„Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban

Das Pappbilderbuch „Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban in einem Haufen Laub liegend

Seit einer Woche regnet es. Bei diesem Wetter bleibt Maulwurf lieber unter der Erde. Aber er vermisst seinen Freund Hase so sehr! Also beschließt Maulwurf einen Tunnel zu bauen.

Auf seinem Weg zu Hase stößt er erst auf das Nüsse-vergrabende Eichhörnchen. Dann auf den faulenzenden Igel. Beide schließen sich dem kleinen Buddler an. Gemeinsam graben sie sich bis zu Hases Höhle.

Welch Glück! Denn Hase ist krank. Sie schenken ihm Nüsse und warmes Laub. Doch dass nun alle zusammen sind, das ist das schönste Geschenk.

Herziges Pappbilderbuch mit schöner Botschaft

Rückseite des Pappbilderbuches „Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban

„Das schönste Geschenk der Welt“ ist ein herziges Pappbilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Die knuffigen Figuren muss man einfach mögen. Auch wenn die Nüsse eher Eicheln sind und der Hase eher ein Kaninchen. Was solls. Die Botschaft ist einfach schön und gut und richtig.

Wenn wir jemanden vermissen, dann sollten wir ihm das auch zeigen. Uns nicht in unserer Höhle vergraben. Uns nicht vom Wetter aufhalten lassen. Auch wenn es mal unbequem ist: Wir brauchen einander.

Ausschnitt einer Innenseite des Bilderbuches „Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban
„Das schönste Geschenk der Welt“ von Jonathan Emmett und Vanessa Cabban weiterlesen

„Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros

Das Bilderbuch „Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros in Laub liegend mit einem rosa Faden, der sich hin und her windet

Brrr, ist das kalt da draußen! Zeit, die Mützen und Schals rauszusuchen. Oder auch flott noch etwas Warmes zu stricken. So wie Frank. Der hat sich eine himmelblaue Bommelmütze gestrickt. Und seinem besten Freund Bert einen herrlich kuschligen, pinken Schal. Damit ist ihnen muckelig warm, während sie ihr Lieblingsspiel spielen: Verstecken.

Bert denkt, er wäre darin richtig gut. Doch…naja! Sein Freund findet ihn immer sehr schnell. Der Bär meint, es läge nur daran, dass er nie genug Zeit habe. Und da Frank ein guter Freund ist, zählt er bis hundert. Um Bert eine Chance zu geben.

Als der Fuchs fertig gezählt hat und die Augen öffnet, entdeckt er jedoch sofort eine Spur. Die ihn schnurstracks zum Versteck seines Freundes führt. Aber – wie gesagt – Frank ist ein wirklich guter Freund… 😊

Spielt mit unseren Erwartungen

Rückseite des Bilderbuches „Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros

Nach „Der Koffer“ war mir klar, dass ich alle Bücher von Chris Naylor-Ballesteros lesen muss. Zu beeindruckt lies mich das schlichte, einprägsame Bilderbuch über Fremdenfeindlichkeit und Toleranz, Flucht und Ankommen zurück. Und auch wenn „Frank und Bert“ offensichtlich ein weniger schweres Thema behandelt, es geht genauso zu Herzen. Lädt genauso zum Gespräch ein.

Denn die einfach wirkende Illustration, die stereotyp besetzten Protagonisten spielen mit unseren Erwartungen. Der schlaue Fuchs entpuppt sich als einfühlsamer Freund. Der behäbige Bär hat es vielleicht doch faustdick hinter den Ohren. Frank und Bert sind damit sehr menschlich – vielschichtig und eigen.

Der neonpinke Faden, der sich durch die Geschichte zieht, bricht nebenher Klischees. Ebenso wie der strickende Frank. Ganz selbstverständlich, ganz unbeschwert. Herzerwärmend und frisch.

„Frank und Bert“ von Chris Naylor-Ballesteros weiterlesen

„Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier

Das Bilderbuch „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier vor einer roten Backsteinmauer

Wie gerne wären wir zur Zeit am Meer. Doch leider verzögert sich die Fertigstellung unseres Chez-Nous immer mehr. Alles dauert länger. Alles wird teurer. Und so versuchen wir Großen möglichst viel Geld zu verdienen. Während Chef und Vizechef spannende Ferienangebote nutzen. Oder auch einfach mal chillen.

Doch ganz ohne Urlaub geht es nicht. So träumen meine Jungs und ich uns weg. Mit Hilfe von Büchern. Unter anderem mit dem Bilderbuch „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“.

Wenn einer eine Reise tut…

Im verschneiten Wald ist es Wolf ganz schrecklich langweilig. Was soll er bloß tun? Da kommt ihn eine Idee! Er macht sich auf eine Reise um die Welt. Denn er hat immer schon davon geträumt, andere Länder zu sehen. Sein Weg führt in von Paris über England nach Italien. Von dort nach Ägypten und Kenia. Weiter geht es über Madagaskar und Nepal nach China bis Australien. Bevor es wieder nach Hause geht, besichtigt er Rio, New York und Quebec.

Ausschnitt einer Seite aus dem Bilderbuch „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier

Er schreibt Postkarten an seine Freunde. Genießt Kaffee und Croissant in einem Straßencafé. Trifft die Queen. Gondelt über Venedigs Kanäle. Entkommt im Schatten der Pyramiden einem Krokodil. Braust mit einem Jeep über die Afrikanische Steppe. Entdeckt tauchend eine exotische Unterwasserwelt. Macht Urlaubsbekanntschaften, feiert Karneval und noch allerhand mehr.

Jeder sollte eine Weltreise machen

Rückseite des Bilderbuches „Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier

Wolf kommt wirklich weit rum. Und es macht großen Spaß ihn zu begleiten. Dabei lernen wir eine Menge. Über Gepflogenheiten anderer Länder, Nationalgerichte und Geografie an sich. Dass es hin und wieder zu Missverständnissen kommt, beschert herrliche Kichermomente. Auch die Yeti-Dame, die einen Narren an Wolf gefressen hat, brachte uns zum Lachen.

„Der Wolf, der eine Weltreise machen wollte“ von Orianne Lallemand und Eléonore Thuillier weiterlesen

„Ibbe & Knut – Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys

„Ibbe & Knut - Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys

Inselratte Ibbe lebt in einem Leuchtturm auf einer winzigen Insel. Kaninchenkapitän Knut lebt in einem Fischerhäuschen auf der ebenso winzigen Nachbarinsel. Ibbe liebt seine Dünen, den Sand, die Sonne, den Wind. Knut liebt seinen Deich, das Gras, die Luft, die Sonnenuntergänge. Doch beiden fehlt jemand. Jemand mit dem sie ihre Freude teilen können. Sie sind allein. Wissen nichts vom jeweils anderen.

Ibbe begibt sich auf die Suche nach einem Freund. Auch Knut sucht. Endlich entdecken sie die Nachbarinseln. Entdecken ihren zukünftigen besten Freund. Überwinden Kommunikationsbarrieren und das Meer. Schließen sich in die Arme und ins Herz.

„Ibbe & Knut“ katapultieren sich ins Herz

„Ibbe & Knut - Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys

Und ins Herz schlossen wir die beiden auch sofort. Vom herzigen Cover über das strandige Vorsatzpapier vorne bis zum informativen Vorsatzpapier am Ende – wir verliebten uns in jede Seite. Die detailreichen, wuselig-knuffigen Illustrationen katapultierten uns ohne Umweg zu den beiden Inselbewohnern. Durch die schmackigen Worte und die sich spiegelnden Geschichten, fühlten wir uns den beiden schnell sehr nahe.

„Ibbe & Knut – Zwei Freunde und das Meer“ von Kristina Scharmacher-Schreiber und Caroline Opheys weiterlesen

„Hier lang! Da lang!“ von Doreen Cronin und Renata Liwska

„Hier lang! Da lang!“ von Doreen Cronin und Renata Liwska

„Brumm, Pieps und Glitschi machten sich früh auf, um den besten Platz zu finden, wo sie den Tag verbringen wollten.“ Bär Brumm will hier lang. Zum Strand. Aber Vogel Pieps möchte da lang. In die Berge. Derweil packt Schnecke Glitschi etwas zu essen ein…

Bald hat Brumm Hunger. Bald ist Pieps müde. Ein Snack wäre jetzt gut. Doch wo ist Glitschi mit dem Essen hin? Sie entdecken eine Heidelbärspur. Hier lang. Und da lang. Zum besten aller Plätze.

Eine lehrreiche Geschichte ohne Moralkeule

„Hier lang! Da lang!“ von Doreen Cronin und Renata Liwska

In „Hier lang! Da lang!“ begleiten wir drei Freunde in einem ganz normalen Tag. Den jeder mit eigenen Erwartungen füllt. Mit wenigen Worten und weichen, sparsamen Zeichnungen eröffnet das Bilderbuch eine Situation, die Kinder nur zu gut kennen. Zeigt, dass Kompromisse möglich sind. Dass alle zusammen glücklich sein können. Auch wenn dann vielleicht keiner genau das bekommt, was er am Anfang wollte.

„Hier lang! Da lang!“ von Doreen Cronin und Renata Liwska weiterlesen

„Bills Ballonfahrt“ von Reiner Zimnik

„Bills Ballonfahrt“ von Reiner Zimnik
„Bills Ballonfahrt“

Meine heutige Buchvorstellung fällt etwas aus dem Rahmen. Denn heute geht es um kein aktuelles Buch. Noch nicht einmal um ein Buch aus dem letzten Jahr. Oder diesem Jahrzehnt. Nein, es ist aus dem letzten Jahrtausend!

Über „Bills Ballonfahrt“ stolperte ich bei einem Flohmarktbesuch. Es stach aus einem Karton voller Bücher hervor. Nach einem kurzen Blick hinein, wanderte das Buch aus dem Jahr 1978 mit nach Hause.

Wo das betagte Werk aber keineswegs seinen Ruhestand genießt. Oh nein! Schon viele, viele Male nahmen Chef (7) und Vizechef (4) es zur Hand. Weiterhin gönnen sie ihm keine langen Auszeiten. Immer wieder schauen sich die beiden die aussagekräftigen, oft doppelseiteigen Bilder an. Immer wieder lassen sie es sich vorlesen. Und immer wieder träumen sie davon Bill nachzueifern.

Auf, auf und davon

Der hat nämlich nur eines im Kopf. Er will fliegen. Doch wie bloß? Wie?
Mit Ballons! Das wäre es! „Doch ach, wie sollt’s ihm je gelingen, so viele Ballone zusammenzubringen?“

Da hat er die Idee: Zum Geburtstag wünscht er sich allein Ballone. Damit sie nicht verschwinden, bindet Bill sie an sein Bett. „Rums – da ist’s auch schon passiert, und Bill wird in die Luft entführt.“

Tja, da fliegt er nun. Über Städte, über Felder. „Die Eltern kurven kreuz und quer verzweifelt unter Billy her.“ Die Großen schmieden Pläne. Doch Billy will noch nicht zur Erde. Erst als ihn der Hunger plagt, „hat er die Landung doch gewagt“.

Wir träumen uns weg – genießen den Flug

Welch Kind träumt nicht davon? Einmal genug Luftballons haben, um mit ihnen gen Himmel zu steigen. Zumindest meine Jungs finden die Idee großartig. Und ich erinnere mich, dass ich als Kind auch solche Pläne spann.

Und so gehen wir regelmäßig mit Bill in die Luft. Auf Reiner Zimniks zeitlosen Reimen rauschen wir durch die Seiten. Träumen uns weg. Genießen den Flug. „Bills Ballonfahrt“ ist ein unvergänglicher Bilderbuchklassiker, der hoffentlich noch vielen Generationen Freude bereiten wird.

„Bills Ballonfahrt“ von Reiner Zimnik weiterlesen

„Unsere kleine Höhle“ von Céline Claire und Qin Leng

"Unsere kleine Höhle" von Céline Claire und Qin Leng

Der Wald erwacht. Alles scheint friedlich. Doch ein Sturm zieht auf! Die Waldbewohner bereiten sich eilig auf das Unwetter vor. Sammeln Vorräte, verrammeln die Türen. Als in der Ferne zwei Gestalten erscheinen, beobachten die Waldbewohner sie misstrauisch. Was wollen die hier? Unsere Vorräte?

Die beiden gehen von Tür zu Tür. Suchen Schutz vor dem kalten Wind. Doch niemand öffnet ihnen. Alle wissen einen Grund die beiden abzuweisen. Nur Kleiner Fuchs läuft ihnen hinterher. Bringt ein wenig Licht in ihr Dunkel. Und das können die beiden gut gebrauchen.

Von Hoffnung und Güte

"Unsere kleine Höhle" von Céline Claire und Qin Leng

„Unsere kleine Höhle“ erzählt eine zeitlose, immer aktuelle Geschichte. Die Geschichte von der Angst vor dem Fremden. Von Hoffnung und Güte; Nächstenliebe und Zusammenhalt. Die Fabel führt uns vor Augen, nicht wegzusehen. Zu handeln. Auf andere zuzugehen und zu vertrauen. Denn das Gute, das wir geben, das kommt zu uns zurück. Bestimmt.

In nebelzarten Aquarellen haucht Illustratorin Qin Leng die Geschichte aufs Papier. Nimmt uns mit in diesen kalten Spätherbsttag voll warmer Erdtöne und eiskaltem Wind.

Mama? Warum helfen sie nicht?

Die Moral leuchtet schon den Kleinsten ein. Oder eher: Sie verstehen nicht, dass es einer Moral bedarf. Für meinen Vize (4) war es gar keine Frage. Er hätte die beiden sofort reingelassen. Verstand nicht, warum die Tiere sie abweisen.

Unser Gespräch drehte sich also weniger darum, dass wir helfen sollten wo es nur geht. Es drehte sich darum, warum die Tiere es eben nicht tun. Und ja, er hat recht! Eigentlich ist es vollkommen unverständlich. Wenn jemand in Not ist, dann müssen wir hinschauen. Dann müssen wir helfen!

„Unsere kleine Höhle“ von Céline Claire und Qin Leng weiterlesen

„Mein großes Buch – Dinosaurier“ von Natasha Durley

Mein großes Buch – Dinosaurier (arsEdition)

Dinosaurier! Kaum ein Kind kann sich ihrer Faszination entziehen. Die Urzeit-Tiere sind einfach zu spannend; zu groß; zu anders. Für zukünftige Paläontologinnen und Paläontologen ab drei Jahren ist das Pappbilderbuch „Mein großes Buch – Dinosaurier“ ein wunderbar bunter Einstieg ins Thema.

Illustratorin Natasha Durley packte die riesigen Doppelseiten picke packe voll mit kunterbunten Riesenechsen. Dabei sind die Dinos kindlich-sinnig sortiert. Mal geht es um Hörner, mal um Zähne. Dann wieder um Schnäbel, Panzer oder Kopfschmuck. Eine Seite widmet sich den Flugsauriern. Eine andere den Wasserwesen. Und die letzte präsentiert uns urzeitliche Säugetiere.

Kurze, luftige Sachtexte erklären knapp, wozu Hörner und Hauben vermutlich gut waren. Wie lang die Zähne des T-Rex waren. Und was es mit den langen Hälsen auf sich hatte. Auf jeder Seite gibt es eine Suchaufgabe, so dass die Dinos ganz genau unter die Lupe genommen werden. Und natürlich steht bei jedem der über 200 Dinos sein lateinischer Name.

Bonbon-bunte Dinos

Mein großes Buch – Dinosaurier (arsEdition)

Ich bin froh, dass mein Dreijähriger sich bisher nicht sonderlich für die Namen der einzelnen Dinos interessierte. Denn da komme ich beim Vorlesen schon sehr ins Straucheln. Mein Vize macht sich lieber auf die Suche nach der Echse mit dem Horn auf der Nase. Oder dem Dino mit den pinken Flügeln. Da sucht er mit enormer Ausdauer und staunt dabei über all die anderen Dinos, die er entdeckt.

Das Buch geht sachlich nicht sonderlich in die Tiefe. Der Fokus liegt auf den Bonbon-bunten Dinosaurier-Bildern. Und die machen selbst dann Spaß, wenn man nicht der größte Dino-Fan ist.

„Mein großes Buch – Dinosaurier“ von Natasha Durley weiterlesen

„Monster!“ von Stephan Pricken

"Monster!" von Stephan Pricken
„Monster!“

Samstagmorgen, kurz vor 6 Uhr. Mama und Papa schlafen noch tief und fest. Und wollen auch gerne noch ein Weilchen schlummern. Auch wenn Joscha von Monstern im Wohnzimmer spricht. Schließlich gibt es gar keine Monster.

Tja, auch wenn Mama und Papa sonst echt alles wissen, von Monstern haben sie keine Ahnung. Um sein Zwergkaninchen zu beschützen, wagt sich Joscha ins Erdgeschoss. Dabei überrumpelt er drei Schrankrabbler.

Die entpuppen sich als harmlose Chaoten, die eigentlich nur weiterziehen möchten. Allein, sie finden den richtigen Schrank nicht. Bei ihrer gründlichen Suche richten sie ein ebenso gründliches Chaos an. Es kommt, wie es kommen muss: Das monstermäßige Tohuwabohu weckt Papa. Der glaubt natürlich kein Wort von Joschas Bericht. Denn Monster, die gibt es doch gar nicht!

Hat alles, was ein Kinderbuch braucht

"Monster!" von Stephan Pricken
„Monster!“

„Monster!“ von Stephan Pricken hat hier einen ähnlichen Effekt, wie das Flötenspiel des Rattenfängers von Hameln. Wir waren schon auf dem Weg zum Spielplatz, als uns das Buch erreichte. Also nahm ich es kurzerhand mit. Nachdem ich es ausgepackt hatte, klebte der Vizechef an mir. Ich solle vorlesen. Sofort! Also las ich es dem Dreijährigen vor. Kaum hatte ich die zweite Seite umgeblättert, saßen plötzlich vier Kinder um mich herum. Bis zum Ende des Buches waren’s sechs (natürlich alle bekannt und aus unserer engen Schul- und KiTa-Seuchengruppe).

"Monster!" von Stephan Pricken
„Monster!“

Kaum hatte ich es beendet, schleppte einer aus der Bande das Buch zu seiner Mama. Die mit ihrer Lesung die vorhandenen – und weitere – Kinder fesselte. Mit dabei waren Drei- bis Siebenjährige und alle waren begeistert. Der Effekt nutzte sich bisher auch nicht ab. Sobald meine Jungs „Monster!“ erblicken, wollen sie es lesen. Und ich erfülle ihnen diesen Wunsch gerne.

Denn „Monster!“ hat einfach alles, was ein gutes Kinderbuch braucht: Einen mutigen Helden, lebendig-bunte Illustrationen, einen pfiffigen Text, Quatsch-Humor, ein heimeliges Abenteuer-Feeling und eine fein-sanfte Moral. Wir lieben es!

„Monster!“ von Stephan Pricken weiterlesen

„Dann kam Bär“ von Richard T. Morris und LeUyen Pham

"Dann kam Bär" von Richard T. Morris und LeUyen Pham
„Dann kam Bär“ von Richard T. Morris und LeUyen Pham

„Es war einmal ein Fluss, der strömte Tag und Nacht. Doch er wusste nicht, dass er ein Fluss war, bis…“ – naja, bis der neugierige Bär vorbeikam. Und prompt in den Fluss plumpste.

Plötzlich fand sich Bär auf einem Abenteuer wieder. Fand Freunde, Spaß, Umwege, Gefahren und die große weite Welt. Dabei entdeckte er, dass es ganz viele, verschiedene Tiere gibt. Die alle ihr eigenes Leben führten. Umso schöner ist es, nun zu wissen, dass dieses Leben allen gemeinsam gehört.

Im Bilderbuch „Dann kam Bär“ reißt uns der Fluss des Lebens mit. Nimmt uns mit auf eine aufregende Reise durch den wilden Wald. Was einsam, farblos und recht trist beginnt, verwandelt sich in ein rauschendes Farbenfest. Wird zum wimmelnden Reigen ungestümer Tierfreunde. Zum Fest des Lebens. Zur Feier von Neugier, Mut und Weltoffenheit.

Pädagogisch wertvoll

"Dann kam Bär" von Richard T. Morris und LeUyen Pham
„Dann kam Bär“ von Richard T. Morris und LeUyen Pham

Die großflächigen, feinsinnigen Illustrationen geben der Fantasie Raum sich zu entfalten. Zu hinterfragen: Warum ist denn am Anfang alles so farblos? Wie unterscheidet sich die Darstellung des Waldes am Ende von der am Anfang? Auch die Mimik der Tiere spricht Bände. Ganz wunderbar kann man hier mit Kindern üben, verschiedene Emotionen zu erkennen. Damit ist „Dann kam Bär“ in meine Augen nicht nur ein wunderschönes Kinderbuch, sondern verdient auch das Prädikat „pädagogisch wertvoll“.

„Dann kam Bär“ von Richard T. Morris und LeUyen Pham weiterlesen