese Kekse meinem Baby anzubieten. Dem Großen (vier Jahre) gab ich sie aber zum Probieren. Er biss rein, kaute, verzog das Gesicht und gab mir den angebissenen Keks zurück. Ich finde den Geschmack auch nicht so dolle. Unbestimmt mehlig-süß. Pappig. Vielleicht Vanillin und Backpulver. Die Konsistenz ist beim Reinbeißen keksig-knusprig, beim Kauen dann irgendwie staubig-matschig. Zurück bleibt das dringende Verlangen etwas zu trinken.
Geschmack und Zutaten konnten uns also nicht überzeugen. Doch wie sieht es mit dem Versprechen „praktisch für unterwegs“ aus? Eine Packung enthält vier Alu-verschweißte Päckchen mit jeweils acht Keksen. Laut Hersteller sollen zwei Kekse eine Portion darstellen. Ein Päckchen enthält also vier Portionen. Die Verpackung ist nicht wiederverschließbar. Sofern ich mein Kind nicht mit vier Portionen überfüttern möchte oder mit vier Kindern unterwegs bin, wird die Packung nicht auf einmal leer. Will ich keine losen Kekse in meiner Tasche rumfliegen haben, muss ich die Kekse also auch wieder in ein anderes Behältnis umfüllen. Soviel zu „praktisch für unterwegs“. Das einzige, was diese Einzelverpackung bewirkt ist ganz schön viel Müll!
Zu Guter Letzt: Entgegen meiner bisherigen Überzeugung gehört Alete seit fast drei Jahren nicht mehr zu Nestlé. Somit gebe ich den Produkten grundsätzlich gerne wieder eine Chance. Schade, dass der Babykeks bei uns dennoch vollkommen durchgefallen ist.
Dieses Produkt wurde mir im Rahmen des amazon vine-Programms kostenlos zur Verfügung gestellt.