Lehrreich – ganz ohne pädagogischem Zeigefinger!

Jory John, Mac Barnett: Miles und Niles
Jory John, Mac Barnett: Miles & Niles

Miles Murphy zieht mit seiner Mutter aus seinem wunderbaren Haus am Meer in ein – man kann es nicht anders sagen – Kuhkaff. Der passionierte Streichespieler will sich auch an seiner neuen Schule direkt einen Namen als bester Trickser und Unfugtreiber der Stadt sichern. Aber ach, es gibt schon einen Trickser. Einen ziemlich guten Trickser, der das neue Schuljahr mit einem fulminanten Streich eröffnet. Obwohl Miles der Neue an der Schule ist – oder gerade deshalb – steht er sofort unter Verdacht und Dauerbeobachtung des aufbrausenden Schulleiters Barkin. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bekommt Miles den strebsamen Schulhelfer Niles an die Seite gestellt. Trotz allem lässt er nichts unversucht den besten aller Schabernacke auszutüfteln und seinen Konkurrenten aus dem Rennen zu schlagen. Lehrreich – ganz ohne pädagogischem Zeigefinger! weiterlesen

Dekonstruiert, unaufgeräumt und chaotisch

David Arnold: Auf und davon
David Arnold: Auf und davon

David Arnold war Musiker, Vorschullehrer und Papa bevor der – in Kentucky lebende – Bartträger seinen hochgelobten Debütroman veröffentlichte. In Auf und davon (Original: Mosquitoland) begleitet der Leser die 16-jährige Mim auf einen abenteuerlichen Roadtrip.

Mims Leben könnte schön sein. Es könnte schön sein, wenn sich ihre Eltern nicht vor wenigen Monaten hätten scheiden lassen. Wenn sie nicht mit ihrem Vater ins furchtbar öde Mosquitoland gezogen wäre. Wenn ihr Vater nicht schon wieder eine neue Ehefrau hätte. Wenn ihre Mutter den Kontakt nicht eingestellt hätte. Wenn ihr Vater sie nicht für psychisch labil halten würde und sie deswegen jeden Tag eine Pille nehmen müsste. Das alles ist etwas viel für den Teenie. Als sie dann auch noch ein Gespräch zwischen ihrem Vater, ihrer Stiefmutter und ihrem neuen Schulleiter belauscht und erfährt, dass ihre Mutter krank ist, hält sie nichts mehr auf. Sie steigt in einen Bus und macht sich auf die 1524 Kilometer lange Reise zu ihrer Mutter. Dekonstruiert, unaufgeräumt und chaotisch weiterlesen

Realistisch und berührend: „Das Schicksal der Sterne“

Daniel Höra: Das Schicksal der Sterne
Daniel Höra: Das Schicksal der Sterne

Der 15-jährige Adib flüchtete mit seiner Familie aus Afghanistan. Nach einer traumatischen Odyssee gelangte er nach Berlin. Dort lernt er den 70 Jahre älteren Karl kennen. Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern und Zeiten und doch verbindet sie etwas. Denn auch Karl war ein Flüchtling. Als er so alt war wie Adib vertrieben ihn die Besatzungskräfte aus seiner schlesischen Heimat. Nach seiner eigenen Odyssee landete er – wie Adib – in Berlin. Dieses Band (und die Faszination für die Sterne) verbindet den alten Mann und den Jungen.

Das Schicksal der Sterne des Wahlberliners Daniel Höra ist ein unglaublich aktuelles wie zeitloses Buch. Es packte mich auf den ersten Seiten und hielt mich bis zur letzten gefangen. Realistisch und berührend: „Das Schicksal der Sterne“ weiterlesen

Was wäre, wenn Du wüsstest, wann Du sterben wirst?

Lance Rubin: Bin mal kurz tot
Lance Rubin: Bin mal kurz tot

Lance Rubin ist Comedian und Podcast Humorist. Mit Bin mal kurz tot (Original: Denton Little’s Death Date) versucht sich der Berufskomiker an seinem ersten Roman. Das Jugendbuch weckte mit der Idee einer Zukunft, in der jeder weiß, wann er sterben wird, meine Neugierde.

Dentons Todesdatum liegt am Tag seiner Highschool-Abschlussfeier. Seit er fünf ist weiß er, dass er sterben wird, ehe er volljährig ist. Obwohl er damit einen Freibrief besaß, die Schule zu schwänzen, über die Stränge zu schlagen und aus der Reihe zu tanzen, war er stets bestrebt sein Leben dennoch ganz normal zu leben. Doch während seiner vermeintlich letzten Stunden bleibt ihm noch reichlich Zeit, sich daneben zu benehmen. Aber auch um Dinge zu klären und ehrlich zu sein. Was wäre, wenn Du wüsstest, wann Du sterben wirst? weiterlesen

Lucy Inglis: Zwischen Licht und Finsternis

Lucy Inglis: Zwischen Licht und Finsternis
Lucy Inglis: Zwischen Licht und Finsternis

Während der Schulferien unterstützt die 16-jährige Lily ihren Vater bei seiner Arbeit als Anwalt. Er vertritt eine illegal eingereiste Frau und die talentierte Teenie-Hackerin durchforstet das Internet nach Hinweisen auf Schlepperbanden und Passfälschern. Als sie sich die Aufnahmen von Überwachungskameras anschaut, fällt ihr etwas auf, dem sie auf den Grund gehen will. Doch anstatt einen stillen Briefkasten in einer Sackgasse zu finden, entdeckt sie ein geheimnisvolles Haus, wird von einem zweiköpfigen Hund fast umgebracht und fällt dem unglaublich attraktiven und mysteriösem Regan in die Arme. Mit dem 19-jährigen Weisen an ihrer Seite stolpert das Mädchen von einer Gefahr zur nächsten und lernt viel mehr vom übernatürlichen London kennen, als ihr lieb ist.

Die Idee des Jugendromans ist an sich wirklich nett und eigentlich sollte man mit dem Thema (Jugendliche verliebt sich in Unsterblichen und sie retten gemeinsam die Welt) momentan nichts falsch machen können. Dennoch gelingt es der Autorin. Also, das Falschmachen. Lucy Inglis: Zwischen Licht und Finsternis weiterlesen

Colleen Hoover: Hope Forever

Colleen Hoover: Hope Forever
Colleen Hoover: Hope Forever

Dank des amazon-vine-Programms durfte ich mich mal wieder an ein Genre heranlesen, dass ich sonst eher meide: Jugendschnulzen. Als ich Hope Forever der Texanerin Colleen Hoover aufschlug, ging ich davon aus, dass fluffige, kitschige, romantische und wenig aufwühlende Leseabende vor mir liegen würden. Doch der Mädchenroman überraschte mich mit ernsten Themen, berührenden Liebesszenen und weniger plüschigen Schwärmereien als erwartet. Colleen Hoover: Hope Forever weiterlesen

Anne Carey: Blackbird

Anne Carey: Blackbird
Anne Carey: Blackbird

Du wachst auf einem Bahngleis in Los Angeles auf. Du weißt nicht wie Du hierher kamst und wer Du bist. Du merkst allerdings schnell, dass Du verfolgt, nein, gejagt wirst. Du kannst niemandem trauen und auch nicht zur Polizei. Du bist die Protagonistin aus Anna Careys Blackbird und dies ist erst der erste Band.

Ich mag Jugendbücher. Derzeit noch mehr als sonst, weil sie meist herrlich leicht zu verdauen sind. Lehrreich zwar, aber flott zu lesen und unterhaltsam. Die Geschichte um das gedächtnislose, um ihr Leben laufende Mädchen, mit dem Vogeltattoo auf seinem Handgelenk, machte mich neugierig. Es versprach eine surrende Grundspannung. Doch dieses Versprechen hielt der Roman leider nicht. Anne Carey: Blackbird weiterlesen

Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück

 Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück
Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück

Das Blubbern von Glück – dieser Titel! Er sprang mich einfach an, krallte sich in mein Herz und blubberte da solange vor sich hin, bis ich nicht anders konnte und mir das Buch des australischen Kinderbuchautors Barry Jonsberg bestellte. Dem cbt Verlag gebührt Respekt, denn ausnahmsweise gefällt mir der deutsche Titel deutlich besser als der Originaltitel: My life as an alphabet. Dabei passt der englische Titel perfekt zu dieser fiktiven Autobiografie einer sehr besonderen Zwölfjährigen. Barry Jonsberg: Das Blubbern von Glück weiterlesen

Sally Green: Half Bad – Das Dunkle in mir

Sally Green: Half Bad - Das Dunkle in mir
Sally Green: Half Bad – Das Dunkle in mir

Da meiner Aufmerksamkeit wegen meines kleinen Monsters derzeit starke Grenzen gesetzt sind, lese ich zwischendurch gerne etwas Fluffiges. Jugendbücher kommen mir da gerade recht. Fans fantastischer Literatur ab 14 Jahren empfiehlt der cbj-Verlag seinen neuen Roman Half Bad – Das Dunkle in mir.  Der erste Teil der Fantasy-Trilogie soll als gebundenes Buch am 31. März erscheinen (17,99 €). Dank des amazon-vine-Programms durfte ich Sally Greens Erstlingswerk jedoch schon weit vor seiner offiziellen Veröffentlichung lesen. Sally Green: Half Bad – Das Dunkle in mir weiterlesen

Kristen Simmons: Artikel 5

Kristen Simmons: Artikel 5
Kristen Simmons: Artikel 5

Ich mag Teenie-Dystopien. Ehrlich! Die Tribute von Panem haben mich gefesselt, Vollendet hat mich begeistert und auch Starters konnte mich immerhin überzeugen. Der Debütroman von Kristen Simmons dagegen enttäuschte, verärgerte und ermüdete mich. Dabei trägt die Grundidee von Artikel 5 einiges an Potenzial in sich.

Amerika in einer nicht näher definierten Zukunft. Nach einem Krieg beherrscht eine religiös, moralorientierte Regierung das Land. Die Verfassung verliert nach und nach an Geltung, wird ersetzt durch Moralstatuten: Kristen Simmons: Artikel 5 weiterlesen