Cover-Ausschnitt des Romans „Stummes Echo“ von Susan Hill

„Stummes Echo“ von Susan Hill

Der Roman „Stummes Echo“ von Susan Hill vor einer verwitterten Holzwand

Als May jung war, standen dem gescheiten Mädchen alle Türen offen. Dennoch lebt sie noch immer auf dem Beacon. Dem heruntergewirtschafteten Hof ihrer Familie. Oben auf dem Hügel abseits der kleinen Stadt im Norden Englands. Die Tiere wurden verkauft, die Felder verpachtet. Und gerade starb Mays Mutter. Nicht unerwartet. Doch bringt ein Tod eben immer Veränderung mit. Und Gedanken. Erinnerungen.

Ach, Erinnerungen… „May erinnerte sich an ihre Kindheit auf dem Beacon in Bruchstücken, gleich Bildern in einem Album, nur dass die Bilder manchmal mit Tönen, einem bestimmten Geruch oder Geschmack begleitet waren.“ Es sind keine schlechten Erinnerungen. Auch ihre Geschwister Colin und Berenice erinnern sich an nichts Übles.

Wie kann es also sein, dass ihr Bruder Frank ganz anderes berichtet? Weshalb schildert er in seinem Buch solch Grausamkeiten? Kann es sein, dass Mays Erinnerungen sie trügen?

Die Frage nach dem Warum

Rückenansicht des Romans „Stummes Echo“ von Susan Hill

„Stummes Echo“ ist ein stiller Roman. Ein nachdenklicher. Wir begleiten May durch die Nacht, in der ihre Mutter starb. Ruhig und leise. Nachdem May schon lange bei ihr wachte. Für sie sorgte und sie pflegte. Wie sie es vorher für ihren Vater tat.

Der Tod der Mutter, die Stille des Hofes… während May tut, was getan werden muss, wandern ihre Gedanken in die Vergangenheit. Reflektieren ihre Kindheit. Die Zeit mit ihren Eltern. Kreisen immer wieder zu John. Zu seinem Buch. Zu seiner so anderen Erzählung ihrer Geschichte. Zweifelt und hadert. Um doch sicher zu sein, dass es so nicht sein kann. Nicht so, wie er es erzählt. Zermürbt sich mit der Frage nach dem Warum.

Des Menschen Schwäche

Das Ende überrascht. Oder auch nicht. Susan Hill beleuchtet gekonnt die menschlichen Schwächen. Wie auch unsere Stärken. Menschen sind fehlbar und abgründig. Brauchen einander und stoßen sich ab. Können vergessen. Vielleicht gar vergeben. Genauso, wie sie nachtragend sind. Falsche Schlüsse ziehen. Was wir draus machen, liegt allein in unseren Händen. Und Köpfen.

Ich danke Kampa Pocket für mein kostenloses Leseexemplar.

Titel: Stummes Echo
Originaltitel: ‎The Beacon
Geschrieben von: Susan Hill
Übersetzt von: Andrea Stumpf
Genre: Drama, Gegenwartsliteratur, zeitgenössische Literatur
Themen: Lebenswege, Entscheidungen, Lügen, Ängste, Familie
Format: Broschiert; 176 Seiten
Verlag: Kampa Pocket
Erscheinungsdatum: 23. September 2021
ISBN: 978-3-3111-5034-3
Preis: 12 €
„Stummes Echo“ beim Verlag: Zum Buch

Das Kleingedruckte zu den weiterführenden Links:
Mit Klick auf den Link öffnet sich ein neues Fenster. Auf die Inhalte und die Umsetzung der Datenschutzrichtlinien dort, habe ich keinen Einfluss.

Veröffentlicht von

Simone

Das ist mein Blog. Hier tob ich mich aus. ;) Ich bin eine unverbesserliche Leseratte. Mein Herz schlägt aber auch für Filme und Serien, frische Luft, Basteleien und gutes Essen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Kommentare werden moderiert. Es kann etwas dauern, bis dein Kommentar angezeigt wird.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.